Zwei streitende Rüden

  • Ich habe sie schon im Vorstellungstread erwähnt, zwei nicht kastrierte Rüden. Tyson ist knapp 15 Jahre alt und ein Border Collie Mischling. Er ist aufgrund des Alters schwer Herzkrank. Nimmt Tabletten um dies zu kompensieren.
    Butch ist knapp 10 Monate alt und eine old english Bulldogge.
    Tyson haben wir seitdem er 6 Wochen alt ist, den anderen haben wir mit 6 Monaten vom Züchter geholt.
    Beide haben sich bis vor einer Woche geliebt. Haben alles zusammen gemacht, gefressen und geschlafen.
    Nun ist es so das beide sich andauernd anknurrenn und mittlerweile sechs Mal geprügelt haben. Wir sind immer sofort dazwischen und haben die beiden getrennt. Auch nach den Attacken räumlich.
    Tyson baut momentan immer mehr an. Erst heute war er beim Tierarzt damit er was zum entwässern erhält.
    Ich bin mit meinem Latein am Ende. Was können wir tun um die Situation zu entschärfen?
    Im vorraus vielen Dank.

    • Neu

    Hi


    hast du hier Zwei streitende Rüden* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!


    • Hm, die Konstellation klingt aktuell einfach ungünstig. Der Junghund ist mit 10 Monaten in der Pubertät und testet seine Grenzen, bzw. ist sicherlich dann und wann einfach frech, und der Opa ist schwach und wahrscheinlich reichlich genervt vom Jungspund.
      Die brisante gesundheitliche Lage beim Opa kann das verschärfen, da manche Hunde auf Krankheit bei Artgenossen sehr ungut reagieren.


      Es liest sich nicht so, als ob man das so lösen kann, dass beide miteinander und nebeneinander friedlich leben können, da es ja bereits mehrfach geknallt hat.
      Eine wirklich schwierige Situation... die ich schon als sehr ernst ansehen würde.


      Eine Option wäre, die beiden dauerhaft räumlich zu trennen, damit der Opa halbwegs friedlich seine letzte Zeit bei euch noch genießen kann. Das Trennen ist meist aufwändig und umständlich.
      Aber doch wohl besser, als den Junghund komplett abzugeben, oder gar den Opa zeitnah einzuschläfern, wenn es ihm noch halbwegs gut geht.

    • Mein Rat und meine ehrliche Meinung:


      Gib den jungen Hund zurück zum Züchter und gönne deinem herzkranken, fast 15jährigen Senior den wohlverdienten Ruhestand als Einzelhund!


      Alles andere wäre mit strengem Management und strikter Trennung verbunden, das ist nicht der Sinn zur Anschaffung eines Zweithundes.
      Einem herzkranken Senior, der immer mehr abbaut, würde ich niemals unter diesen Umständen einen jungen Rüden vor die Nase setzen.


      LG Themis

    • Puh, schwierige Situation... ich bin gespannt auf die Antworten, die noch kommen.


      Mir stellt es sich so dar, dass Tyson als Älterer natürlich auf gewissen Rechten besteht, aber nicht mehr kann, wie er will, weil er alt und krank ist.
      Butch ist als heranwachsender Halbstarker natürlich daran interessiert, seine Position zu stärken, und wird sich gewisse Dinge herausnehmen, was Tyson aber nicht zulassen kann, wenn er seine Position nicht in Gefahr bringen will....


      Das heißt, eure Hunde haben einen Interessenkonflikt (aber das wußtet ihr auch schon ohne mich... :p )...


      Als Lösung fällt mir ein, die beiden wirklich immer zu trennen, wenn ihr nicht zu Hause seid, ihnen möglichst viel Platz zur Verfügung zu stellen (keine Hundeplätze, die aneinander grenzen in engen Räumen, zB), mehrere Wasserschüsseln aufstellen, immer getrennt füttern, und ansonsten den Hunden durch eure Körpersprache und Anwesenheit klarmachen, dass ihr ein Auge auf sie habt.


