Hundebox - nachts zum Schlafen und trotzdem tagsüber noch als "Auszeit" verwendbar?

  • Hallo liebes Forum.


    Ich bzw. wir (meine Verlobte und ich) haben eine Frage. Undzwar haben wir am Freitag einen Border-Collie / Australian Sheperd mix bekommen. Sie ist 10 Wochen alt. Sie ist sehr oft sehr ruhig. Wir versuchen dafür zu sorgen, dass sie regelmäßig schläft und nicht alt zu viel betüddelt wird. Soweit wir wissen sollte ein Welpe gut 20 Stunden am Tag schlafen. Allerdings ist das bei unserer kleinen Lilo wohl kaum der Fall. Uns wurde jetzt empfohlen eine Hundebox zu verwenden, wenn sie nachts schlafen soll und wenn sie überdreht bzw. nicht zu bremsen ist. Ignorieren funktioniert nämlich bei ihr nicht. Wenn wir sie ignorieren, dann fängt sie einfach an allen möglich Sachen zu knabbern. Wenn man sie dann Hochnimmt, „Nein“ sagt und wo anders hinstellt, dann sucht sie wieder das nächste um Unsinn zu machen.
    Nun kam der Vorschlag, dass wenn sie einfach nicht aufhört und immer weiter randaliert, wir sie in einer Hundebox tun sollen, damit sie runterkommt. Gleichermaßen soll sie auch über Nacht in eine Hundebox, denn auch nachts (wenn sie pinkeln muss oder einfach nur so) wird sie sehr wild und will spielen. Sie dann in den Korb zu packen und selber ruhig zu bleiben bringt gar nichts. Sie bleibt weiter aufgedreht und will spielen. Sie fängt sogar an zu versuchen ihren Korb auseinander zu buddeln oder leckt den Boden vom Korb ohne Pause ab als wäre es ein Lolli.


    Unsere Frage ist nun Folgende: Verbindet sie nicht schnell die Box mit etwas bösen/Bestrafung wenn sie da rein kommt wenn sie Unsinn macht und einfach nicht aufhört? Kann sie dann wirklich noch nachts zum entspannen/schlafen in die Box?


    Liebe Grüße,


    Levin und Alex.

  • Hallo erstmal,


    ich habe hier einen Welpen (inzwischen 15 Wochen alt), der hat(te) ein ähnliches Problem, obwohl er nicht mal einer so aktiven Rasse angehört wie eure Hündin.
    Er schlief auch bei weitem nicht genug (höchstens so 13-14 Stunden inkl. Nacht) und war entsprechend ständig überdreht/übermüdet. Ignorieren etc. ging auch nicht, da er, wie du schreibst, dann nur Mist machte und ggf. sogar "zubiss", einfach um eine Reaktion von uns zu provozieren.
    Die Box war nicht seines, deshalb haben wir Zimmerkennel (so eine Art Laufstall für Welpen) besorgt.
    Da haben wir ihn reingesteckt, wenn man merkte, er ist jetzt müde und schläft auch von sich aus gleich. Tagsüber stand der Kennel offen und es gab immer mal Leckerchen da drin bzw. versteckte ich da auch welche, wenn er es nicht sah, so dass er immer mal gerne hinging, um nachzusehen, ob es da was gibt.
    Nach 2-3 Tagen habe ich ihn dann immer, wenn ich merkte, der ist übermüdet und dreht total hoch, kommentarlos da rein gepackt (er kann von da aus alles sehen) und habe ihn dann komplett ignoriert (natürlich sichergestellt, dass er kurz vorher nochmal gepinkelt hat etc., damit er nicht plötzlich muss).
    In den ersten Tagen hat er so 3-4 Minuten in dem Kennel rumgemoppert, dann ist er mangels Alternativen (im Kennel ist sein Bett und 1-2 Spielzeuge, die keinen Lärm machen), eingeschlafen.
    Inzwischen schläft er fast nach einer Minute, wenn ich ihn in den Kennel stecke. Manchmal geht er sogar schon freiwillig rein, um ein Nickerchen zu machen.
    Mir hat dieser Kennel "das Leben gerettet" bzw. ist der Hund insgesamt inzwischen viel gechillter, ansprechbar und einfach ausgeglichener. Vorher war er der wandelnde Terror auf 4 Beinen. Klar, stellt er jetzt auch nochmal Dinge an, aber halt das, was ein Welpe so tut und nicht getrieben von diesem Übermüdungswahn.
    Auf 20 Stunden Schlaf kommt er immer noch nicht, aber so auf 17-18 Stunden. Das ist für mich ok, weil ich merke, er ist jetzt ausgeglichen und nur darum ging es mir ja.


