es werden Zweifel laut...

  • Hey


    Ich wollte in deinem Alter (und schon vorher) ja auch immer einen Hund. Ich bin froh das ich mir erst einen geholt hatte, nachdem ich mein Studium fertig und schon mitten im Job war. Mein Chef hat mit damals erlaubt einen Hund ins Büro zu holen (sonst hätte ich mir erstmal auch keinen gekauft).


    In deinem Alter dachte ich früher auch immer, dass ich all meine Zeit (oder den Großteil) mit dem Hund verbringen werde.


    Rückblickend betrachtet war ich so viel unterwegs, abends feiern und erst nachmittags wieder daheim. Regelmäßig hab ich nach dem feiern nur eine Stunde geschlafen und bin dann direkr zur Uni und habe dann nachmittags gepennt. Ein Hund hätte mir da ehrlich gesagt nur "im weg gestanden". Damals dachte ich auch "ach in die disco geh ich eh nie", tja was soll ich sagen? Ging ich dann doch und ich wollte es dann auch nicht mehr missen. Bei Freunden abhängen und dann in die Kneipe? Da kannste keinen Hund mit nehmen am Abend.


    Das sind so Sachen die ich auf jeden Fall sicher so nicht gelebt hätte, hätte ich einen Hund gehabt den ich umsorgen muss, mit dem ich raus muss usw.

  • Ich bin jetzt 15 und langsam trauen mir meine Eltern wirklich zu einen Hund weitestgehend versorgen zu können.

    Ich finde es gut, dass Du Dir Gedanken machst.


    Und ich habe eine ganz klare Einstellung zu Deinem Thema.
    Zum einen bist Du nicht voll geschäftsfähig und benötigst die Einwilligung Deiner Eltern beim Kauf.
    Von daher sollten zum anderen besser gleich die Eltern den Hund haben wollen.
    Bei Dir wird sich sicher in den nächsten Jahren einiges ändern.
    Und das Jonglieren zwischen "eigentlich ist es ja mein Hund" und "ich hab aber keine Zeit, weil ..." ist frustrierend.

  • Evtl.wäre es ja auch möglich die regelmäßigen Gassigänge mal einen Monat mit einem Hund von Nachbarn/Bekannten/Verwandten zu testen.Also zb einen Monat lang bei JEDEM Wetter Nachmittags so 1,5 Stunden Gassi gehen.
    Dann könntest du leichter einschätzen ob du dir das auf Dauer vorstellen kannst.

  • Nun, die Eltern scheinen dem ganzen ja auch nicht abgeneigt, der Kauf dürfte also das geringste Problem darstellen. Sonst hat die Geschäftsfähigkeit ja doch recht wenig mit der Hundehaltung zu tun.


    Ein Hund lebt 12 - 15 Jahre. Ich behaupte fast Jeder ist in einer Lebensphase wo sich im Laufe des Hundelebens "einiges ändern" wird - planbare Dinge, dann kommt noch der Zufall und das "Leben" dazu... zur Hundehaltung gehört in erster Linie der Wille mit einem Hund zu leben und sein Leben daran anzupassen. Keine Frage es gibt ungünstige Zeitpunkte für einen Hund. Aber gerade als Schüler hatte ich noch massig Zeit für einen Hund ...

  • Ich habe furchtbar Angst davor dass das ganze in die Hose geht, dass der Hund wirklich mies erzogen wird, nie alleine bleiben lernen wird, unverträglich wird, sein Leben an der Leine fristen muss und niemals stubenrein sein wird.

    Meiner Meinung nach gute Voraussetzungen. Ich bekam auch meinen ersten Hund mit 16. Meine Eltern hatten von Hunden null Ahnung, die hätten mir bei dem ganzen Kram also auch wenig helfen können. Ich hatte genau diese Ängste, die du da schilderst. Ich fürchtete sogar, dass wenn das dann alles schief gegangen ist, der Hund vielleicht ins Tierheim oder zum Züchter zurück muss, weil mein Vater eigentlich Hunde hasste und mir das nur erlaubt hat, weil ich jahrelang gebettelt habe.


    Die Sorgen gehen nicht weg. Wenn mal was schief geht, werden sie sogar noch größer. Ich wurde zu einer regelrecht militanten Ausbilderin. Wenn was schief lief, wurde das penibel analysiert, wiederholt und perfektionistisch aufgearbeitet. Ich habe geweint, geflucht und konnte manchmal abends nicht einschlafen, weil ich schon das nächste Horror-Szenario fabulierte.


    Der Hund, der nach zwei Jahren heraus kam, war absolut perfekt. Man bekommt immer den Hund, den man sich verdient hat. Von nichts kommt nichts.


