Hundeerziehung: Führung, Dominanz oder Laisser-faire... eure Meinung interessiert mich! :)

  • Bei uns gibt es zwar wenige Regeln; die werden dafür aber konsequent eingehalten. Dabei ist mir wichtig, daß die Regeln uns dienen und nicht wir den Regeln.
    Ich habe meinem Hund Kommandos beigebracht durch die ich ihm verständlich machen kann, was ich gerade von ihm möchte. Zu unseren Regeln gehört, daß diese Kommandos sofort und ohne Diskussion ausgeführt werden. In meiner Verantwortung liegt es meinen Hund damit nicht zu drangsalieren, sondern sie nur dann einzusetzen, wenn es erforderlich ist. Diese Kommandos hat er mit sichtlichen Spaß und ohne Druck in der Welpenzeit gelernt. Dabei ist der Nährboden für eine Kooperation und ein zusammenarbeiten entstanden die uns Beiden sehr viel Freude bringt.
    Im Prinzip geht es mir bei der Erziehung darum, daß sie dazu dient ein glückliches Zusammenleben zu gestalten.


    LG


    Franziska mit Till

  • Anzeichen für die stabile Hierarchie wäre, das der Mensch immer erwartet, das der Hund kommt wenn man ihn ruft, und die meisten Menschen stecken da sehr viel Arbeit rein... der rest ruft von weitem: "Der tut nix."

    Na das beweist doch einmal mehr, dass Finya und ich in keiner Hierarchie leben. Die kommt nicht, wenn ich sie rufe. Die kommt, wenn sie Lust hat - mir einen Gefallen zu tun/ein Leckerli abzustauben/zu gucken, ob bei mir irgendwas Spannendes passiert.


    Frodo stellt sich von sich aus unter mich und der hat den Rückruf nie gelernt. Er konnte ihn einfach. Er hat nur das Wort/den Pfiff dazu gelernt :ka:




    Ich persönlich finde Hundehaltung in der Stadt sehr kompliziert, eigentlich auch auf dem Land (zumindest in meiner Gegend). Überall sind Menschen, Straßen, Gleise, landwirtschaftliche Fahrzeuge, Siedlungen, etc.
    Einfach mal gehen und den Hund streunen lassen (damit meine ich nicht das klassische Streunen, wo der Hund alleine spazieren geht, sondern nur, dass er eben in einem größeren Radius um einen herum laufen kann, ohne dass ich ihn immer wieder wegen anderen Spaziergängern/Hunden/Autos, etc. stoppen/zu mir rufen/anleinen muss), ist hier völlig unmöglich.
    50m Radius ist in meinen Spaziergebieten schon sehr viel und manchmal tut es mir schon sehr Leid, dass Finya nicht einfach mal gedankenverloren auf eigene Faust ihre Umwelt erkunden kann. Ich würde einfach hinterher latschen und ihr zugucken.
    Würde ich das hier machen, wären wir wahrscheinlich spätestens nach einer halben Stunde tot^^


    Frodo nehme ich von solchen Gedankenexperimenten übrigens völlig aus. Der will gar nichts auf eigene Faust erkunden und ja für ihn ist es tatsächlich, das Allerwichtigste, dass er immer bei mir sein darf. Der läuft dafür auch gerne mit mir durch die Stadt. Das geht übrigens vielen Begleithunden so. Dafür wurden sie schließlich gezüchtet.

  • Na das beweist doch einmal mehr, dass Finya und ich in keiner Hierarchie leben. Die kommt nicht, wenn ich sie rufe. Die kommt, wenn sie Lust hat - mir einen Gefallen zu tun/ein Leckerli abzustauben/zu gucken, ob bei mir irgendwas Spannendes passiert.

    Du hattest noch nie die Situation, das du erwartet hast, das dein kommt wenn du ihn rufst? Gibts bei euch keine Gefahren für einen Hund? keinen Ort wo du ihn mal wegrufen musst? Kann ich mir nicht vorstellen... aber sag niemals nie... allerdings würde ich dann auch gerne dort wohnen. :D

  • Hi @SunkaSapa


    so würde ich den Beitrag von @oregano nicht verstehen. Sondern, dass sie den Rückruf schon trainiert hat. Aber eben damit verknüpft, dass es auch aus Hundesicht ne gute Entscheidung ist, den Rückruf zur Kenntnis zu nehmen ;) @oregano: Verstehe ich Dich da richtig?


    Übrigens: Bei uns ist es so. Wenn ich irgendwie laute,gibts zumindest mal einen Blick. Mit Ronja geübt, und zwar mit Cash. Lilly macht das von sich aus, die will Kontakt zu uns halten.


    Und wenn ich beim lauten freudig aussehe, kommen sie angesprungen.


    Bei uns gibts außer Wildschweinen und durch den Wald preschende Land-/Forstwirtschaftler und Extrembiker tatsächlich kaum Gefahren. Und da rücken wir automatisch zusammen, da muss ich meist nicht rufen.


    LG Nicole

  • so würde ich den Beitrag von @oregano nicht verstehen. Sondern, dass sie den Rückruf schon trainiert hat. Aber eben damit verknüpft, dass es auch aus Hundesicht ne gute Entscheidung ist, den Rückruf zur Kenntnis zu nehmen oregano: Verstehe ich Dich da richtig?

