Debby der Leinenrambo - nichts hilft!

  • Hallo zusammen!


    Ich habe ein massives Problem mit meiner Hündin Debby. Kurze Zusammenfassung : Debby ist 3 Jahre alt, ein Ridgeback-Malinois-Mix, seit sie 9 Monate alt ist kastriert und hat scheinbar von heute auf morgen im Alter von etwa 2,5 Jahren eine Leinenaggression entwickelt, ohne dass ich eine Auslöser erkennen kann.


    Früher ging sie unbeeindruckt an anderen Hunden vorbei, die gepöbelt haben, bis ein Zwergspitz - Duo aus der Nachbarschaft sie extrem angekläfft hat und da ist sie mitausgerastet. Anfangs war sie dann nur gegen Hunde aggressiv, die zu zweit unterwegs waren, dann gegen beliebige kleine Hunde und mittlerweile ist die Größe egal.


    Sie ist extrem kräftig und ich habe echte Probleme, sie zu halten, wenn sie zu randalieren beginnt. Geschirrgriff? Interessiert sie nicht. Leine zupfen oder auch mal energischer dran rucken, ansprechen, ablenken, blockieren, alles für die Katz.


    Debby folgt im Alltag 1A, aber bei fremden Hunden habe ich das Gefühl, dass sich ein Schalter bei ihr umlegt und sie ist nicht mehr zu bändigen.


    Ich habe halt auch Angst um ihre Gesundheit, da sie sich wirklich so massiv in die Leine wirft und zieht, dass sie sich die Luft abschnürt und noch Sekunden später japst und vor sich hin röchelt.


    Ich war inzwischen bei zwei Trainern. Der eine arbeitet mit Ablenkung, der andere hat mir gezeigt, wie ich das negative Ziel "anderer Hund" in was positives umwandle, sprich, anderer Hund, jetzt gibt's ein Leckerli (Klick für Blick).


    Diese Methoden habe ich (natürlich nicht gleichzeitig) beide über Monate trainiert seit letztem Herbst und es wurde nicht besser.


    Ich finde es auch irgendwie unsinnig, den Hund nur mit Leckerli vollzustopfen bzw. abzulenken. Vielmehr möchte ich erreichen, dass sie dieses Verhalten sein lässt, weil ICH es möchte.


    Allerdings finde ich keinen Trainer, der mir erklären kann, wie ich es schaffe, meinen Hund souverän durch solche Situationen zu führen und er mir folgt, weil er mich für kompetent genug hält und nicht, weil ich ihm ein Leckerli vor die Nase halte.


    Wie gesagt klappt alles andere bei Debby und mir hervorragend. Egal ob Rückruf, Sitz, Platz, stop, warte, bei Fuß gehen.. Nur verhallen all diese Kommandos ungehört, sobald ein anderer Hund am Horizont auftaucht. Ergo nützt es mir wenig, dass sie ansonsten sehr gut hört, denn wenn es drauf ankommt tut sie es ja eben nicht.


    Auch im Haus gibt es konsequente Regeln, die auch wirklich IMMER durchgesetzt werden (nicht auf die Couch, wenn wir essen geht sie auf ihren Platz, wenn es Futter gibt erst Kommando "schau!" Und das Ok abwarten..)


    Nur diese eine Sache ist für mich nahezu unkontrollierbar. Ich habe schon öfter gelesen dass es an Bindung mangelt bei uns, auch weil sie draußen sehr weit weg läuft und ihr eigenes Ding macht, wenn ich sie nicht ständig bespaße. Zwar schaut sie immer mal wieder zurück und ich habe auch viel mit einfach kommentarlos umdrehen und weggehen gearbeitet, sie schießt dann auch sofort hinterher wenn sie es mitkriegt, achtet deswegen aber auch nicht mehr auf mich.


    Man bekommt leider nirgendwo einen wirklich brauchbaren Rat, wie man es schafft, dass der Hund den Menschen tatsächlich als "Rudelführer" (eigentlich mag ich diesen Ausdruck nicht) anerkennt.


    Habt ihr eine Idee? Irgendeinen Trainingsansatz? Wäre für Hilfe sehr dankbar.

  • Der Freilauf, den du beschrieben hast, liest sich jetzt nicht nach gutem Gehorsam. Also auch ohne fremde Hunde.
    Wär es mein Hund gäbe es einen Maulkorb und nur noch Freilauf an der Schleppleine. Nur damit man halt sicherstellt das fremden Hunden nichts passiert.
    Erwachsene Malinois sind ja meistens wenn sie erwachsen sind nicht verträglich. Ich kenne echt nur welche wo Hundekontakt vermieden wird und die Hunde hält gesichert sind.

