Das Problem ist an diesem Ende der Leine ... die richtige Einstellung beim Training und wie lerne ich Konsequenz?

  • Hi,


    ok - dann ist das Thema Leinenfuehrigkeit das Wichtigste und sollte zuerst angegangen werden. Ist natürlich auch ein spezielles Thema für einen Hund, der das nicht von klein auf gelernt hat. Das dauert etwas. Daher würde ich zuerst an den einfachsten Dingen arbeiten.


    Wichtig ist noch: warum zieht Dein Hund? Ist es Aufregung, will er schnell wohin und hat seine Impulse nicht unter Kontrolle? Oder ist er unsicher/ängstlich und will aus der Situation weg? Je nachdem ist das Vorgehen anders, und Du musst Deine Erwartungen anpassen.


    Ausrüstung:


    Was hast Du an Leinen da? Hast Du Halsband oder Geschirr? Schleppleinen, Flexi, Führleinen? Der Zugstopp wurde ja schon genannt. Es gibt auch Bauchgurte, vielleicht kann da jemand Erfahrungen beisteuern.


    Mit einem gut sitzendem Geschirr und einer Schleppleine war ich am Besten gerüstet für die Zeiten, in denen nicht trainiert wurde. Da konnte Hund schnuffeln. Gleichzeitig war ich trotzdem gefordert, um das Verheddern der Schleppi zu verhindern und bin daher automatisch nicht so in den Autopiloten abgerutscht. Auch dabei kannst Du den Hund mal rufen und belohnen. Und wichtig: Jeder Blickkontakt ist gut für Euch.


    Tolle Schleppleinen gibt es aus gutem Biothane, die saugen sich nicht voll und verheddern nicht so schnell. Wenn Du bei einem Trainer bist, lass Dir da das Handling zeigen.


    Leinenführigkeit an kurzer Leine:


    Hierzu rufe ich @CH-Troete :winken: Sie arbeitet viel mit Clicker und kann Dir dazu mehr erzählen als ich - und Deine Schilderung hört sich für mich nach einem guten Beispiel fürs Clickern an. Und sie hat die tollen Videos an @flying-paws. Wichtig: So lange der Hund das nicht kann, fange mit ganz kurzen Trainingseinheiten an. Auch nur, senns Dir gut geht und Du dabei bist. Sonst machts keinen Sinn.


    Freilauf:


    Kannst Du Deinen Hund denn auch freilaufen lassen, oder bist Du Dir beim Rückruf unsicher bzw. ist bei Euch Leinenpflicht?


    Gestaltung des Spaziergangs:


    Ich muss gestehen, ich bin ja eine faule Socke. Deshalb habe ich mit Beschäftigung immer in der Wohnung angefangen. Über Suchspielchen mit tollen Leckerlie habe ich Ronja fürs Suchen interessiert, und darauf aufbauend Dummytraining gemacht.


    Lilly braucht (noch) keine Extra-Beschäftigung. Die Arbeit an ihrem Selbstbewusstsein lastet sie im Moment noch ziemlich gut aus. Das machen wir z. B. mit kleinen Kletterspielchen.


    Zergeln ist bei den meisten Hunden beliebt. Und Suchspielchen fördern die Konzentration. Bei noch unkonzntrierten Hunden würde ich auf Bällchen oder Frisbee komplett verzichten.

  • Hallo,


    ich kann Dich gut verstehen. Man möchte mit dem Hund raus - a) weil der Hund sowieso gelüftet werden sollte und b) weil man selbst an der frischen Luft entspannen und die Seele baumeln lassen möchte.


    Dann geht es raus. Und das Hundetier zieht wie Bolle an der Leine. Was passiert? Ich als das Ende der Leine verfalle in Stress. Weil der Hund soll doch nicht ziehen und er achtet nicht auf mich und mach ich alles richtig und jetzt auch noch gucken, dass er nicht in die Leine springt, er zieht ja eh schon und dann nicht andere Leute anspringen und nicht zu dem Hund ziehen und bloß nix vom Boden frisst und immer noch zieht er und ich schleife hinterher. Das soll Spaß machen? Hierbei soll ich entspannen? Um Gottes Willen!


