Die Große Frage - Hund ja oder nein

  • Wir haben uns 2007 in vergleichbarer Situation - Kinder 2,5 und knapp 9 Jahre alt, Haus mit Garten, Mann Vollzeit ich Teilzeit berufstätig, Hundeanfänger - für den Irish Soft Coated Wheaten Terrier entschieden. Optisch gefallen hat uns die Rasse nicht, aber die Eigenschaften haben gut zu uns gepasst. Eine erfahrene Züchterin hat auf Grundlage unserer Eigenschaften und Anforderungen aus ihrem Wurf den perfekten Hund für uns ausgesucht.
    Zu Pfingsten ist nun Wheaten Nr. 2 eingezogen.


    Wenn ihr Interesse an den ISCW-Terriern habt, kann ich gerne näher berichten und natürlich auch Fragen ausführlich beantworten.

  • ich würde an eurer Stelle erst einmal versuchen in eurer Nähe eine wirklich gute Hundeschule zu finden, die bereit ist mit eurem Sohn an seiner Angst vor Hunden zu arbeiten.
    Es macht keinen Sinn dem Kind in seinem Zuhause einen Hund auch keinen Welpen vor die Nase zusetzen, wenn er Angst vor dem Tier hat.


    Gerade Welpen setzen anfangs ihre Spitzen Zähne ständig ein und ein unerzogener Welpe eine später größer werdenden Rasse ist für jemandem mit Angst nicht wirklich lustig und fände ich sehr unfair dem Sohn gegenüber

  • Unser Größter wurde sogar mit 2 Jahren mal (leicht) von einem Hund gebissen und hat große Angst vor Hunden, weshalb für uns auch nur ein Welpe in Frage kommt der von Anfang an auf die Kinder geprägt wird.

    Da wurde ja schon drauf eingegangen, aber ich wills nochmal hervorheben:
    Welpen haben keine Beißhemmung, die haben keine Ahnung wie weh uns ihre spitzen Zähne tun und müssen das alles erst lernen!
    Mein Kleiner kannte Kinder fast von Geburt an, er liebt Kinder einfach total. Dennoch war unser Sohn, wie wir auch, voller Kratzer, Bißspuren und auch blauen Flecken.
    Aber: Ich hab viel Hundeerfahrung und hab sowohl meinen Mann als auch meinen Sohn schon vor Hundekauf darauf vorbereitet.
    Ich glaube nicht das es gut wäre einem Kind das nun durch einen leichten Biß Angst hat einen Welpen vorzusetzen. A, besten wäre es wenn ihr erstmal alle zusammen an dieser Angst arbeitet, ohne Druck und mit viel Gelassenheit.


    Wir möchten gerne einen ruhigen Familienhund/ Begleithund.

    Die ersten 2 Jahre sind die meisten Hunde alles andere als ruhig.
    Ist wie mit Kleinkindern, alles kleine, wuselige, neugierige Wesen und auch bei Hunden gilt wie bei Kindern: Nach müde kommt doof.


    Wie gross ist der Aufwand? Ich kann's Dir gar nicht sagen, ich weiss nicht wie es ohne Hunde ist.
    Da müsste der eine oder andere Ersthundehalter etwas dazu sagen.
    Hm, wir fragen mal @Aoleon - sie hat immer eine gute Antwort parat

    :lol: Aoleopedia oder so?


    Der Aufwand mit Hund ist immer sehr individuell, sehr abhängig vom Hund und Halter.
    Für mich ist ein Hund, 2 Hunde, 3 Hunde, 4 Hunde noch kein Aufwand, war es noch nie, aber ich hab auch immer irgendwo was mit Hunden gemacht auch wenn ich selbst keinen hatte.
    Aber ich kenne Leute die mit nur einem Hund völlig überfordert wären. Grade Leute die sehr durchgetaktet leben, die ihre Routinen brauchen, die wenig flexibel sind tun sich oft sehr schwer.
    Aber auch grad Familien, einfach weil die Kinder ja (natürlicherweise) immer vorgehen und es darum schon schwierig sein kann dem Hund genug Zeit widmen zu können.

