Die Qual der Rassewahl...

  • Ich erlebe die Weißen Schweizer als überwiegend sehr offene und freundliche Hunde, ohne dabei aufdringlich zu sein. Bei den DSH gibt es eine riiiiesige Bandbreite. Und wie @CharlieCharles gesagt hat, den größten Teil macht die Erziehung aus.


    Was Malinois und Herder angeht, die hattest du ja auch kurz angesprochen: Ich glaub, davon würde ich als Ersthundehalter die Finger lassen.
    (Wenn es eh um den Traum von der Wunschhunderasse geht: Ich träum von einem belgischen Schäferhund, am liebsten ein Tervueren aus Leistungslinien. Oder ein Groenendael aus Leistungslinien. Oder wirklich ein Mali. Aber im Moment passen meine Lebensumstände nicht - WG-Leben, Studium, kein Auto, vielleicht noch zu wenig Erfahrung mit Gebrauchshunden, viel unter Leuten, Abhängigkeit von verschiedenen Sittern, Sechsparteienhaus, und ich hab ja schon 25 kg Hund hier sitzen ... Also lass ich es, denn vielleicht würde es mit viel Geduld und Spucke gutgehen, aber wahrscheinlich eben nicht. Später, wenn ich ein Auto hab und mit eigenem Grundstück auf dem Land wohn ...)
    Diese Hunderassen sind schon ... speziell. :hust: :herzen1:
    Hier gibt's dazu auch jede Menge Sammel- und Pfotothreads, lies doch da mal rein.
    Einen Terv oder Gröni aus Showlinien und mit wesensfesten Eltern könnte ich mir noch vorstellen bei dir.

  • Weißer Schweizer Schäferhund und DSH hatte ich auch schon ins Auge gefasst. Das Problem dabei ist der Schutzinstinkt. Bei mir gehen ständig Leute ein und aus, auch welche, die der Hund dann nicht kennen wird. Ich kann es mir nicht leisten, dass der Hund dann knurrend und kläffend reagiert. Eine Bekannte hat aktuell das gleiche Problem (junger Schäferhund), da möchte niemand mehr vorbeigehen. Sie arbeitet natürlich daran, aber das dauert auch seine Zeit.

    Meine Knallschote kläfft mit exakt 1 Ausnahme niemanden an den ich ins Haus oder Büro lasse. Sie würde dir aber die Mittelkralle zeigen in Sachen wechselnder Fremdbetreuung. Der Kreis der Bezugspersonen ist sehr eng und ihre erste Wahl war nicht meine. Sie ist z.B. lieber 5 Stunden alleine als auch nur 10 Minuten bei meiner Mutter in der Wohnung (ohne mich) zu verbringen.
    Von Malinois und Herder solltest du dich gedanklich wirklich verabschieden.

  • Wenn man des Öfteren auf Fremdbetreuung angewiesen ist, würde ich ohnehin meine Prioritäten anders legen. Dann sollte man wirklich schauen, dass man sich einen möglichst unkomplizierten, menschenfreundlichen Hund ins Haus holt, den auch andere Personen außer dem Besitzer gut gehändelt bekommen. Da passt ein extrem selbstständiger Hund ohne will-to-please eher schlecht, ein Hund mit Schutztrieb ebenso wenig.


    Übrigens werden die Jämthunde in ihrer Heimat auch als Wachhunde eingesetzt. Das war ja nicht das, was die TE wollte. Bei den Nordischen hat man halt entweder die Jagd- und Schlittenhunde oder die (im Regelfall überdurchschnittlich gesprächigen) Hüter. Nicht alle Nordischen sind Spezialisten wie die Huskys, viele wurden auf den Höfen auch zusätzlich als Wachhunde eingesetzt (sind halt auch viele Spitzartige darunter).


    Ich würde ehrlich gesagt hier eher in Richtung Kurzhaarcollie oder vielleicht noch Berger Blanc Suisse gehen. Alternativ auch in die Jagdhundrichtung mit Vizsla o.ä.

  • Ich führe einen ausgebildeten DSH als Diensthund. Schutztraining ist jede Woche auf dem Plan und ich bin darauf angewiesen, dass der Hund im Dienst arbeitet (verzeigt, stellt und mich notfalls auch schützt) und nicht jemanden freundlich wedelnd begrüsst! Und DENNOCH: Klingelt es bei mir, zeigt er an. Ich schicke ihn auf seinen Platz mit seinem Codewort, dass ich im Dienst ebenfalls verwende, wenn ich zb jemandem Auskunft gebe und mein Hund weiss genau, dass das Bedeutet „Aha, Mami hat das im Griff, es besteht keine Bedrohung.“ Er legt sich dann auf seinen Platz, mukst maximal einmal noch leise, wenn die Stimme des Besuchs das erste mal ertönt. Er wird dann allenfalls ermahnt. Aufgestanden wird erst, wenn er sich entspannt auf seiner Matte befindet. Dann darf er dazu kommen. Ich habe nie Probleme. Unddas liegt auch am Will-to-Please. Mein Hund legt sehr Wert darauf, mir zu Gefallen und deshalb gehorcht er auch ohne wenn und aber und ich kann mich darauf verlassen. Ixh stelle mir das etwas schwierig vor, was du dir vorstellst...ein sehr eigenständiger und grosser Hund, der aber Jedermann ein und ausgehen lassen soll. Das wiederspricht sich für mich etwas. Entweder du hast ihn unter Kontrolle und kannst das klar Regeln, was eine gewisse Mitarbeit vom Hund verlangt oder er entscheidet dann selbst, wer rein und raus darf. Korrigiert mich, wenn ich Falsch liege aber Schutztrieb und ein gewisses Revierverhalten sind für mich etwas zweierlei...dich in einer Bedrohung zu verteidigen und jeden Fremden in sein Revier zu lassen, für mich zwei paar Schuhe!

