Für die Leseratten - Der Bücherthread - Teil 2

  • Hallo an alle!


    So ein schöner Thread! Ich werde ab und an sicher mal hier vorbeischauen.


    Ich habe als Kind und Jugendliche extrem viel gelesen. Erst die üblichen Verdächtigen: Astrid Lindgren ("Die Brüder Löwenherz" ist heute noch unter meinen liebsten Büchern), "Hanni und Nanni"- sowie Pferde-Bücher und viele DDR-Kinderbücher meiner Eltern (Bootsmann auf der Scholle und Ottokar der Gerechte z.B). Ab 12 Jahren die ganzen Krimis meines Vaters, am liebsten Ken Follett (wobei da manche Szenen sicher dem Alter nicht angemessen waren) sowie auch Harry Potter, Herr der Ringe, sämtliche Walter Moers-Bücher. Ab 16 versuchte ich mich mehr an tiefgründigeren Büchern. Hermann Hesse ist bis heute mein liebster Autor, und ich liebe es auch, wie Stefan Zweig schreibt. Joey Goebel mag ich gern, "Vincent" hat mich nachhaltig beeindruckt. Die Liste gelesener Bücher ist lang und es würde dann jetzt hier zu viel werden.


    Es gab dann eine jahrlange Lesepause, da ich irgendwie das Gefühl hatte, alles gelesen zu haben. Jetzt langsam fange ich wieder an. Die letzten Bücher, die ich gelesen habe, waren IQ84 von Murakami sowie "Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki", auch von ihm. Ich war fasziniert von den Büchern, da sie teilweise so atmosphärisch sind und die Sprache so schlicht und dennoch so eindringlich. Irgendwie anders, als vieles, was ich kannte. Mich störte allerdings am Inhalt, dass so vieles offen bleibt und keinen Abschluss findet, oder nur einmalig erwähnt wird und dann nicht wieder. Auf meinem Nachtisch liegt nun "Der Trafikant", der ja hier auch empfohlen wurde, wie ich gesehen habe. Ich bin gespannt.


    Was ich euch fragen möchte: Wenn man so 8 Jahre Buch-Welt verpasst hat, was hat man da dringend nachzuholen? Mein Papa ist der Meinung, die Jack-Reacher-Bücher und alles von Fitzek, aber die Krimis sind irgendwie nicht mehr so meins. Gibt es abseits davon unbedingte Empfehlungen?


    L.G., Jule

  • Hi,


    in den letzten Jahren bin ich beim Lesen immer mehr auf Fachbücher umgeschwenkt und kann daher nicht sooo anraten. Mein Mann schätzt Schätzing sehr.


    Schade, dass Krimis nicht Deins sind. Ich hätte Dir sonst Fred Vargas ans Herz gelegt. Da greife ich ohne Zögern zu.


    Murakami mag ich, wenn Du Science Fiction magst, ist vielleicht Cixin Liu was für Dich.


    Wenn Du Hesse und Zweig magst: Teste mal „Nachts unter der steinernen Brücke“ von Leo Perutz an.


    Und bei der jüngeren Literatur hat mir „Cox oder der Lauf der Zeit“ von Ransmayr sehr gefallen, vermutlich mein Lieblingsbuch für dieses Jahr.

  • Danke Dir für deine Vorschläge, sie sind notiert!


    Vom Schätzing mochte ich "Der Schwarm" sehr. So spannend! Hatte leider den Fehler gemacht, es im Ostsee-Urlaub zu lesen und habe mich dann nicht mehr richtig ins Wasser getraut. Von dem Rest hat mein Papa mir aber abgeraten, er hat jedes Buch im Schrank stehen und war immer ein wenig enttäuscht. Aber da wir nicht exakt den gleichen Geschmack haben, greife ich mir vielleicht doch noch mal eins.

  • Puh, ich finde es schwierig, da was zu empfehlen, da Büchergeschmäcker einfach sooo verschieden sein können.


    Fitzeks Krimis sehe ich jetzt nicht als "Must-Reads". Und wenn's eh nicht dein Genre ist, lohnt es sich wirklich nicht.



    Mir haben die Romane von Donna Tartt und Chimamanda Ngozie Adichie gut gefallen. Wenn du atmosphärische Bücher magst, evtl. auch die beiden Romane von Eowyn Ivy? "Das Leuchten am Rande der Welt" war vor einem Jahr mal Leserunden-Buch und hat den meisten hier gut gefallen.

  • @lilactime
    im "Handbuch Samengärtnerei" sind schon ein paar Grundlagen erklärt - also die Vermehrungsbiologie. So ein richtiges Grundlagenbuch kann ich dir leider nicht empfehlen. Bin da selbst Autodidakt.
    Alwin Seiferts Buch ist ein Buch über eine Kompostwirtschaft. Er hat da ein eigenes System entwickelt. Sehr interessant zu lesen.
    Andrea Heistinger hat auch ein Dünger-Buch mit Alfred Grand zusammen geschrieben (Alfred Grand ist mittlerweile auch im Vorstand der Arche Noah). Dort wird der Wurm-Kompost recht ausführlich beschrieben.


    @frolleinvomamt
    Danke für deinen Tipp!


