Hund lässt fast nichts an sich machen

  • @'Dackelbenny
    Es war bereits eine Trainerin vorort zu Hause bei Balu. Das ging dann kurze Zeit gut, aber dann ging der Spuk von vorne los. Die Trainerin hat dann meiner Schwiegermutter geraten ein Halsband für den Hund zu besorgen, das dann, wenn er nicht folgt, durch Fernbedienung eine zitronenduftende Flüssigkeit verspritzt, die der Hund nicht ausstehen kann. Ich bin mir nicht sicher, ob sowas radikales nützlich ist. Bin da skeptisch.

  • Das wird nichts bringen weil es m.E.n. von den meisten Leuten falsch angewendet wird und dann eher schadet als nützt.


  • Und glaube geschlafen hat hier niemand, wir sind von Pontius zu Pilatus mit dem Hund gelaufen, aber auch die angeblich "besten" Hundetrainer hier haben dann kleinbei gegeben. Und das meine Schwiegermutter trotz nur noch sehr dünnem Nervenkostüm daran arbeiten muss, steht fest. Aber wir können nicht tagtäglich dabei sein, da wir nicht gleich um die Ecke wohnen.

    ihr könnt einen Trainer auch aus den USA einfliegen lassen ohne dass es was bringt. Dreh- und Angelpunkt für das Verhalten des Hundes ist deine Schwiegermutter. Wenn die sich erziehen läßt statt zu erziehen wird kein Aussenstehender etwas ändern können. Ob sie dass leisten will und kann will ich gar nicht diskutieren. Wenn sie es kann muss sie es tun wenn nicht sehe ich für den Hund nur die eine wirklich gute Lösung und die heisst Abgabe in Hände, die ihm gerecht werden.

  • Ich würde glaub' nach einer Person Ausschau halten die in der Nähe ist und gern einen Hund hätte, aber keinen haben kann.
    Die Schwiegermama wird überfordert sein, das bringt keinem was. Sie soll doch Spass und Freude am Hundeli haben :herzen1:
    Mit der "Tagesmutti" zusammen (!) kann Deine Schwiegermom dann trainieren, loben, Spass haben, spazieren gehen.... und zwar so dass keiner überfordert ist.


    Frag doch Deine Schwiegermama mal ob sie Spass hätte, kleine Dinge zu üben, ohne den Druck zu haben "das muss jetzt" :smile: einfach nur Bitzeli Spass haben :smile:
    Und sag ihr bitte, sie muss sich niemals schämen wegen ihrem Hund :streichel: das sind so doofe Gefühle, helfen tun sie auch nicht.... Hund flippt aus - ja mei dann flippt er halt! Das geht genau keinen Menschen was an :smile:
    Ich hoffe sie findet Lockerheit und Spass mit dem Wuffel, und jemand der mit ihr zusammen Spass hat mit dem Schnügel. Das wäre wohl am einfachsten :smile:


    Wenn Du verraten magst, wo das in etwa ist, können Dir die Leute hier vielleicht soagr Trainer empfehlen :smile:
    (ich weiss wie mühsam das ist mit den Hundetrainern, ich bin da fürchterlich skeptisch....)




    Edit:
    Trainer die sowas empfehlen wie das Halsband schmeisst Ihr am besten in hohem Bogen zum fenster raus!
    Schrecklich sowas!


    Bin da skeptisch.

    Gut so! Bleib das auch :smile:
    Denn das ist kompletter Schrott.

  • Hi @Andrea64,


    noch eine Frage: Was ist der aktuelle Anlass, dass Du Dich jetzt für Deine Schwiegermutter einklinkst? Ist das Thema gerade akut wegen der Ohrentzündung? Überlegst Du, den Hund zu übernehmen? Würdest Du Dich ins Training einbringen?