  • Der Freilauf, den du beschrieben hast, liest sich jetzt nicht nach gutem Gehorsam. Also auch ohne fremde Hunde.
    Wär es mein Hund gäbe es einen Maulkorb und nur noch Freilauf an der Schleppleine. Nur damit man halt sicherstellt das fremden Hunden nichts passiert.
    Erwachsene Malinois sind ja meistens wenn sie erwachsen sind nicht verträglich. Ich kenne echt nur welche wo Hundekontakt vermieden wird und die Hunde hält gesichert sind.


    Naja das weit weglaufen stört mich ja auch. Sie ist aber im Freilauf mit ausnahmslos jedem Hund verträglich und kommt auch zu 100% angeflitzt, wenn ich rufe. Also sie rennt nicht einfach auf Artgenossen zu, wenn sie ohne Leine ist, sondern lässt sich zuverlässig abrufen, auch wenn sie verhältnismäßig weit von mir entfernt ist. Andernfalls würde ich sie auch definitiv nicht von der (Schlepp-)Leine lassen.

  • Ich trainiere an dem selben Problem seid fast 1,5 jahren.


    Besserung ist in Sicht...Rückfälle gibt es laufend. Außer täglich trainieren , z.B. bei Ablenkung zu mir schauen, dafür gibts Leckerlie oder Suchspiele zum Ablenken weiß ich leider auch nix. Bei mir geht das auch nur bei mindestens 5 Meter Abstand.


    Wenn ein Hund zu Nahe ist kommt er auf meinem Arm und wird mit Leckerlie vollgestopft bis wir vorbei sind(natürlich nur wenn er nicht bellt)


    Das mit auf dem Arm nehmen ist auch Ansichtssache und kommt bei dir ja auch nicht in Frage :D


    Mein Hund hört übrigens ohne fremde Hunde in der Nähe zu fast 100 % würde ich sagen......nur wenn ich dann einen Hund übersehe..... :ugly:


    Also würde ich wenn ich du wäre nur noch mit Schleppleine laufen außer du hast richtig gute Sicht.


    Hundetrainer hatte ich bis jetzt 3 Stück. Keiner hat mich so richtig an die Hand genommen...vielleicht erwarte ich auch zu viel.


    Mehr kann ich leider nicht dazu beitragen...


    Alles Gute !!

  • Huhuuuuu :winken:
    Uh Du hast Dir aber auch eine kreative Mischung angelacht :smile:
    Gibt's ein Foto von der Dampflok? :herzen1:


    Man bekommt leider nirgendwo einen wirklich brauchbaren Rat, wie man es schafft, dass der Hund den Menschen tatsächlich als "Rudelführer"

    Das geht ja auch nur wenn Du Dich genetisch zum Hund machen lässt. Ist recht schwierig.
    Schau, Du hast eine wirklich spezielle Mischung. Ein extrem eigenständiger Jäger der seine Entscheidungen komplett selbst trifft und treffen muss.
    Und eine absolute Rakete die sehr engmaschig geführt werden muss in der Regel.
    Warum man sowas mischt und warum man sich sowas antut, mag ich gar nicht fragen :lol:
    Dann hast Du den Hund kastrieren lassen weeeeeeeit lange vor dem erwachsensein.
    Jetzt fängt's halt langsam, langsam an das Erwachsenenalter. Oder würde es, wenn es nicht genommen worden wäre.


    Leinenaggro ist sehr häufig ein Zeichen von Unsicherheit und Angst, sie traut Dir halt nicht zu, dass Du das hinkriegst. Und irgendwann ist das Verhalten dann so tief im Hund drin, dass es wirklich schwer wird.


    Kennst Du das Buch "Leinenrambo" von Sabrina Reichel?
    Wenn nicht, bitte lies es Dir durch.
    Ist angenehm zu lesen, man hat's schnell durch und es ist sehr anschaulich.


    Sie achtet nicht nicht auf Dich weil Du doof bist, sie KANN in dem Moment nicht. Sie wird auch keine Leckerlis - egal wie gut! - mehr nehmen können. Weil sie da komplett ausserhalb des Levels ist, wo noch denken möglich ist.
    Mach ihr nicht noch mehr Schiss mit irgendwechen ...Methoden.

  • Debby ist 3 Jahre alt, ein Ridgeback-Malinois-Mix,

    Herzlichen Glückwunsch zu dieser Mischung. Diese beiden Rassen sind einzeln schon eine Herausforderung.


    Ich würde mit dem Hund in einen guten Hundevereine eintreten und dort am Gehorsam und der Unterordnung arbeiten.
    Gleichzeitig kann man dort die Begegnung mit anderen Hunden üben.

    seit sie 9 Monate alt ist kastriert

    Darf ich fragen warum sie so früh kastriert wurde? Sie war ja wahrscheinlich noch nicht einmal läufig vor der Kastration?