    @leserinmithund
    lieben Dank für deine Tipps!
    Ich glaube, meinen Mann wird es freuen, wenn ich nicht in die Buchhandlung muss. Ist diesen Monat auch besser so - wir hatten in letzter Zeit ziemlich viele Ausgaben (von Autoreparatur, über TÜV und AU, Winterreifen, Bestattungskosten, hohe TA-Kosten - es läppert sich). Jetzt ist erst mal wieder sparen angesagt.
    Ja, ich kann mir vorstellen, dass Rafik Schami in einer Lesung eine ganz eigene Atmospähre erschafft. Ich habe mal ein Intverview von ihm gesehen und war echt beeindruckt. Daraufhin habe ich das Buch von ihm gekauft ;)
    Schön, dass du ihn persönlich kennenlernen durftest!


    @olianda
    herzlich willkommen in unserer Runde!
    Falls dir der Trafikant gefällt, dann kann ich dir "Ein ganzes Leben" ans Herz legen. Gefiel mir noch viel besser.
    Ansonsten, wenn du gerne moderne Klassiker liest, vielleicht wäre Erich Kästner was für dich. Ich mag ihn ja total gerne. Er ist einer meiner Lieblingsautoren (und er hat nicht nur Jugendbücher geschrieben - obwohl die auch überaus lesenswert sind).
    Vielleicht könnte dir auch Siegfried Lenz gefallen? Ich habe von ihm Fundbüro gelesen und war hin und weg. Die üblichen Verdächtigen von ihm sagten mir allerdings nicht so zu.

  • Hallo, @olianda, willkommen!


    Ich kann mich meinen Vorschreiberinnen nur anschließen, da sind tolle Tipps dabei.


    Von Fitzek mochte ich nur ein Buch besonders, "Noah". Von manch anderem Buch war ich enttäuscht, viel mit heißer Nadel gestrickt soz., der haut ja auch Titel um Titel raus.


    Von Donna Tartt fand ich auch den "Distelfink" sehr gut.
    Als ungewöhnlichste Krimireihe überhaupt habe ich die Bücher von der erwähnten Fred Vargas verschlungen, nach der bin ich süchtig.


    Und das erwähnte Leserundenbuch von Ivy "Das Leuchten..." war und bleibt einer meiner Favoriten für immer. ;)
    Alles Geschmackssache, logisch, aber Du findest sicher was.

  • Ich habe nun - welch Überraschung :lol: - zu "Die Vermessung der Welt" von Daniel Kehlmann gegriffen und lese gerade diesen Satz:


    Zitat

    Ein Brüderpaar, antwortete dieser [Goethe, auf die Frage von Humboldts Mutter, wie sie ihre Söhne ausbilden solle], in welchem sich so recht die Vielfalt menschlicher Bestrebungen ausdrücke, wo also die reichen Möglichkeiten zu Tat und Genuß auf das vorbildlichste Wirklichkeit geworden, das sei in der Tat ein Schauspiel, angetan, den Sinn mit Hoffnung und Geist mit mancherlei Überlegung zu füllen.

    Ich las den Satz zur Hälfte, dann las ich ihn ganz, dann nochmals und ich verstand ihn immer noch. Wieder die Frage in mir: Bin ich mal wieder zu blöd, ein Buch zu verstehen, das viele ganz toll finden? (ich grüble ja öfters über manch Bücher bzw. Sätze).


    Also las ich weiter:

    Zitat

    Diesen Satz verstand keiner.

    :lol: :lol: :lol:


    Also ist doch noch nicht Hopfen und Malz verloren. :D

  • Danke an alle für euer liebes Willkommen!


    Da sind tolle Vorschläge dabei. "Ein ganzes Leben" kenne ich auch, und fand es wirklich gut. Ich habe mir jetzt mal alles notiert und werde dann berichten, wie ich die Bücher fand! Danke Euch!


    Zu Fred Vargas, mir scheint es laut Wiki, als gäbe es zwei Krimireihen? Welche von beiden ist die Tollere, und sollte man die chronologisch lesen? Ich werde doch mal reinschauen und auch evtl. gleich ein Buch verschenken, "neue" Krimireihen mit gleich möglichst vielen spannenden Büchern sind hier in der (Groß-)Familie sehr beliebt.

  • Zu Fred Vargas, mir scheint es laut Wiki, als gäbe es zwei Krimireihen? Welche von beiden ist die Tollere, und sollte man die chronologisch lesen? Ich werde doch mal reinschauen und auch evtl. gleich ein Buch verschenken, "neue" Krimireihen mit gleich möglichst vielen spannenden Büchern sind hier in der (Groß-)Familie sehr beliebt.

    Ich finde die Adamsberg- Reihe am besten von ihr.
    Besonders beeindruckt hat mich
    "Fliehe schnell und weit", ein ganz irrer, etwas düsterer Roman, Band 4 der Reihe.
    Hat mich Nächte gekostet.


    Chronologisch lesen ja, die Figuren entwickeln sich. Mit "normaler" Krimiware hat das nichts zu tun, da ist viel Psychologie, auch manchmal etwas mystisch (aber nicht zu viel), sehr besonders.


    Val McDermid kann ich auch noch empfehlen als "besondere" Krimis und Nicci French.

  • @leserinmithund Das klingt alles so passend für die Familienbande, die werden sich zu Weihnachten freuen! Die reißen sich immer gegenseitig die Krimis aus den Händen. Einmal kaufte mein Papa einen neuen Roman einer Reihe (vermutlich Jack Reacher), ging nur kurz einkaufen, und in der Zwischenzeit hatte die Oma das Buch schon vom Schreibtisch gemopst und angefangen zu lesen. Kein Einzelfall!


    Auf Fred Vargas bin ich jetzt richtig gespannt.

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