Angst vor Ballgeräuschen

  • Hallo ihr,


    Feta hat ganz schlimm Angst vor Geräuschen, die vom Ballspielen kommen. Also dieses dumpfe Prellgeräusch, wenn ein Ball gegen eine Wand geschossen wird oder auch schon das Geräusch, was zu hören ist, wenn ein Ball mit dem Fuß abgestoßen wird.
    Ich vermute, sie verknüpft es mit einer schlechten Erfahrung, denn sonst ist sie mittlerweile, was Geräusche angeht echt easy drauf. Gewitter, Müllabfuhr, Laute Musik, knatternde Motorräder... alles kein Thema mehr.


    Nun finde ich es etwas schwierig mit ihr zu üben, denn ich weiß vorher nie, wann so ein Geräusch auftauchen könnte. Die "Gefahr" lauert quasi hinter jeder Hecke. Auch wenn die Geräusche von weit her kommen hat sie wahnsinnige Angst. (Letztens haben Kids im Park Fußball gespielt, der ist 500m Luftlinie weit weg gewesen)


    Feta dreht dann blitzschnell um, legt die Ohren an, Rute an den Bauch geklemmt und zieht wie eine irre in die entgegengesetzte Richtung. (Sie zieht sonst gar nicht).
    Sie ist dann nicht mehr ansprechbar. Leckerlies natürlich auch Fehlanzeige. Ich hab auch versucht mich zu ihr zu hocken und sie beruhigend zu streicheln. Nix. Ich habe bei ihr ein "ist okay" Signal aufgebaut. Wenn ihr was komisch vorkommt, sage ich "ist okay" und dann weiß sie, dass keine Gefahr droht. Hilft in diesem Fall aber nix.


    Was kann ich tun? Selber einen Ball kaufen und im Garten mit ihr üben, dass es nix gefährliches ist? Also langsam aufbauen. Oder habt ihr noch eine andere Idee?

  • Ich würde das selber zuhause üben und mehrmals täglich mit einem Ball herumhantieren und auch schießen.

  • Selber einen Ball kaufen und im Garten mit ihr üben,

    Ja, genauso. Den Ball erstmal im Garten rumliegen lassen, damit sie ihn beschnüffeln kann.
    Dann langsam anfangen den Ball über den Boden zu rollen, aber nicht kicken.
    Nach einiger Zeit kannst du dann zum Fußballspiel übergehen.


    Wenn sie zuviel Stress hat und anfängt zu hecheln, würde ich den Ball erstmal wieder nur rumliegen lassen.

  • Ich hatte früher mit meinem damaligen Hund exakt das gleiche Problem. Es hat eine ganze Weile gedauert herauszufinden was ihn so ängstigt, dass er an manchen Tagen keinen Schritt mehr in eine bestimmte Richtung gemacht hat, wo er an anderen Tagen ohne Probleme entlanglief. Er hat schon beim leisesten Kickgeräusch völlig blockiert und die Panik in den Augen gehabt.


    Ich habe damals einen alten platten Fußball in eine Ecke des Wohnzimmers gelegt. Als der nach Tagen nicht mehr interessant oder beunruhigend war, bin ich immermal wieder wie zufällig dagegen gestoßen. Er kullerte und lag wieder still... Das habe ich über Wochen gesteigert, bis ich ihn irgendwann dazu gekriegt habe selbst mit dem Ball zu spielen, ihn zu packen und zu schütteln. Ab da konnte ich ihn dann auch richtig kicken.


    Parallel bin ich immer wieder während der Fußballtrainingszeit an einem Fußballplatz vorbeigegangen. Erst mit viel Abstand und dann immer näher. Geholfen hat ihm, wenn er vorbeirennen konnte, also am Fahrrad. Er musste sich überwinden, hat aber gemerkt, dass nichts passiert.

  • Parallel bin ich immer wieder während der Fußballtrainingszeit an einem Fußballplatz vorbeigegangen. Erst mit viel Abstand und dann immer näher.

    Einen Fußballplatz gibt es hier auch. Wenn Training ist geht gar nix mit Feta. Sonst läuft sie anstandslos dort lang.
    Ich bau das jetzt mit nem Ball mal langsam auf und dann wag ich mich aus der Entfernung zum Training dahin. :bindafür:

  • Ich habe einen schussängstlichen Hund. Und wir gehen täglich an einem Schiessstand vorbei.
    Mir ist nur eins wichtig. Wenn einer meiner Hunde sich ängstigt, ist bei mir der sicherste Platz der Welt.
    Und das hilft....

  • Ich hol das Thema nochmal hoch. Mit kleinen Neuerungen. Fetas Angst bezieht sich nach meiner Beobachtung nicht ausschließlich auf Ballgeräusche, sondern was auch richtig schlimm für sie ist, sind die kreischenden Kinder dazu. Gerade eben war es gut zu beobachten. Sie lief ganz normal, plötzlich schrie in einem Vorgarten ein Kind und bumm, war es bei ihr vorbei mit der Entspanntheit.


    Meine Ideen jetzt dazu:


    - bewusst an einen Ort gehen an dem Kinder spielen, wo sie sie auch sehen kann und dort einige Minuten hinsetzen, damit sie merkt, es ist gar nicht schlimm. Die Zeiten und Entfernung dann Stück für Stück erweitern / verringern.


    - Kindergeräusche im Internet finden und in der Wohnung abspielen, dabei Kekse in sie hineinstopfen / im Garten abspielen und wenn möglich "schön füttern"


    - Jemanden mit Kindern finden, der/die sich bereiterklärt mal bei uns vorbeizukommen um Feta langsam damit vertraut zu machen (Kenne ich solche Leute? Hmm, wir schwierig...)


    @flying-paws (ich hoffe es ist ok, wenn ich dich kurz rufe, wenns nervt, einfach ignorieren ;) ) Was würdest du tun? Du kennst dich doch aus. :rollsmile:


    Ich möchte es nämlich ungern verschlimmbessern mit meinen Versuchen. :hust:

  • Ich habe mit meiner Hündin weit entfernt von Bolzplätzen gesessen und bin im Laufe der Zeit immer näher gerückt. Weggegangen sind wir immer erst dann,wenn sie sich entspannt hatte. Dann gabs Kekse und als ich nicht mehr befürchtete daß sie sich panisch entfernt, haben wir dort ausgelassen gespielt. Mitlerweile können wir überall an kreischenden Kindern vorbei. Sie läuft zwar Bögen, aber ohne Panik und Gezappel.
    Habe mir dann dort immer interessierte Kinder gesucht, die Eltern freundlich angesprochen, die Lage erklärt und die meißten Kinder durften dann, natürlich ruhig und einzeln, auch mit ihr Bällchen spielen. Und wer das Bällchen hat ist eh der Held und dem kann man sich nach kurzer Zeit problemlos nähern.


    Du brauchst allerdings viel Ruhe und Geduld, dann wird das.

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