Wenn Hunde ein bestimmtes Kind "nicht mögen"...

  • Ich kann mir sehr gut vorstellen das es Kinder gibt die auf Hunde besonders "gruselig" wirken.
    Da kann ja echt schon ausreichen wenn das Kind eine sehr aufgeregte und/oder hektische Energie ausstrahlt. Den Hund anstarrt. Dabei eher laut ist. Frontal auf den Hund zugeht. u.s.w.
    Häufig sind Kinder ja auch zappelig und unruhig in ihren Bewegungen.



    Angeblich laufen die Hunde sogar bellend hinter dem Kind her.

    Dann scheint da ja insgesamt bei der Kontaktaufnahme einiges schief gelaufen zu sein. (Wobei das Kind ja auch erstmal weglaufen muss, damit der Hund bellend hinterherlaufen kann... :???: )
    Ein Hund läuft ja im normalfall erstmal nicht grundlos einem Kind hinterher.
    Damit das passiert muss ja vorher schon etwas passiert sein das zu so einer Aufregung und (ich nenne es mal überspitzt) "Eskalation" führt.


    Leider sind Begegnungen mit Hunden häufig vom Menschen aufgezwungen.
    Lässt man den Hund entscheiden (wie @persica schon schrieb: etwas Abstand halten und den Hund kommen lassen), kann der Hund selbst bestimmen ob er überhaupt angefasst werden möchte und muss gar nicht erst so abwehrend (knurren, bellen) reagieren.
    Dann würden wohl aber viele Hunde nicht freiwillig zum streicheln kommen... :lol:

  • Hi, me8ne alte Dame liebt Kinder und lässt sich (fast) immer gerne Knuddeln. Mein Tipp an diese Kinder - und so halte ich es selbst auch: Seitlich kommen, Hand unterhalb Kopf des Hundes vorsichtig ausstrecken mit Abstand zum Hund, Hund schnüffeln lassen.


    Wenn der Hund dann schwänzelnd kommt und sich ggf. an mich drückt bzw. mich anschubst, ist streicheln erwünscht. Wenn der Hund freundlich schnüffelt und guckt, ist Kontaktaufnahme ok, muss aber nicht mehr sein. Wenn der Hund schnüffelt und dann den Kopf wegdreht, muss weiterer Kontakt gar nicht sein. Wenn der Hund meidet, Kopf oder oder Körper wegdreht, Hand ignoriert etc. dann ist Kontakt im besten Fall unerwünscht bzw. dem Hund ist die Situation unangenehm.


    Nur in Fall 1 wird gekrabbelt, gilt für meine eigenen Hunde und ebenso für Fremdhunde. In Fall 2 wird nur gekrabbelt, wenn Hund nochmal aus eigener Initiative auf Mensch zukommt.

  • Mein Hund kann mit Kindern ja allgemein nicht so gut, wobei er mittlerweile ignorierend an den Meisten auch nah vorbei laufen kann und keine Krise mehr bekommt, wenn uns Kinder ansprechen oder laut kreischend an uns vorbei rennen.


    Mir ist aber aufgefallen, dass es eine Verhaltenskette bei bestimmten Kindern gibt, die ihn auch weiterhin maximal stresst und lautes bellen und Rückzug zur Folge hat:


    Kind bleibt aus der Bewegung heraus plötzlich stehen und starrt dem Hund direkt in die Augen. Und dann läuft es ohne ein Wort zu sagen und weiter starrend ganz langsam auf den Hund zu.
    Das wirkt glaube ich maximal bedrohlich, vor allem bei eh schon unsicheren Hunden.
    Generell starren die meisten Leute sehr vehement, habe ich das Gefühl und wenn sie sich dann noch "schleichend" auf den Hund zubewegen und sich über ihn beugen, ist das aus hündischer Sicht einfach ein möglicher Beginn eines Angriffs.

  • es geht um eine entfernte Bekannte. Ihr kleiner Sohn (Kiga-Alter) wird angeblich von fremden Hunden geradezu angefeindet, wenn man ihr denn glauben darf. Ich hab es selbst nicht erlebt,

    Eigentlich reden wir hier nicht gerne über nicht anwesende Dritte und Hörensagenprobleme.
    Wir können ja nicht direkt nachfragen und bekommen nur bruchstückhafte Infos.


