4-monatiger Husky kaum zu bändigen

  • Wo ist denn jetzt bitte der Unterschied den Hund frei im Raum an seinem Körbchen anzubinden oder ihn in eine Box oder Kennel zu sperren?
    Dass der Hund dort nach kurzer Zeit ruht, zeigt doch schon wie müde der ist und dass er einfach die Einschränkung der Bewegung braucht um überhaupt mal zu merken, dass man sich auch hinlegen könnte.
    Natürlich ist das nicht das Ziel, aber im Hundekopf muss es jetzt demnächst einfach mal Klick machen und dann kann er das auch ohne Leine.
    Ich glaube viele unterschätzen hier einfach wie unglaublich anstrengend das sein kann und dass man das ohne Hilfsmittel eventuell nicht abgestellt bekommt :ka:
    Es hilft dem Hund übrigens kein bisschen wenn man ihn völlig übermüdet und überdreht den ganzen Tag durch die Wohnung rennen lässt..


    Bei meinem Partner klappt es ja ein wenig besser als bei mir und der sagt sehr konsequent und auch ein wenig lauter nein. Ich versuche das jetzt auch mal so, das braucht wahrscheinlich auch ein wenig Zeit und kann nicht gleich zu beginn klappen

    Ich kann mir vorstellen, dass dein Partner mehr intuitiv und authentisch reagiert als du. Das wurde hier ja auch schon mal angemerkt. Wenn du aus dem Bauch heraus wütend bist, dann trägst du das mit dem ganzen Körper nach außen, dann funkeln vielleicht deine Augen wütend und du strahlst so eine Energie aus, dass das Eindruck macht. Sowas passiert meistens in Momenten wo einem die Hutschnur platzt. Wo einem ernsthaft weh getan wird. Man darf natürlich nicht übertreiben, sondern körperlich vor allem nur in Maßen werden. Das hat ja auch nicht immer direkt was mit Gewalt zu tun. Aber wenn du aus dem Affekt deinen Hund wirklich ernsthaft wütend schubst oder auf ihn zu stürmst und ihn dadurch mit dem Körper bedrängst, ist das einfach was anderes als wenn du ihn schubst und vielleicht so ein nur halb gemeintes "Nein" sagst.
    Egal wie du reagierst, du musst es von Herzen her ernst meinen und durchziehen. Hunde spüren das nämlich und nehmen dich sonst nicht ernst. Eine Mutterhündin würde auch eine Ansage machen, wenn sie permanent vom Welpen gebissen wird. Und die würde das vielleicht auch ein zweites mal machen, aber das würde dann so sitzen, dass es nachhaltig ist, ohne dem Sprössling ernsthaft zu schaden. Ich hoffe man versteht was ich meine. Es soll natürlich kein Aufruf sein deinem Hund in irgendeiner Weise weh zu tun!

  • Als Greta in dem Alter war, hat sie alleine auch schlecht Ruhe gefunden. Ich habe sie dann an die Leine, hab mich auf die Couch gesetzt, Fuss auf die Leine (natürlich nicht zu kurz) und innerhalb von 2 Minuten hat sie geschlafen.

  • Ich habe jetzt nicht alle Seiten gelesen, aber vielleicht ist meine Erfahrung ja hilfreich.


    Meine Hündin ist jetzt 5,5 Monate alt und war als ich sie mit ca. 9 Wochen bekommen habe ähnlich drauf - Immer am beißen, sogar Gesicht und Hals waren nicht vor ihr sicher, und Füßen hinterher jagen und rein beißen war auch spitze, überall hatte ich Kratzer und aufgerissene Haut oder auch mal blutende Finger. Außerdem viel es ihr schwer runter zu fahren.
    Bei ihr ging sogar das festhalten fast nicht, weil sie sich so gewehrt und gewunden hat, bis sie irgendein Körperteil zum rein beißen erwischt hat, also musste man sie schon fast fixieren damit sie sich beruhigt.
    Aber ehrlich gesagt habe ich mir darüber nicht so große Sorgen gemacht, weil das kein Problem ist, dass bei einem Welpen unüberwindbar oder sehr ungewöhnlich wäre und sie ist eben sehr energiegeladen und frech.^^