    Kannst mich auch gerne privat anschreiben, wenn du noch Fragen hast!


    Viele Grüße
    hundefrauchen

  • Oh je, da habt ihr aber seine sehr grandiose Mischung. Seit ihr euch darüber im Klaren gewesen was mit diesem Mix auf euch zukommt?
    Ich persönlich würde den Hund erstmal nur nachts in die Box packen damit er wenigstens nachts ausreichend zur Ruhe kommt und nicht herumkaspert. Vllt. reicht das ja schon aus damit er tagsüber ruhiger ist.
    Und dann würde ich den Tagesablauf überdenken ob der nicht zuviel für den Welpen ist, sodass er so arg überdreht ist.


    Wie sieht denn euer Tagesablauf genau aus? Ich denke, den kann man sicherlich noch optimieren, sodass der Hund von selbst besser zur Ruhe findet.

  • Viel wichtiger als den Hund irgendwo einzustopfen, weil er nicht korrekt funktioniert, ist, den Alltag zu Durchleuchten, WARUM der Welpe dieses Verhalten zeigt.


    "Und muss so uns so lange schlafen" gilt nicht. Es geht um den kompletten Alltag, alle (!) Bedürfnisse eines solchen Welpen. Also, Spaziergänge, wie was trainiert wird, Sozialkontakte, Umgang mit ihm - auch im Haus, Ausflüge usw ...

  • Schon einmal danke für die Antworten :)


    Also einen Welpenlaufstall haben wir heute bekommen und werden es auch mal damit ausprobieren. Wir haben allerdings etwas die befürchtung das sie eher mit dem Laufstall spielen wird, als ihn zum schlafen zu benutzen :D
    Was wir uns da für eine Rasse besorgt haben war uns vorher bewusst ja. Gestern Abend haben wir versucht sie in die Box zu packen, allerdings hat sich dann nur super viel geweint. Als sie dann für ca. eine halbe Minute nicht geweint hat, haben wir die Tür erst einmal wieder aufgemacht. Wir hatten etwas die befürchtung das sie die Box mit etwas bösen verbindet :/


    Der Tagesablauf ist recht Spontan. Abends um ca. 23 Uhr geht es schlafen. Sowohl für uns als auch für Lilo. Nachts wird so dann so alle 2-3 Stunden wach und weckt uns, indem sie versucht am Bett hochzuspringen. Manchmal legt sie sich dann auch wieder hin nachdem man kurz nach ihr geschaut hat und schläft dann wieder für eine stunde. Dann macht sie es wieder, da sie nun einmal aufs klo muss. Aber immerhin gibt sie uns jetzt schon bescheid wenn es soweit ist.


