Antijagdtraining

  • Die Kritikos sind zwar die von da stammende Rasse bzw. Phänotyp, aber glaube ich weniger stark verbreitet. Viel sind ja auch verwunderte Haushunde, also andere Rassen.

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    Hi


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    • @naijra
      Wie unterscheidet sich die Arbeit mit dem Felldummy vom arbeiten mit einem "normalen" Dummy? Was sind Memorys?

      Der Felldummy (oder auch einer mit Federn) motiviert viele jagdbegeisterte Hunde deutlich mehr als ein mit Canvas bezogener. Bedeutet, man kann da eher den Fuss in die Türe kriegen, um Motivation bei bestimmten Aufgaben aufzubauen.


      Memory ist ein Begriff aus dem Dummytraining. Es bedeutet, der Hund hat den Ort, wo der Dummy liegt im Gedächtnis (=Memory). Er kann den Fall direkt beobachten, muss ihn aber im Gedächtnis behalten und somit dasa Teil auch nicht suchen (ausser er hat die Stelle vergessen). Konkret meinte ich: Du nimmst den Hund mal unterwegs ins Fuss, lässt in absitzen neben dir. Zeigst ihm den Dummy (oder Lieblingsspieli), je nach Hund wirfst du den auch mal eine kurze Distanz auf dem weg, er darf ihn erst nach Freigabe holen. Setzt ihn wieder neben dich, hantierst nochmal auffällig mit dem begehrten Teil (drum auch die Idee mit dem Fell!) und lässt ihn dann auf den Weg fallen. Läufst mit dem Hund im Fuss weiter auf die gewünschte Distanz (anfangs kurz), drehst um und schickst ihn zum Apport auf dein Zeichen. Durch die Erinnerung an das verlorene Teil und den Weg wird der Hund automatisch fokussierter, und man kann die Distanzen schnell steigern und der Hund kann richtig Gas geben - was vielen sehr viel Spass macht. Tolle Belohnung natürlich nicht vergessen! Apportieren sollte der Hund dazu aber schon können.


      Von einem konventionellen Hundeverein würde ich mit einem Jagdspezialisten eher abraten. Klar kann man dort Drill und Gehorsam pauken, aber das Verständnis für jagdlich hochmotivierte Hunde fehlt da meistens. Arbeit auf dem Platz ist nur der erste Schritt - oder eher der zweite, die sogenannte Stubendressur käme da noch zuerst. Dasselbe gilt übrigens auch für normale Hundeschulen.

    • Natürlich würde er sich über das Kommando freuen, aber wenn keins kommt, ist es auch ok. Ich zitiere hier mal Uwe Heiß: Gehorsam ist es, wenn es auch funktioniert, obwohl der Hund gerade lieber was anderes täte.

      Dem würde ich nicht widersprechen, auf jeden Fall, was den Gehorsam betrifft. :bindafür:


      Aber ich glaube, du hast missverstanden, was ich sagen wollte: es ging mir um die jagdliche Erwartungshaltung des Hundes, die eben im Grundprogramm bei entsprechenden, teils minimen Reizen permanent vorhanden ist und den Hund auf hohem Stresspegel hält. Das zu reduzieren, muss das erste Ziel sein - und da kann uU eine Leine wesentlich schneller zum Erfolg führen, als ein perfekter Gehorsam, der den in permanenter Unterordnung stehenden Hund weit mehr stressen kann. Freilauf bedeutet für mich nicht einen unter permanenter Hochspannung stehenden leinenlosen Hund im Gehorsam nach Regel x Meter auf dem Weg, 0 Meter seitlich, sondern einen der innerhalb des Rahmens tatsächlich entspannen kann und nicht ständig auf Freigabe hofft. Zumal es noch eine Weile dauern wird, bis dieser perfekte Gehorsam realisiert ist, falls je.


      Es wird dabei auch unter jagdlich brauchbaren Hunden Unterschiede geben, denn der Stresspegel im echten Freilauf ist kein Prüfungskriterium. Ich habe selber zwei diesbezüglich sehr unterschiedliche Hunde derselben Rasse, bin daher für Differenzierungen sensibilisiert.

    • Oh ja - da seh ich sehr viel Sighthound im Kombi mit dem Setter! Da musst du wohl tatsächlich etwas umdenken, und auf absehbare Zeit sehr viel Management betreiben.


      Gewisse Elemente aus dem Dummytraining (da haben wir hier eine spezielle Rubrik dazu) könnten durchaus hilfreich sein, bei der Nasenarbeit würde ich aber eher auf Mantrailing als auf konventionelle Fährtenarbeit setzen - das dürfte diesem Hundetyp eher wie Erbsenzählen vorkommen! Gute Mantrailinganbieter sind leider auch nicht dicht gesäht. Schleppfährten nach spannenden Gerüchen kann man aber individuell erarbeiten - man muss halt ausprobieren, und selber mindestens soviel lernen wie der Hund. Das gilt für alle jagdnahen Beschäftigungen, wenn man keinen Fachmann erreichbar hat. Literatur verschlingen, nachdenken, Bauchgefühl konsultieren und ausprobieren - und gerne weiter berichten und nachfragen!

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