    Bei ihr haben die extremen Beißanfälle immer dafür gesprochen, dass sie gerade 'drüber' war und aber selber nicht zur Ruhe kam.
    Also was geholfen hat - So lange festhalten bis sie sich so beruhigt hat, dass sie, wenn man sie los lässt, schläft/döst. Festbinden, bis sie sich so beruhigt hat, dass sie liegen bleibt. Oder auch mal in den Kennel, bis sie eben wieder liegt und sich beruhigt hat. Egal ob sie winselt oder meckert, da musste sie dann eben durch - Weil sie eigentlich total müde war.


    Bei ihrem 'normalen' unerwünschten gebeiße, wurde dann eben aufgeschrien und wenn das nicht half wurde sie ignoriert und von ihr gegangen, oder wenn sie eben so penetrant dran blieb oder beim Treppensteigen in Füße biss (oder in Gesicht/Hals, was halt gar nicht geht), gabs auch mal nen Anschiss und nen Stüber an die Schulter, Brust o.Ä., da sie selbst kaum sensibel ist und man den Anschiss eben auch mal verdeutlichen musste.
    Das anbieten von Spielzeug hat auch geholfen, aber sie steht eben auch auf Spielzeug oder nicht Spielzeug auf dem sie rum kauen und es zerstören kann.


    Das Gebeiße hat sich inzwischen sehr gebessert, sensible Stellen geht sie gar nicht mehr an, sie ist insgesamt vorsichtiger und wenn sie doch mal doof wird hört sie auf ein 'nein'.
    Zwangspausen benötigt sie auch ab und zu noch, und eine Hausleine ist auch ab und zu noch nötig, aber alles schon viel besser.


    Ich muss allerdings auch sagen, dass sie bei anderen Leuten immer noch etwas anders drauf ist und eher überdreht als bei mir, also eventuell musst du da einfach auch an dir selbst arbeiten - Ich war von meinem problematischen ersten Hund eben schon ähnliches gewohnt und kann damit deshalb vielleicht besser umgehen, als ich es ohne diese Erfahrung könnte, weil ich schon sehr viel an mir arbeiten musste für den Umgang mit ihm damals.

  • Nenene das sollte jetzt kein Aufruf und keine Empfehlung sein mit dem "eins auf die Schnauze" - wollte nur damit sagen, dass jeder, wirklich jeder Hundetrainer da massig Ideen haben wird, nette, nicht so nette und gruselige, ABER dass es eben drauf ankommt, dass von dir bzw. euch auch das Richtige bei eurem Nevado ankommt. Weil du geschrieben hattest, dass du Montag in der Hundeschule bist. Erwarte nicht zuviel, der Trainer kennt deinen Hund ja noch gar nicht, und in fremder Umgebung benimmt er sich vielleicht auch gar nicht so wie zuhause.
    Viel Spaß trotzdem
    Silvia

  • Vielen Dank für die zahlreichen Antworten und sorry für die verspätete Antwort. Ich war dieses Wochenende alleine mit unserem Kleinen und deshalb gut beschäftigt

    Der Sinn einer Hausleine ist aber nicht, dass man den Hund in der Wohnung anbindet. Sondern dafür, dass man den Hund daran besser korrigieren kann, wenn man ihn z.b. vom Sofa holen will. Davon einen Welpen in der Wohnung anzubinden, halte ich überhaupt nichts

    Das Ziel ist es natürlich nicht, dass er in der Wohnung ständig festgemacht ist. Das wir nur im Notfall gemacht, wenn er nicht zur Ruhe kommt.

    Wo ist denn jetzt bitte der Unterschied den Hund frei im Raum an seinem Körbchen anzubinden oder ihn in eine Box oder Kennel zu sperren?
    Dass der Hund dort nach kurzer Zeit ruht, zeigt doch schon wie müde der ist und dass er einfach die Einschränkung der Bewegung braucht um überhaupt mal zu merken, dass man sich auch hinlegen könnte.
    Natürlich ist das nicht das Ziel, aber im Hundekopf muss es jetzt demnächst einfach mal Klick machen und dann kann er das auch ohne Leine.
    Ich glaube viele unterschätzen hier einfach wie unglaublich anstrengend das sein kann und dass man das ohne Hilfsmittel eventuell nicht abgestellt bekommt :ka:
    Es hilft dem Hund übrigens kein bisschen wenn man ihn völlig übermüdet und überdreht den ganzen Tag durch die Wohnung rennen lässt..

