Unsicher? Total aufgedreht

  • Guten Morgen, ich meld mich mal wieder zu Wort.


    Es geht um meine 6mon alte Australian Sheperd Hündin Sky. Die kleine Maus ist sehr sensibel wenn z.b. etwas verändert wird, z.b. Eine Decke hängt über dem Zaun, darauf reagiert sie mit Haare aufstellen und Körper wird steif und das Teil wird angebellt, das passiert bei allem das ihr Fremd ihr ist. Ich würde sie somit auch als einen recht unsicheren Hund definieren. Warum? schlimm wird das ganze erst in Situation mit vielen Menschen, wenn ein Zug vorbeifährt, beim Tierarzt, Hundebegnungen und dergleichen. Die kleine Maus schmeißt sich dann in die Leine, zieht so extrem nach vor das sie kaum noch Luft bekommt, ihre Atmung wird extrem schnell, ihre Augen werden rot vor lauter aufdrehen und sie lässt sich nicht mehr beruhigen. Leckerlie, Spielzeug usw keine Chance. Sie ignoriert mich an der Leine so lange bis wir aus der Situation raus sind.


    Zuhause ist sie grundsätzlich sehr angenehm. Sie zerstört nichts, kann alleine bleiben, hört gut, verteidigt gegenüber uns Menschen auch kein Futter mehr, was sie ja Anfangs getan hat, und hat sich sehr gut eingelebt. Einziger Minuspunkt, die kleine ist nicht perfekt Stubenrein, sie meldet sich nicht und macht keine Anzeichen. Wenn Sie dann mal rein macht sucht sie sich die besten Plätze aus. Die Couch, die Rattangarnitur am Balkon oder in ihr und Ruffys Bett... (Couch wurde mittlerweile neu gekauft und die Hunde dürfen nicht mehr drauf, für Ruffy eine echte Qual ^^)


    Und zu guter Letzt, Sky kann immer noch nicht Autofahren, wir sind jetzt inzwischen dabei mit ihr einfach im Auto zu sitzen und es nicht anzustarten, da sie selbst im nicht laufenden Auto anfängt zu sabbern. 2min fahren und dann wird sich fleißig übergeben. Sämtliche globuli, Ingwer Tabletten, adaptil Spray und Halsband hat nichts gebracht.


    Boah das klang jetzt doch nach ganz viel :O
    Mein größtes Problem, ist das mit dem rausgehn, da sie mehr Auslauf braucht usw, würde ich mit ihr gern entspannt spazieren gehen können und nicht jedesmal hoffen das ihr nicht gleich das Herz stehnbleibt vor lauter Aufregung :ka:


    Vielen Dank für Tips schonmal im voraus :) :bindafür:

  • Hi
    Oh man, wo habt ihr die Maus nur her? Sie wurde meines Erachtens nach schlecht sozialisiert und auch schlecht gezüchtet. Unsicherheit, Nervosität usw. haben in der Zucht nichts zu suchen. Und als Welpe scheint sie auch nicht viel kennengelernt zu haben.
    Ich kenne das leider auch :( : Da bist Du nicht alleine.
    Ich habe einiges in den Griff bekommen, aber vieles auch nicht. Damit musste ich leben. Man kann aus einem unsicheren und nervösen Hund keinen gelassen und sicheren Hund mehr machen. Der Zug ist meines Erachtens nach abgefahren, aber man kann gucken, dass man gut damit leben kann.
    Ich würde alles langsam aufbauen. Je mehr Reize zu erwarten sind, desto langsamer und kürzer musst Du vorgehen. Sie sollte noch ansprechbar sein, um sie für gutes Verhalten belohnen zu können. Dreht sie Dir wieder ab, dann musst Du raus aus der Situation. Je mehr Sicherheit sie durch Dich bekommt, desto besser.
    Ich würde mir den Hund nehmen und raus fahren. In den Wald oder ins Feld, wo ziemlich wenig los ist. Baue erstmal so draußen eine Bindung zu ihr auf, bevor Du sie in sie belastende Situationen bringst. Sie muss Spaziergänge mit Dir positiv verknüpfen und dass sie ganz viel Spaß mit Dir haben kann. Und dann fängst Du langsam mit dem Training der Reize an.
    Zum Auto kann ich Dir leider nichts sagen, da ich so etwas noch nicht hatte.
    LG Maren

  • Hi, ein paar Fragen: Wie lange habt Ihr die Kleine denn schon? Wie sieht denn so der normale Tagesablauf aus? Wohnt Ihr in einer eher unruhigen Wohngegend oder etwas ruhiger?