    Ich kann Dir eins sagen: genau so ging es mir. :ka: :hust:


    Wenn es Dir wichtig ist, dass der Hund schön an der Leine läuft, ohne zu ziehen - dann sollte er es lernen. Und das lernt er auch. Von Dir.
    Ich habe selbst sehr viele Wege ausprobiert, wie ich es meinem Terrorkrümel beibringen kann. Was wirklich geholfen hat, war, 1. nicht mehr zu brabbeln beim Spazierengehen - ich habe den Hund einfach zu viel zugetextet. "Lilli - nein!"... "Lilli - nicht ziehen!"... "Lilli - hier bleiben!"... "Lilli dies"... "Lilli das"... irgendwann stellte Lilli auf Durchzug. Kann ich heute gut verstehen. :roll: :lol: und 2. blieb ich einfach stehen. Es kam Zug auf die Leine, ich stand. Sobald die Leine lockerer wurde, ging es weiter. Wenn der Zug auf der Leine blieb, drehte ich mich um und lief kommentarlos in die andere Richtung. Immer und immer wieder.


    Allerdings sollte Dir bewusst sein, dass Du bei dieser Methode alleine sein solltest, denn es gibt kaum jemanden, der die Geduld aufbringen kann, da mitzulaufen. Und Du wirst nicht schnell vorwärts kommen. Am Anfang zumindest nicht. Da kann es schon sein, dass Ihr 1-2 Meter lauft. Stehen. 1-2 Mehter laufen. Stehen. Umdrehen, in die andere Richtung laufen.


    Sieht witzig aus, wenn jemand zuguckt. Mir hat es am Besten geholfen.


    Und Dein Hund ist ja erst 5 Monate bei Dir... bleib einfach konsequent dran. Das wird schon!

  • Für ihn sind alle Umweltreize sehr aufregend und daher gibt es kaum entspannte Momente beim Spaziergang so wie bei euch.

    Wo gehst Du denn spazieren? Gibt es die Möglichkeit möglichst reizarme (wenig andere Spaziergänger, andere Hunde, gflls. Wild falls Jagdtrieb) Umgebungen aufzusuchen?


    Oder auch einfach mal hinzusetzen und ihn gucken zu lassen? Also Wiese, Buch mitnehmen und einfach hinsetzen und nix machen.


    Leinenführigkeit braucht je nach Hund einfach wirklich viel Zeit. Und Du fängst nicht mit einem Welpen an.


    Ich trenne anfangs. Am Geschirr ist ziehen nicht so schlimm (es sei denn, es reißt mir den Arm ab). Am Halsband und Leine gibt es kein ziehen. Da gehen dann aber anfangs wirklich nur ganz kurze Einheiten. Halsband/Leine bitte möglichst positiv aufbauen, beispielsweise mit einem Leckerlieregen.


    Du bist kein Problem. Du hast Dich eines Hundes aus dem Tierschutz angenommen und ihr müsst einfach beide noch lernen und zusammenwachsen.


    Deine Schilderung klingt nach unglaublich viel Druck, den Du Dir machst. Wenn was nicht klappt, ja, dann klappt es halt nicht. Das müsst Ihr beide üben und das dauert. Ich finde immer Trainer super, die mich motivieren und die mir so überhaupt gar keinen Druck machen und die Fähigkeit haben nicht die negativen Seiten hervorzustellen, sondern das was schon gut klappt. :smile:


    Hast Du die Möglichkeit auch mal jemanden mitzunehmen, der Dir vielleicht zeitweise die Leine abnehmen kann? Ich habe so eine olle Jagdsau von 63cm Schulterhöhe, der anfangs auf jeden noch so minikleinen Bewegungsreiz mit Reindonnern in die Leine reagiert hat. Am Geschirr. Im Freiflug. Mich macht sowas auf Dauer aggressiv und ich war dann sehr froh, wenn ich dann die Leine einfach mal meinem Mann in die Hand drücken konnte und ich mir das so quasi von außen angucken konnte, ohne dass mir jedesmal das Schultergelenk rausfliegt. :smile:

  • Zitat

    Und wenn wir draußen unterwegs sind und es gerade etwas besser läuft, ist es auch gar nicht so schwer, seine Aufmerksamkeit zu bekommen und er freut sich ja, wenn man mit ihm was macht, übt oder spielt.