  • Hey,


    ich danke vielmals für die ganzen super Hinweise, deshalb habe ich mich hier angemeldet ;)


    Also, es kamen ja super viele Antworten und ich habe den Tag über mitgelesen, wollte nur nicht am Handy antworten. Da es aber soviel Text ist, werde ich nicht auf alles einzeln eingehen; also bitte nicht böse sein, ich habe alles gelesen und stimme in vielen Punkten überein. Ich antworte auf die Fragen, will mir aber mit dem Zitieren nicht den Text zwischendurch zerschießen ;)


    Im Großen und Ganzen habe ich auch die Befürchtung, dass im Moment nicht die "richtige Zeit" ist aber das sagen meine Frau und ich uns schon seit 15 Jahren und wollen auch schon so lange einen Hund haben ;) Ein großes Problem war immer das Wohnen - zwar Eigentum auch vorher aber in einem Wohngebiet, eng bebaut, wohnen auf mehreren Etagen usw. Jetzt haben wir das große Grundstück und genug Platz für einen Hund und irgendwie passt es immer noch nicht....gut 3 Kindern sind halt auch schon gut fordernd :-) Allerdings hätte ich gedacht, dass man einen Hund gut integrieren kann, wo sonst kommt der Begriff "Familienhund" her, wenn ein Hund nicht mit einer großen Familie funktioniert :)


    Also zu den wichtigsten Punkten:


    Die Angst des Sohnes. Ich habe geschrieben "große" Angst aber das sollte jetzt nicht heißen das er panisch wird. Er meidet Hunde, macht einen Bogen und streichelt sie nicht. Ich wäre mir sicher, dass man das beheben kann durch einen eigenen Hund. Die Bedenken die viele hier bzgl. Welpen geäußert haben sind sicher richtig, vor allem bei großen Hunden/ Welpen.


    Die Rassewahl: der RR gefällt uns sehr gut aber ich bin auch sehr unsicher und deshalb finde ich es top das hier soviel schreiben. Den "Wachhundcharakter" habe ich dann vielleicht wirklich zu rosig gesehen; ich will nicht das Leute Angst haben zu uns zu kommen. Mein ursprünglicher Gedanke war eigentlich auch ein Labrador aber wir sind dann irgendwie auf den vizlar gekommen und dann auf den RR. YouTube ist möglicherweise nicht die beste Infoquelle, nach euren Beschreibungen hier denke ich auch das es eher nicht passt. Zumal der Hund dann ausgewachsen fast so schwer wie meine Frau ist :D


    Thema alleine bleiben: er wird nicht die meiste Zeit alleine bleiben, ich denke die 5 Stunden unter der Woche sollten klappen - wie ja auch viele hier schreiben. Generell sehe ich es so, dass sich ein Hund an den Menschen anpassen muss und nicht umgekehrt. Das haben sie immerhin in den Genen und wenn ein Hund die Tatsache erfordert mein Leben komplett nach ihm auszurichten wäre das ein No Go für mich - ist dann einfach so und wird akzeptiert. Aber selbstverständlich muss die nötige Zeit da sein, wir wollen einen Hund bei uns und diesen auch artgerecht beschäftigen und ernähren. Die Eingewöhnungszeit wäre kurz, ca. einen Monat und danach müsste er alleine bleiben können. Meine Eltern würden helfen aber das sicher nicht jeden Tag.


    Das mit der Garage war eine Idee, es muss nicht so sein. Allerdings wäre das schon eine gute Lösung, viel Platz usw. Wenn er dort allerdings anfängt zu kläffen, das wäre auch für die Nachbarschaft nicht gut...und ich habe auch nicht vor - wie es an einer Stelle hier gedeutet wurde - den Hund abzuschotten. Es ist für die Zeit wo er alleine ist. Wenn wir da sind, soll er ins Haus. Unbeaufsichtigt in den Garten wäre nicht so gut und das will ich auch nicht. Man könnte vor die Hundeklappe draussen einen kleinen Bereich abstecken, so war es eher gedacht.


    Kontakt zu einer Hundeschule haben wir schon durch unsere Nachbarn. Das würden wir dann auch in Anspruch nehmen.


    Thema Auslastung durch Kinder/ Alltag: das ist auch ein bisschen meine Sorge. Es würde schon alles passen und durch den Garten bzw. Zugang zum Feld kann der Hund eben auch auf dem eigenen Grundstück toben bzw. gibt es einen kleinen Feldweg direkt am Haus für die Pipi Runden. Es soll aber halt nicht in Stress ausarten und einen quengelnden Hund neben den Kindern morgens will man ja auch nicht. Im Welpenalter klar aber danach sollte es sich legen; ich bin immer davon ausgegangen, dass ein Hund nach einem Jahr schon durchaus gut sozialisiert sein kann.


    Die Kinder sollen natürlich auch Spass am Hund haben und keine Angst. Auch sollten sie (zumindest der Große und später die anderen) auch die Leine halten können irgendwann. Die Rassewahl scheint da in der Tat noch mal zu überdenken ;)


    Zu den generellen Gründen, warum wir einen Hund haben wollen neben den genannten...wir mögen einfach Hunde und gehen gerne spazieren ;) Auch fahren wir gerne mit dem Auto in den urlaub (auch weiter weg) und auch das könnte ich mir - zumindest mit einem kleinen Hund - gut vorstellen. Katzen kommen nicht in Frage, weil meine Frau eine Allergie hat und ich mag auch Katzen nicht sonderlich. Ich denke wir würden Spass mit einem Hund haben.