      D.h. ihr toleriert auch böse Blicke oder aufgestelltes Fell nicht einmal im Ansatz und sorgt für Ruhe im Karton.


      Bei meiner alten DSHündin wurde mir empfohlen, bewußt ihre älteren Rechte zu stärken vor dem Youngster. ZB indem sie zuerst frisst, zuerst einen Knochen bekommt (am besten natürlich räumlich von dem anderen Hund getrennt), solche Dinge.
      Wenn Butch euren Tyson zB bedrängt oder ihm den Weg abschneidet, da schon dazwischen gehen.


      Irgendwann werden die Hunde ein Miteinander gefunden haben, mit dem beide leben können (zumindest sollte es so sein... ;) ) das kommt auch auf die Schärfe der Auseinandersetzungen an und ob die Gefahr besteht, dass tatsächlich einer der beiden zu Schaden kommt.

    • Ich finde es ganz gruselig, wenn ein 15jähriger mit dem gesundheitlichen Bild seine letzten Wochen so verbringen muß. Das hat er einfach überhaupt gar nicht verdient. Ich bin da ganz bei Themis.

    • Ich finde es ganz gruselig, wenn ein 15jähriger mit dem gesundheitlichen Bild seine letzten Wochen so verbringen muß. Das hat er einfach überhaupt gar nicht verdient. Ich bin da ganz bei Themis.

      Hm... ist der ältere Hund wirklich schon so gebrechlich, dass es nur noch um Wochen geht?


      Ich hatte das so verstanden, dass er schon noch fit ist, zwar mit Tabletten, aber noch nicht so gebrechlich, dass ein Einschläfern überhaupt im Raum stehen würde... oder? :???:


      Natürlich muss man da abwägen, ob das wieder wird oder nicht... nur, wenn sie bisher ein Herz und eine Seele waren, sind die Chancen dann so schlecht, dass man gleich den jüngeren Hund abgibt?


      Unsere alte Hündin war anfangs auch schwer genervt davon, einen Welpen vor ihre Nase gesetzt zu bekommen... sie war allerdings erst 11. Und sie ist dann nochmal richtig aufgeblüht und hat noch 2 Jahre gelebt, auch mit Medikamenten, aber am Ende haben die 2 sich jeden Tag die Ohren und das Fell geputzt und waren beste Kumpel.
      Da gab es auch mal Stress, aber ich hatte da ein Auge drauf und hab jede Feindseeligkeit sofort unterbunden...


      Aber ok, jedes Gespann ist anders... und sind auch 2 Rüden und nicht wie bei mir 2 Weibchen... :smile:

    • Die Probleme werden schon weit eher angefangen haben, als Ihr es durch die offen ausgetragenen Konflikte bemerkt habt.
      Sprich, da schwelte schon länger was auf subtilere Variante, was jetzt eskaliert.


      Da noch einzugreifen, wenn man die kleinen Vorzeichen übersieht, wird wirklich schwierig werden - das bedarf eines punktgenauen Managements, damit vor allem der Jungspund merken darf, dass so viel Eigeninitiative in dieser Hinsicht nicht gewollt ist von Euch.


      Die Frage ist: wollt Ihr Euch das antun?
      Das kann, wenns schon regelmäßig knallt, entsprechend länger dauern.


      Und da gehts mir wie @Themis und @mittendrin - grrad wenn ich die Bilder meiner bisherigen Oldies vor Augen habe. Wenn Tyson grad aktuell so abbaut (die Hitze wird es auch nicht besser machen), braucht der Kerle mit Sicherheit keinen Stress mit einem pubertierendem Junghund.


      Meine Tüdel-Oldies sind von mir für die anderen schlichtweg für tabu erklärt worden - ein altersschwacher Hund, der dezent dement ist und nur noch schlecht hört, kriegt ja so Sachen, wie ein warnendes Brummeln gar nicht mehr mit.


      Auf ganz normales Hundeverhalten würde ich bei einem älteren, kranken Hund nicht mehr setzen wollen.


