Ein Roadtrip durch die Jahreszeiten

  • Wir wurden auf dem Weg noch mit fantastischem Sonnenuntergangslicht belohnt, obwohl die Sonne ja nicht wirklich unterging aber sie tut so, was die Abendstunden besonders zauberhaft macht.

    "Aber sie tut so" :lol:
    Whoah! Der rötlich beleuchtete Bergrücken inmitten des Graus! :herzen1:
    Doch schön in Schweden!
    L. G.

  • Ja sie tut nur so. :lol: Sie will untergehen aber kann nicht, geht quasi gleichzeitig wieder auf. Die Nächte sind da oben zur Mittsommerzeit in dieses Abendlicht getaucht, was wir immer nur kurze Zeit am Abend haben und was sooooo wunderschön ist. :herzen1: Und ja Schweden ist auch toll. =) Es ist anders schön, leiser, nicht so boah, staun, hochspektakulär wie Norwegen aber dafür auch bewohnbarer. :D

  • Tag 23, unterwegs in Schweden


    Wer spät einschläft, wird auch spät wach. :hust: Rouven wollte irgendwann gegen sieben mal raus, Josy nicht. Er kam aber auch fix wieder rein und wir schliefen bis halb zehn. Alle noch etwas k.o. Diesmal wackelte auch Josy eine Runde draußen mit, kam danach aber nicht wieder allein ins Auto. Die Hinterhand wollte nicht wie sie. Mist. :/ Ausnahmsweise durfte ich sie hoch heben und sie kuschelte sich glücklich wieder auf ihr Kissen. Während ich Zähne putzte und Frühstück für die beiden vorbereitete, ratzten sie noch ein wenig. Ich hatte noch keinen Hunger und bereitete alles für die Abfahrt vor.


    Bis Abyn, an die Ostsee, wollten wir heute erstmal und am nächsten Tag dann zum Skuleskogen Nationalpark. In einem wäre die Strecke recht lang geworden. Pause machten wir am Storfallen. Eine riesige Stromschnelle um die ein tolles Wegenetz gebaut ist, das durch die diversen Zuflüsse und "toten Fälle" führt. Überall sind kleine Picknicktische und Feuerstellen vorbereitet, auch Holz liegt bereit für jeden.
    Man sah auch einige mit Kühltaschen zu den Tischen pilgern. Über eine Stunde wanderten wir dort gemütlich umher und bestaunten die Gewalt der Wassermassen und die sanftere Schönheit der kleinen, vom Hauptstrom abgeschnittenen, toten Fälle. Nach einem Mittagessen auf einem Felsen mit schöner Aussicht ging es weiter gen Ostsee, wo wir nach kurzem suchen einen Parkplatz für einen öffentlichen Strand fanden. Dort verbrachten wir erstmal etwas Zeit, eh wir zu einer kleinen Runde durch den Wald und den Ort aufbrachen. Im Wald gab es einen Trollpfad und lächelnd schritt ich durch Baumgesichter und aus allerlei Dingen gebastelten "Trollen". Niedlich. :herzen1: Der Ort war so wie man sich Schweden vorstellt. Rote Holzhäuschen locker zwischen den Bäumen verteilt. Einfach hübsch und idyllisch.


    Es war dann doch schon wieder 21Uhr eh wir zurück waren und so gab es ein kleines Abendessen und ich lud mir die Karte vom Skuleskogenpark aufs Handy und plante schonmal, wo lang wir laufen würden, während die Hunde endlich wieder draußen liegen konnten und ihre Schulterblätter vom Rind bearbeiten konnten. Ich träumte auch von baden gehen. Es war zwar heut schon wieder sonnig gewesen, was der Seele ganz gut getan hatte aber noch unter zehn Grad, da lockte die Ostsee- die ebenso eiskalt war- noch nicht so arg. Ein Himmel in den schönsten Farben verabschiedete uns in die Nacht.


    [Externes Medium: https://youtu.be/jGeRioR-PEU]
  • So und weil ich heute fix bin (oder es im Nachtdienst jetzt zum Winter ruhiger wird :lol: ) gibt es gleich noch den nächsten Tag. :applaus:


    Tag 24, Schwedens hohe Küste


    Kurz nach sieben waren wir schon am umher wuseln. Die Hunde bearbeiten wieder die Schulterblätter, ich packte zusammen und nach einer kleinen Runde zum Strand fuhren wir auch schon los. Gespannt auf den Skuleskogenpark. Auf den freute ich mich schon seit Monaten. :cuinlove:


    Schwedens E-Straßen führen zwar auch parallel zum Meer aber sind doch eher mit deutschen Bundesstraßen vergleichbar. Recht eintönige gerade Strecken, von Bäumen gesäumt. Ein weiteres Hörbuch versüßte mir die Fahrt und die Vorfreude auf wärmer und tolle Landschaften und baden gehen.


