Kenne zwar selber nur 3 Exemplare, aber irgendwie könnte ich mir bei euch auch einen Continental Bulldog vorstellen.
Recht groß, kurzhaarig und ruhige Hunde, die mit Gassi und Spielen komplett glücklich sind. Zusätzlich ziemlich robust im Wesen und so gar keine Sensibelchen.
Will to please kennen die halt wenig, aber gerade in einer Familie mit Kindern sind es doch echt lustige Hunde, die vor allem keine Probleme haben, wenn da auch mal eine kreischende Spielhorde dran vorbei rennt (ich weiß, Kinder sind nicht immer so, aber zumindest hier bei uns ist schon ab und zu mal ordentlich Trubel).
Ich kenn eine Continental Bulldog Hündin vom Trailen, die ist sehr geräuschempfindlich und ein Sensibelchen. Total nette Hündin, ruhig und freundlich, aber wenn es ne Straße weiter laut ist, dann geht sie z.B. einfach nicht mehr weiter und friert fest oder legt den Rückwärtsgang ein. Sie wird nicht unbedingt offensichtlich panisch, aber innerlich macht es der Maus wirklich sehr zu schaffen.
Meines Wissens nach hat sie keine schlechten Erfahrungen gemacht.
Nur ein kleiner Eindruck von der Rasse, aber zumindest diese Hündin kann ich mir absolut nicht in einer Familie mit kleineren Kindern vorstellen.
Ich seh hier eher:
- Golden Retriever
- Labbi (wenn man mit dem körperlichen Überschwang gut klarkommt)
- Eurasier
- Großsspitz oder Wolfspitz (da hättet ihr wohl am allerwenigsten Jagdtrieb und vielleicht den einfachsten Freilauf!)
- LH Collie
- Pudel (gibt's ja in allen Größen)
- Weißer Schweizer Schäferhund (Bei uns in der Rettungshundestaffel führt hat eine gleich 3 WSS, die sind daheim auch einfach Familienhunde und hab noch nie gehört, dass es Schwierigkeiten gäbe. Die brauchen auch nicht zwangsläufig Hundesport.)
- Wasserhunde (Portugiesisch, spanisch oder der italienische Lagotto Romagnolo; da gibt's auch sehr nette Familienhunde)
Generell: Es lohnt sich parallel bestimmt auch die Tierheime abzuklappern, es gibt da durchaus auch Hunde, die schon ein paar Jahre alt sind und zB. wegen Scheidung abgegeben wurden, aber davor in Familien gelebt haben und völlig normale, nette Hunde sind. Da wüsstet ihr dann, was ihr euch ins Haus holt, und eine Menge Erziehungsaufwand und Management würde ggf. wegfallen. Klar hat man auch mit erwachsenen Hunden noch Baustellen, an denen man arbeiten muss, aber eben in geringerem Ausmaß, wenn ihr euch vom Tierheim gut beraten lasst.
Ihr könnt euch ja in Ruhe umgucken, schaut euch möglichst viele Rassen live an - nicht nur bei Züchtern im Garten, wo man nur einen sehr einseitigen Blick auf die Hunde hat, sondern auch im Bekanntenkreis, in Hundeschulen zuschauen und den Leuten Löcher in den Bauch fragen, Leute bei Spaziergängen mal begleiten, geht zu Hundesportveranstaltungen oder Ausstellungen, versucht möglichst viele Eindrücke zu sammeln. Auch einfach ganz bewusst mal mit offenen Augen durch die Landschaft gehen und schauen, wie die Hunde um einen rum so drauf sind. Ruhig auch mal in Hundeschulen fragen, ob sie Kontakte zu Besitzern der Rasse XY vermitteln können.
Keine Beschreibungen im Internet können die realen Eindrücke und Gespräche ersetzen.
Noch was zum Fell: Oft ist längeres Fell pflegeleichter als kurzes, weil die Hunde oft erstaunlich wenig haaren und die Unterwolle sich leicht abbürsten oder abzupfen lässt von Klamotten und Co., während die Haare von typischen Kurzhaarrassen richtig in Textilien stecken bleiben, fast wie mit Widerhaken. Auch Dreck fällt bei Spitz und ähnlichen Rassen von selber raus, und Bürsten muss man außerhalb vom Fellwechsel auch nicht großartig. Einfach mal rumfragen bei Besitzern
Beim Pudel oder den Wasserhunden muss man nur ein paar Mal im Jahr scheren (lassen) und hat ansonsten null Hundehaare im Haus rumfliegen. Für Besuche bei sehr pingeligen Bekannten/Verwandten, in Ferienunterkünften oder auch im Auto ganz praktisch.
Also abgesehen davon, dass Kurzhaarhunde sich leichter abtrocknen lassen bei Schmuddelwetter und etwas weniger Dreck ins Haus tragen an diesen Tagen, habt ihr da keine Vorteile durch die Fellstruktur.
Alles in allem finde ich, klingt das bei euch wirklich gut und machbar!
Vielleicht noch als Anregung zwecks Alleinbleiben/Betreuung durch die Tante: Es schadet bestimmt nichts, frühzeitig auch nach anderen Optionen zu schauen, falls dem Welpen das Alleinbleiben doch schwerer fällt die ersten Monate. Dann seid ihr da einfach abgesichert.