Wann ist Tag X?

  • Ich persönlich finde es aber nicht sehr menschlich, jemandem zu sagen, dass man den Hund schon längst hätte einschläfern lassen.

    Das kann ich leider nur ein Mal liken!
    Besserwisserei ist völlig fehl am Platz.


    Wir alle wissen, wie unendlich schwer es ist, die Entscheidung zu treffen.
    Dass man mit sich hadert, hin und her überlegt.
    Einen Königsweg gibt es nicht, das muss jeder für sich klar kriegen.


    Meine Tierärztin und ich sind uns einig, dass der Tag nicht mehr allzu lang auf sich warten lässt aber sie meinte wortwörtlich, dass sie es gestern nicht ohne schlechtes Gefühl hätte beenden können.

    Dann macht Euch noch ein paar schöne Tage.
    Deine TÄ scheint echt eine gute Hilfe für Dich zu sein.


    Und wir können Dir nur Trost und Mitgefühl spenden.


    :streichel:

    • Neu

    Hi


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    • Sicher ist, dass gestern der Tag noch nicht gekommen ist. Ich war gerade mit ihr spazieren. Es geht ihr wieder viel besser.
      Meine Tierärztin und ich sind uns einig, dass der Tag nicht mehr allzu lang auf sich warten lässt aber sie meinte wortwörtlich, dass sie es gestern nicht ohne schlechtes Gefühl hätte beenden können.
      Ich will keine lebensverlängernden Maßnahmen aber ihr die letzten Tage noch angenehm machen.

      Das klingt für mich genau richtig.
      Bei meinen Oldies habe ich mir, wenn sie auf der Zielgerade des Lebens waren, diese eine Frage "Ist es für den Hund noch ok so?" manchmal mehrmals täglich gestellt. Solange einem das klar ist, dass das in sehr kurzen Zeitabständen kippeln kann und man jederzeit einen erreichbaren TA hat, kann man die letzten Tage bewußt mit dem Vierbeiner erleben.


      Es gibt 2 Dinge, die uns da so eine Gratwanderung bescheren. Das eine ist der völlig richtige Gedanke, dass unsere Vierbeiner nicht alles an krankheitsbedingten Einschränkungen hinnehmen sollen müssen, also schlicht der Tierschutzgedanke, der Gedanke, da wo es möglich ist, Leid zu vermeiden.
      Das andere ist das Recht jedes Lebewesens, sich auf seine Art vom Leben verabschieden zu dürfen. Der Sterbevorgang fängt lang, lang vor dem Tag X an und jedes Lebewesen braucht ein wenig die Einheit von Körper und Geist um sich komplett und friedlich von dieser Welt lösen zu können. Nein, ich bin kein Esotheriker, ich stehe sowas von mit beiden Beinen auf dem Teppich. Aber das sind meine Erfahrungen mit zahlreichen Vierbeinern und vor allem die Erfahrungen aus über 25 Jahren Intensivpflege. Ein extremes "zu früh", wenn der Vierbeiner selbst noch nicht soweit ist, den Tod anzunehmen, kann da auch falsch sein.
      Einen Hauch zu früh - manchmal aus ganz bescheuerten Gründen, wie beim Einschläfern eines alten Pferdes auch die Frage zu berücksichtigen, wann der Abdecker kommen kann, oder wenn der betreuuende TA, der als Einziger auch nach Hause kommt, in 5 Tagen auf einen 1-wöchigen Lehrgang fährt, ist da noch mal etwas anderes. Denk immer dran - Du entscheidest nicht über das "Ob", sondern nur über das "Wie". Mir hilft dieser Gedanke immer sehr.


      Ich wünsche Euch von Herzen noch eine intensive, wunderbare gemeinsame Zeit.
      Ich weiß nichts Berührenderes, als einen alten Vierbeiner in seinen letzten Tagen zu begleiten. Und ich bin mir sicher, dass Du es mit einem Mal ganz klar sehen wirst, wenn der Moment X gekommen ist.


      LG, Chris

    • Denk immer dran - Du entscheidest nicht über das "Ob", sondern nur über das "Wie". Mir hilft dieser Gedanke immer sehr.

      Das ist ein ganz toller Gedanke.
      Ich war noch nie in der Lage, Henry ist mein erster Hund und er ist erst 1,5 Jahre alt.
      Aber ich bin mir bewusst, dass ich ziemlich sicher auch irgendwann vor dieser Entscheidung stehen werde.
      Und ich hoffe sehr, dass ich dann deinen Satz in Erinnerung habe, vielen Dank dafür.

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