    Mittags waren wir auf dem nördlichen Parkplatz des Skuleskogen. Ich studierte die Karten dort, nahm freudig ein deutsches Prospekt mit Karte aus einem Ständer und packte alles für eine erste Exkursion zusammen. Wir wollten erstmal den Weg an der Ostsee entlang, die Halbinsel mit den Hütten dort erkunden und dann nach rechts über die Berge zurück, teilweise auf dem Häga Kustleden. Da es Samstag war, machte ich mir bezüglich Hütten wenig Hoffnung mit meinen Wachhunden, doch neugierig war ich schon und ich finde ja das Prinzip dahinter immer noch zauberhaft.


    Dieser Nationalpark übertraf die Erwartungen und war von der Vegetation mal was völlig anderes. Üppig beschreibt es wohl ganz gut. Farne, Flechten, Nadel- und Laubbäume, Felsen und Strände wechselten sich ab oder traten gemeinsam auf und ergaben eine zauberhafte Komposition. Einfach nur wunderschön. :herzen1: So streiften wir verzückt über die Wege, blieben mal am Strand auf zuckerweißem Sand oder auf warmen Felsen mit Blick aufs Meer sitzen und genossen den Frühling, in den wir hier wieder geraten waren. Die Vögel zwitscherten fröhlich, wie es seit Estland nicht mehr zu hören war. :applaus:


    Die Hütten waren jeweils an besonders schönen Orten positioniert. Mit Stränden direkt dabei, Feuerstellen und Holz angro. Man sah Familien, Gruppen junger Menschen und Paare, alles streifte durch die Natur- ohne dass es voll war und viele blieben über Nacht.


    Auf dem Rückweg über die Felsen der hohen Küste, mussten wir nochmal verweilen, da die Aussicht einfach zu schön war. Zudem wollte ich Josy nicht zuviel hintereinander zumuten. Wir hatten Zeit die Strecke mit Pausen zu gehen- es wird ja nicht dunkel. :lol: Irgendwie haben wir einen falschen Abzweig genommen und sind dadurch noch zu einer Höhle in der Felswand gekommen. Um da hin zu gelangen, musste ich die Hunde aber warten lassen. Es war vorher schon sehr viel Kletterei gewesen, zur Höhle kam man nur über arg große Felsbrocken. Theoretisch hätte dort eine ganze Wandertruppe die Nacht verbringen können. Wahrscheinlich haben in der Vorzeit Wanderer diese geschützte Lage auch sehr gemocht. Ein Wachposten auf den Felsen vorweg reichte. :barbar: :D Der Höhlenvorsprung sah aus wie der Kopf eines zähnefletschenden Skeletts. Ein bisschen gruselig. :fear:


    Der Abstieg wurde spannend. Fast senkrecht durch riesige Felsbrocken hinab. :dead: Josy ließ sich zum Glück an zwei besonders schwierigen Stellen helfen, manchmal überrascht einen das alte Mädchen ja doch. Auch der restliche Weg durch den angrenzenden Wald hinunter bis zur Küste hatte was sehr urzeitliches. Hier war wirklich Urwald und dazwischen ein kleiner Pfad über Wurzeln und Steine. Rouven blühte auf, der liebt sowas ja und war eh schon aufgekratzt durch die Kraxelei. Dass passiert nämlich immer, wenn er was schafft, wo er über sich selbst hinaus wachsen muss. Er meistert die Aufgabe mit viel Konzentration und danach bling- fliegen die Sicherungen und er kann nur noch hüpfen und springen und rennen und dabei breit grinsen. xD Ging aber grade noch nicht, dass ließ der Weg nicht zu.


    Über den Küstenweg wanderten wir jetzt wieder zurück zum Parkplatz. Eigentlich hatte ich an zelten gedacht aber der Zeltplatz lag quasi direkt am Wegrand vom Eingang und es war schon wieder halb zehn. Ehe ich alles eingesammelt und nochmal den Kilometer bis dahin gelaufen und aufgebaut hätte.. wir machten uns in Ruhe Abendessen, verspeisten es, die Hunde durften nochmal über den Parkplatz stöbern und danach kuschelten wir uns seelig ein. Dass war ein äußerst schöner Tag gewesen. Ein Zustand absoluter Glückseeligkeit ließ mich in den Schlaf gleiten. Das Leben kann so schön sein. =) Morgen früh wollten wir zum Südeingang fahren, von da wandern und dann dort zelten.


    [Externes Medium: https://youtu.be/WMTXccenBkI]
  • Tag 25, Skuleskogen Nationalpark


    Ein Sonntag in Schweden, morgens um acht. Es war noch ruhiger auf dem Parkplatz als gedacht und ich hatte länger geschlafen als gedacht aber Hunde pullern lassen, füttern, Auto umbauen und los fahren brauchte ja nicht lange. Um neun waren wir am südlichen Eingang und bereit für einen schönen Tag zwischen Felsen und Meer. :applaus: Ich packte noch fix ein wenig Mittagsproviant ein, Wasser und löffelte ein wenig Müsli, ehe wir starteten.


