Ich wollte alles, nur keinen Podenco...

  • Danke :-) Also da er gerne jegt versuche ich natürlich diesen Trieb etwas auszunutzen ich habe so ein "Felldummy" (bei mir bestehend aus einem alten Handtuch) an eine Schnur gebunden. Dem könnte er stundenlang hinterherfetzen. Auch Futtedummy apportieren macht ihm viel Spaß, das sind so die zwei Spiele, die man gut an der Schleppleine machen kann, und mit denen ich ihn begeistern kann
    Da ist er Feuer und Flamme :-)

    Da hast Du doch schon eine supertolle Basis :applaus: Buchtipps hast Du schon gute bekommen, und jetzt einfach nur: Liebe, Zeit und Geduld, das wird schon.

  • dein Hund muss sich dir anschließen können, er muss das Gefühl haben, dass du weisst, was du tust und dass er dir trauen kann. Dazu musst du souverän und ruhig rüberkommen.


    Versuch vielleicht, einwas zu üben, zb möchtest du einfach einen schönen Spaziergang machen und der Hund soll sich gut von dir händeln lassen, nicht ziehen und nicht abhauen. Mehr nicht. Wenn ihr dann heimkommt, habt ihr ein Erfolgserlebnis gehabt, das eure Bindung festigt.


    In kleinen Schritten nicht zu viel auf einmal wollen und was er gut macht, durch Lob belohnen.


    Ich hatte auch einen Podenco- Mischling aus Spanien. Er hat mich weitgehend ignoriert, da haben wir erstmal das Kommando "Schau" eingeführt.
    Wenn er Leckerli so aufregend findet, finde ich den Tipp von weiter oben ganz gut, es erst zu geben, wenn der Hund ruhig ist und nicht mehr herumhampelt.


    Ich glaube, bei diesem Schlag Hund braucht man wirklich einen langen Atem... und darf nicht zu viel erwarten. Will to please ist quasi nicht vorhanden, es wird nur abgeliefert, was sich nicht vermeiden lässt... das muss man abkönnen und sozusagen drüber stehen, dass man nur der Futterautomat ist, krass gesagt :lol:

  • Oh vielen Dank, ich habe leider keine Vergleichswerte, insofern kann es schon gut sein, dass ich alles zu negativ sehe :(
    Ich denke Bindung bauen wir am besten über ausgiebiges und intensives Spiel auf, oder?
    Was, was wir eben ZUSAMMEN machen. Oder sehe ich das falsch?


    Bindung entsteht durch gemeinsame Erlebnisse - spielen, neue Dinge erkunden, dem Hund Sicherheit geben, wenn er Angst hat oder überfordert ist, Ausflüge machen, etc.
    Nur weil ein Hund gut hört, muss er nicht unbedingt eine gute Bindung zum Halter haben. Das wird zwar oft so kommuniziert, ist aber Schwachsinn.
    Bindung ist Vertrauen ineinander haben und dem anderen seine Fehler zu zugestehen und sie, eventuell, auszugleichen.


    Wenn du Vergleichswerte brauchst, lies dich mal durchs Forum. Irgendwo gibts auch einen Thread zu Tierschutzhunden, den finde ich gerade allerdings nicht.

  • Danke :-) Also da er gerne jegt versuche ich natürlich diesen Trieb etwas auszunutzen ich habe so ein "Felldummy" (bei mir bestehend aus einem alten Handtuch) an eine Schnur gebunden. Dem könnte er stundenlang hinterherfetzen.

    Je nachdem wie ihr das macht, weiß ich nicht, ob das so toll ist.

  • Je nachdem wie ihr das macht, weiß ich nicht, ob das so toll ist.

    Wieso? den Jagdtrieb zu unterdrücken funktioniert nicht, das endet nur darin, dass er eben Jagd, wenn er die Gelegenheit dazu bekommt. Ziel ist es ja "zusammen" zu jagen, mit mir im Team, so dass es kontrollierbar wird (irgendwann).
    Da gehen die Meinungen meilenweit auseinander, die einen sagen: Auf keinen Fall Jagdspiele, In vielen Büchern über Jagdhunde oder "Antijagdtraining" (ich halte nicht viel von dem Begriff, ich finde "Jagdersatztraining" besser) wird aber gerade dazu geraten, damit der Hund merkt "Aha - ich muss nicht alleine Jagen, das macht mit meinem menschlichen Partner viel mehr Spaß".
    Um aber wirkliche Fährtenarbeit zu machen muss erst der Grundgehorsam sitzen und das dauert noch seine Zeit.


    Ich bin auf jedenfall auch der Überzeugung, dass es keinen Sinn macht, den Jagdtrieb zu unterdrücken. Dann lebt er ihn aus, wenn er kann. Und dann ohne mich.