    Ich finde auch es macht keinen Unterschied, ob man einen Hund nun in eine Box / Kennel sperrt oder ihn anbindet. Bei allen drei Varianten kann er sich halt nur noch begrenzt bewegen. Unser Hund hat ein grosses Problem wenn man ihn irgendwo einsperrt und macht ein riesen Theater. Deshalb kommt für uns eine Box nicht in Frage. Wenn er angebunden wird, dann jault er max. 1 Minute, weil er lieber spielen würde und dann legt er sich hin und schläft. Manchmal merkt er selbst halt einfach nicht, dass es nun Zeit zum schlafen wäre und dass ihm das gut tun würde.
    Ich habe die Hausleine am Freitag zum ersten mal eingesetzt und das war wirklich eine gute Entscheidung. Seitdem läuft es hier viel entspannter und er versteht langsam, dass er gewisse Ruhezeiten einhalten muss. Jeden Tag klappt dies öfters ohne Leine. Heute früh gingen wir Gassi und seitdem schläft er ruhig und zufrieden unter meinem Schreibtisch. Ich bin optimistisch, dass wir die Hausleine immer weniger einsetzen müssen und das wir sie irgendwann gar nicht mehr benötigen.

    Nenene das sollte jetzt kein Aufruf und keine Empfehlung sein mit dem "eins auf die Schnauze" - wollte nur damit sagen, dass jeder, wirklich jeder Hundetrainer da massig Ideen haben wird, nette, nicht so nette und gruselige, ABER dass es eben drauf ankommt, dass von dir bzw. euch auch das Richtige bei eurem Nevado ankommt. Weil du geschrieben hattest, dass du Montag in der Hundeschule bist. Erwarte nicht zuviel, der Trainer kennt deinen Hund ja noch gar nicht, und in fremder Umgebung benimmt er sich vielleicht auch gar nicht so wie zuhause.
    Viel Spaß trotzdem
    Silvia

    Du hast recht, ich sollte wohl keine allzu grossen Erwartungen an die Hundeschule haben. Aber vielleicht hilft es ihm, wenn er mit anderen Hunden zusammen ist und lernt im Spiel was Zuviel ist. Obwohl er bis anhin bei keiner Hundebegegnung einen anderen Hund gebissen oder nach ihm geschnappt hätte. Vielleicht kann uns auch ein anderer Hundebesitzer durch seine Erfahrung noch einen neuen Tipp geben. Falls nicht, dann müssen wir das halt selbst weiterhin konsequent mit den bereits erhaltenen Tipps versuchen in den Griff zu bekommen.


    Betreffend dem Bürsten habe ich es draussen versucht. Und das klappt schon mal besser als drinnen, da er durch viele Dinge abgelenkt ist. Es war noch nicht perfekt, aber das wird schon noch.

  • Kleine Anekdote weil mich das "der arme Hund wird weggesperrt, angekettet" schon wieder nervt.


    Gestern waren wir bei Muttern. Ich wollte was an ihrer Nähmaschine nähen, sie war nicht da, perfekt.
    Überall erstmal durchgelüftet, Nähmaschine aufgestellt, los gings. Bissl müde war ich noch, Gustl auch, weil nur 6 Stunden Schlaf und die 50min Fussweg zu Muttern sind ja sooooo spannend und aufregend. Also für Gustl.


    Jedenfalls sitze ich an der Maschine und nähe vor mich hin. Und beobachte wie der Hund sich immer wieder ein Plätzchen sucht, ne Minute liegen bleibt und dann weiter tigert. Zwei Zimmertüren zu, es wird schon besser, aber dann kommen Nachbars auf den Hof und die müssen erstmal gemeldet werden.
    Und dann wurde weiter ein Plätzchen gesucht und rumgetigert.