    Diesmal sollte es zuerst in die Berge gehen. Slattdalsskrevan, die große Schlucht war unser erstes Ziel, danach sollte es zum Tärnattvatten gehen, wo wir Mittagsrast machen wollten. Der südliche Eingang liegt höher als der nördliche und so steigt man direkt in die Berghänge ein, hüpft über Wurzeln und Steine und balanciert über Stege. Auf den Geröllfeldern war es diesmal deutlich zu sehen, dass Josy Probleme hat, die Hinterfüße koordiniert zu setzen. :/ Wahrscheinlich war sie deswegen im Mudduspark in so schnellem Tempo durch gesaust. In schneller Gangart fiel es nicht so auf, lief sie langsam, was das Geröll an diesem Tag teilweise einfach erforderte und die Wärme auch, dann war es jedoch deutlich zu sehen. Helfen lassen war aber nicht drin. Sie kann dass- und rutschte weg. Dumme Nuss. :herzen1: So machten wir die erste Pause schon vor der Schlucht, in der es von losen Steinplatten und Geröll wieder nur so wimmelte. Links, ein Stück oberhalb der Schlucht, suchten wir uns einen schönen Platz auf dem Felsplateau, mit Blick auf die Ostsee. Wunderschön, hier ließ es sich aushalten. :cuinlove: Die Hunde hatten eine kleine, tapfere Kiefer, die ihnen Schatten spendete, ich genoss die Sonne auf den Felsen und sog die Wärme auf wie eine Eidechse nach einem langen Winter. :hust:


    Viel, viel später als gedacht, zogen wir weiter. In der Schlucht musste ich unwillkürlich an Ice Age denken und behielt die Wände misstrauisch im Auge. Wäre noch eine Nuss vorbei gerollt und ein Hörnchen hinterher gesaust, ich denk ich hätte Josy untern Arm genommen und wäre über die Felsen gesprintet. :lol: Aber nix passierte, wir tasteten uns vorsichtig voran und ich guckte immer wieder erstaunt nach oben. Wie einmal durchgeschnitten die Felsen. Und am unteren Schnittende waren wir. Die Natur bringt schon spannende Dinge hervor.


    Zum See und der Hütte war es danach nicht mehr weit und eigentlich wollte ich dann später Rast machen aber der See war so einladend und die Hütte am Ufer so lauschig und eine kleine Schattenkiefer gab es auch.. so blieben wir und ich hüpfte in den See. :hurra: Ach tat dass gut. Dieses klare Wasser, diese Kulisse- wir blieben auch hier eine ganze Zeit, verspeisten unser Picknick und genossen einfach den Sonntag. Bummelwanderungen können sehr schön sein, wenn es nicht so kalt ist. :applaus:


    Unsere Route gaben wir jedoch nicht auf. Wir nahmen den Abstieg Richtung Eingang Nord, der etwa 2-3km vorher auf den Küstenweg mündet. Besonders schöne Wege geht man gerne öfter. Diesem Weg an der Ostsee, folgten wir dann wieder bis zum südlichen Eingang. Die Hunde bekamen am Auto schonmal ihr Abendessen und ich sammelte alles für ein Zeltlager zusammen. Am südlichen Ende des Parks gibt es herrliche Buchten mit Feuerstellen und eine hatte ich für uns auserkoren. Mein Tagesrucksack war ein bisschen mit Zelt und co überfordert, was das Tragen nicht so angenehm machte aber es war nur etwas über einen Kilometer zur Bucht, da ging dass. Bevor ich das Zelt aufbaute, ging ich Feuerholz holen und bereitete ein Lagerfeuer vor. Da ich mich beim letzten Mal so dilettantisch angestellt hatte, dachte ich etwas zündeln lassen, während ich das Nachtlager herrichte, ist wahrscheinlich nicht verkehrt. Doch diesmal klappte es beim ersten Versuch und noch ehe ich meine kleine orangene Leuchtboje namesns Zelt zu stehen hatte- was nur fünf Minuten dauert- und Isomatte samt Schlafsack ausgerollt, flackerte schon ein fröhliches, wärmendes Feuerchen. Ich war stolz auf mich. xD Pfadfinderabzeichen Nummer eins bestanden.


    Mit Tee und Suppe und Knäckebrot und dem Knacken und Knistern der Flammen ging der Abend dahin und sollte einer der schönsten im Urlaub sein. :herzen1: Bevor wir ins Zelt krabbelten löschten wir noch die Glut und spielten eine Runde am Strand. Josy flitzte und bolzte Rouven um, nix mehr mit Rückenaua, nur ein lachender Schäferhund im Glück und anschließend beutete sie einen riesen Stock und erlegte ihn gewissenhaft, während Rouven die Wachaufgaben übernahm.


    [Externes Medium: https://youtu.be/AzSjweSUP0U]
  • @Alex29 : in diesem Thread geht es um einen Reisebericht mit Hunden im Auto, nicht um Hotels oder die Suche nach diesen. ;)
    Bei diversen Anbietern kann man übrigens direkt nach "Haustiere erlaubt" filtern.
    Dafür solltest du aber einen eigenen Thread eröffnen.

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