    Hi,
    das musst du unbedingt weiter ausforschen. Finde heraus, wann es besser läuft (kürzere Runden? längere Runden? Mittags/abends? sonstwas bestimmtes passiert oder eben auch nicht), was er sehr gerne macht (zergeln, lieblingstricks) und womit man ihn toll belohnen kann (es kann nützlich sein, eine Belohnung für "gut gemacht" und eine für "supidupiklasseunglaublichgenial" zu haben), neben der eigenen Begeisterung natürlich. So kannst du deine Übungen besser strukturieren und hast maximalen Lernerfolg. Wende das ruhig auch bei der Leinenführigkeit an. Ich denke, momentan wäre das auch meine erste Baustelle. Ich kämpfe heute noch damit und kann es dir voll nachfühlen.
    Um dann andere Geschichten zu üben, kannst du als Trick auch ein "schau" aufbauen (langsam generalisieren, das Kommando muss bombig sitzen - deine Trainerin wird dir helfen). Das wird dir plötzliche Reizsichtungen erleichtern. Stehenbleiben, gut festhalten/stabil hinstellen, "schau" einfordern, selbst ruhig bleiben und Hund ablenken/beruhigen wäre so das Fernziel. Fernziel, gell! Dazu gehört einiges.
    Sich ein dickes Fell zuzulegen ist nicht ganz verkehrt, und auch einfach mal zu seinem Bauchgefühl zu stehen - beides musst du selbst üben. Dann fällt eine Menge Stress beim Spazierengehen weg.
    Es wird besser, ich schwör' :)
    Viel Erfolg
    Silvia

  • Oh danke fürs rufen @Stinkelilly :bussi: :ops:
    Hey @bollena willst Du mal wissen was die total Verrückten alles mitschleppen? :ugly:
    Schau mal da, ich bin dabei mir die perfekte Gassitasche zusammenzuplanen und -nähen :ugly:
    Nur wenn Du Dich mal beömmeln willst einen Kaffee lang oder so :p
    Du hast eigentlich schon alles erzählt bekommen :smile: ist halt schon ein tolles Forum mit wunderbaren Leuten :bindafür:


    Hintergrund meiner Frage ist, dass ich oft das Gefühl habe, viel zu passiv zu sein, wenn wir draußen unterwegs sind, ich fühle mich oft wie eine Statistin beim Spazierengehen, laufe hinter meinem Hund her, der noch dazu meist stark an der Leine zieht.

    Ich würde erst mal versuchen, dieses Gefühl abzustellen.
    Weil es ist kein schönes. Weg damit! Tu's aus dem Kopf.
    Ja dann BIST halt Servicepersonal im Moment, ja und? Das bist und das bleibst Du eh, oder hast Du die Runden auch ohne Hund gemacht? :ugly:


    Dann würde ich das Equipement optimieren!
    Erstens: sorge dafür, dass der Hund niemals nicht Schmerzen hat, auch - und gerade nicht! wenn er zieht.
    Ich bin ein Fan von Hetzgeschirren, sie sind bequem beim ziehen :p
    Bricht der Hund auch gern mal nach Hinten aus, also schlüpft raus, schau mal bei Blaire.de rein und lass ein ausbruchsicheres Geschirr schneidern.
    Bitte: mit einem Ring Vorne :smile:
    Der Ring Vorne gehört auch zur neuen Ausrüstung.
    Zweitens: Kauf Dir eine Leine die Dir nicht so arg wehtut. Ich selbst mag Biothane, musste mich allerdings erst dran gewöhnen und hab mir auch schon fast einen Finger abgerissen damit :ugly: aber es tut mir in der Hand nicht so weh und bei mir (!) rutscht es nicht.
    Man muss die Leinen ersetzen mit der Zeit, sie werden dort wo die "Kurve" ist, brüchig am äusseren Material, das kann wehtun. Ich kaufe so alle ein einhalb Jahre eine neue Leine (yeeeah, Leinenshopping!)
    Du kannst auch Radlerhandschuhe anziehen, hilft auch.


    Das Halsband sollte auch schön breit sein, ich bin ein bekennender Fan von Hetzhalsbändern :smile:
    Sind schön breit und tun auch nicht so weh beim ziehen.



