Leidiges Thema - Vollzeit arbeiten und Hund.

  • Guten Tag an alle




    Ich wollte hier mal den Anfang mit einem recht hitzigen und für mich auch emotional belastenden Thema machen. Ich habe folgendes Problem:




    Mein Partner und ich haben 2 Hunde (obwohl ich 80% übernehme da er hart körperlich arbeitet) – beide aus der Tierrettung. Einen Labrador und eine kleine Huskydame. Wir arbeiten beide Vollzeit das heißt sie sind zwischen 7 u. 8h alleine – bloß als ich es letzte Woche einer Tierschützerin erzählt habe war diese tief entsetzt. Es hieße, ich sei eine Tierquälerin – egoistisch und der Hund hätte besseres verdient. Das hat mich tief erschüttert und verletzt. Ich habe ihr daraufhin erklärt wie viel ich tatsächlich für meine Hunde tue – das hat sie komplett kalt gelassen und sie hat weiter darauf beharrt. Versteht mich nicht falsch – es ist wahrlich nicht schön wenn die Tiere solange alleine sind – ideal wäre anders. Aber auch da scheiden sich wieder die Geister. Das war auch der Grund warum ich mir einen 2. Geholt habe – denn so sind sie nicht richtig allein.



    Ihr Tagesablauf während der Arbeitstage:


    Ich stehe jeden morgen eine Stunde früher auf also 5 Uhr morgens – und gehe direkt eine Stunde mit beiden laufen, im Wald toben und spielen. Wenn wir gehen kommen sie auf unsere Terasse, die hälfte ist komplett mit Wänden zugebaut als Wintergarten quasi und die andere Hälfte ist frei, dort geht es weiter in den Garten und sie haben für den warmen Sommer einen 2x2m kleinen Badesee. Für den Winter den warmen Wintergarten und sie haben dauerhaft zu allen „Räumlichkeiten“ Zutritt. Mit Futter – Bettchen – Spielsachen und manchmal Klopapierrollen zum zerfetzen. Wenn ich dann von der Arbeit komme um 16 Uhr setze ich mich kurz hin – und dann geht es wieder für eine Stunde raus. Bis dato hab ich 10km mit den Hunden hinter mir – aber es macht mir sehr viel Spaß. Dann entspanne ich und kuschele mit ihnen beim Fernsehen. Mein Partner kommt deutlich später und um 20 Uhr drehen wir noch mal eine Runde zwischen 30min. und einer Stunde je nachdem wie viel Power sie noch haben sie sind meistens schon total platt und schmusebedürftig. Zusätzlich spiele ich recht viel mit ihnen und fördere sie mit Denkspielen, Kommandos erlernen etc. Jeden Tag +- 13km bekommen die beiden. Und ich liebe die beiden und sie bereichern mein Leben ungemein und ich tu das trotz des stressigen Arbeitstage gerne für sie und bereue es keine Sekunde. Egal bei welchem Wetter. Am Wochenende machen wir Große Unternehmungen wie zB an einen Badesee fahren und mit ihnen gemeinsam Schwimmen – uns zu einer Hundewiese aufmachen oder was es sonst noch so gibt. Das all das die Tierschützerin kalt gelassen hat hat mich schwer getroffen und irgendwie stutzig gemacht – ich dachte bisher immer das es (ohne arrogant klingen zu wollen) ein Stück weit respektabel ist, mir geht es nicht um die Anerkennung von anderen aber nieder gemacht zu werden..– meine Hunde sind Glücklich – entspannt und wohl erzogen. Es hat lange gedauert bis der Labrador alleine bleiben konnte – deshalb hatte ich sogar damals meine Arbeit hingeworfen bis er es konnte. Stück für Stück habe ich es ihm beigebracht. Und als er nach und nach immer mehr alleine bleiben konnte bis er nun 8h überstand haben wir uns entschieden die Huskydame zu kaufen diese schon tiefenentspannt alleine bleiben konnte – hat uns zwar gewundert aber ihr machte es nie was aus. Vor allem liegen sie nach der morgendlichen Powerrunde schon so Platt herum, dass sie oft nicht mal mehr registrieren das ich gehe. Sie haben im Wohnzimmer ein Bett und im Schlafzimmer – sie sind immer bei mir. Das ich als „Tierquälerin“ bezeichnet wurde und es hieß meine Taten für die beiden wären nicht genug hat mich tief verunsichert denn ich liebe die beiden und möchte auch nur das beste für sie :(




