Rüdenaggressivität

  • Hallo,


    ich habe einen 2-jährigen Mischlingsrüden, der mit 5 Monaten aus Kroatien zu uns gekommen ist. Zu Beginn war er bei Hunden sehr ängstlich und unsicher, was sich aber recht rasch gelegt hat. Nach ca. 3 Monaten, mit Einsetzen der Pubertät, hat er begonnen, zu unkastrierten Rüden (und damals teilweise auch zu jungen kastrierten Rüden) zu laufen und sich mit Gebrüll auf sie zu stürzen. Er wollte sie am Boden fixieren und ihnen zeigen, wer die Hosen an hat. Wenn er gerade mit einem Weibchen gespielt hat und ein Rüde nur im Abstand von ca. 20 Metern vorbei gegangen ist, ist er sogar hingelaufen, um den anderen Hund zu vertreiben. Mittlerweile ist er aufgrund meiner Zweithündin und seiner extremen Sexualität kastriert worden. Die Rüdenaggressivität bei unkastrierten Hunden ist geblieben. Wir arbeiten nach wie vor an seinem Rückruf, damit wir ihn schon vorzeitig abrufen können. Kommt jedoch ein freilaufender Rüde zu uns und ich kann den Kontakt nicht verhindern, tickt er aus.


    Wir haben von Anfang an mit ihm mit Hundetrainern gearbeitet, viele haben sich bei ihm die Zähne ausgebissen. Nach ca. einem Jahr hatten wir deutliche Fortschritte, aber aufgrund von einigen selbstbelohnenden "Erfolgen", sind wir im direkten Rüdenkontakt wieder bei Null (wenn nicht sogar im Minusbereich) angelangt.


    Hat jemand Erfahrung mit dem Thema? Wie sollte man hier vorgehen? Es heißt ja immer, das Verhalten soll unterbunden werden - nur wie?


    Ich freue mich auf eure Meinungen!


    LG

    • Neu

    Hi


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    • Wie sollte man hier vorgehen?

      Maulkorb drauf? Mir wär das zu riskant, wenn mein Hund so reagieren würde.
      Tutnixe, die einfach angesprintet kommen, kann man überall und jederzeit treffen und wenn der Hund mit Beschädigungsabsicht draufgeht, würde ich ihn entsprechend mit Maulkorb sichern.

    • Wir arbeiten nach wie vor an seinem Rückruf, damit wir ihn schon vorzeitig abrufen können.

      Verstehe ich das richtig, dass der Hund immer noch Freilauf hat, obwohl er nicht vollständig unter Kontrolle ist und Rüden angeht?

    • Aber auch mit Maulkorb kann er ja andere Hunde schlimm verletzten, wenn er drauf zubrettert ...


      Bei mir käme der Hund nicht mehr von der Leine und ich würde mich nochmal nach einem vernünftigen Trainer umsehen.
      Irgendwie klingt das, als hättet Ihr da einen unsicheren Hund, der völlig damit überfordert ist, Dinge "selbst regeln" zu müssen.


      Du sagst es selbst: jedes Mal, wenn er Erfolg hat, belohnt er sich selbst. Also gib ihm keine Chance dazu. Maulkorb auf, Leine dran und dann Hundebegegnungen üben. Erst mal seeeehr weiträumig, bestätigen, wenn er ruhig bleibt. Und sehr langsam die Abstände verringern.
      Wenn ein anderer Hund kommt, musst Du blocken. Unabhängig von dem Problem, das Dein Hund hat, kann das sowieso extrem hilfreich sein, wenn man das mal gelernt hat (Stichwort Krankheiten).

    • Hallo :winken:
      Wenn der Hund nicht absolut zuverlässig abrufbar ist auf jeden Fall mit (Schlepp)-Leine sichern. Ansonsten wäre eventuell sowas wie eine Gruppenstunde oder ein regelmäßiger Social Walk eine Möglichkeit, bei der dein Hund lernt, die Anwesenheit unkastrierter Rüden zu tolerieren. Dort gibt es in der Regel auch kein Direktkontakt, Spiel oder ähnliches.
      Hat dein Hund denn schonmal einen anderen verletzt?


      Hier gibt es auch einen Thread für Halter mit (teilweise) unverträglichen Hunden. Ich suche ihn dir mal raus und versinke ihn hier. Vielleicht möchtest du da mal ein bisschen reinlesen und euer Problem schildern.

    • Aber auch mit Maulkorb kann er ja andere Hunde schlimm verletzten, wenn er drauf zubrettert ...


      Bei mir käme der Hund nicht mehr von der Leine und ich würde mich nochmal nach einem vernünftigen Trainer umsehen.
      Irgendwie klingt das, als hättet Ihr da einen unsicheren Hund, der völlig damit überfordert ist, Dinge "selbst regeln" zu müssen.


      Du sagst es selbst: jedes Mal, wenn er Erfolg hat, belohnt er sich selbst. Also gib ihm keine Chance dazu. Maulkorb auf, Leine dran und dann Hundebegegnungen üben. Erst mal seeeehr weiträumig, bestätigen, wenn er ruhig bleibt. Und sehr langsam die Abstände verringern.
      Wenn ein anderer Hund kommt, musst Du blocken. Unabhängig von dem Problem, das Dein Hund hat, kann das sowieso extrem hilfreich sein, wenn man das mal gelernt hat (Stichwort Krankheiten).

      Ja, da hast du Recht. Er ist ein recht unsicherer Hund. Andere Hundebegegnungen sind mittlerweile kein Thema mehr, da haben wir schon sehr gute Erfolge erzielt und er sucht auch bei mir Schutz, wenn es ihm zu viel wird. An der Leine kommen wir auch mittlerweile mit sehr knappen Abstand an unkastrierten Rüden vorbei.
      Wir blocken andere Hunde, nur ist es nicht immer möglich. Gerade in unserem Wohngebiet, wo wir täglich mindestens 10-15 Hundebegegnungen haben.
      Da er sogar kleine unkastrierte Rüden, die sowieso die Rute einziehen, versucht zu dominieren, gehe ich bei diesem Verhalten nicht von Unsicherheit aus (kann mich natürlich auch täuschen).

    • Ich gehe ganz stark davon aus, dass es Unsicherheit ist. Angriff ist dann eben die beste Verteidigung.
      Und die Größe des Kontrahenten interessiert die wenigsten Hunde ... ich hab auch schon größenwahnsinnige Kleinhunde blocken müssen. Nicht schön.


      Das mit den Hundebegegnungen kenne ich. Darum ist sehr wichtig, dass Du das für ihn regelst.
      Wenn er insgesamt eher unsicher ist, dann musst Du ihm die Sicherheit geben.
      Dass Ihr an kurzer Leine dran vorbei gehen könnt, ist doch ein super Erfolg! Darauf kannst Du aufbauen. Er muss ja keine anderen Rüden lieben. Nur eben akzeptieren, dass sie auch seine Luft atmen ;)

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