    Mit 6 Monaten haben ja die meisten Hunde noch ganz viel bunte Watte im Kopf. Und Aussies sind halt auch sehr reaktive Hunde. Für mich hört sich Deine Beschreibung so an, als bekäme die Kleine bei weitem mehr Reize, als sie verarbeiten kann - und das schon seit längerem. So dass diese „Fluchtreaktion“ ihre einzige Möglichkeit ist, den Stress zu reduzieren.


    LG Nicole

  • Stammt das Tierchen von einem seriösem Züchter? Das würde mich echt auch interessieren .


    Ich hatte einen unsicheren Aussie mit seeehr vielen Baustellen. Der Versuch alles gleichzeitig abzuarbeiten ging dabei tief in die Hose.
    Mach eins nicht, von einer Überforderung in die nächste laufen. Gönne dem Jungen Tier viele Pausen, entspannte Pausen,Wald laufen wie oben erwähnt...klasse. Viel mehr entspannte Zeit, weniger stressig .
    Probier beim Auto mal was interessantes aus, Kong,gefüllte Becher usw. Ist das Tier in einer Box? Wurde diese geübt? Oder offen im Auto?
    Zum Thema Decke überm Zaun oder ähnliches. Ich blieb da bei dem Zeug stehen. Auf gewisser Entferunung da wo es halt noch ging.

  • sie stammt durchaus von einem seriösen Züchter. Ist dort aber draußen aufgewachsen. Kong und dergleichen funktioniert solange sie damit abgelenkt ist. Sollte sie den Knochen zb aufgefressen haben sieht sie auf, realisiert, mist ich bin ja im Auto und bumm es is ihr speiübel. Wir haben sowohl die Box (die komplette Sicht), den Fußraum den Kofferraum und frei auf der Rückbank versucht. Heute hab ich 1stunde für einen 20 min Spaziergang gebraucht, weil ich ständig stehen blieb da ich nicht wollte das sie an mir vorbeiläuft und zieht. Hab mich dann zum Schluss in die Nähe einer Straße gesetzt um mal zu sehen wie sie sich da macht wenn wir einfach nur schauen. Keine Chance. Sie würde mal 1min sitzen bleiben und sich kurz hinlegen wofür sie auch belohnt wurde und dann is sie total nervös. Rennt an der Leine auf und ab, setzt sich nicht hin und kommt nicht zur Ruhe. Will den Autos / Zügen hinterher und kriegt sich nicht ein. Es ist auch nur eine Straße am Heimweg die befahren ist. Sie hat also eigentlich den meisten weg Ruhe, wo wie sie auch frei laufen darf, da sie sieht gut auf Ruf kommt.

  • Vorpubertäres Verhalten- da sind Unsicherheitsphasen normal- besonders bei einem Hund der züchterisch gewollt eine gewisse Skepsis mitbringt. Durch hirnorganische und hormonelle Umstellungsprozesse werden mehr und andere Reize anders verarbeitet als zuvor.
    Zeigen und Benennen, Erklären, Sich Vorschicken Lassen usw. sind da verbreitete Maßnahmen. Soviel zur Decke. Das ist normal in dem Alter.


    Was mich mehr stutzig machen würde ist die Stubenunreinheit- das läßt auf Stress schließen. Vielleicht kann der Hund doch nicht so gut alleine bleiben.

  • sie stammt durchaus von einem seriösen Züchter. Ist dort aber draußen aufgewachsen.

