Alles eine Frage der Planung

  • Wir hatten das Thema ja schon einmal im BH Talk kurz angeschnitten. Mich würde interessieren, wie lange plant ihr im Sport bzw in der Ausbildung voraus?
    Mir ist bewusst, dass es da von Sportart zu Sportart Unterschiede gibt und man sobald man überrigional geht, an Termine gebunden ist, aber mal so im Allgeminen betrachtet, wie handhabt ihr es?
    Setzt ihr euch ein zeitliches Ziel, bis wann ihr eine Prüfung geschafft haben wollt oder entscheidet ihr spontan nach Ausbildungsstand, wann der richtige Zeitpunkt ist und sucht euch dann die/das nächstliegende Prüfung/Turnier?
    Legt ihr euch für das Jahr einen Startplan zurecht, wo ihr überall antreten wollt oder startet ihr nur dann, wenn ihr eine Prüfung/Quali braucht?


    Wie handhabt ihr das mit der Planung in welchem Sport?

  • Ich bin so gar nicht die Hundesportlerin, und daher sicherlich nicht massgebend. In meinem Bereich (Dummysport für Spaniels) gibt es vielleicht 2 oder 3 theoretisch erreichbare Prüfungstermine pro Jahr(davon mindestens einer garantiert anderweitig felsenfest besetzt). Vereinfacht die Planung, schränkt aber auch ungemein ein. Man geht dann evt. an eine Prüfung, wenn der Hund noch nicht ganz bereit ist, um selber dringend benötigte Prüfungserfahrung zu sammeln... Oder man wartet, bis der Hund wirklich bereit ist - und kann trotzdem das Pech haben, schon bei der ersten Aufgabe rauszufliegen, und wartet dann wieder ein Jahr auf Startmöglichkeiten...


    Hab grad dieses WE interessante Inputs diesbezüglich bekommen, allerdings aus Sicht des Profis, der den Sport nicht zum Selbstzweck betreibt, sondern die Hunde tatsächlich arbeitet. Denke das ist ein recht anderer Blickpunkt verglichen zum HF, der die Hunde rein sportlich ausbildet und arbeitet - das Regelwerk des Sports erhält doch sehr unterschiedliche Perspektiven dadurch.


    Ziele habe ich mir schon gesetzt, so grobe. Haben wir letztes Jahr nicht erreicht, durch einen Trainings- und Handlingfehler meinerseits. Waren auf genau einer Prüfung, das ist dann halt win or lose plus Luck of the Day. Aber ich will mir da nix schönreden.


    Heuer hatte ich eine Planung, nicht geplant hatte ich die gesundheitlichen Probleme meines Hundes. Ich steh aktuell vor der Entscheidung, eine Prüfung (vermutlich DIE eine mögliche überhaupt) zum Erfahrungssammeln zu melden, oder es zu lassen....

  • Agility ist wohl generell ein Sport in dem viele Turniere gelaufen werden. Mir hat Mal eine THS Sportlerin erklärt, dass 30-40 Turniere im Jahr (im Agility nichts ungewöhnliches) im THS undenkbar wären :ka:


    Bei mir persönlich hat sich das mit der Planung im Moment etwas erledigt. Früher hab ich schon im Januar/Februar mein ganzes Jahr WE für WE verplant.


    Da ich aber im letzten Jahr sooo viele ungeplante negative Erlebnisse hatte (bestes Beispiel jetzt gerade. Seit Monaten habe ich mich gefreut mit Leni diese Woche Seminar zu machen. Jetzt sitze ich hier mit Lucca und Leni kuriert daheim bei meinen Eltern eine Krankheit aus :verzweifelt: ) plane ich im Moment fast nichts mehr und nehme was kommt.

  • Ich bin niemand, der einfach so zum Platz fahren und trainieren kann. Dafür bin ich zu unspontan. Ich habe gern einen Plan der grob strukturiert was wann trainiert wird.


    Bei Junghunden orientiert der sich am Startzeitpunkt vom Erststart bzw. am Mindestalter zum Erststart.
    Klein Plan a la "An Stichtag X muss der Hund A, B und C können", sondern im Sinne von einer groben Überlegung, dass man z.B. gern mit so und so vielen Monaten anfangen möchte die Stangen hochzulegen möchte und grob anvisiert, dass man pro Monat 10cm hoch geht.
    Gibt natürlich immer auch Abweichungen vom Plan, aber als grobe Orientierung hilft das zumindest mir ganz gut. Bei Dash hat das alles bis zum Rausnehmen aus dem Sport auch ganz gut gepasst. Er hat aber z.B. für die Hürdenkommandos deutlich länger gebraucht als geplant, einfach weil er sich mit dem Festhalten lassen schwer getan hat. War dafür dann aber beim Steg deutlich schneller. Beim Hürden hochbauen war er bei manchen Größenklassen deutlich zeitiger soweit, dass man höher gehen könnte. An anderen hatte er mehr zu kämpfen. Hat sich alles ausgeglichen.