    Denk mal andersrum: Wie viele Leute kaufen sich einen Hund absolut sorgenfrei und denken nur daran, wie man den süßen Hund knuddeln kann, wie dankbar und treu er sein wird, was die Freunde wohl zu dem süßen Tierchen sagen werden und dass schon nichts schief gehen kann? Und dann stolpern sie ganz gewaltig über die Realität. Du hast offenbar das Problem erkannt. Du kaufst ein Lebewesen, das man nicht einfach in die Ecke setzen und die Batterien aus dem Rücken nehmen kann, wenn man gerade mal keinen Bock drauf hat.


    Das soll kein Rat sein, dass du einen Hund halten sollst! Ich kenne ja deine Gesamtsituation nicht. Aber ich finde es grundsätzlich tausendmal besser, man geht mit einer gesunden Portion Zweifel und Sorgen an die Sache heran und kann dann nur positiv überrascht werden, als wenn man komplett überzeugt ist, dass alles wie am Schnürchen laufen wird. Wird es garantiert nicht. Aber darauf bist du mit deiner Einstellung vorbereitet.


    Ob du täglich Gassi gehen willst, solltest du dir freilich vorher noch überlegen - und was du später mal beruflich machen willst auch. Was passiert mit dem Hund im Studium/Ausbildungszeit usw. Kriegt man alles geregelt, muss man aber wirklich wollen.

  • Evtl.wäre es ja auch möglich die regelmäßigen Gassigänge mal einen Monat mit einem Hund von Nachbarn/Bekannten/Verwandten zu testen.Also zb einen Monat lang bei JEDEM Wetter Nachmittags so 1,5 Stunden Gassi gehen.
    Dann könntest du leichter einschätzen ob du dir das auf Dauer vorstellen kannst.

    Ganz ehrlich - wenn es schüttet wie aus Eimern, geh ich meistens nur ein paar Minuten vor die Tür, dass Elin sich in Ruhe lösen kann, und dann will er eh wieder rein. Dann wird halt drin bisschen was geübt und ne Runde getrickst und ansonsten gekuschelt und wir machen uns nen faulen Tag. Außer ein paar Löserunden rüber zur Wiese ist da nichts los draußen.
    Wenn es wochenlang nur regnet, ist es wieder was anderes, aber solange Elin eh nur halbherzig dabei ist, latsch ich nicht ne Stunde durch den Wolkenbruch ... Ich bin da nicht mal empfindlich, ich seh nur irgendwie nicht so den Sinn dahinter, wenn Herr Hund eh lieber drin wäre. Am Anfang bin ich rigoros bei jedem Wetter durch den Wald gestiefelt, bis ich irgendwann gecheckt hab, dass mein Hund da bei Sauwetter eigentlich keinen Wert darauf legt. :lol:
    Klar, man muss wetterfest sein. Aber im Alltag ist es dann ja meistens doch nicht so wild, wenn man mal 2 Tage keine großen Wanderungen durch den Dauerregen macht. :smile:


    Nun, die Eltern scheinen dem ganzen ja auch nicht abgeneigt, der Kauf dürfte also das geringste Problem darstellen. Sonst hat die Geschäftsfähigkeit ja doch recht wenig mit der Hundehaltung zu tun.
    Ein Hund lebt 12 - 15 Jahre. Ich behaupte fast Jeder ist in einer Lebensphase wo sich im Laufe des Hundelebens "einiges ändern" wird - planbare Dinge, dann kommt noch der Zufall und das "Leben" dazu... zur Hundehaltung gehört in erster Linie der Wille mit einem Hund zu leben und sein Leben daran anzupassen. Keine Frage es gibt ungünstige Zeitpunkte für einen Hund. Aber gerade als Schüler hatte ich noch massig Zeit für einen Hund ...

    Ich denke auch, den perfekten Zeitpunkt gibt es selten. Und wenn es ihn gibt - es ändert sich so viel, das Leben ist nicht komplett planbar.
    Ich find das sehr treffend formuliert oben! :dafuer:


    Während der Schulzeit hat man immer die Frage, was danach kommt, ob der Hund da problemlos mit kann.
    In der Ausbildung/im Studium stellt sich auch wieder die Frage nach der Planbarkeit mit dem Beruf.
    Dann hat man vielleicht einen Job, der nicht gaaanz optimal ist.
    Man zieht um, hat verschiedene Partner*innen, es zieht einen vielleicht in eine andere Stadt, dann geht ein Hund in der Großstadt wieder auf keinen Fall, weil das ja nicht optimal ist ...
    Irgendwann steht vielleicht ein Kinderwunsch im Raum, was, wenn der Hund und die Kinder nicht kompatibel sind? Was, wenn die Zeit nicht reicht? Was, wenn man danach keinen hundefreundlichen Arbeitgeber mehr findet?
    Iiiirgendwann ist man in Rente, aber kann man dann noch einen großen, aktiven Hund halten? Oder maximal einen Malteser? Was, wenn man pflegebedürftig wird oder der Hund einen überlebt?


