Ich wollte alles, nur keinen Podenco...

  • Hallo zusammen
    Erstmal bin ich sehr neu hier im Forum, deshalb verzeiht mir bitte den ein oder anderen Fehler beim zitieren, Antworten o.ä. ich werde mir Mühe geben


    Ich habe seit dem 08.04.2018 einen Hund aus dem Tierschutz (Portugal). Loki ist nun ~10 Monate alt.
    Wir haben uns viel Zeit gelassen und ich habe unzählige Stunden mit der Dame in Portugal telefoniert, bis wir den richtigen Hund gefunden hatten.


    Mir waren eigentlich nur folgende Eigenschaften wichtig:
    - kein Kläffer (Mehrparteienhaus)
    - keine bekannten Aggressionen gegen Mensch oder Artgenosse
    - Mittelgross
    - sportlich, kein Bummler, aber auch kein Hochleistungssportjunky
    - etwas jünger +-1Jahr
    -KEIN Podenco/-Mix (Jagdtrieb, Eigensinn, sensibilität, blabla)


    Ich bekam diverse Fotos. Guuut, er hat schon etwas grössere Ohren, aber nicht jeder Hund mit grossen Ohren ist auch ein Podenco. Süßer Hundebub :)


    Am 08.04. War es dannso weit, der Transport kam an. Und da stand Loki nun, windige Figur, meterlange Beine, riesige Ohren und in einem bestimmten Licht sah man die leicht rosa Nase. Kurzum, kein reinrassiger, aber ein Podenco-Mix. Mit nicht wenig Podenco.


    Egal, ich lieb ihn und geb ihn niewieder her. Er ist zwar sensibel, bricht aber nicht gleich zusammen, wenn ich doch mal meckern muss. Auch alles andere ist toll.


    Nur das leidige Thema Abruf. Ja, ob ich ihn jemals von der Schleppleine lassen kann? Who knows... wichtig wäre mir allerdings, dass es wenigstens mit Schleppleine gut klappt. Leider haperts an der Aufmerksamkeit draussen. Ohne Aufmerksamkeit brauch ich mit dem Abruf garnicht wirklich weitermachen... und der ist eben nunmal wichtig.


    Neulich hat sich der Karabiner meiner (ziemlich schlechten) Schleppleine gelöst und das wsr ein Desaster. Ich bin 10000 Tode gestorben, 100 Meter von einer Bundesstraße entfernt. Loki hat sich dann nach 20 Minuten mal dazu erbarmt sich hinzusetzen und einsammeln zu lassen. Katastrophe.


    Wie trainiert ihr die Aufmerksamkeit? Draussen würdigt er mir - wenn überhaupt- mal einen flüchtigen Seitenblick "Ahja, die alte ist ja noch da" sonst... Nada. Leckerlis... jaaa, bekommt er, ich will aber eigentlich auch keinen völlig überdrehten Leberwurstjunky. Wohl dosiert und zur Belohnung ja, aber nicht zum anlocken o.ä.


    Er ist nicht der hellste Stern auf Erden (tut mir Leid), weshalb ich wirklich eins nach dem anderen Trainieren muss.


    Freu mich auf eure Erfahrungen. Vlt gibts hier ja welche mit Windhund (oder Windhundartigen), die mir von (Miss-)Erfolgen berichten können


    Danke!

  • Leckerlis... jaaa, bekommt er, ich will aber eigentlich auch keinen völlig überdrehten Leberwurstjunky. Wohl dosiert und zur Belohnung ja, aber nicht zum anlocken o.ä.

    Warum nicht mit Leckerlies arbeiten, wenn der Hund darauf anspringt?
    Einer meiner früheren Hunde, hat Futter überhaupt nicht interessiert, das fand ich sehr schwierig.


    Wenn du ihn durch Futter zu irgendwas bewegen kannst, dann arbeite damit.