    Mit Ruckdämpfern habe ich etwas Erfahrung die allerdings verjährt ist, ist nicht so mein Ding - aber probier's aus. Vielleicht liegt's Dir ja. Ich finde dass das eher bei fast-nicht-ziehenden Hunden etwas bringt aber das ist nur meine Meinung, ich sehe das sehrwahrscheinlich komplett falsch.


    Ich selbst habe immer einen (Gassi-) Hund der ordentlich zieht, das entspannt mich im Rücken :lol: Ich mag das.
    Wenn ich weiss dass es ein "Ausbrecher" bezw. spontan in die Leine-Knaller ist, habe ich immer bitzeli die Muskeln angespannt. Wirkt gegens Arm ausreissen.
    Am schlimmsten sind für mich die Hunde, die an lockerer leine gehen und dann *zack* :motzen: Da kannst Dir keine Sekunde Kopfbummeln erlauben.


    Wie macht das Dein Wuffel denn so? Permanenter Zug? :smile:



    Denn das Problem ist ja nicht am anderen Ende der Leine, sondern an diesem ... unsere Trainerin sagt, der Hund macht sowieso immer alles richtig, denn er reagiert ja nur auf mich, und dieser Meinung bin ich auch - ich möchte daher in erster Linie auch mal an mir arbeiten.

    Perfekte Einstellung :gott:



    aber ich muss mich immer wieder zusammenreißen und konzentrieren.

    Auf was?



    falle in alte Gewohnheiten zurück

    Was für Gewohnheiten?
    Was bedeutet das und was sind die Konsequenzen daraus?



    Ich wollte fragen, wer ähnliche Erfahrungen gemacht hat, und wie schafft ihr es euch selbst zu motivieren und konsequent dran zu bleiben?

    *meld* :lol:
    Ich habe immer mindestens einen (ab und zu) Gassihund der zieht wie Sau. Und wenn der nimmer zieht, suche ich mir einen neuen :mute:
    Bedenke dass Du gar nicht permanent arbeiten musst beim spazieren, lass den Hund ziehen :ka: ist doch egal. Mach Dich erst mal frei von Deinen Zwängen, die Dich (!) unglücklich machen.
    Hund zieht? Ja mei :ka: dann zieht er halt.
    Und dann arbeitest Du stückchenweise dran. Meterweise.


    Ein wirklich nettes Video ist das da:


    [media]https://youtu.be/sFgtqgiAKoQ[/media]


    Das da ist noch besser :smile:


    [media]https://youtu.be/ueE1S1k74Ao[/media]


    Wichtig ist, dass Du nicht denkst, dass Du das von der Haustür an tun musst.
    Ich weiss wie das ist wenn man erst mal weiss der Geier wie weit gehen muss, um ein ruhiges Plätzchen zu haben.
    Steh doch mal gaaaaanz früh auf, so dass noch fast keine Leute unterwegs sind :smile:
    Dann lässt den Hund mit der ist-mir-doch-scheissegal-Einstellung ordentlich ziehen an der Leine, freust Dich drüber dass das der Anfang vom Ende ist, gehst dorthin wo Du den ersten Meter machen möchtest, machst die Leine von hinten am Geschirr Vorne fest am Brustring und dort bist Du dann ohne wenn und aber konsequent und übst, übst, übst und lobst, lobst, lobst!
    Nicht schimpfen wenn er's falsch macht.
    Bestätigen und loben wenn er am richtigen Punkt ist :smile:
    Mach ja auch mehr Spass :smile:




    Ich glaube, es wäre einfacher für mich, wenn ich einen konkreten Plan hätte, wie ich den Spaziergang aufbauen soll und welche Aktivitäten ich gemeinsam mit Gio machen kann, sodass wir beide Spaß dran haben, miteinander beschäftigt sind und nicht nebeneinander herlaufen.

