Hündin zieht die ersten 50 Meter an der Leine

  • Hallo und guten Morgen,


    ich muss mich mal wieder mit einem Problem an euch wenden, bei dem ich einfach nicht weiter komme.
    Meine Hündin ist mittlerweile 2 Jahre alt und leinenführig bis auf die Ausnahme die ersten ca. 20 bis 50 meter.


    Es hilft einfach nichts, sobald sie aus der Hoftüre/Autotüre rauskommt, nimmt sie Anlauf und rennt in die Leine, sie weis genau, dass ihr das nichts nützt, da ich stehenbleibe und nicht weitergehe oder die Richtung wechsle, ich rufe sie zu mir zurück, sie kommt auch und setzt sich neben mich, sobald ich jedoch weiterlaufen will, nimmt sie wieder Anlauf und das gleiche Spiel beginnt von vorne. Manchmal fängt sie vor lauter Aufregung, dass es nicht weitergeht das bellen an und beschwert sich, was ihr ja auch nix nützt. Ich habe schon ewig dagestanden und bin nicht vom Fleck, sie kapiert es nicht. :verzweifelt:


    Auch vorheriges Auspowern hat bisher nichts geholfen, sie macht es trotzdem.


    Ich hab auch schon versucht ihr die ersten Meter eine lange Leine zu lassen, nützt nichts, auch in die rennt sie rein. Wenn ich die Leine kurz halte damit sie nicht reinrennen kann zieht sie wie bolle. Ich dränge mich, wenn wir aus der Hoftüre kommen vor sie und schneide ihr mit dem Fuß den Weg ab, das führt dazu, dass sie hintermir auf die andere Seite will und nach hintenzieht. Wenn wir an Zäune vorbeikommen, dann geht es, da läuft sie am Zaun entlang, um dann, wenn wir über die Straße müssen, Anlauf zu nehmen. :fluchen:


    Ich komm nicht weiter...

  • Mir kommt es auch so vor, als wenn sie zu einem bestimmten Punkt will und ab dem ist sie dann entspannt. Es ist jedoch definitiv noch nie etwas passiert, was das bei ihr ausgelöst haben könnte, sie macht das schon immer.

  • sie weis genau, dass ihr das nichts nützt

    Aber natürlich nützt ihr das was, sonst würde sie es nicht tun. ;)


    Sie ist frustriert und lässt so ihren Dampf körperlich darüber ab. Das schafft ihr Erleichterung. Der Effekt ist so groß, dass sie dafür in Kauf nimmt in die Leine zu knallen.


    Ich würde die Leinenführigkeit über Belohnung trainieren. Du beschäftigst Dich die ganze Zeit mit Fehlerkorrektur bzw. mit dem, was sie nicht soll. Und hälst damit den Fokus die ganze Zeit oft die Einengung durch die Leine, die Deinen Hund dermaßen frustriert. Um nicht zu sagen, Du zeigst bei Deinen Trainingsversuchen die ganze Zeit mit dem Finger drauf und sagst dem Hund quasi: "Ätschibätschi, ich enge Dich über die Leine ein. Und Du findest es total kacke!"


    Sinnvoller ist es dem Hund über Futterbelohnung jenseits der Situation beizubringen welches Verhalten sich lohnt. Das muss man strukturiert aufbauen, fleißig und ganz, ganz häufig trainieren bevor man es überhaupt in dieser Situation nutzen kann. ;)
    Eine Sofortmaßnahme in der Situation selbst wär es, denn Hund zu tragen, um das Thema komplett zu umgehen. Geht natürlich nur bei einer bestimmten Größe.

  • Es bringt ihr ja schon was, denn trotz aller Verzögerung durch ranrufen, stehenbleiben usw., geht ihr ja trotzdem weiter Gassi. Was sie im Zweifel dann ja auch lautstark einfordert.


    Edit: Zu früh abgeschickt aus Versehen, aber @flying-paws hat ja schon alles geschrieben. |)

  • Ich würde mal genauer unter die Lupe nehmen, was unmittelbar vor dem Verlassen des Hauses stattfindet. Wie verläuft der Vorbereitungsprozess. Schuhe anziehen, Jacke anziehen, Halsband anlegen, Leine dran machen, Schlüssel nehmen, etc. Wenn der schon von Unruhe und Aufregung gekennzeichnet ist, wäre es meiner Meinung nach nicht verwunderlich, wenn sie so "explodiert" sobald es rausgeht.