    Pack irgendwas besonderers ein; Käse oder Fleischwurststückchen.
    Dann versuche, daß er Blickkontakt zu dir aufnimmt, indem du ihm das Leckerlie vor die Nase hältst und dann deine Hand in deine Augenhöhe führst. Wenn er dich anschaut, belohne ihn.
    Nach ein paar Tagen wird er auf Ansprache, oder sogar von selbst den Blickkontakt suchen.

  • warum sich das Leben unnötig schwer machen?
    Für jeden winzigen Blickkontakt meiner Hunde gab es beim Gassi ein Leckerli. Für befolgen des Rückrufs ein Leckerliregen und ein begeistert und lauthals quietschendes Frauchen.
    Wenn das einigermaßen sitzt, wird der Blickkontakt nicht mehr immer mit Leckerli, sondern ab und zu mit einer liebevollen Ansprache oder Körperkontakt ersetzt und statt einem Leckerliregen beim Rückruf gibt es einzelne Leckerli.
    Und irgendwann pendelt sich das dann ein. Ich füttere immer noch viel draußen, aber auch wenn es nix gibt, achten meine Hunde viel auf mich, schauen mich oft an, warten auf eine Rückmeldung.
    Und das alles übrigens mit null Aufgedrehtheit oder rumgeiern. Sie wissen ja alle das es immer mal etwas gibt und sie nicht drum betteln müssen.


    Ach ja, ich nutze übrigens schnödes Trockenfutter xD Käse und Würstchen gibt es ganz ganz ganz selten. Hat mir viel zu viel Fett und ist mir zu schmierig für die Tasche. Ich ersetze praktisch eine Mahlzeit beim Gassi gehen.

  • weil er, wenn ich ihn locke nicht anschaut, sondern nur auf meine Hand glotzt. Ich bin ihm dabei völlig egal.
    Klar kann ich die Hand vor mein Gesicht ziehen, aber dann glotzt er immernoch meine Han an und nicht mich. Und wenn ich die Hand mal wieder hängen lasse folgt der Blick.
    Das kann doch nicht sinn und zweck des ganzen sein? Und er ist eben bei Leckerlis immer super aufgeregt. Ich will ihm die Aufregung bei Essen eigebtlich abgewöhnen. Das ist auch ein echtes Problem, seine Sucht nach Essen. Der würde sich totfressen.

  • Ich liebe verfressene Hunde, mit denen kann man gut über Leckerli arbeiten. Ich weiß nicht, was daran so schlecht sein soll.
    Für die erste Zeit würde ich Leckerli in den Hund rein, wenn er zu dir schaut. Mit der Zeit kannst du das ja abbauen. Ist ja noch nicht solange bei dir. Das muss man ja nicht ewig machen, aber für den Anfang.
    Man kann ja auch schöne Spiele mit dem Futter machen.

  • Ich glaub du verlangst ziemlich viel in sehr kurzer Zeit von ihm.


    Ich würde ihn auch nicht mit Leckerli locken. Mach aus dem nichts heraus ein seltsames, lautes Geräusch (nicht den Namen rufen oder ein Wort). Sofern er nicht taub oder völlig abgestumpft ist, wird er dich angucken. Juchuuuuu! Sofort Lob und Leckerli. weiter laufen, als wäre nichts gewesen. Wiederholen, anderes Geräusch machen. Oder eine komische Bewegung, die er aus dem Augenwinkel wahr nimmt. Richtungswechsel. Tu so als hättest du was unfassbar interessantes auf dem Boden entdeckt. Jeden Blickkontakt seinerseits belohnen! Macht spannende Sachen zusammen (nix großartiges.... gemeinsam irgendwo drüber hüpfen oder balancieren, Teamarbeit eben)
    Das musst du ja nicht dein Leben lang machen, dass baust du irgenwann ganz langsam wieder ab.



    Versetz dich immer in die Lage des Hundes
    Warum sollte er sich an dir orientieren?

  • Ich bin mit meiner Hündin ca 1,5 Jahre lang nie ohne Futter spazieren gegangen!


