Ist es nicht total spannend, wie verschieden die Hunde da auch in ihren Vorlieben sind? 6-8 Dummies auf einmal wären für Sandor zu viel, und davon weite Strecken von mir weg zu laufen hält er gleich mal gar nix. Dafür strengt er gerne auf begrenztem Raum die Nase richtig an.
Ich lasse gern unterwegs einen Dummy fallen
Und damit hat bei uns das mit den Dummies überhaupt angefangen. "Normales" apportieren kennt er schon ewig. Und daheim haben wir auch viele Suchspiele gemacht. Aber das Minidummy kam urpsrünglich ins Spiel, um an Sandors Problem mit vorbeiahrenden Autos zu arbeiten: Er ist vor allem wenn die von hinten kamen völlig gekippt, und wollte schreiend hinterherrennen. Auf bekannten Strecken, wo sie "hingehören", und so lange er geistig noch frisch war ging es. Sobald aber seine Kapazitäten weniger wurden, haben ihn die Autos abgeschossen. Ihn dann mit Keksen umdrehen ging zwar (so lange er nicht zu sehr "drüber" war), war aber nicht das richtige: Erstens war er damit nur kurzzeitig vom Auto weg, und zweitens wollte ich ihn ja nicht auch noch versehentlich für dieses Losrennen belohnen. Handtarget ging auch, hat ihn aber jedes mal wahnsinnig viel Impulskontrolle gekostet, die dann beim nächsten Auto wieder gefehlt hat. Also kam ich dann auf die Sache mit dem Apportieren, was er ja schon immer ganz gern gemacht hat: Anfangs ohne jedes Auto natürlich hab ich einfach im Gehen das Minidummy vernehmlich fallen lassen, auf dem Gehweg hört man das ja ganz gut. Und Sandor riesig gelobt und belohnt, wenn er zurückgeflitzt kam und es aufgehoben hat. (Daher übrigens auch das Hörzeichen "verloren" ) Als das richtig saß hab ich das genutzt, um immer dann, wenn von hinten ein Auto kam, das Dummy fallen zu lassen. Das hatte mehrere Vorteile: Es bildete sich eine neue Erwartungshaltung beim Krümel wenn er ein "aufregendes" Auto gehört hat; die Richtung seines Losrennens ging zu mir hin statt vorwärts, er konnte aber den reaktiven Bewegungsdrang weiterhin erst mal ausleben; er wurde aus dieser Bewegung langsam eingebremst; belohnt wurde dann nicht das losrennen, sondern sein zurückkommen mit Dummy; und ich konnte mir sicher sein, entweder er ist noch halbwegs anspechbar und hört es, oder er ist es nicht mehr und nix ist schlimmer als vorher. Jedenfalls hat es funktioniert, das Autoproblem ist zumindest im normalen Alltag erledigt. (Neben Schnellstraßen könnte ich nach wie vor nicht laufen, und wenn er super aufgeregt ist bricht es wieder durch. Aber Wunder darf man auch nicht erwarten.)
Tja, und die Nebenwirkung war halt, dass die Dummies nun super hochwertig verknüpft sind.