    Ich weiss was Du meinst.
    Ich bin so gar nicht der Spaziergänger :ugly: sinnlos in der Gegend rumlatschen mag ich nicht, ist einfach nicht mein Ding.
    Also habe ich ein Ziel und gehe aus einem bestimmten Grund: meist gehe ich hübsche Motive zum knipsen suchen und jagen, so dass ich Fötteli nach Hause bringen kann :herzen1: Wir kommen dabei ganz schön weit rum :smile:
    Zusammen beschäftigt? Och nö. Nicht unbedingt.
    Lass den Hund Hundesachen machen :smile: ab und zu kann man zusammen machen, ja. Aber primär soll Hundi zeitunglesen und eben, Hundesachen machen.




    Ich mache meist die selben Übungen, abrufen, Sitz und Platz, Sitz und Leckerlis suchen, aber ich habe das Gefühl, dass Gio draußen alles andere mehr Spaß macht, Schnüffeln und die Umgebung erkunden, als Beschäftigung mit mir.

    Spazieren ist bei mir primär nicht beschäftigen mit mir :smile:
    Ja manchmal gibt's ein sitz oder ein platz, manchmal spielen wir eine Sequenz lang zusammen aber ganz bestimmt nicht den ganzen Spaziergang lang.
    Du tuist weder Dir noch dem Hund etwas Gutes, wenn Du ihn zum Aufmerksamkeitsjunky erziehst und in die Rolle des Permanent-Animateurs schlüpfst.
    Ich kenne solche Gespanne, die sind echt mühsam :mute: schon beim zugucken anstrengend...
    Geht bummeln zusammen. Hund macht Hundesachen, Du machst Menschensachen. Hund schnüffelt, Du wartest auf ihn. Du knipst, Hund wartet auf Dich.
    Oder so :smile:

  • Uh sorry, vergessen: Das Video von flying-pwas:


    [media]https://youtu.be/TSuEwjzbGCQ[/media]

  • Du glaubst gar nicht, wie gut ich dich beim Thema Leinenziehen verstehe. Ich hab im Laufe meines Hundehalter-Lebens sicher mehr als dreißig Hunden das Leinegehen beigebracht, eigenen Hunden, Welpen, Gassi- und Gasthunden, großen und kleinen, ohne größere Probleme. Ich bin oft mit mehreren Hunden gegangen, an lockeren Leinen - und ich habe schlicht nicht geglaubt, dass es dabei irgendeine echte Herausforderung gibt.


    Dann kam meine jetzige Hündin - und an der bin ich schlichtweg verzweifelt. Eine Kombination aus hochreaktiv und dickschädelig, die zwar ebenso fix begriff wie alle anderen, was ich eigentlich wollte. Das Problem war nur: Sie wollte nicht. Ich will dich nicht damit langweilen, wie lange wir was versucht haben - ziemlich vergeblich.


    Dass das Problem sicher irgendwie meins war, ist schon klar, aber das half mir praktisch auch nicht weiter. Irgendwann habe ich mir dann schlicht gesagt: "Was soll's - dieser Hund ist nun mal ebenso schlecht im Leinegehen wie ich in Mathe. Dafür macht er so viele andere Sachen absolut perfekt - also leben wir mit dieser einen Schwäche."


    Und es klingt verrückt, aber: Seit ich mich damit abgefunden habe, dass ich hier nicht weiterkomme und eher darüber lache, wie blöd mich acht Kilo Hund regelmäßig aussehen lassen, läuft es entschieden besser. Ich bin ruhiger, prompt ist der Terrier ruhiger und fokussierter. Wir haben offenbar einen Kompromiß erreicht, mit dem wir beide leben können. Ein Knallfrosch wird sie bleiben, aber das ist dann eben so.


    Damit will ich natürlich nicht sagen ,dass du jetzt schon in irgendeiner Weise aufgeben sollst - aber entspannen solltest du dich unbedingt. Man kann offenbar wirklich nichts Kontraproduktiveres tun, als zu verbissen an etwas heranzugehen, das nicht gleich klappt.

  • Hast Du eine Ahnung, was Gio für eine Rase/Mix ist? Könnte ein Beardie oder sonstiger zotteliger Hütehund drin sein, sowohl vom Aussehen, als auch von der Beschreibung.
    Wie alt ist er etwa?

  • Erst mal vielen Dank für all eure lieben und tröstlichen Antworten und super Tips, das hier ist echt ein tolles Forum mit super Leuten, das muss ich schon sagen.