  • Aber natürlich nützt ihr das was, sonst würde sie es nicht tun. ;)
    Sie ist frustriert und lässt so ihren Dampf körperlich darüber ab. Das schafft ihr Erleichterung. Der Effekt ist so groß, dass sie dafür in Kauf nimmt in die Leine zu knallen.


    Ich würde die Leinenführigkeit über Belohnung trainieren. Du beschäftigst Dich die ganze Zeit mit Fehlerkorrektur bzw. mit dem, was sie nicht soll. Und hälst damit den Fokus die ganze Zeit oft die Einengung durch die Leine, die Deinen Hund dermaßen frustriert. Um nicht zu sagen, Du zeigst bei Deinen Trainingsversuchen die ganze Zeit mit dem Finger drauf und sagst dem Hund quasi: "Ätschibätschi, ich enge Dich über die Leine ein. Und Du findest es total kacke!"


    Sinnvoller ist es dem Hund über Futterbelohnung jenseits der Situation beizubringen welches Verhalten sich lohnt. Das muss man strukturiert aufbauen, fleißig und ganz, ganz häufig trainieren bevor man es überhaupt in dieser Situation nutzen kann. ;)
    Eine Sofortmaßnahme in der Situation selbst wär es, denn Hund zu tragen, um das Thema komplett zu umgehen. Geht natürlich nur bei einer bestimmten Größe.

    Danke für deine Antwort.
    über Belohnung hab ich ein halbes Jahr probiert, hat sie leider nicht interessiert, auch habe ich sie über ein halbes Jahr nur draußen beim spazieren gefüttert, damit hab ich ihr Leinenführigkeit beibringen können, nur eben diese ersten Meter klappt das leider nicht, da nimmt sie kein Futter, Leckerlie und fordert auch nicht ein, egal wie hungrig sie ist.


    Auch tragen hab ich schon probiert, ist ein kleiner Hund, das klappt, aber ich möchte ihr ja beibringen die ersten meter nicht zu ziehen.

  • Ich würde mal genauer unter die Lupe nehmen, was unmittelbar vor dem Verlassen des Hauses stattfindet. Wie verläuft der Vorbereitungsprozess. Schuhe anziehen, Jacke anziehen, Halsband anlegen, Leine dran machen, Schlüssel nehmen, etc. Wenn der schon von Unruhe und Aufregung gekennzeichnet ist, wäre es meiner Meinung nach nicht verwunderlich, wenn sie so "explodiert" sobald es rausgeht.

    Ja, da ist sie schon voller Vorfreude und dementsprechend natürlich aufgeregt, wie kann man das ändern?


    Sie darf vorher schon in den Garten und rennen, damit der erste Energieschub raus ist, trotzdem freut sie sich sehr, wenn wir dann Gassi gehen.

  • Ich würde das Ritual des Rausgehens da auch noch mal genauer beleuchten. Der Hund scheint sich ja total reinzusteigern!


    Auch kann ich von dem Geschriebenen jetzt nicht einschätzen, inwieweit der Hund nach dem ersten Reinsteigern wirklich entspannt spazieren geht. Eventuell verbindet sie mit dem Spaziergang eben doch zuviel Erregung.

  • Bis zu welchem Punkt macht sie das denn?
    Also was führt dazu, dass sie dann plötzlich entspannt läuft?


    Ich frage, weil mein Pudel das auch macht und zwar so lange bis er sein Geschäft an einer geeigneten Stelle machen konnte. Danach ist er tiefenentspannt.

  • Ja, da ist sie schon voller Vorfreude und dementsprechend natürlich aufgeregt, wie kann man das ändern?
    Sie darf vorher schon in den Garten und rennen, damit der erste Energieschub raus ist, trotzdem freut sie sich sehr, wenn wir dann Gassi gehen.

    Klingt nach Stress, nicht nach Freude. Der Hund verbindet mit Rausgehen Aufdrehen und das wird durch das Rumrennen auch noch gefördert.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!