Ziehender Ridgeback und jetzt kann keiner mit ihm Gassi gehen

  • Er reagiert nur auf Katzen oder was er gerne Jagen möchte so extrem. Wenn er sich über Leute freut und sie anspringen möchte, bekommt man ihn gehalten. Begegnet man niemandem oder führ ihn uninteressanten Leuten oder Hunden, passiert auch nichts und man kann mit ihm locker an der Leine gehen.

    Ich finde den Thread am Thema vorbei. Es geht doch gar nicht um die Leinenführigkeit, sondern ums Jagdverhalten. Letzteres ändert sich nicht durch ein paar Trainerstunden.


    Wenn der Hund locker geht, ohne Dauerzug, und es "nur" um das Haltenkönnen in Notfällen geht, dann finde ich den Ring vorne an der Brust eine gute Hilfe. Leine am Halsband und am vorderen Ring einhaken (oder 2 Leinen), und im Fall der Fälle die Geschirrleine festhalten und rückwärts laufen. Dann geht die Kraft nicht nach vorne.


    Für ein Leinenführungstraining bei Hunden, die dauernd ziehen, ist das natürlich nix. Das ist aber auch ein völlig anderes Problem.


    Ich würde halt gucken, dass ich den Hund ins Auto kriege und wegfahren, sonst in den Garten.

  • Im ersten Posting steht es aber anders, da ist der Hund überhaupt nicht leinenführig.

  • Das Beispiel mit dem Kind war nur auf die Kraft bezogen, ich hätte auch ältere etwas gebrechliche Person schreiben können. Um abschätzen zu können, ob meine Eltern in Zukunft mit ihm gehen könnten, wenn er dann richtig trainiert wäre.



    frauchen07: Du hast recht, es geht eigentlich ums Jagdverhalten. Aber auch wenn er sich über Menschen freut muss man meist etwas Kraft aufbringen. Zuhause geht das meistens, früher hat er jeden an der Tür angesprungen, jetzt steht er manchmal nicht mal auf, wenn ich zu Besuch komme. Aber auch da kommt es drauf an, wenn er aufgeregt ist, dann will er auch mich noch manchmal anspringen und hört nicht auf ein erstes Nein.



    Das mit dem Freilauf hatte ich wohl auch falsch verstanden (war selber nie dabei). Auf Hundewiesen besteht die Gefahr, dass er andere Halter anspringt. Und sonst lassen sie ihn auf dem Feld laufen, wenn niemand da ist, aber da rennt er dann Hasen hinterher und das darf doch auch nicht sein. Er hört dann auch nicht, kommt nur sofort zurück, sobald der Hase verschwunden ist.

  • Frankyfan: Ohja, als Welpe fand er halt alles so interessant, dass er überall hingezogen hat. Er zieht nicht generell, sondern wenn er was toll findet. Und das ist mittlerweile nicht mehr jedes Blatt auf der Straße, sondern Menschen oder "Beute". Ganz selten auch mal, wenn er was leckeres sieht.
    Aber ich frag da lieber nochmal nach, wie das ganz genau ist, bzw ein Trainer wird es dann ja auch sehen.

  • Also in der jetzigen Situation wäre wohl das Verantwortungsbewussteste:


    Hund an der kurzen Leine am Geschirr und dem HB zum Auto führen, rein da, mitten ins Nirgendwo fahren (bloß keine Hundewiese oder stark begangene Wege), dort an der kurzen Leine zum Lösen spazieren, allen Reizen aus dem Weg gehen, und ansonsten nur Garten und eingezäunte Flächen für die Bewegung und „Auslastung“ nutzen. Das wird der Hund auch eine längere Zeit überstehen.
    An der kurzen Leine und auf trockenen Wegen solltest du den Hund halten können. Du kannst das ja mal etwas auf eingezäunten Flächen vorher üben, vielleicht schaffst du es, sein Zerren zu provozieren, um deine Standfestigkeit zu trainieren.
    Und wenn du dir diese kleinen Runden nicht zutraust, würde ich ebenfalls einen professionellen Gassigänger suchen, dem du ehrlich erklärst, wie dieser Hund so drauf ist.