  • Wenn du möchtest, dass dein Hund den Jagdtrieb mit deiner selbstgebastelten Reizangel ausleben kann wäre mir wichtig, dass er dabei kontrollierbar ist. Also, dass du ihn z.B. stoppen kannst wenn er hinter dem Dummy herläuft.


    Wenn Reizangel dann würde ich das kontrolliert machen und dabei an der Impulskontrolle arbeiten.

  • Gerade bei der Reizangel würde ich auch von der 1. Minute an der Impulskontrolle arbeiten und die wirklich nur dosiert einsetzen!
    Unkontroliertes hinterher hetzen geht zum einen tierisch auf die Knochen und Gelenke und versetzt den Hund einfach in einen Rausch...


    Ich hab auch mal ne Zeit lang mit Reizangel trainiert und da war der Gehorsam viel wichtiger als beim Fährten (das kann man super auch schon im Welpenalter machen)

  • Gerade bei der Reizangel würde ich auch von der 1. Minute an der Impulskontrolle arbeiten und die wirklich nur dosiert einsetzen!
    Unkontroliertes hinterher hetzen geht zum einen tierisch auf die Knochen und Gelenke und versetzt den Hund einfach in einen Rausch...


    Ich hab auch mal ne Zeit lang mit Reizangel trainiert und da war der Gehorsam viel wichtiger als beim Fährten (das kann man super auch schon im Welpenalter machen)

    So in der Art handhaben wir das auch. Ein hinterherfetzen gibt es nur nach Aufforderung, der Dummy wird auch ausgespuckt sobald der Befehl kommt. Am "zwischendurch Stoppen" arbeiten wir gerade. Aber alles sehr dosiert, er soll auch einfach mal spielen können. Einfach mal frei von sämtlichen Training. Ich handhabe das meistens so beim Spezierengehen:
    - freies Spiel (zum Auspowern, sonst kann er sich gar nicht konzentrieren) - spazieren mit freiem rumschnüffeln, Aufmerksamkeit - spielen mit leichtem Training (Impulskontrolle) - spazieren mit Rennsequenzen - freies Spiel - Heimweg mit Leinenführigkeitstraining an der kurzen Leine auf dem Heimweg. Ist kein starres Programm, aber so ääähnlich sieht es meistens aus


    Die Übungssequenzen sind allerdings sehr kurz und je nach Verfassung lasse ich die eine oder andere weg, da ich nicht möchte, dass er "Misserfolge" erlebt. Ich versuche alles so positiv wie möglich zu halten, sonst geht bei ihm gar nichts mehr. In einen Rausch fällt er eigentlich nicht, er hört meistens von selber auf, bzw wird deutlich langsamer (dann breche ich es ab) sobald er ausgepowert ist. Und damit meine ich nicht "am Ende seiner Grenzen", sondern meist so nach etwa 5 Minuten.


    Zur Fährtenarbeit: würde jetzt noch niemals klappen, er würde einfach ohne sämtliche Kontrolle dort hinlaufen wo es ihm passt. Das hätte noch nichts mit gemeinsamer Aktivität zu tun. Wenn man hier Fährtenarbeit machen will (nicht nur für sich selbst) wird auch eine BH-Prüfung vorausgesetzt. Und davon ist er Meilenweit entfernt.


    Ach, noch was vergessen: mit kurz meine ich auch wirklich kurz, 2-3 Minuten, wenns ganz gut läuft mal 4, länger geht einfach nicht.

  • Nur um einen Ansatz an Vergleich zu haben: Meine Hündin vom Tierschutz war über ein Jahr alt als sie kam, ist eine Mischung aus Shar Pei und Galgo und ist Mittlerweile achteinhalb und ich kann sie wegen Jagdtrieb nicht täglich (jetzt in der Setz und Brutzeit sogar aus Vorsicht) anleinen. Der erreichte Zustand mit Ersatzjagd hat uns gute 2 Jahre und jawollja jede Menge Leckerlies gekostet. Mittlerweile geht es (wenn ich jagdbare Tiere vor ihr sehe) auch ohne Leckerlies. Und sie hat keinen Will to Please. Bin ich langweilig, beschäftigt sie sich draussen selbst. Haben wir Bindung? Sowas von. Sie ist meine Beste.


    Bleib dran. Die paar Wochen sind nichts. Glaub mir. ;)

  • Meine Hundetrainerin kennt sich mit Podengos aufgrund ihrer Leidenschaft zu diesen sehr gut aus.


    Möchtest du sie mal mal telefonisch kontaktieren? Antje gibt dir sicher gern eins, zwei Tipps am Telefon. ;0)

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!