    4-5 Monate vor, in der Theorie geplantem, Erststart muss man dann halt gucken, ob es realistisch ist / wie weit man bisher ist. Einfach um zu melden - so mega spontan geht das ja i.d.R. nicht.
    Passt es nicht verzögert man. Passt es meldet man und schaut kurz vorm Start, ob es letztlich auch wirklich passt - oder meldet halt wieder ab.



    Ansonsten schau ich zu Beginn eines Jahres nach den Turnieren und mache da einen groben Plan. Einfach weil teils schon sehr früh gemeldet werden muss.
    Training läuft bei den erwachsenen Hunden weniger nach Plan, aber immer noch einfach strukturiert, weil ich ungern "einfach drauf los trainiere". Ich schau meist nach Schwerpunkten, Problemstellen, etc. und bau darauf dann das Training auf / das was ich baue

  • Ich bin ja auch kein richtiger "Hundler" und mache das alles, weil der Hund Spaß dran hat und ich ganz viel lerne (vor allem über mich selbst).


    Ich mache es mir auch ein bisschen einfach. Für meine Rasse (Pudel haben ja durchaus eigene Sportsparten und eigene Turniere) habe ich keine OG hier. Deswegen bin ich Mitglied in einer hier ansässigen OG eines anderen Klubs, wo ich mich wohl und gut gut aufgehoben fühle.
    Wir veranstalten 2x im Jahr (Frühjahr und Herbst) OG-Prüfungen (plus einige Sonderveranstaltungen, die aber meistens dann nur den Vereinsrassen offen stehen) und da ist grob die Regel, dass man was mitmacht, wenn man so weit ist. Heißt, man hat immer ein gutes halbes Jahr Vorbereitungszeit.


    Ich finde das gut, ich brauche so ungefähr ein Ziel, auf das ich hinausarbeite, ansonsten fange ich an zu schludern.. Und wenn wir halt noch nicht soweit sind, dann wiederholen wir einfach eine niedrigere Stufe. So gab es lange Zeit Unklarheiten wegen der BGH1, dann hieß es 4 Wochen vor Prüfung, dass es möglich ist, aber wir waren noch nicht so weit, dass es wirklich keinen Wackler gäbe. Deswegen bin ich mit Hund die BH einfach nochmal gelaufen, um Prüfungserfahrung zu sammeln und zu zeigen, was wir das halbe Jahr über gemacht haben.


    Ich führe allerdings kein Trainingstagebuch, ärgere mich bei einem schlechten Training nicht schwarz und würde auch nicht super weit fahren für eine Prüfung im Sport oder einen besonderen Richter. Ich mache mir auch keine Termine für das Jahr oder setze Fristen, bis wann der Hund was erreicht haben soll.
    Einfach in kleinen Schritten immer weiter ;) Wir filmen auch mal gegenseitig und trainieren nie alleine.


    Das Ausstellen ist ja in dem Sinne kein Sport. Allerdings bin ich da tatsächlich ambitionierter und geplanter unterwegs.
    Wir üben mehrmals die Woche Figuren laufen (während des Gassi, 5min, aber dafür kontinuierlich). Bei der Planung, wo ich melde, habe ich mich danach gerichtet, welche Anwartschaften von welchen Vereinen man braucht und wo und wann die großen Veranstaltungen mit Tagestitel stattfinden. Diesen Plan haben dann erfahrene Leute auch gegengelesen und korrigiert und dafür fahre ich dann auch mal 400km einfache Strecke.
    Den Lernstand überprüft regelmäßig eine spezielle Ringtrainerin, die selbst sehr erfolgreich unterwegs ist. Bei den Shows wird gefilmt und hinterher analysiert.
    In dem Sinne hat es halt auch ein bisschen von Sport: Planung wohin und wofür, regelmäßiges Üben, Kurse bei Trainern, Fehleranalyse usw... Und ein Ergebnis gibt's ja auch. Man sieht schon sehr sehr große Unterschiede, wer da nur mal eben durch den Ring lascht und wer wirklich in Perfektion auf kleinem Raum nicht nur den trainierten Hund händelt, sondern auch selbst immer on top ist.