  • Ich hatte bis vor ca. 2 Jahren das gleiche Problem mit meinem Rüden. Wirklich ziemlich genau gleich. Im Freilauf neutral, super Gehorsam, toll an der Leine, echt alles perfekt...bis dann mit 2 Jahren die Pöbelei an der Leine anfing.


    Ich hab auch erst angefangen mit dem Clicker zu arbeiten, Click Blick Keks. Ich hab das verdammte Drecksteil gehasst. Ständig hab ich es vergessen, oder in der entsprechenden Situation mit bereits pöbelnden 40 kg an der Leine nicht mehr rechtzeitig benutzen können. Ich war einfach unfähig.
    Irgendwann hat es mir mal so richtig gereicht. Ich hatte mir im Tennis die Hand verstaucht und war nicht so ganz auf der Höhe. Es kam unerwartet ein kleiner Wuschelmix ums Eck und ich konnte mich nicht vorbereiten. Teddy ist hochgegangen wie ein Atompilz. Meine Hand ist fast gestorben und ich war so dermaßen sauer, dass ich ihn richtig richtig deutlich rund gemacht hab. Das ist überhaupt nicht meine Art. Ich bin sonst sehr freundlich und sehr gelassen und ruhig zu meinen Hunden. Aber an dem Tag war meine Beherrschung futsch. Und was soll ich sagen, Teddy war so was von nachhaltig beeindruckt - vielleicht auch weil ich sonst immer ruhig und freundlich bin -, dass die Geschichte letztlich gegessen war.


    Das ist jetzt kein Trainingstipp, den hab ich leider auch nicht. Nicht jeder Hund ist davon so beeindruckt, dass er es in der Folge lässt. Ein anderer wieder so beeindruckt, dass er nachhaltig verstört ist. Der Dritte verknüpft vielleicht falsch und findet Artgenossen an der Leine dann erst recht scheiße. Ich habe in dem Moment einfach gar nicht nachgedacht und hatte das Glück, dass es funktioniert hat.


    Was ich damit sagen will, vielleicht kann nicht alles bei jedem Typ Hund geclickert werden (du übst schon seit Herbst oder?). Vielleicht braucht es ein einziges Mal ein richtig deutliches Nein.

  • Das ist jetzt kein Trainingstipp,

    Doch, das ist ein Trainingstipp! :D


    Meine Hündin hat genau zweimal versucht, das Gepöbele anderer Hunde zu beantworten.
    Die hat so einen Anschiss bekommen, seitdem könnte neben uns ein Hund beim Pöbeln explodieren, das würde sie nicht interessieren.


    Ich hasse es, von einem pöbelnden Hund an der Leine hinterher gezogen zu werden.

  • Der Freilauf, den du beschrieben hast, liest sich jetzt nicht nach gutem Gehorsam. Also auch ohne fremde Hunde.
    Wär es mein Hund gäbe es einen Maulkorb und nur noch Freilauf an der Schleppleine. Nur damit man halt sicherstellt das fremden Hunden nichts passiert.
    Erwachsene Malinois sind ja meistens wenn sie erwachsen sind nicht verträglich. Ich kenne echt nur welche wo Hundekontakt vermieden wird und die Hunde hält gesichert sind.

    ...und wie sind erwachsene Malis so, wenn sie Welpe oder Junghund sind? *ggggg


    Freilauf an der Schleppleine ist übrigens kein Freilauf...... Frei heißt frei von jeglicher Leine. Aber ansonsten geb ich Dir da zu 100% recht.

  • Meine DSH hat mit ca. 9 Monaten angefangen auf Pöbeleien zu reagieren, erst nur mit Gummeln und dann plötzlich steigerte es sich. Vorher war alles cool und sie ist einfach vorbei. Ich war ganz stolz auf den entspannten Jungspund.
    Nun ja, mir ist direkt im Ansatz der Kragen geplatzt und ich habe sie angebrüllt bevor sie richtig laut wurde. Das hat gesessen, für alle Zeit. Irgendwie tat sie mir sogar leid. Sie kannte solche Ausbrüche von mir nicht und ich auch nicht von mir. :verzweifelt:
    Sie ist nun 4,5 Jahre und wird sie mal von einem Hund angemacht und würde sich gerne äußern brauche ich nur ein ernstes Wort flüstern.
    Ich denke ich würde wieder so handeln, obwohl ich eher nicht der Typ bin der laut wird, aber ich lasse mich nicht von einem 27kg-Hund durch die Gegend ziehen und erlaube auch keine Machtkämpfe. Vor allem stopfe ich keine Leckerchen in meinen Hund damit er die Klappe hält. Die gibt es zur Belohnung wenn wir arbeiten.


    LG Terrortöle

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