    Auch bei mir gab es bei jeder Aufmerksamkeit zu mir Futter und beim Abruftraining auch richtig leckere Sachen. Je besser das gesessen hat, desto häufiger hab ich auch einfach mit Stimme gelobt etc.
    Jetzt wird sie demnächst 5 Jahre und Futter hab ich nur noch selten mal dabei und dennoch hört meine Hündin draußen echt super und auf jeden Rückruf, auch bei Wildsichtung.


    Klar war sie mit Futter auch sehr hibbelig, aber dann gab es eben so lange keine Ansprache von mir bis sie wieder normal mitgelaufen ist und erst wenn ich gemerkt habe, dass sie wieder wirklich unaufmerskam wurde, hab ich sie wieder angesprochen und gefüttert. Da muss man nur das richtige Level finden zwischen, wann man ruft und belohnt!


    Achja, wenn dir Augenkontakt so wichtig ist, dann klicker den doch...

  • Belohnen Belohnen Belohnen



    Belohnen


    BelohnenBelohnen




    In so einem Fall normales Futter zum immer-wieder-nähe-bestätigen (häufig); tolles zum Belohnen des Abrufs.


    Von überdrehten Leberwurstjunkies hab ich noch nix gehört. Da müsste man schon ziemlichen Mist bauen.



    Blickkontakt übst du nicht draussen, sondern ohne Ablenkung (in der Wohnung). Ganz banal: aus der Hand füttern und dabei erst mal Futter in die Blickachse halten; nach und nach die Hand wegbewegen, aber erst das Futter freigeben, wenn der Hund kurz dich anschaut.


    Braucht Geduld und viel viel Übung (Blickkontakt ist nicht natürlich für Hunde, und er kennt dich doch noch kaum), schon kleinste Ansätze belohnen!


    Für den Rückruf würde ich keinen Blickkontakt erwarten!

  • Hey zusammen,


    erstmal danke für die Antworten :-) Zuhause klappt das alles schon super, er kommt bei Abruf, ist Aufmerksam und hält auch Blickkontakt. Nur draußen ist das völlig undenkbar.
    Bei mir war bisher jedes Training, welches ich mit Futter gemacht habe mit ganz großer Aufregung verbunden. Ich dachte das legt sich, aber es wurde immer schlimmer. Umso mehr ich mit Futter belohnt habe umso mehr hat er danach gebettelt. Und das richtig. Mit springen und hüpfen vor Aufregung, Sabber, hecheln, Anspannung.
    Das ist bei ihm echt schlimm mit der "Futtersucht". Er frisst ALLES. Kann sein, dass ich da "ziemlich Mist" gebaut habe, aber das war vom ersten tag an so.
    Vom Abruf bin ich aber noch meilenweit entfernt. Klar, ist beim Abruf der Blickkontakt nicht das entscheidende, aber wie soll ich denn den Abruf trainieren, wenn er mich draußen vollkommen ignoriert?


    Ausschliesslich beim gemeinsamen Spiel draussen, werde ich nicht ignoriert. Wir spielen sehr viel, davor, danach bin ich allerdings wieder abgeschrieben.


    Klar, ich bin auch geduldig, ich mach das auch noch nen Jahr, wenns sein muss, aber nur, wenn die Methode wenigstens stückchenweise ein bisschen fruchtet.


    Deshalb dachte ich, ich frag mal, ob da jemand ne Möglichkeit hat, wie ich die Aufmerksamkeit auf mich und nicht nur auf das Futter lenke :-)


    Geschichten wie "ein besonderes Geräusch" habe ich auch schon probiert. Ich habe sogar wie wild in der Erde gebuddelt, mit Gras um mich geworfen und so getan als wäre da was gaaaaanz spannendes. Nix. :/


    Zum Thema Erwartung: ich habe erstmal gar keine Erwartungen. Ich erwarte weder schon einen Abruf noch perfekte Aufmerksamkeit. Ich möchte einfach nur einen Zielführenden Weg finden.

  • Das mit der Aufregung beim Füttern kann man ja lösen : er bekommt nichts wenn er bettelt springt oder sonst etwas macht was du nicht willst.
    Oder schlechteres Futter nehmen
    Man kann auch spielen als Belohnung einsetzen

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