    Du erfährt ja nur, was sie Dir erzählt.

  • Ich finde es schwierig, da einen Rat zu geben, denn man weiß nicht, was schlussendlich daraus gemacht wird.
    Da hockt sich dann einer kleiner Steppke neben einen großen Hund, der vielleicht hektisch mit dem Schwanz wedelt (wird falsch gedeutet "guck mal, der freut sich"), streckt die Hand aus und der nervöse Hund sieht such bedroht und beisst ihm in den Kopf. Horrorszenario, ich weiß.
    Und dann heißt es: "aber er hat doch alles so gemacht, wie es geraten wurde".


    Mein Tipp- wenn deiner Bekannten so viel daran liegt, dann soll sie sich an eine Hundeschule oder einen Hundetrainer wenden.
    Einige bieten sogar Kurse für genau diese Fragen an und besuchen mit ihren Hunden Kindergärten und Schulklassen, um den Kindern den richtigen Umgang zu zeigen.

  • Es geht ja auch lediglich darum zu erfahren, wie man sich grundsätzlich denn einem Hund richtig nähert. Da habe ich gute Tipps von euch bekommen und die auch weiter gegeben. Vielen Dank dafür.


    Was davon wie umgesetzt werden kann oder ob da etwas dabei ist was das Kind "falsch" macht, das muss meine Bekannte selbst prüfen. Sie hat nun einige Möglichkeiten an die Hand bekommen. :-)

  • Ich bin mal ehrlich. Ich als Hundehalterin hätte es ja am lieben fremde Menschen nähren sich meinem Hund gar nicht ohne konkreten Grund. Einfach weil ich da keine Veranlassung zu sehe. Ich als Mensch sehe auch sehr selten Veranlassung mir fremde Menschen anzusprechen um Kontakt aufzunehmen, zumindest nicht ohne konkreten Grund.


    Das mag unsozial klingen, aber ich bin in einer notwendigen Interaktion ja dennoch stets freundlich und höflich. Nur forciere ich Interaktionen mit fremden Menschen nicht grundlos. Ich gehe also nicht einfach auf fremde Menschen zu und sage "hallo, ich möchte Sie gerne einfach mal kennenlernen"" oder ähnliches, egal ob ein Hund dabei ist oder nicht. Daher sehe ich die Notwendigkeit fremder Menschen auch nicht meinen Hund anzuquatschen oder mit ihm interagieren zu wollen. Da mache ich auch keine Unterschiede ob erwachsener Mensch oder Kind.


    Es stört mich in dem Sinne nicht und ein nettes Geplaudere zwischendurch geniesse ich durchaus, aber es ist für mich einfach nicht nötig wenn ich auf dem zielgerichteten Weg von A-B bin. Zumal ich keinen Hund habe der sich über fremde Menschen freut. Sie sind halt da und sollen ignoriert werden, denn freudig erwartet werden sie nicht. Mein verstorbener DSH liebte jeden Menschen - aber auch bei ihm konnte ich gut auf wildfremde Kontakt auf der Strasse verzichten. Ist einfach nicht meins.


    Und die wenigsten Kinder verhalten sich hundegerecht, egal was die Eltern sagen. Das sage sogar ich hochgradig verliebte Tante mit verklärten Blick auf meinen innigst geliebten 20monatigen Neffen. Das ist auch überhaupt kein Vorwurf sondern Tatsache. Wie willst Du einen so kleinen Stöpsel erklären wie er einen Hund begegnen soll? No Way. Auch bei etwas älteren Kindern hast Du vielleicht eine Trefferquote Hundegerechtes Verhalten von 50%, aber zuverlässig? Glaube ich einfach nicht dran.
    Den Kindern und auch den Eltern ist da überhaupt kein Vorwurf zu machen, nur die Bitte um gegenseitige Rücksichtsnahme und keine Erwartungshaltung dass die Bedürfnisse ihres (B)Engels über denen des fremden Hundes stehen.