    Es ist immer tröstlich zu wissen, dass es anderen auch so geht. Und oft sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht und weiß nicht weiter, dabei gibt es so vieles was wir noch versuchen können, und wir sind ja wirklich noch ziemlich am Anfang.


    Wichtig ist noch: warum zieht Dein Hund? Ist es Aufregung, will er schnell wohin und hat seine Impulse nicht unter Kontrolle? Oder ist er unsicher/ängstlich und will aus der Situation weg? Je nachdem ist das Vorgehen anders, und Du musst Deine Erwartungen anpassen.

    Hauptsächlich ist es wegen Aufregung, und er ist sehr impulsiv, alles was sich schnell bewegt animiert ihn zum Loslaufen, und dann springt er halt in die Leine.


    Dann lässt den Hund mit der ist-mir-doch-scheissegal-Einstellung ordentlich ziehen an der Leine, freust Dich drüber dass das der Anfang vom Ende ist, gehst dorthin wo Du den ersten Meter machen möchtest, machst die Leine von hinten am Geschirr Vorne fest am Brustring und dort bist Du dann ohne wenn und aber konsequent und übst, übst, übst und lobst, lobst, lobst!

    CH-Troete, vielen Dank für die super Videos und all deine Tips.


    Wegen dem Brustgeschirr, ich habe zwar eines mit Brustring, aber es sitzt nicht sehr gut, deshalb verwende ich ihn kaum. Aber ich habe festgestellt, dass Gio dann viel besser und aufmerksamer an der Leine läuft, wenn ich dort einhake. Allerdings habe ich etwas Angst, wenn er dann in die Leine springt, dass es ihn dann um seine eigene Achse herumreißt und er sich dabei verletzen könnte.


    Auf jeden Fall braucht er ein besser sitzendes Geschirr, das weiß ich, und den Brustring möchte ich schon auch haben. Fürs üben ist es auf jeden Fall gut, und ich kann ja auf den anderen Ring umhängen, wenn die Gefahr besteht, dass er wieder reinspringen könnte.


    Spazieren ist bei mir primär nicht beschäftigen mit mir
    Ja manchmal gibt's ein sitz oder ein platz, manchmal spielen wir eine Sequenz lang zusammen aber ganz bestimmt nicht den ganzen Spaziergang lang.
    Du tuist weder Dir noch dem Hund etwas Gutes, wenn Du ihn zum Aufmerksamkeitsjunky erziehst und in die Rolle des Permanent-Animateurs schlüpfst.

    Eigentlich wollte ich das eh auch nicht unbedingt so haben, dass ich mich permanent mit ihm beschäftige. Allerdings hatte ich schon mehrmals so Phasen, wo ich z.B. beruflichen Stress hatte und dann bei den Spaziergängen allgemein mehr mit mir selber beschäftigt war, und dann hat mit dem Hund plötzlich alles nicht mehr so gut funktioniert, er ging seiner Wege, alles, was vorher gut geklappt hatte war wieder vergessen. Deshalb habe ich das Gefühl entwickelt, ich muss ständig auf den Hund konzentriert sein.


    Naja, ich habe ja jetzt jede Menge Input von euch erhalten und werde sicher einiges davon umsetzen, und vor allem mal schauen, dass wir entspannter an die Sache rangehen.


    Außerdem haben wir das Glück, dass wir einen großen Garten haben, und den habe ich bisher kaum genützt, um mit ihm auch die Leinenführigkeit zu üben. Das werde ich definitiv machen!


    Nochmals ein großes Dankeschön in die Runde!

  • Hast Du eine Ahnung, was Gio für eine Rase/Mix ist? Könnte ein Beardie oder sonstiger zotteliger Hütehund drin sein, sowohl vom Aussehen, als auch von der Beschreibung.
    Wie alt ist er etwa?

    Leider ist seine Herkunft unbekannt, er wurde als Welpe auf der Straße in Ungarn aufgesammelt. Uns wurde gesagt, er könnte ein Bergamasker Mischling sein, das ist aber nur geraten, wohl wegen seines Aussehens und seines Fells. Er hat sicher was von einem Hirtenhund, auch vom Charakter her, aber es könnte jede langhaarige Hirtenhund-Rasse dabei sein.
    Er ist jetzt ca. 1 3/4 Jahre alt.

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