    Die hier empfohlen Rassen wären jetzt die meisten nicht so ganz meine Wahl aber ich schaue noch mal durch. Es sollte schon eine kurzhaarige Rasse sein und kein "Schoßhund" wie ein Havaneser. Will das nicht schlecht reden aber das ist einfach nicht die Art Hund die ich mir vorstelle. Mir gefallen Ansicht auch französische Bulldoggen ganz gut aber kann mir kaum vorstellen das ich die am Fahrrad führen kann und das wäre schon ein wichtiger Punkt. Ich rede nicht vom schnell fahren aber durchaus schon mehr als Gehen.


    Irgendwie komme ich am Ende zu dem Schluß doch noch ein par Jahre zu warten. Wir sind jetzt Mitte 30 und vor der Rente wäre schon noch nett xD


    Also, großen Dank noch mal für die ganzen hilfreichen Antworten"


    tim

  • Ich find toll, dass Ihr Euch so Gedanken macht :)


    Nochmal zu der Angst. Wenn er den Hund meidet, dann wird es im Zusammenleben schwierig. Ich kenne Hunde, die das spüren und gerade deswegen den Kontakt mit eben diesen Leuten suchen. Ich weiß nicht, warum sie das tun, aber es kommt vor. Wenn also der Hund das Kinderzimmer belagert, kommt Dein Sohn nicht mehr raus. Ich würde wirklich erst mit anderen Hunden testen, ob er damit zurecht kommt.


    Zum Gassi-Gehen. Ich fürchte Du wirst Dir die nächsten 6-8 Jahre aus dem Kopf schlagen können, dass Deine "Großen" (die ja noch klein sind ;) ) die Leine halten können bei einem Hund über 20 kg. In vielen Gemeinden ist es sogar verboten, dass unter 16-Jährige solche Hunde führen. Da müsstet Ihr Euch informieren. Bei uns durfte mein Sohn erst ab 16 mit dem Berner gehen, vorher war es unter Androhung von Ordnungsgeld verboten.


    Und unterschätzen darf man halt nicht, wieviel Zeit Kinder und Hund brauchen. Hundeschule, Kindergeburtstage, Vereine, zu Freunden gehen, Ausflüge (wo der Hund nicht mit darf), ... Sicher spielt da die Größe nicht zwingend eine Rolle, aber mit einem ruhigeren (kleineren) Hund ist das gewiss einfacher zu lösen.


    Nur weil es hier fiel: Bitte keine Französische Bulldogge. Dazu findest Du haufenweise Infos im Qualzuchtthread. Da tust Du dem Hund und Deiner Familie keinen Gefallen. Wirklich nicht.

  • Ein netter Begleithund wäre abolut was für euch. Hatten wir auch immer als Kinder. Er kam einfach überall hin mit, war bei allen Aktivitäten mit dabei. Gassi am Tag ne dreiviertel Stunde. Das reicht vollkommen, wenn ansonsten durch die Kids high life ist. Ich weiß echt nicht, warum ihr jetzt noch unbedingt länger waren müsst.


    Ist ja nicht so, dass ihr einen AL-Labrador wollt, der aufwändig ausgebildet werden muss und wochenends auf Workingtests ist...

  • Hey,


    ich meinte nicht alleine Gassi gehen sondern in unserem Beisein die Leine halten. Und das natürlich unter der Voraussetzung, dass wir wissen das der Hund das auch kann und nicht gleich durchgeht wenn er einen Hasen sieht ;) Zudem können wir ja auf dem eigenen Grundstück üben.


    Bei den ganzen Bulldoggen/ Doggen habe ich auch meistens das Gefühl, dass sie nur für die Optik gezüchtet sind und eher leiden unter Kurzatmigkeit usw.


    Wir sind mit den Kindern natürlich auch viel unterwegs; unter anderem bringen wir sie zum Sport. Sort warte ich dann in der Regel eine Stunde im Auto, obwohl es sich dort ideal für einen Hundespaziergang anbieten würde. Derartige Gelegenheiten würde ich dann auch immer nutzen wollen. Ist dann halt mein "Sport", da ich mich durch viel Fahren und Bürojob eh kaum bewege.


    @RafiLe1985
    Ich werde mich noch mal umschauen, vielleicht ist das wirklich die bessere/ einzige Option im Moment. Welche Rasse hattet ihr denn?
    Ich denke man die meisten der hier genanten fallen unter diese Kategorie. Ein leicht auszupowernder Hund wäre sicher am einfachsten; nur bindet man sich ja über 10 Jahre an dieses Tier und deshalb wollte ich gleich was "richtiges". Soll nicht abwertend für andere Rassen klingen sondern eher meine ich damit das was mir so vorschwebt.