    Parallel suchst du ja schon nach einem Trainer. Bis die Arbeit mit diesem Früchte trägt, wird es halt etwas dauern. Und für die Zeit würde ich mich wie oben genannt verhalten.

  • Das können nur die Ridge- Halter hier beantworten, aber nach dem, was ich so lese und auch erlebe (kenne sie nur sehr gut gesichert vom Sehen)- eher nicht.Nur als Eindruck von der Stärke dieser Rasse: niemals.

    Ein Kind unter 14 hat überhaupt nicht alleine mit irgendeinem Hund Gassi zu gehen. Egal ob erzogen oder nicht. Die allermeisten Hundehalterhaftpflichtversicherungen haben das so in ihren Versicherungsbedingungen.


    Ganz davon abgesehen geht es ja auch nicht nur um das Handling des eigenen Hundes sondern auch darum, dass ein anderer, fremder Hund beim Gassi gehen Probleme bereiten könnte. Und welches Kind weiß bitte damit umzugehen?

  • Wie alt sind deine Eltern denn, weil du von gebrechlich schreibst?


    Also für mich liest sich das leider so, dass dieser Hund unreflektiert in Bezug auf Größe, Kraft und rassespezifischer Eigenschaften und ohne klaren Blick auf das eigene Vermögen angeschafft wurde.


    Ich würde mich an eurer Stelle glaub tatsächlich an den Züchter wenden und darum bitten, gemeinsam mit euch nach einem geeigneten Halter für euren RR zu suchen. Denn so, wie es nach deiner Schilderung klingt, ist dein Vater möglicherweise dauerhaft nicht mehr in der Lage, diesen Hund zu führen. Und selbst wenn er wieder so fit wird, stellt sich die Frage, ob er es voraussichtlich ein Hundeleben lang bleiben wird.


    Alles Gute für euch und deinem Papa schnelle Genesung!

  • Sie sind noch nicht so alt (noch keine 60) und ich würde sie auch nicht generell als gebrechlich beschreiben, ich habe diese Beispiele nur gegeben, um die aktuelle Situation vergleichen zu können.


    Dass die Hunderasse für sie nicht geeigent ist, ist mir leider schon lange klar, zumindest meine Mutter sieht das auch ein und sie würde den Hund auch abgeben. Mein Vater und meine Schwester sehen das wohl anders, sie haben ihn leider auch zu locker erzogen.


    Danke für die Genesungswünsche, aktuell kann man leider noch überhaupt keine Prognose abgeben, es kann sein, dass er in 2 Monaten wieder ganz normal mit ihm gehen kann, aber es wäre auch möglich, dass es noch Jahren zu Problemen kommt. Ich denke nicht, dass Abgabe eine Option ist, solange das nicht geklärt ist.

  • Ein Hund kann noch so gut erzogen sein, es kann immer zu Situationen kommen, denen man auch körperlich gewachsen sein sollte.
    Ein Hund bleibt ein Hund.


    Und es ist nunmal nicht grade einfach, einen Hund so zu erziehen, dass er nicht mehr auf Reize reagiert. Gerade RR sind da auch wirklich nicht einfach, weil sie reaktiv sind, viel Jagdtrieb haben und dabei wenig führig. Da sie so in Mode sind, habe ich da einige Anschauungsbeispiele... gut, dass er freundlich ist, gerne kommt ja Artgenossenunverträglichkeit dazu, gerade bei den Rüden.


    Wenn deine Schwester den Hund unbedingt behalten will, dann soll sie ihn halt nehmen. Wobei ich dem Hund zuliebe noch mal drüber reden würde mit ihr!

  • Es ist ja in erster Linie mein Vater. Meine Schwester schafft das zeitlich in Zukunft nicht mehr.


    Mit Rüden gibt es wohl keine Probleme, weil er kastriert ist, da wird er von anderen Hunden nicht als Rüde wahrgenommen.



    Meine Mutter meint jetzt, dass sie jemanden hier am besten aus der Stadt will, der ab sofort täglich eine Stunde mit ihm geht - aber das ist doch unrealistisch?! Das müsste jemand sein, der sich sehr gut mit Hunden auskennt, und sehr stark, wegen den genannten Situationen. Und dann muss er noch Zeit und Lust haben.
    Ansonsten, wo soll man da suchen?

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