Antijagdtraining

  • Die Setter, die ich kenne, stöbern alle, mit Duldung ihrer Besitzer.Sie bleiben aber auch in der Nähe und sind abrufbar.
    Deshalb meine Frage. ;)

    Hab ja nicht gesagt, dass die nicht stöbern. ;) Nur dass Setter keine Hunde sind, die traditionell unter der Flinte jagen. Schau dir Videos von Setter-Trials an - die sollen richtig weit gehen.Kommt aber natürlich drauf an, ob da Arbeits- oder Showlinie drin ist. Kenne auch einige Showsetter, deren Radius mit Training erfolgreich auf gängige Wohlfühldistanzen des HH eingekürzt worden ist, zumindest in ausgewählten Gebieten. Von selber kommt das aber eher nicht.

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    Hi


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    • Ich hab das etwas missverständlich formuliert. Sie geht nicht Stöbern im Sinne vom Spaniel.


      Sie hat zwei verschiedene "Jagdmodi".


      Zum einen ist sie ein ausgeprägter Sicht Jäger. Sie scannt auf offener Flur die Umgebung und rennt bei der kleinsten Bewegung ohne nennenswerte Vorankündigung los. Dabei hetzt sie dann auch auf Tempo. Und sie ist ordentlich schnell. Wäre kein Gebüsch in der Nähe, garantiere ich dem hypothetischen Hasen nichts. Wobei sie das Packen nicht macht. Hatten wir mal bei einer Katze, als mir das Halsband gerissen ist. Wenn sie die potentielle Beute stellt, wird diese nur fixiert und bewacht.


      Ihre zweite Jagdart ist tatsächlich das Settertypische. Nase im Wind und im Zickzack durchs Unterholz oder hohe Gras. Bei direkter Tiersichtung steht sie bei Vögel auch vor.


      Nur um das klarzustellen: ich halte es für ein Unding, einen jagdlich ambitionierten Hund frei laufen zu lassen. Sie ist bei mir je nach Umgebung an der 5 oder 10m schlepp. Das sie auskommt kommt nur vor, wenn das Leben dämliche Tücken spielt. Also z. B. Das Material reißt, oder unbelehrbare wie z. B. Mein Vater oder meine Schwester früher nach dem Motto "die hört bei mir schon" die Leine los machen.

    • ich halte es für ein Unding, einen jagdlich ambitionierten Hund frei laufen zu lassen.

      Ich hab immer jagdlich ambitionierte Hunde und die liefen alle frei, da wo es möglich war. Und ein Terrier steht nicht nur vor, der schnappt den Hasen auch usw.


      Man kann solche Hunde freilaufen lassen, wenn man auf übersichtlichem Gelände ist und jederzeit die Umgebung abscannt.
      Ein Hund, der auf Sicht und Spur geht, ist schwieriger zu händeln, aber auch da geht es. Du mußt deinen Hund nur gut lesen, um ihn rechtzeitig anzuleinen.


      Meine jetzige Hündin jagt "nur" auf Sicht, sie läuft im Feld ohne Leine, im Wald allerdings, wird sie angeleint.

    • Mia läuft in manchen gut einschätzbaren Gebieten auch frei. Was ich mit Unding meine, ist die Haltung mancher Hundehalter, dass der Hund halt jagen darf, egal wie sehr das gehetzte Wild darunter leidet.

    • Mein Ansatz wäre, klarere Verhältnisse zu schaffen.


      Kein verabschieden ins Gebüsch sobald die Leine ab ist.


      Kein selbständiges betreten offener Flächen zum rennen.


      Führen im Alltag an der 25m Schleppe und da das stop/steh sauber aber nachdrücklich aufbauen.


      Der Hund soll grundsätzlich auf den Wegen bleiben. Schnuppern und versäubern am Wegrand ja, aber kein Verlassen ohne konkrete Erlaubnis.


      Rennen auf einer Wiese ja, aber nur nach Freigabe durch dich. Sprich ihr verlasst auf deine Intention den Weg und betretet zusammen die Wiese, wenn du sie ableinst und frei gibst darf sie nach Herzenslust rennen.


      Es geht nicht darum, dem Hund die Freiheit zu nehmen. Sondern ihm zu mehr Freiheit zu verhelfen. Das geht aber nur, wenn sich alle an gewisse Regeln halten. Diese müssen einfach und klar definiert sein.


      Du musst Zeit haben, in Ruhe die Umgebung anzuschauen um abschätzen zu können ob Freilauf ok ist. Dazu muss der Hund aber unter Kontrolle sein.


      Und der Hund bleibt besser ansprechbar, wenn er sich nicht permanent im Gebüsch ins Nirvana beamen kann sobald die Leine ab ist.


      Vielleicht hilft dir das ja weiter.

    • Bin da bei Kathrin. Mit so einem Fahrplan habe ich bisher die besten Erfolge gesehen.


      Noch zur Ergänzung: Wenn ein Hund sich jeden Spaziergang ins jagdliche Nirvana schießt (im Kopf), dann befindet man sich in einer Aufwärtsspirale, die immer weiter nach oben geht. Es ist einfach zu viel an jagdlichen Handlungen - zu viele Hormone, die den Hund immer weiter ins Jagdverhalten driften lassen. Das ist ein ungesundes Maß. Daher ist für mich bei Jagdspezialisten auch das oberste Ziel bei den normalen Spaziergängen maximale Jagdfreiheit zu erzeugen, damit es überhaupt Freizeit geben kann.

    • Den Hund lernen zu lassen, sich auch mit anderen Dingen zu befassen die nicht Jagd betreffen, ist bei solchen Jagdspezialisten wichtig.


      Du hast Dummy-Training erwähnt - wie gestaltest du das?


      Mit meinen Jungs mache ich das auch, und gerade bei meiner "kleinen Jagdsau" konnte ich das Jagen im Team dazu nutzen, ihn das anschließende "Runterfahren" lernen zu lassen.


      Antijagdtraining - also das Abgewöhnen oder gar Deckeln von Jagd - halte ich grundsätzlich verkehrt für Hunde mit Jagdambitionen.


      Apportiertraining sehe ich allerdings auch nicht als Jagdersatz.


      Hierbei können einzelne Sequenzen, gerne auch in Kombination, gezielt genutzt und geschult werden, um einen jagdambitionierten Hund lenkbar zu machen.


      Apportierarbeit ist dabei so viel mehr als einfaches Schmeißen und Bringen.


      Das ist vor Allem Kopfarbeit für den Hund - wenn es entsprechend gestaltet wird.
      Denkende Hunde lernen dabei, ihre Impulse selber zu kontrollieren.


      Eine "tote Beute" kann man auch interessant machen.
      Dazu braucht es aber auch die Motivation des Menschen an dieser Art der Beschäftigung mit dem Hund.


      Deshalb meine Frage, wie du das Dummytraining denn gestaltest :)

    • Wenn ein Hund sich jeden Spaziergang ins jagdliche Nirvana schießt (im Kopf), dann befindet man sich in einer Aufwärtsspirale, die immer weiter nach oben geht.

      Wie hilft man dem Hund, aus dieser Spirale auszubrechen?

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