    Nach insgesamt 4 Stunden habe ich den Hund dann zu mir in die Küche geholt, ihm seine Decke neben meinen Stuhl gelegt und die Küchentür geschlossen.
    Und siehe da. Hund legt sich hin, bleibt liegen und döst.


    Gut, die Küche ist nun etwas grösser als eine Box oder ein Leinenradius. Aber er brauchte einfach diese räumliche Begrenzung um zu merken, ist ok, ich kann und darf schlafen.


    (Hausleine hatte ich leider nicht mit, sonst hätte ich ihn schon eher angebunden. Und weil ich auch nicht geistig auf der Höhe war :D, halt auch nicht eher begrenzt).


    Ist für mich jetzt übrigens Anlass mit dem Deckentraining zu starten. Aber bis das sitzt kommt weiter die Hausleine in Einsatz.

  • Ist dein Hund noch sehr jung?
    Meine würden ins "Platz" geschickt, spätestens beim dritten Mal sehr energisch und dann wäre Ruhe.

    Er ist erst 4.5 Monate und seit 2 Wochen bei uns. Deshalb kennt er sowas wie Platz noch gar nicht.

    Genau so ähnlich läuft es bei unserem zum Teil auch ab. Er läuft rum, setzt sich hin, dann kommt er wieder, will spielen, setzt sich wieder hin, läuft wieder rum... Sobald dann sein Aktionsradius durch die Leine eingegrenzt ist, schläft er in kürzester Zeit. ein

  • Toll, dass ihr so schnell so große Fortschritte macht. Jetzt kannst du bestimmt auch etwas aufatmen und diese Ruhe wird sich zusätzlich auf den Hund übertragen.
    Einsperren ist bei ihm sicher auch negativ belastet, da er ja auf dem Balkon ausgesperrt war. Das darf man auch nicht vergessen, dass sowas nachhaltig prägt.


    Aber vielleicht hilft es ihm, wenn er mit anderen Hunden zusammen ist und lernt im Spiel was Zuviel ist. Obwohl er bis anhin bei keiner Hundebegegnung einen anderen Hund gebissen oder nach ihm geschnappt hätte.

    Beobachte am besten das Verhalten deines Hundes genau und hinterfrage in der Hundeschule auch kritisch was noch Spiel und was schon Mobbing ist. Ich kann mir gut vorstellen, dass er ein kleiner Mobber sein könnte, einfach aufgrund des Temperaments, der Aufgeregtheit und wegen der fehlenden Beißhemmung. Wenn er bis jetzt bei anderen Hunden friedlich war, ist das doch schon mal super, dass er nur bei euch so schwierig war bisher.
    Welpen und Junghunde spielen untereinander oft sehr rüpelig und sprechen die "Hundesprache" ja noch nicht vernünftig. Es ist immer besser wenn der eigene Jungspund noch Kontakt zu souveränen Althunden hat. Gerade wenn hier eine kleine Lücke in der Sozialisierungsphase ist, kann man das gut wieder ausbügeln wenn man darauf achtet, dass ausreichend Kontakt zu bereits erwachsenden Hunden besteht, die sehr gut sozialisiert sind.

  • Erstmal ein großes :bindafür: dafür das es schon so gut klappt mit der Hausleine!
    Und je mehr Nevado zur Ruhe kommt, desto besser wird es auch mit den anderen Dingen klappen.


    Es gibt ja die Löffeltheorie, die ich persönlich richtig toll finde!
    Man hat ja nun nicht unbegrenzt Löffel, stimmts? Und wenn man erst nen Joghurt, dann ein Müsli, dann einen Pudding isst, den Kaffe noch umrührt, das alles braucht Löffel. Und irgendwann sind die eben alle.
    Jede Aktion die der Hund tut verbraucht eben auch "Löffel". Das Rumtigern, das hochdrehen, zack sind fast alle Löffel verbraucht und man hat keine mehr übrig um wirklich was zu lernen.
    Du nimmst ihm nun die Hektik raus und damit wird er schnell mehr Löffel zum Lernen zur Verfügung haben weil er die nicht sinnlos fürs hektisch sein verbraucht.


    (So, ich hoffe ich hab das richtig erklärt)

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