  • Ixh stelle mir das etwas schwierig vor, was du dir vorstellst...ein sehr eigenständiger und grosser Hund, der aber Jedermann ein und ausgehen lassen soll. Das wiederspricht sich für mich etwas.

    Das widerspricht sich kein bisschen :) trifft zum Beispiel auf viele windige zu.


    Beim Podenco hättest man Eigenständigkeit und Stehohren und kaum Wachtrieb und normal mit Fremdhunden und -betreuung keine Probleme. Aber eben immer noch einen Hund der jagt wie Sau, über jeden Zaun kommt und wo man draußen abgemeldet ist und freilauf sehr schwierig.


    Wenn Du von der optik komplett weg kannst wäre vielleicht eine gemäßigtere Windhundrasse charakterlich passend. Absolute Freigeister aber weniger stur und schon meist leichter auszulasten als ein Husky und für Bekannt(!)betreuung normal auch geeignet und in der Stadtwohnung ruhig.


    Ansonsten würde ich bei Samojede und Eurasier schauen. Da kannst du ja auch mit Selbstständigkeit rechnen.

  • Ich musste auch an den Podenco denken. Ich denke die kommen dem Husky was Eigenständigkeit/Unabhängigkeit angeht sehr Nahe, aber sie sind nicht so 'dominant' mit Artgenossen und sanfter und sensibler, was bei kleinen Kindern sicher von Vorteil ist. Nur der Jagdtrieb bleibt eben und der Weg zum Tierschutz bleibt nicht aus (außer man findet eine Privatperson mit passendem Abgabehund), allerdings findet man darüber auch Hunde die auf Pflegestellen leben und schon einiges kennen und man besser einschätzen kann, auch zwecks Katzenverträglichkeit, Stadttauglichkeit und Schweregrad des Jagdtriebs.


    Super passen könnte, finde ich auch, der Eurasier oder Elo/Canilo, ersteren gibt es auch in sehr schönen Grautönen.


    Vielleicht kannst du auch etwas mit dem Xoloitzcuintle anfangen und falls du mit Nackthunden nichts anfangen kannst, es fallen auch regelmäßig Welpen mit Fell: *klick*
    Xolos sind auch Hunde des Urtyps und trotzdem sind sie auch gut in der Stadt ohne Garten/Grundstück zu halten.


    Oder viiielleicht findest du ja auch einen passenden erwachsenen (mittel alten, 4-6) Husky der von Privat vermittelt wird, wenn du (selbst)kritisch genug an die Sache gehst, Geduld hast und für den richtigen Hund vllt. auch einmal quer durchs Land fährst, lässt sich vielleicht wirklich ein passender Hund finden. Abgabehunde gibt es unter den Huskys (leider) mehr als genug, meistens sind es aber ('seltsamerweise') pubertierende Hunde die abgegeben werden (aus plötzlichem Zeitmangel) und von denen würde ich in deiner Lage wirklich die Finger lassen, so Leid sie einem tun - Daher solltest du da dann kritisch genug an die Sache gehen. Aber vielleicht findet sich einer, der zumindest gut an der Schleppleine zu führen ist, nicht über Zäune springt um zu streunen, nett zu Hunden und Kindern ist und auch sonst deinen Ansprüchen genügt. Vielleicht auch ein älterer Husky/Senior?

  • Ich musste auch an den Podenco denken. [...] Nur der Jagdtrieb bleibt eben und der Weg zum Tierschutz bleibt nicht aus (außer man findet eine Privatperson mit passendem Abgabehund) [...]

    Podencos gibt es auch von deutschen Züchtern ;) Podenco Züchter


    Cirneco dell'etna sind gemäßigter als reine Podencos und können oft auch ausgesucht (!) freilaufen. Pharaoh hounds gibt es auch noch. Aber von denen kenne ich keinen.


    Die Idee mit den Xolos finde ich super. Mit Haaren eigentlich optisch und charakterlich auch recht passend.

  • Vom Husky würde ich dir auch stark abraten. Und ich glaube die Nordischen sind auch nicht grad knapp mit Schutzinstinkt ausgestattet, nur wenige sind offen für Fremdbesuch. Also das Stellen und Verbellen von Fremden könnte dir mit denen sicher auch passieren.


    Ich denke auch dass die Richtung Islandhund, Samojede oder Spitz was sein könnte. Oder tatsächlich ein weißer Schäferhund, die sind ja wirklich nochmal gemäßigter und weicher.

  • @Laviollina :mute: Da hab ich gar nicht dran gedacht! In meinem Kopf kommen alle Podis, Galgos und Greys aus dem TS, davon muss ich mich mal lösen. :lol:

    Nicht nur in deinem :smile: mein Whippet ist auch immer 'so einer aus Spanien' der Schreckliches erlebt haben muss so tief wie er den Schwanz hält und so abgemagert :hilfe:

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