    Morgen um 6 bzw. halb 7 ist sie dann wach. Dann will sie auch schlicht und ergreifend nicht mehr schlafen. Meistens stehe ich dann auf, gehe mit ihr ins wohnzimmer (da sie im schlafzimmer nicht spielen darf, bzw. wir es einfach dort nicht machen) und lass sie etwas herumblödeln während ich mir das sofa für ein schläfchen fertig mache. Wenn sie dann nach ca. 30-45 Minuten wieder ruhiger ist, lege ich mich hin. Bisher ist sie dann kurz nachdem sie sich selber auf den Boden hingelegt hat zu mir hoch gekommen und hat sich neben mich gelegt zum schlafen (oder ganz auf mein kopfkissen mit rauf). Nach 2 stunden ist sie dann wieder wach. Dann gibt es essen. Dann pipi machen in den Hof. Dann geht es wieder rein. Wenn wir rein kommen wird sie erst einmal ignoriert. Wenn sie dann selber nicht ruhe machen will, spielen wir etwas mit ihr oder üben das Kommande "aus". Und so geht es dann quasi mit ein paar Spaziergangsversuchen (meistens geht sie nicht viel weiter als 100 Meter mit, da wir in der Stadt leben), zwischen drin weiter. Spielen, schlafen, spielen (dann sehr lange nicht ruhe geben und alles anknabbern), vielleicht mal wieder schlafen, spielen, spielen, spielen.. Auch wenn wir sie ignorierne, spielt sie einfach mit sich selbst.
    Oder sucht sich was zum Unsinn machen.
    Zwischendurch gibt es noch Mittagessen für sie und abends dann natürlich auch Abendessen.


    Abends geht es kurz vor dem schlafen noch einmal raus. Wir gehen regelmäßig mit ihr raus, damit sie nicht in die Wohnung pinkelt und lernt draußen zu machen.


    Jetzt am Samstag wollen wir anfangen mit Hundeschule (welpenschule), damit sie andere Welpen sieht. Allerdings ist das ja nur einmal die woche für ca. eine Stunde :/
    Eine Überlegung wäre mit ihr in den Park direkt bei uns in der nähe zu fahren. Dahin gehen wird sie sicher noch nicht, da es noch zu weit und zu grußelig für sie ist. Da gibt es eine Hundestelle.

  • Was wir uns da für eine Rasse besorgt haben war uns vorher bewusst ja.

    Das glaube ich Euch kein Bisschen. Denn, dann hättet Ihr diese Mischung, die sich im Verhalten gegenseitig immer wieder im kompletten Leben übel im Weg steht, niemals gekauft. Schon gar nicht für ein Leben in der Stadt.

    Gestern Abend haben wir versucht sie in die Box zu packen, allerdings hat sich dann nur super viel geweint. Als sie dann für ca. eine halbe Minute nicht geweint hat, haben wir die Tür erst einmal wieder aufgemacht. Wir hatten etwas die befürchtung das sie die Box mit etwas bösen verbindet

    Ja, wenn Ihr das so "übt", dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Ihr das richtig übel versaut. So trainiert man das nicht.
    Sucht Euch lieber einen vernünftigen Trainer, der es Euch zeigt und lasst das Ding solange einfach offen herumstehen.

    Der Tagesablauf ist recht Spontan.

    Das ist für diese Rassemischung Gift. Aber, das wird Euch ja klar sein, wenn Ihr Euch vorher darüber schon so gut informiert habt.

    Wenn sie dann selber nicht ruhe machen will, spielen wir etwas mit ihr oder üben das Kommande "aus".

    Das ist der beste Weg einen Beschäftigungsjunkie aus dem Hund zu machen, der dann zukünftig auch nicht alleinbleiben kann, weil er seinen Stoff braucht.


    In der Wohnung spielt man mit so einem Hund gar nicht. Auch Übungen werden nicht gemacht, außer dem, was eh anfällt, weil die Situation das ergibt.


    Halt: Doch eins würde ich sofort auch Zuhause immer wieder trainieren, weil alle Welpenbesitzer das verpennen. Tierarzt und Handlingtraining. Dabei meine ich nicht, dass man beim zappelnden Welpen mal kurz das Maul aufreißt, sondern richtig vernünftiges Training.

    Und so geht es dann quasi mit ein paar Spaziergangsversuchen (meistens geht sie nicht viel weiter als 100 Meter mit, da wir in der Stadt leben),

    Ihr lasst wichtige Zeit verstreichen zur Gewöhnung an Umwelt und fremde Umgebungen verstreichen. Ist Euch klar?