    Naja, wenn es aus Hundesicht keine gute Entscheidung wäre, würde er definitiv nicht kommen. Egal wie, es wird ein Handlungsdruck im Hund aufgebaut.


    Also wäre doch dann die Erwartungshaltung da, das der Hund dann auch kommt. Und schon wären wir wieder bei: einer sagt, macht, tut etwas und der andere folgt.


    Es muss natürlich nicht ein verbaler Ruf sein.

  • Naja, wenn es aus Hundesicht keine gute Entscheidung wäre, würde er definitiv nicht kommen. Egal wie, es wird ein Handlungsdruck im Hund aufgebaut.
    Also wäre doch dann die Erwartungshaltung da, das der Hund dann auch kommt. Und schon wären wir wieder bei: einer sagt, macht, tut etwas und der andere folgt.


    Es muss natürlich nicht ein verbaler Ruf sein.

    der Einfachheit halber nehme ich den letzten Post als Zitat... ich bin jetzt mehrfach über das Wort Entscheidung gestolpert...


    Lasst ihr eure Hunde Dinge (den Gehorsam betreffend) entscheiden?


    Also nicht, ob der Hund jetzt im Garten unterm Busch liegt oder lieber im kühlen Wohnzimmer, sondern im Umgang, wenn Besuch kommt, Hunde getroffen werden, wo Gassi lang gegangen wird, ob Befehle befolgt werden. Solche Dinge.


    Wie macht ihr das?

  • Lasst ihr eure Hunde Dinge (den Gehorsam betreffend) entscheiden?

    sobald Dein Hund ohne Leine ist oder anderweitig in seiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt ist, kann er frei entscheiden. Auch wenn jemand mit Strafe arbeitet.

  • Lasst ihr eure Hunde Dinge (den Gehorsam betreffend) entscheiden?

    Definitiv nicht!


    Der hund hat zwar beim Gassigehen die freie Entscheidung mal hier zu schnüffeln mal da zu schnüffeln, das aber nur auf dem Weg den ich bestimmt habe als den Weg auf dem wir gehen. Ich bleibe auch stehen wenn eine Stelle besonders interressant ist, gehe sogar manchmal hin um "mitzuschnüffeln", aber so prinzipiell alles nur auf dem Weg den ich bestimme und in der Reichweite die ich bestimme... und auch nicht unendlich lange... manchmal kommt es dann auch vor das ich entscheide, jetzt ist genug geschnüffelt. meistens nicht, aber es kommt vor.

  • sobald Dein Hund ohne Leine ist oder anderweitig in seiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt ist, kann er frei entscheiden. Auch wenn jemand mit Strafe arbeitet.

    Ok, bei uns ist es so, sie entscheiden, meiner Entscheidung Folge zu leisten :lol: . Im Idealfall ;) . Perfektion gibt es auch bei uns nicht, die gibt es ja nirgends und ist auch nicht erstrebenswert, mMn.


    Was genau fällt alles für Dich unter Strafe? Jede Form von Korrektur, oder machst du da einen Unterschied?

  • Ok, bei uns ist es so, sie entscheiden, meiner Entscheidung Folge zu leisten . Im Idealfall . Perfektion gibt es auch bei uns nicht, die gibt es ja nirgends und ist auch nicht erstrebenswert, mMn.


    Was genau fällt alles für Dich unter Strafe? Jede Form von Korrektur, oder machst du da einen Unterschied?

    Ich muß ein wenig ausführen. Und - es ist meine ganz persönliche Meinung basierend auf meinen ganz persönlichen Erfahrungen. Nun wird ja gerne über Dominanz etc. diskutiert und wie man den Hund dazu bringt, dies und jenes zu tun und anderes zu unterlassen, das heißt, man betrachte seine Mensch-Hund-Beziehung doch recht gerne mit einem "wie bringe ich den Hund dazu" Blickwinkel.
    Jetzt waren aber in meinen Hundeteams, die ich hatte, die quasi "dominanten" nicht die Hunde, die da groß rumtaten, sondern sie waren Vorbilder. Sie waren sozusagen die starke Schulter für den kleinen Welpen oder das zarte Seelchen, sie waren der ruhige Pol, die Erfahrenen, die coolen Socken.
    Folgen im Sinne von Gefolgschaft leisten, denn im Team geht vieles besser, man fühlt sich geborgener, man hat Hilfe usw.


    Sprich, ich baue auf freiwillige Gemeinsamkeit und wenn ein Hund dann permanent versuchen würde, dieser Gemeinsamkeit zu entkommen, dann mach ich was falsch. Wenn ich viel reglementieren müßte, mache ich was falsch. Und ich entscheide auch nicht immer. Bonnie entscheidet zb häufig den Weg zur Garage, unten den Weg entlang oder in den Hausgängen entlang, da wo sie sich halt sicherer fühlt.


    Strafe ist für mich alles, was den Hund in einem Verhalten hemmen soll. Ich bin nicht total gegen Strafe und Nein, aber ich bin der Meinung, daß die meisten Menschen viel zu sehr ihre Basis auf das Kontrollieren und Strafen bauen möchten.


    Ich möchte das nicht, weil es für mich auch anders geht. Und nicht daß sich schon wieder das halbe DF auf die Füße gelatscht fühlt: Es ist mir herzlich egal wie wer seine Hunde erzieht, jeder muß für sich selbst seinen Weg finden.

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