    Ich bin kein Experte für Hütis aber ich denke von dem Gedanken kannst du dich verabschieden, das werden hier sicherlich auch die meisten so sehen. So extrem wie sie sich draußen zu verhalten scheint kann sie eigentlich nicht von einem guten Züchter kommen, das ganze Nervenkostüm bzw ihr Charakter scheint ja nicht so zu sein wie man sich das normalerweise vorstellt..auch unter den Hütis. Für mich liest sich das auch als schwerwiegender als die normalen Unsicherheitsphasen sensibler Rassen.


    Warum ich das schreibe? Nicht weil es jetzt noch wirklich wichtig ist woher der Hund kommt oder um drauf rumzureiten, dass der Züchter eben doch seinen Job nicht gemacht hat. Sondern damit du mit einem anderen Blick euren Alltag angehst.


    Der Hund hat eben nicht die besten Vorraussetzungen mitbekommen, weder genetisch noch von der Aufzucht her. Er kann also momentan noch gar nicht das leisten was man von einem "normalen" Hund erwarten würde. Gehe also einfach mal davon aus dass deine Maus aus "schlechten Verhältnissen" stammt und ändere deinen Blickwinkel.


    Mir hat das mit meinem Terrier sehr geholfen...er kommt nicht aus seriösen Händen, er hat nicht viel auf den Weg bekommen was er braucht, er ist nicht "normal". Das hilft enorm beim Umgang, bei uns zumindest. Es kommen sicher noch viele Tipps zum Training usw ich wollte das nur mal als Anstoß loswerden :smile:

  • Ich kenne das mit dem ängstlichen Verhalten vom ausreiten mit Pferden... die scheuen plötzlich vor Tüten, die rum liegen, wollen da schnell vorbeitraben,... wenn ich stehen bleiben will, wird nervös rumgetrippelt, versucht, zu flüchten....


    Geübt hab ich das, indem ich stehen geblieben bin, gewartet habe, und erst, wenn das Pferd keine Anzeichen mehr von Nervosität gezeigt hat bzw. Anzeichen von Entspannung (Kauen), wird weitergegangen.


    Vielleicht kannst du das mit deinem Hund genauso üben?
    Decke hängt, Hund will schnell vorbei, ihr bleibt stehen, Hund zappelt rum, bringt ihm aber nichts, denn ihr geht erst weiter, wenn der Hund anfängt, wegzusehen, zu hecheln, zu gähnen, sich zu entspannen. Dann wird weitergegangen.


    Hund lernt, er kommt schneller weg von dem Stressauslöser, wenn er ruhig reagiert.
    Aussies sind ja sehr intelligent, er müsste das bei entsprechender Konsequenz schnell raus haben.

  • Das mit dem stehenbleiben an ungewohnten Objekten mach ich bereits. Mit mehr Auslauf meinte ich, dass ich gerne einen Stressfreien Spaziergang möglich machen möchte.


    Zur Stubenreinheit, sie macht nicht ins Haus wenn sie allein ist, und sie ist maximal in einem anderen Zimmer, da ich immer Zuhause bin, bis vielleicht auf einen Einkauf oder ein Essen weiter weg wo ich dir Autofahrt nicht antun kann, dann lass ich aber auch meinen Ersthund bei ihr.


    Wir wohnen nicht in einer Reizüberflutenden Gegend, es ist nur eine Straße wo dann auch mal ein Zug ist oder mehrere Autos vorbeifahren. Andere Hunde kommen jedoch immermal entgegen. Sie will auch von den Situationen eigentlich nicht weglaufen, sie zerrt mich hin und wird aber immer und immer mehr aufgedreht.


    Ja Sozialisierung ist ein verdammt wichtiges Thema. Wir sind auch mit ihr Autogefahren so gut es ging, mal ins Einkaufszentrum oder Ikea (noch im Einkaufswagen, das es nicht zu viel wurde) das war alles eigentlich kein Problem. Nur irgendwann wurde das mit dem Autofahren auch zu viel also haben wir erstmal Angefangen nicht mehr weit weg zu fahren und hier kann ich ihr nicht sonderlich viel zeigen..

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