      LG, Chris

    • Die Probleme werden schon weit eher angefangen haben, als Ihr es durch die offen ausgetragenen Konflikte bemerkt habt.

      Jupp. Das dauernd zusammenhängen ist häufig der erste Hinweis.

      Da noch einzugreifen, wenn man die kleinen Vorzeichen übersieht, wird wirklich schwierig werden - das bedarf eines punktgenauen Managements, damit vor allem der Jungspund merken darf, dass so viel Eigeninitiative in dieser Hinsicht nicht gewollt ist von Euch.

      Kleine Vorzeichen ... ja, wenn man die bei einer solchen Bulldogge denn sehen könnte. Durch die körperlichen Behinderungen ist ein solcher Hund auch gar nicht in der Lage etwas fein zu kommunzieren. Sie können und müssen eigentlich immer mit dem Vorschlaghammer handeln, damit das Gegenüber was merken kann. Dazu kommt, dass dieser Rassetyp eine hohe Neigung mitbringt, mit anderen Hunden nicht sehr distanziert und sozial zu sein.


      Ich würde die Hunde trennen. Das würde ich meinem alten Hund echt nicht antun!

    • Erstmal vielen Dank für die zahlreichen Antworten.


      Vorne weg kann ich noch sagen, das Tyson durch Butch wieder mobiler geworden ist. Auch hat er zugenommen da er jetzt mehr frisst. Sie fressen aber in getrennten Räumen. Bei Tyson ist es aber leider so, dass es sich wahrscheinlich wirklich nur noch um ein paar Wochen handeln KANN. Sein Herz ist kaputt, die klappen schliessen nicht mehr richtig und er hat Extrasystolen. Dann hört er nichts mehr und er hat mehrere Tumore. Weichteile sowie Knochen. Außerdem leidet er unter Arthrose. Unsere Tierärztin will sich aber nicht wirklich dazu äußern wie seine Prognose ist. Sie meinte das er aufgrund seiner Einschränkungen Sinne und Reize nicht mehr richtig wahrnimmt und verarbeitet. Auch bei den Katzen hat er schon geschnappt.
      Wären wir uns im Februar darüber bewusst gewesen hätten wir Butch nicht geholt. Jetzt ist er aber da. Ab Samstag geht er in die Hundeschule. Leider so spät da die Warteliste echt lang war.


      Wenn jemand noch Tipps hat, würde ich sie gerne lesen.


      Danke Nicole

    • Ich würde da auch nicht mehr experimentieren. Ich weiß ja nicht, wie es bei Tyson ist, aber meine 15-jährige Hündin bekommt tatsächlich vieles nicht mehr mit und wäre mit einem Junghund massiv überfordert.


      Abgeben würde ich Butch allerdings nicht! (Ich nehme an, dass es beim Wunsch nach dem Zweithund auch darum ging nicht alleine dazustehen, wenn Tyson nicht mehr ist.) Ich würde die beiden konsequent trennen und eben so viel Qualitätszeit wie möglich mit ihnen verbringen. Schlafen sie im Schlafzimmer? Wenn nicht, wäre das z.B. eine Option, um mehr Zeit mit ihnen zu verbringen. Dabei würde ich entweder abwechseln oder Tyson bevorzugen, weil erstens Butch mit Sicherheit die längeren Spaziergänge bekommt und zweitens bei einem alten Hund natürlich immer irgendwas sein kann.


      Wenn du das Gefühl hast, dass einer der beiden zu kurz kommt, such dir einen Gassigänger/Hundebespaßer für Butch. Er würde sich da bestimmt schnell dran gewöhnen und es wäre ja nicht für immer.
      Hunde zu trennen klingt schimmer als es ist. Ich habe das über 5 Jahre mit meinen beiden Rüden, und fast 8 Jahre mit zwei meiner Hündinnen gemacht und war erstaunt, wie schnell einem das Management in Fleisch und Blut übergeht.

    Jetzt mitmachen!

    Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!