Debby der Leinenrambo - nichts hilft!

  • 2 von meinen 4 DSH hätten sich evtl. auch zum Leinenpöbler entwickelt, hätte ich da nicht sofort beim allerersten Versuch dagegengesteuert. Ich war da so erschrocken weil ich damit gar nicht gerechnet hatte, dass ich aus dem Bauch heraus dem Hund unmissverständlich klar gemacht habe, dass ich solches Verhalten nicht dulde. Das Thema war dann erledigt.

  • hätte ich da nicht sofort beim allerersten Versuch dagegengesteuert.

    Das kann schon- aber muß nicht unbedingt- klappen, vor allem beim allerersten Versuch. Dann kann Hund ja sein Verhalten gar nicht als erfolgreiche Strategie fest abspeichern.
    Das ist hier aber leider schon passiert. Mehr noch: das Verhalten wurde generalisiert. Das erfordert normalerweise schrittweisen Trainingsaufbau und viel Geduld.

  • Ich würde mir erst mal angucken aus welcher Motivation der Hund pöbelt. Gründe gibt es viele ... Frust, Jagdverhalten, Angst, Ressourcenverteidigung ...


    Danach würde sich bei mir das Training richten.


    Danke für die zahlreichen Antworten.
    Ich bin mir ziemlich sicher dass es Unsicherheit / Angst ist. Sie war schon immer sehr schreckhaft und unsicher und braucht meist eine klare Anleitung. Sie fand früher nahezu alles gruselig, Mülltonnen die vor dem Haus stehen, Menschen mit Schirm oder Stock, Fahrräder, eine Plastiktüte die auf der Straße liegt und vor sich hinflattert..


    Das mit dem Anleiten und ggf Alternativverhalten aufzeigen funktioniert ja auch gut im Alltag, aber wie gesagt sind die anderen Hunde die bestenfalls auch pöbeln eine zu große Ablenkung und IMMER lässt es sich halt nicht vermeiden, dass man etwas näher als gewollt dran vorbeigehen muss, weil man eben nicht jedesmal die Zeit und die Möglichkeit hat, auszuweichen oder umzudrehen. ;)

  • Huhu :)


    Ohne jetzt zu wissen, aus welchen Beweggründen dein Hund pöbelt, erzähle ich jetzt mal von Tom, unserem Labrador-Mali-Mischling, jetzt 1,5 Jahre alt.


    Wir haben ein ähnliches Problem. Als Tom noch ein kleiner Pupsi war, wurde er zweimal von einem freilaufenden "Tutnix" in Form eines großen weißen Schäferhundes angegriffen, Tom war damals beide Male angeleint. Ich hab es zwar beide Male geschafft, den Hund zu vertreiben, leider hat Toms Vertrauen in mich aber trotzdem einen dermaßen großen Knacks bekommen, dass er seither Hunde anpöbelt, wenn er angeleint ist. Genauso verhält es sich im Übrigen mit Radfahrern die frontal (!) auf uns zusteuern.
    Im Freilauf ist übrigens alles cool (mit Ausnahme wenige Jungrüden-Proll-Geschichten, bei denen er allerdings eigentlich immer der sich Wehrende ist).
    Ich habe mal beobachtet, wie er im Freilauf anderen Hunden begegnet - er rennt los, um dann ca. 5 Meter vorher abzubremsen und in einem großen Bogen zu dem Hund zu gehen (!) und dann entsprechend zu schnüffeln und zu schauen. Das übrigens ohne auch nur ein einziges Mal zu bellen. Insgesamt zeigt er sich da immer sehr deeskalierend und geht Stress aus dem Weg.
    Lange Rede, kurzer Sinn: ich achte darauf, dass wir niemals frontal auf andere Hunde zugehen. Geht das mal nicht, dann drehen wir halt einfach um. Dazu arbeite ich mit Keks als Belohnung, wenn er ruhig bleibt und mich anschaut.


    Tom ist einfach super unsicher, ich würde sogar sagen er hat Angst. Und so ein Mali versteckt sich dann halt nicht hinter Mutti, sondern versucht sich das angstmachende Objekt lautstark vom Hals zu halten. Deswegen sind meiner Meinung nach solche Methoden, wie der Anschiss seines Lebens, einfach nicht produktiv, im Gegenteil. Ein Mali ist halt auch einfach wesentlich sensibler, als viele denken - so zumindest meine Erfahrung. Da kann man mit unüberlegten Strafen viel Vertrauen kaputt machen.
    Wir gehen z.B. auch oft an einem Garten vorbei, in dem zwei pöbelnde kleine Hunde wohnen. Die ignoriert er einfach komplett, ich kann ihn an lockerer Leine vorbeiführen. Da ist er halt "save", denn er weiß genau, da ist ein Zaun zwischen über den die beiden nicht rüberkommen. Genauso im Auto - da kann ein ganzes Rudel ums Auto stehen, juckt ihn null. Zeigt mir wieder: wenn er sich nicht save fühlt, dreht er durch.


    Wir fahren einfach wesentlich besser, seit ich seine Angst ernst nehme und ihm das auch zeige. Das Gepöbel ist zwar noch nicht weg, aber um einiges besser geworden.
    Versuch sein Vertrauen in dich zu stärken. Ich glaube das ist arg wichtig.


    Vielleicht hilft dir das ja ein bisschen :)


    Alles Liebe für euch.

  • Ich würde wetten, aus deiner Beschreibung (v.a. das weite kreise ziehen im Freilauf), dass du es dem Hund überlässt, DIR andere Hunde anzuzeigen.


    Du reagierst dann erst auf ihr - aus deiner Sicht - Fehlverhalten. (Das sie im Freilauf nicht zeigt, weil sie da auch nicht begrenzt wird, was die Unsicherheit auslösen könnte).


    Da ist dann auch der Ansatz. Ich denke, du lässt den Hund in vielen Dingen halt machen. Und daran ändert es nix, wenn man nicht vom Tisch füttert... Ich würde mal dein Verhalten genau unter die Lupe nehmen.


    Ist alles Kristallkugel, es wundert mich aber auch dass kein Trainer helfen kann. Das ist schließlich DAS Thema wegen dem die Leute zu Trainern gehen.


    Es gibt hier auch 1001 Thread dazu... mit ganz unterschieldichen Ansätzen und Ursachen, sehr lehrreich!

  • Genauso im Auto - da kann ein ganzes Rudel ums Auto stehen, juckt ihn null.

    Siehst du, so unterschiedlich kann das sein; meine Hündin, die bei Hundebegegnungen tiefenentspannt ist und keinen Mucks von sich gibt, markiert im Auto den Berserker, wenn andere Hunde in Sichtweite sind. :lol:

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