    Ich frage deshalb so gezielt nach, weil jetzt ein Aufbau mit viel Geduld, Ruhe, Konsequenz und Wissen geleistet werden muss. Der einige Zeit dauern wird, „am-Ball-bleiben“ erfordert - und eine gewisse Frustrationstoleranz auch beim menschlichen Part.


    Ich kenne Deine Schwiegermutter jetzt nicht - habe aber nach Deiner Beschreibung nicht das Gefühl, dass Du da ein echt gutes zuversichtliches Gefühl hast, dass sie das stemmt. Sorry, wenn ich mich irren sollte.


    Könnte/würde den jemand das Training übernehmen, wenn Deine Schwiegermama es nicht leisten kann? Würde diese Person dann auch ggf. in Zukunft diese besonderen Situationen (ggf. begleitend) haendelt?


    Zur Trainersuche: Horch Dich da am besten mal bei Eurem Tierarzt oder beim örtlichen Tierschutz um, ob die jemanden dafür kennen und empfehlen können.


    Als Koryphäe in Sachen Trainersuche habe ich hier im Forum oft @Themis nennen hören, da könntest Du auch mal fragen.


    Es gibt auch Trainer, die Hunde für die Ausbildung quasi in Pension nehmen. Ich persönlich halte davon nix, aus meiner Sicht funktioniert es auf Dauer nur gut, wenn der Halter mit dem Hund arbeitet. Aber vielleicht haben hier im Forum Leute andere Erfahrungen dazu gemacht und können Dir raten.


    Ebensowenig kompetent bin ich für Tipps zur homöopathischen Unterstützung. Aber möglicherweise gibt es auch dazu andere Erfahrungswerte.


    LG Nicole

  • Es gibt auch Trainer, die Hunde für die Ausbildung quasi in Pension nehmen.

    Meiner Meinung nach nützt das gar nichts, wenn das Erlernte zuhause nicht umgesetzt werden kann. Der Hund verfällt ansonsten wieder in sein altes Verhaltensmuster und das Geld war rausgeschmissen!


    Die Idee mit einer kompeten Gassigeherin, die auch gleichzeitig den Hund erzieht, finde ich gut und ist ein Ansatz. Schwiegermama muss das dann aber auch umsetzen, sonst ist zuhause weiterhin Chaos angesagt.


    Meiner Meinung nach wurde der Hund nicht erzogen und hat sich verselbständig. Wenn die Schwiegermutter nichts ändert, sehe ich da leider kaum Erfolgsaussichten.

  • Wenn ich nachlese, was deine Schwiegermutter schon alles unternommen hat, wie sich die Beziehung zum Hund entwickelt hat, wie eingeschränkt sie durch ihn ist, dann kann ich mir vorstellen, dass sie erschöpft und mutlos ist.
    Der Hund tut ihr (zurzeit) nicht gut und sie dem Hund nicht.


    Daher die Frage, ob du den Hund mal eine Weile zu dir holen und am Grundgehorsam - eventuell mit Trainerhilfe - arbeiten kannst.

  • Ich habe hier auch so einen Kandidaten sitzen, der es auf den Tod nicht ausstehen kann, wenn irgendwo an seinem Körper „herum manipuliert“ wird. Er beißt zwar nicht, aber wenn sich 30kg körperlich widersetzen, kann man da auch mit drei erwachsenen Personen nichts ausrichten. Auch nicht mit Gewalt... Newton bekommt da einfach Panik... Die sieht man richtig in seinen Augen... Und dann will er nur noch weg. Woher sie in dieser Situation kommt, keine Ahnung. Ich habe ihn seit Welpe und er hat nie etwas Schlimmes erlebt. Im Wartezimmer ist er vollkommen entspannt. Andere Hunde schlottern am ganzen Leib. Bei ihm nichts dergleichen. Was die ganze Sache für mich noch unverständlicher macht.


    Was kann man tun? Zwei Dinge helfen da meiner Erfahrung nach sehr gut.