    Okay, das war jetzt bisschen überspitzt.
    Aber ich für meinen Teil bin froh, dass ich die Entscheidung für den Hund früh getroffen hab.
    Alles andere drumherum wird sich schon arrangieren lassen, solange man eine Hand voll zuverlässige Menschen hat, die einem mal unter die Arme greifen können im Notfall.

  • Wenn ich den Hund nicht zum Studium mitnehmen könnte müsste er dann bei meinen Eltern bleiben und ich weiß nicht ob sie dazu bereit sind


    Nun, die Eltern scheinen dem ganzen ja auch nicht abgeneigt

    Ah ja!


    Ich behaupte fast Jeder ist in einer Lebensphase wo sich im Laufe des Hundelebens "einiges ändern" wird

    Es gibt Phasen, wo sich ganz sicher was ändern wird, und andere, die eher stabil sind.

  • Ah ja!

    Es gibt Phasen, wo sich ganz sicher was ändern wird, und andere, die eher stabil sind.

    Es sagt ja keiner, dass sie hier jetzt was über's Knie bricht, ganz im Gegenteil. :smile:
    Klar müssen die Eltern dahinterstehen und auch bereit sein, den Hund im Notfall bei sich zu haben, wenn sich was mit dem Ausbildungsweg beißt. Aber ich erlebe so viele Beispiele, wo Ausbildung/Studium mit Hund gut funktionieren, dass ich den Hundewunsch nicht nur deshalb verschieben würde - um 10 Jahre? Das ist ne lange Zeit.


    Die TE macht auf mich einen wirklich sorgfältigen und verantwortungsbewussten Eindruck, warum sollte das nicht klappen? Anscheinend sind ja noch mehr Familienmitglieder im Haus, und wenn die alle dahinterstehen - so viel Unterstützung haben viiiele andere Hundehalter schon mal nicht.


    Ich sehe es eher so: In dem jungen Alter kann man sich noch mehr auf seine Familie stützen. Wenn die Eltern schon langsam gebrechlich sind, steht man eher allein da mit dem Hund und vielleicht einem 40h-Job und kleinen Kindern, und wenn hier diese Entscheidung von allen ehrlich mitgetragen wird, sind das in meinen Augen tolle Bedingungen. (Nach dem, was man aus den Posts halt über die Situation weiß.)

  • Es kommt halt auch drauf an, wie weit man mit 15 mit seiner Lebensplanung schon ist (oder überhaupt sein kann).
    Ich würde nur dann einen Hund kaufen, wenn deine Eltern tatsächlich zu 100% dahinterstehen UND den Hund auch nehmen/behalten würden, wenn es z.B. im Studium bei dir nicht klappt.
    Das würde ich ganz klar absprechen.
    Der Hund wird mit großer Wahrscheinlichkeit nicht DER einzige, wichtige Lebensinhalt für dich sein.
    Die Schule wird wesentlich zeitintensiver werden. Mein Sohn ist 17 und hat dreimal die Woche Nachmittagsunterricht. Dazu die Vorbereitung auf Prüfungen. (Hausaufgaben macht er irgendwie nie... :roll: Zumindest nicht daheim. Naja. Wird schon wissen, was er tut...)
    Viel Zeit bleibt da nicht.
    Und in der Zeit die bleibt, geht er seinen diversen Hobbys nach und trifft sich mit Freunden.
    Du wirst sicher auch wilde Partys feiern wollen. (Ich fände es wahnsinnig schade, wenn man diese Zeit als junger Mensch nicht auch ein wenig ausleben kann. Das kommt nie wieder.) Du wirst einen Freund haben, mit dem du vielleicht ganz "unhundige" Zeiten erleben willst.
    Du weißt noch nicht, in welche Richtung du dich einmal beruflich entwickeln wirst - und ob dein späterer Beruf hundekompatibel sein wird.
    Alles hinter den Hund zu stellen, finde ich ganz persönlich krass - und ich hätte das auch nicht gemacht.
    Der Hund wird dich vielleicht 15 Jahre begleiten.
    Dein Leben dauert viel länger.
    Und die Zeit, in denen du die wichtigen Entscheidungen triffst, die dein Leben in bestimmte Richtungen lenken, die liegt noch vor dir (und diese Entscheidungen sollten m.M.n. nicht vom Hund diktiert werden...)
    Ich weiß, dass viele hier schon sehr jung ihren ersten Hund hatten und ihr Leben um den Hund herum aufgebaut haben.
    ICH persönlich hätte das für mich nicht gewollt und wünsche mir das auch für meinen Sohn nicht.
    Sich während des Studiums einen Hund zu holen, ist wieder ein bisschen anders. (Obwohl ich das trotzdem nicht gemacht hätte. Ich war damals ganz froh, dass "mein" Hund eigentlich der Familienhund war und meine Eltern sich gekümmert haben, wenn ich keine Zeit hatte.)
    Aber im Studium ist zumindest schon klar, wohin es beruflich gehen soll.
    Da kann man schon wieder viel reflektierter entscheiden.

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