    Ich arbeite mich noch mal durch diese Begleithunderassen. Es muss auch nicht unbedingt dieses Jahr sein - könnte aber. Im nächsten Jahr geht unsere kleine in den Kindergarten und das würde es insgesamt etwas einfacher machen, da einiges an Fahren wegfällt.


    Grüße
    tim

  • @timtom
    Erstmal danke für dein tolles Posting :bindafür:

    Die hier empfohlen Rassen wären jetzt die meisten nicht so ganz meine Wahl aber ich schaue noch mal durch. Es sollte schon eine kurzhaarige Rasse sein und kein "Schoßhund" wie ein Havaneser. Will das nicht schlecht reden aber das ist einfach nicht die Art Hund die ich mir vorstelle. Mir gefallen Ansicht auch französische Bulldoggen ganz gut aber kann mir kaum vorstellen das ich die am Fahrrad führen kann und das wäre schon ein wichtiger Punkt. Ich rede nicht vom schnell fahren aber durchaus schon mehr als Gehen.

    Ich will nochmal auf den Irish Soft Coated Wheaten Terrier verweisen, den @Eni46 erwähnt hat. Ich kannte die Hunderasse auch nicht bisher, aber was ich in ihrem Thread darüber mitlas, klingt wirklich toll. Das sind keine Schoßhunde und auch keine Superplüschhunde und von der Größe her (knapp 50 cm) auch keine Mini-Hunde.
    Vielleicht schaust du mal in ihrem Thread vorbei und fragst, ob diese Rasse das sein könnte, was dir vorschwebt:
    Neues aus der Wheaten-Burg von Ritter Elvis und seinem Knappen Fynn


    Und so ein Hund, der zwar groß, aber nicht so ganz glatthaarig ist, sondern doch etwas länger weiche Haare hat, wirkt für Menschen mit Hundeangst auch nicht so bedrohlich wie ein ebensogroßer mit kurzen Haaren, denke ich. Also zumindest wenn ich von mir ausgehe. Dazu gleich unten was.



    Die Angst des Sohnes. Ich habe geschrieben "große" Angst aber das sollte jetzt nicht heißen das er panisch wird. Er meidet Hunde, macht einen Bogen und streichelt sie nicht. Ich wäre mir sicher, dass man das beheben kann durch einen eigenen Hund. Die Bedenken die viele hier bzgl. Welpen geäußert haben sind sicher richtig, vor allem bei großen Hunden/ Welpen.

    Ich kann mir auch gut vorstellen, dass sich das beheben lässt durch einen eigenen Hund. Und ich finde das auch eine sehr gute Idee. Nur wäre mein Vorschlag, dass ihr euren Sohn in der nächsten Zeit, bevor ihr einen eigenen Hund kauft, gezielt (und natürlich behutsam) Hunde kennen lernen lässt, die wirklich lieb sind und die er streicheln kann, damit er versteht, dass nicht alle Hunde unheimlich sind, er nicht vor allen Hunden Angst haben muss.
    Vielleicht gibt es in eurem Bekanntenkreis solche Hunde, oder vielleicht kann auch diese Hundeschule, die du erwähnt hast, euch dabei helfen.


    Ich habe selber Angst vor Hunden. Und mir hat es sehr geholfen, hier mitzulesen und dadurch mehr über Hunde zu erfahren und auch, warum manchmal und manche Hunde aggressiv reagieren auf Radfahrer, laufende Kinder usw.


    Und ich merke, dass ich (auch wenn das irrational ist) mehr Angst vor Hunden mit kurzen Haaren habe als vor Hunden mit Locken oder dickerem Fell. Vielleicht wäre es auch eine gute Möglichkeit, euren Ältesten zu fragen, welche Hunde ihm optisch sympathisch sind.
    Natürlich darf man die endgültige Entscheidung nicht von der Optik abhängig machen. Aber eurem Sohn eine Hunderasse vor die Nase zu setzen, die ihm per se schon unheimlich ist, fände ich falsch.


    Auf alle Fälle ist es eine ganz tolle Sache, wenn Kinder mit einem Haustier aufwachsen.

  • ich weiß ja nicht wo ihr wohnt und wie das bei euch mit Haltungsverboten aussieht aber wenn die Französische Bulldoggen gefallen (gut dass du davon absiehst) schau dir doch mal richtige Bullterrier oder auch Miniaturbullterrier an. Die sind soooo knuffig und ich kenne sie wirklich nur als liebenswerte Clows und kleine Dumpfbacken. Hier hat jemand unerlaubter Weise 2 Bullis und die laufen täglich am Rad, ob das mit Miniatur Bullies auch geht weiß ich nicht aber bestimmt (wenn sie denn an diesem Tag gerade Lust drauf haben)

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