    Erstens: Gewöhnung. Anfangs war bei uns das Entfernen einer Zecke, das Bürsten oder das Putzen der Ohren schon ein immenses Problem. Mittlerweile hat Newton sich an diese Dinge gewöhnt und verstanden, dass da gar nichts Schlimmes passiert. Heute ist das alles kein Problem mehr. Vor Kurzem hatte er mal wieder einen Hotspot. Da geht das Scheren, Waschen und Versorgen der Wunde mittlerweile auch deutlich besser als zu Anfang.


    Zweitens: Die Wahl des Tierarztes. Es gibt Tierärzte, die bekommen Newton einfach nicht behandelt. Punkt. Glücklicherweise habe ich mittlerweile sowohl an meinem Heimatort als auch an meinem Dienstort jeweils einen Tierarzt gefunden, von dem er sich problemlos behandeln lässt. An meinem Wohnort habe ich leider noch keinen solchen Tierarzt gefunden. :( Warum er sich von manchen Tierärzten behandeln lässt und von anderen nicht... Darüber kann ich nur mutmaßen... Vermutlich spürt er es, wenn der Tierarzt unsicher wird und dann wird er auch unsicher und verfällt schließlich in Panik. Die Tierärzte, die ihn behandeln können, können alles machen, solange er halbwegs frei stehen kann. Spritzen, Läufe durchbewegen, Fieber messen, Blut abnehmen, Zugang legen, etc. geht alles. Sobald er in irgendeinerweise fixiert werden muss, ist aber auch da Schluss. Das geht nur in Narkose.


    Medical Training ist natürlich eine Möglichkeit, hat aber bei uns leider nichts gebracht. Privat zuhause kann man die Tierarzt-Situation einfach nicht 1:1 nachstellen. Ich kann ihn hier ohne Probleme auf dem Tisch in Seitenlage bringen. Auch alleine. Beim Tierarzt? Vergiss es... Da reichen drei Personen nicht. Außerdem haben die wenigsten Tierärzte die Zeit, die ich bräuchte um es in dieser Sondersituation in Ruhe und ohne Druck zu bewerkstelligen. Es ist wie gesagt etwas Anderes ob ich das daheim auf dem Esstisch mache oder in einer fremden Umgebung beim Tierarzt.


    Soweit mein Erfahrungsbericht. Ich hoffe, es hilft dir weiter. Wie gesagt, den richtigen Tierarzt zu finden, wäre schonmal ein große Erleichterung. Und bei den Dingen die regelmäßig gemacht werden müssen, wird es hoffentlich irgendwann die Gewöhnung tun.

  • @Lockenwolf
    Abgeben wird sie Balu sicher nicht, denn sie hat ja nur noch ihn, seitdem ihr Mann verstorben ist. Und im Endeffekt hängt der Hund ja an ihr. Oftmals zu sehen, wenn beide auf Besuch bei uns sind und sich dann später wieder auf den Heimweg machen, da steht er dann schon bei seinem Frauchen parat, damit sie ihn nur ja nicht vergisst. Und sie betüddelt ihn wie ein Kind, was er ja auch sichtlich geniesst, eben nur nicht mit folgen. Beide trennen? Das wird nix.


    @'CH-Troete
    Das mit einer Art "Tagesmutti" könnte man evtl. probieren. Ich gebe diesen Tipp sehr gerne weiter, vielleicht auch als Aushang beim Tierarzt. Meine Schwiegermutter wohnt in der Nähe von Landshut, Niederbayern.


    @'Stinkelilly
    Wie schon erwähnt, hatten wir durch geografische und familiäre Gründe wenig Kontakt. Und den Hund kann ich nicht übernehmen, da ich selbst einen Hund habe und der auf Dauer keinen weiteren Hund neben sich duldet. Ins Training kann ich mich gerne einbringen, aber das geht bei mir leider nicht immer. Aber ich tue gerne was möglich ist. Und Du hast recht mit dem Gefühl meiner Schwiegermutter gegenüber. Sie ist einfach nicht konsequent genug und gibt dann auch schnell auf wenn es eng wird. Aber vielleicht gibt es ja auch ein kleines Wunder.