    Ich weiß nicht ob es wirklich darauf ankommt wie lange ein Hund alleine ist (klar kommt es auf den Hund an und ob er nun wirklich weniger als 1/3 des Tages in Gesellschaft ist – sprich 8h schlafen – 8h Arbeit und 8h Hund .. wenn man noch weniger Zeit hätte weiß ich nicht in wie fern das sinnvoll ist) – sondern wie viel der Hund trotzdem an Liebe, Auslastung und Förderung erhält. Ich weiß nicht – selbst wenn ich Zuhause wäre würden sie diese 8h bestimmt einfach nur vor sich hin dösen weil sie meiner Meinung nach mehr als genug Auslastung und Interesse/Liebe von uns bekommen. Wie seht ihr das ? Danke für die, die sich diesen langen Text durchgelesen haben hehe.

  • PS: Unsere Huskydame ist eine ganz kleine Maus! sie ist deutlich kleiner als unser Labrador und hat auch nur 15kg also ist sie nicht so ein riesiges Knäuel das unmengen Energie hat.Und die extrazeit sie sie alleine wären wie zB Kino oder ein Ausflug wo sie nicht mitkommen - parke ich sie bei einem Hundesitter.

  • Es allen Menschen Recht getan, ist eine Kunst die niemand kann. Oder schöner: Was juckt es eine deutsche Eiche, wenn sich die Wildsau an ihr reibt :applaus:


    Ich denke, wie immer kann man bei Individuen nichts verallgemeinern. Euch und den Hunden geht es gut mit eurer Art zu Leben, und von daher s.o. ;)


    :winken:

  • mein Tipp: lass die Leute reden. du wirst es ihnen eh nie recht machen können.
    meine Hunde sind auch alleine, manchmal kommt mein Rüde ins Büro, manchmal bleibt er daheim.
    meine Freizeit gehört aber vor und nach der Arbeit und an Wochenenden ausschliesslich den Hunden (und meinem Partner, haha).
    ich kenne wirklich viele Leute deren Hunde zwar kaum alleine sind, aber dafür nur Couch-Garten-um den Block-Garten-Couch erleben. tagein, tagaus.
    meine erleben so viel mit mir dass ihnen der Montag und der Dienstag als "boah endlich ist die Olle weg und wir können pennen"-Tage reichen :D

  • Ich kann zwar aus eigener Erfahrung leider (noch) nicht viel zu dem Thema "Vollzeit allein" beisteuern, klinke mich aber gern ein, um von den Erfahrungen der TE und möglicher Reaktionen zu profitieren - für den Fall der Fälle...


    Ganz allgemein kann ich mich erstmal nur meinen Vorschreibern anschließen: Jeder sollte sein eigenes Ding machen und selbstbewusst genug sein, das selbstgewählte Leben auch durchzuziehen. Klar, dass einen solche Bemerkungen treffen - vor allem treffen sie aber wahrscheinlich deshalb so, weil du dir womöglich selbst ab und zu die Frage stellst, ob das richtig ist, was du tust. Versteh mich nicht falsch, das ist keine Kritik, sondern eher ein Appell für mehr "Kopf hoch und Rücken gerade"-Haltung :dafuer:


    Denn zumindest aus dem Bauch heraus würde ich sagen: Hut ab für das tägliche Programm. Schaffst du das wirklich jeden Tag? Hammer.


    Was mich noch interessieren würde: Weißt du, wie die Hunde so drauf sind, wenn ihr nicht da seid? Gibt es zum Beispiel Rückmeldungen aus der Nachbarschaft oder dergleichen?

  • Danke euch für die netten Antworten dass muntert mich gerade sehr auf :-)


    @KleinGustav der Spruch mit der Eiche ist gut den merk ich mir xD


    @Avocado meine Rede, gibt genug die zwar den ganzen Tag da sind die diese Routine haben aber da beschwert sich keiner.


    @Enterprise Danke für den Appell :) Nachbarn haben wir sozusagen nicht wir leben fest in einer Campingplatzsiedlung und die Nachbarn sind nur alle paar Wochen mal da aber wir haben mal die Kamera aufgestellt, manchmal haben sie sich etwas gelangweilt und für meinen Labrador war es mal sporadisch etwas schwer aber er hat sich durch den husky oder das Spielzeug schnell wieder gefangen :) das war aber noch recht am Anfang denke mittlerweile ist es für ihn auch feste Gewohnheit.

  • Ich finde, deine Hunde haben ein tolles Leben. Das gefällt mir für die Hunde besser als wenn sie täglich 8 Std. im Büro liegen müssten. ;)

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