  • Trainingstagebuch gibts hier und wird auch recht genau geführt. :) Sowohl im Sport (Hauptsport, bei sowas wie UO hier nicht), als auch beim Hüten.
    Mir fällt es dann leichter den Überblick zu behalten und Fortschritte wirklich deutlich wahrzunehmen. Außerdem rekapitulier ich dadurch das Training nochmal deutlicher im Anschluss und kann daher eher das nächste Training besser planen und weiß, auf was ich beim nächsten mal intensiver achten muss. Dazu wird auch regelmäßig gefilmt. Das hilft mir gerade beim Hüten nochmal besonders.

  • Also ich weiß schon so ungefähr wo ich nächstes Jahr auf Workingtests (Dummysport) starten werde und in welcher Klasse :D Melden geht ja eh erst kurzfristiger.
    Für dieses Jahr hab ich auch schon geplant, wobei da 1-2 WTs nicht fest sind.


    Ein zeitliches Ziel, wann ich in eine höhere Klasse möchte, setze ich mir erst wenn das auch realistisch ist. Also nicht: Wenn Leo 3 Jahre ist, müssen wir in Klasse X starten. Ich schaue beim Training wie gut wir sind, hole Meinungen von Mittrainierenden und Trainern ein und lasse mir dann noch Zeit bis es ziemlich realistisch sein müsste die höhere Klasse auch zu bestehen.

  • Bei Dash hat das alles bis zum Rausnehmen aus dem Sport auch ganz gut gepasst.


    du hast Dash aus dem Sport genommen? :shocked: wieso denn das? Hast du nicht neulich noch über WM-Qualis geredet?





    zu dem Zeitplan.. hm, ich würde das auch gerne besser planen können und insbesondere auch mehr Prüfungen und Turniere laufen.
    Aber blöderweise habe ich noch ein Leben neben dem Hundesport und unter anderem steht im Februar das 2. Staatsexamen an. :hust:
    Da ist das dann halt immer so ne Sache, wie viel Zeit man auf dem Hundeplatz verbringen kann und wie viel Zeit man hinterm Schreibtisch sitzen muss.


    Aber ich habe für beide Hunde schon so einen Plan im Kopf, was den grundsätzlichen Aufbau der Übungen aber auch die Arbeit an Baustellen angeht.
    ich könnte auch sofort auf Anhieb bei beiden Hunden die aktuell bearbeiteten Baustellen benennen.
    Also insofern habe ich schon ein Konzept.


    Aber das mit dem Starten hängt dann eben auch davon ab, wie viel Zeit ich vor dem Termin tatsächlich in den Sport investieren konnte.
    Deswegen läuft auch Ares nicht schon jetzt im Sommer BH, sondern erst im Herbst.
    Ich bin jetzt noch 6 Wochen unter der Woche weg und das fehlt uns dann einfach wieder an Training. :ka:


    Man muss halt auch einfach fairerweise sagen: wenn man im Agi/Obi startet, geht halt einfach der komplette Tag drauf, startet man beide Tage, das komplette Wochenende. Das ist dann im Zweifel Lernzeit, die mir einfach fehlt. Auf dem Turnier in den Pausen kann ich leider nicht gut und effektiv lernen. Insofern muss ich das schon genau einkalkulieren, wie viele Wochenenden Lernzeit ich da vorm Examen tatsächlich opfern kann und wo ich einfach die Grenze ziehen muss.


    Aber ich bin da auch ziemlich realistisch: mehr als mal ne LM wird für meine Hunde und mich eh nicht drin sein. Von daher haben wir da keinen Zeitdruck. :D

  • Nö, ich hab sicher nirgends über WM-Qualis mit Dash geschrieben ;)
    Es ging nur im BH Thread darum, dass eben für einige die Planung wegen eben der Qualis über „Ja wir machen mal eine BH, wenn wir lustig sind“ hinaus geht. Und das man mitunter alles verpasst, wenn man nur nicht im Winter BH laufen kann, weils nicht angeboten wird. Um meine eigenen Hunde ging’s dabei nicht.


    Dash ist mit knapp 15 Monaten aus dem Sport raus gegangen ;) Ende Februar / Anfang März müsste das grob gewesen sein.

  • 30-40 Turniere im Jahr (im Agility nichts ungewöhnliches)


    Wobei ich das extrem heftig finde :shocked:


    Selbst wenn man im IPO alle zwei (in der WUSV drei) WMs mitnimmt, kommt man meist nichtmal auf 10 Starts im Jahr.

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