  • Man trifft ja in seiner Umgebung auch doch meistens die selben Hunde und Menschen... vielleicht sind die Hunde in dem FAll einfach lauter nicht so kindergewöhnte und geeignete "Übungspartner" - und wenn dann alles drum herum nicht stimmt, geht es schief.


    Es gibt immer häufiger Schulbegleithunde mit Ausbildung - ich weiss nicht ob es die in Kindergärten auch gibt - auf jeden Fall wäre es toll, wenn die Mutter mit dem Kind in Ruhe mit einem erfahrenen Hund und Besitzer üben könnte, wie es richtig geht.


    Und doch, so was kann man auch Kindern erklären. Mit 20 Monaten noch nicht, aber im Kindergarten alter sind sie ja doch schon etwas älter. Ich arbeite in der Verwaltung für ein Sozialprojekt, mit vielen Kinder so ab 5 Jahren, meine Hunde kommen ab und zu als Bürohunde mit.


    2 Mädchen wollten meinen ängstlichen Junghund gerne streicheln, ich hab es sie versuchen lassen, langsam, von der Seite, Hand ausstrecken und von unten unterm Kinn... usw. Das hat super geklappt, Hund und Kinder waren ganz ruhig. Dann fragt die eine " Warum eigentlich von unten?" Die andere patscht ihr ordentlich von oben auf den Kopf und sagt " Na ja, magst du DAS haben? Ich hasse es, wenn Erwachsene das machen " :bindafür: Grossartig. Kinder haben oft eigentlich ganz viel Intuition für Tiere, man muss es bloss anleiten.


    Lg, Elzbeth

  • Ich spekuliere jetzt auch mal munter drauf los:


    Vielleicht hat das Kind vor großen Hunden Angst und möchte immer nur kleine Hunde streicheln. Und grad kleine Hunde (Terrier?) können das gar nicht ab, von einem Kind im KiGa- Alter grobmotorisch angegrabscht zu werden. Und die zeigen dem Kind dann, was sie davon halten... :pfeif:


    Heute erst wieder hatte ich genau so ein Erlebnis, so wie letzte Woche und davor auch schon mehrfach:
    Ich bin ein Freund von "Kinder an Hunde freundlich heranführen, damit sie keine Ängste vor ihnen entwickeln" :D
    Natürlich dränge ich mich niemandem auf, aber wenn immer mal wieder Kinder schon von weitem rufen "Schau mal, ist DER Hund groß... und schau mal, der Kleine ist soooo süß!!", dann bleib ich schon gern mal stehen (ist auch ne prima Übung für meine 2 Hübschen ;) ) und es entspinnt sich ein Gespräch.
    Blöderweise wollen die Kinder immer den Kleinen streicheln, der das so gar nicht haben kann, wenn ihm die Frisur durcheinandergebracht wird, weshalb ich das auch immer verhindere, und unsere große 50-Kilo-Schmusebacke geht so gut wie immer leer aus, weil die Kinder sich vor ihr fürchten. Ungerechte Welt... :verzweifelt: :lol:


    2. Theorie:
    Es gibt Menschen, die haben selbst zB Angst vor Hunden. Die senden unbewußt auch an ihr Kind "Achtung, das geht bestimmt böse aus". Und dann geht das Kind zwar trotzdem zu dem Hund hin, aber schon gehemmt und befangen. Und dann wird das u.U. eine "selffullfilling prophecy" und der Hund reagiert wirklich böse...


    3. Theorie:
    Die Bekannte möchte sich wichtig machen und übertreibt die Situationen. Ich hatte auch schon Mütter aus der Schule, die mich bitterböse angegangen sind, einfach mal so pauschal, weil ich einen Hund (Hunde) hab, weil irgendwelche Hunde oder Hundehalter sich falsch benommen haben. Und da wurde so maßlos übertrieben, um auch ja klar zu machen, wer hier das OPFER ist und wer der BÖSE (natürlich der Hund :ugly: ).


    Soweit meine absolut sinnlosen Spekulationen... |) :pfeif: :lol:

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