    @'Grinsekatze1
    Richtig, er ist nicht erzogen. Und er tut mir leid.


    Marabea
    Ich nehme ihn nicht zu mir: a. weil unser Hund ihn längere Zeit nicht toleriert und b. weil ich sonst meinen ganzen Garten betonieren und grün anstreichen müßte. Habe nämlich vergessen zu erwähnen, das Balu wirklich alles frisst, was ihm vor die Schnute kommt (Rindenmulch, Kies, Steine, Blätter und Blumen aller Art...wirklich alles!) Wenn Frauchen aber für ihn kocht, dann mäkelt er, wenns Hundefutter gibt, will er nicht, versucht sie zu barfen, will er auch nicht.
    Ähm ja, Grundgehorsam: Er folgt total auf die Kommandos sitz, platz und gibt Pfötchen.


    @'RafiLe1985
    Danke für den sehr aufschlussreichen Bericht. Werde das auf alle Fälle auch so an meine Schwiegermutter weiter geben.


    Danke an alle für Eure Mühe. Ich halte Euch auf dem Laufenden.

  • Medical Training ist natürlich eine Möglichkeit, hat aber bei uns leider nichts gebracht. Privat zuhause kann man die Tierarzt-Situation einfach nicht 1:1 nachstellen. Ich kann ihn hier ohne Probleme auf dem Tisch in Seitenlage bringen. Auch alleine. Beim Tierarzt? Vergiss es... Da reichen drei Personen nicht. Außerdem haben die wenigsten Tierärzte die Zeit, die ich bräuchte um es in dieser Sondersituation in Ruhe und ohne Druck zu bewerkstelligen. Es ist wie gesagt etwas Anderes ob ich das daheim auf dem Esstisch mache oder in einer fremden Umgebung beim Tierarzt.

    Deine Beschreibung klingt jetzt aber auch nicht so, als hättest Du die Grundprinzipien vom Medical-Training beachtet. Was bei Dir auf jeden Fall schon mal fehlt, ist das Generalisieren. Man macht ja auch nicht den Schritt von Daheim dann gleich zum TA zur Behandlung, sondern läßt den Hund an allen möglichen und unmöglichen Orten die Seitenlage einnehmen. Der Hund soll sich von selbst so hinlegen, nicht niedergerungen werden. Das ruhige Liegen ist das Kooperationssignal des Hundes, dass man anfangen kann. Und dann übt man einfach mit fremden Personen und wenn das mit unterschiedlichen Personen und an unterschiedlichen Orten klappt, DANN kann man zum TA mit dem Hund.


    Wenn man selbst und dann in Folge auch der Hund das Trainingsprinzip des "Stopp-Sagen-Dürfens" verstanden hat und der Hund es grundsätzlich gewöhnt ist, sich in der TA-Praxis aufzuhalten und dort einzelne Übungsschritte abgefragt werden, kann man gewünschte Untersuchungen innerhalb weniger Minuten erarbeiten. Voraussetzung ist, dass man es richtig macht, dass der TA versteht, wie das Prinzip funktioniert und dass man niemals den Fehler macht, ein STOPP des Hundes zu ignorieren, nur weils vermeintlich schnell gehen muss.



    @Andrea64 - mein Lieblingsvideo, da kann man sehen, was mit dieser Trainingsvariante möglich ist:


    Einen Buchtipp hab ich auch noch für Dich:
    Medical Training für Hunde, Cadmos-Verlag, von Anna Oblasser-Mirtl und Barbara Glatz
    In dem Buch sind auch noch Links zu Trainingsvideos, die sehr gut aufgebaut sind.


    LG, Chris

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