Bitte um Rat / Alter Hund - Erlösen?

  • Wenn es mein Hund wäre, wäre der Zeitpunkt fürs Erlösen für mich jetzt gekommen, denn das ist sowohl für den Hund als auch für die Familie meiner persönlichen Meinung nach nicht mehr tragbar.

    Dem kann ich mich nur anschließen. Auch für mich wäre der Zeitpunkt gekommen, in dem ich meinen Hund erlöse.

  • Seinen Urin schleckt er danach wieder auf, seinen Kot frisst er danach.

    Ja, das machen manche alte Hunde. Meist liegt eine Demenz zugrunde und ich denke, das ist auch in Eurem Fall so, da der Hund auf seine Grundbedürfnisse fixiert ist.

    So ist er eigentlich auch fit, auch wenn der Beweggrund seine unendliche Fressgier ist, sieht man daran, dass er noch Lebensfreude hat, wenn er z.B. nach dem Gassi ein Leckerchen abgreifen kann, weiss dass es gleich Futter gibt etc.

    Meiner Meinung nach ist der Hund dement, das würde auch der Umgang mit Kot/Urin erklären und sein Fressverhalten.


    Vor 2 Jahren habe ich meine 17jährige Dackelhündin einschläfern lassen. Grund war: das sie infolge ihrer Demenz, lief sie in eine Ecke, blieb sie stehen und fand den (Rückwärts-) Gang zurück nicht mehr. Am Ende hat sie oftmals lauthals geschrieen. Ohne Grund, ohne Schmerzen zu haben - das passiert auch bei dementen Menschen so.


    Bis zu dieser Entscheidung waren die letzten beiden Lebensjahren von ihr sehr anstrengend. Auch hier eigener Kot fressen - das habe ich in den Griff bekommen, weil mein TA mir ein Pulver gegeben hat, das gegen Kotfressen wirkt. (Funktioniert wirklich, weil im Darm das Pulver in ein Enzym verwandelt wird, das der Hund voll eklig findet).


    Gegen die Undichtigkeit, da half nur das Ignorieren, das Nachwischen und für die Nacht bekam sie einen kleinen Laufstall (Welpengehege), der wurde mit Zeitung ausgelegt. Morgens war dann ein leichteres Putzen.


    Es war ein harter Zeitraum, denn ich für meinen Hund gerne gegangen bin und im nachhinein, würde ich es genauso wieder machen. Mein Hund hat sich immer noch sehr gefreut und der spätere Zeitpunkt war richtig.


    Ich verstehe aber, wenn es Menschen gibt, die diesen Weg nicht gehen wollen. Die Entscheidung über ein Leben muss eben jeder Hundehalter für sich selbst fällen.

  • Ich würde das immer davon abhängig machen, ob der Hund noch Freude hat. Hat er anscheinend:

    So ist er eigentlich auch fit, auch wenn der Beweggrund seine unendliche Fressgier ist, sieht man daran, dass er noch Lebensfreude hat, wenn er z.B. nach dem Gassi ein Leckerchen abgreifen kann, weiss dass es gleich Futter gibt etc.


    Und mit allem anderen kann man eben anders umgehen - so, dass es eine geringere Belastung für alle darstellt. Ursachenforschung würde ich trotzdem soweit noch möglich voraussetzen.

  • In einem solch belastenden Fall finde ich auch den Menschenschutz wichtig. Eine Familie mit Kindern kann das kaum stemmen. Hier wird Hundehaltung zur Qual.
    Ich liebe meine Hunde und würde mein letztes Hemd für sie geben, aber in einer solchen Situation wäre meine Grenze erreicht, zumal dieses Tier zumindest durch die Zähne ständig Schmerzen haben muss.


    Vielleicht kommt da zu allen körperlichen Problemen noch eine Altersdemenz. Die gibt es auch bei Hunden.
    Mit mangelhafter Erziehung wird es wenig oder nichts zu tun haben, sonst hätte er schon vorher gestohlen, sich in Betten gelöst und Besuch vergrault.


    Margarete

  • Ich würde das immer davon abhängig machen, ob der Hund noch Freude hat. Hat er anscheinend:


    Ein Hund, der krankhaft alles in sich hineinschlingt und sein Futter nicht mehr richtig verwerten kann, muss nicht unbedingt "Freude am Leben" ausstrahlen, wenn er noch Leckerchen frisst...

  • Hast du das alte Thema auch gelesen?


    Die Frage könnte man dir auch stellen...
    Das Erziehungsproblem des Hundes bestand in Artgenossenaggression und niedriger Frustrationstoleranz bei Außenreizen.
    Was hier jetzt beschrieben wird, hat wenig bis absolut nichts damit an Berühungspunkten, sondern zeigen sehr eindeutig, dass da etwas klinisch im Argen liegt. Aber es ist unter Hundehaltern leider verpönt, solche entwicklungen im Alter sachlich zu betrachten und nicht durch die emotionale Brille zu verzerren.


    Der Hund zeigt eine gehäufte Zahl an Symptomen, die nicht nur für normales Alter sprechen. Die Zähne sind ein massives Problem, wenn man aus körperlichen Gründen nicht operieren kann. Übler Körpergeruch kann viele Ursachen haben und so ziemlich jede ist krankhaft, angefangen von Pilz bis hin zu Fehlfunktionen der inneren Organe. Gleiches gilt für die Fresswut.


    Ich würde das Ergebnis der letzten Untersuchung noch abwarten und wenn dort kein Ergebnis steht, das erklären kann, warum der Hund von Plastik bis Alufolie alles frisst war er erwischt, würde ich in Anbetracht der Gesamtsituation und des Alters einschläfern lassen.
    Ja, beginnendes Organversagen im Alter ist normal. das bedeutet aber nicht, dass man es den Hund bis zum bitteren Ende durchmachen lassen muss.

  • Wären denn Windeln eine Option?


    Meinen alten, schwerkranken Schäfi hab ich mit Tena Men „malträtiert“, damit wir wenigstens versuchen konnten, ob er sich wieder fängt.
    Aus hygienischer Sicht war das zusammen mit Inkontinenzauflagen ein Segen

  • Ja, beginnendes Organversagen im Alter ist normal. das bedeutet aber nicht, dass man es den Hund bis zum bitteren Ende durchmachen lassen muss.

    Das ist auch meine Meinung. Es macht es nicht unbedingt leichter. Ich glaube ich würde ihn auch gehen lassen. :streichel:

  • Meiner Meinung nach ist der Hund dement,

    Dem schließe ich mich an.


    Für mich gibt es immer zwei Gründe einen Hund gehen zu lassen; entweder kann der Hund nicht mehr, oder ich nicht.


    Wäre es mein Hund, würde ich ihn einschläfern lassen. Der jetzige Zustand ist für alle Beteiligten nicht mehr schön.

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