    Spielen, schlafen, spielen (dann sehr lange nicht ruhe geben und alles anknabbern)

    Ich hoffe inständigst, dass beim Wort Spielen kein Mensch beteiligt ist.

    Jetzt am Samstag wollen wir anfangen mit Hundeschule (welpenschule), damit sie andere Welpen sieht.

    Das ist viel zu wenig und viel zu spät. Dein Welpe hat bisher 24 Stunden am Tag mit anderen Hunden gelebt. Und dann von einem Tag auf den anderen sind Artgenossen von diesem Planeten verschwunden. Das ist traumatisch.
    Du solltest Dir ein Netzwerk an verschiedenen gut sozialisierten Hunden unterschiedlichen Alters schaffen. Den Hund auf öffentlichen Freilauf Wiesen als Versuchkarniggel ins Gehege werfen, ist dagegen keine gute Idee.

    Eine Überlegung wäre mit ihr in den Park direkt bei uns in der nähe zu fahren. Dahin gehen wird sie sicher noch nicht, da es noch zu weit und zu grußelig für sie ist. Da gibt es eine Hundestelle.


  • Und so geht es dann quasi mit ein paar Spaziergangsversuchen (meistens geht sie nicht viel weiter als 100 Meter mit, da wir in der Stadt leben), zwischen drin weiter. Spielen, schlafen, spielen (dann sehr lange nicht ruhe geben und alles anknabbern), vielleicht mal wieder schlafen, spielen, spielen, spielen.. Auch wenn wir sie ignorierne, spielt sie einfach mit sich selbst.
    Oder sucht sich was zum Unsinn machen.
    Zwischendurch gibt es noch Mittagessen für sie und abends dann natürlich auch Abendessen.

    Ich finde, ihr macht zuviel mit ihr, vor allem angesichts dessen, dass sie erst ein paar Tage da ist. Einen aufgedrehten Hund fährt man nicht in einem Tag wieder runter, das hat schon allein mit dem Abbau von Adrenalin zu tun, das geht nicht von jetzt auf gleich.
    Natürlich ist es doof, wenn sie in der Box/im Kennel weint, aber wer soll den in Zukunft bei euch den Tagesablauf vorgeben? Ihr oder der Hund??



    Wenn sie dann selber nicht ruhe machen will, spielen wir etwas mit ihr oder üben das Kommande "aus".


    Ich sehe, der Zwerg hat euch schon gut im Griff. "Nee, Ruhe halten will ich nicht, also nerve ich so lange, bis die mit mir spielen." Geht voll auf die Taktik.


    Auch wenn euer Tagesablauf eher chaotisch ist, solltet ihr versuchen, fixe Strukturen zu etablieren. Vor allem Welpen hilft das ungemein, weil sie sich daran orientieren können. Man muss ein bißchen langen Atem dafür haben. Gewohnheit heisst ja auch darum so, weil man sich erst dran gewöhnen muss. xD


    Bei uns ist es z.B. wie folgt:
    Aufstehen 7 Uhr, 15-20min Gassi, Frühstück für die Hunde, dann haben die Hunde Sendepause, weil WIR frühstücken
    Unser Welpe döst dann entweder oder beschäftigt sich allein mit einem Spielzeug, das überlasse ich ihm


    Von 8-9 Uhr stecke ich ihn nochmal in den Kennel, da gehe ich Duschen etc., er schläft dann.
    Gegen 9 Uhr hole ich ihn raus und es geht nochmal aufs Klo (nur raus in den Garten, direkt wieder rein). Manchmal spielen wir dann oder machen eine kurze Übung, ein Suchspiel oder sonst was, max. 10 Minuten.
    Danach gehe ich nach oben in mein Büro (Home Office) und er kommt mit. Da beschäftigt er sich dann so eine knappe Stunde selber, bekommt einen Kong o.ä. von mir, spätestens gegen 10.30 Uhr legt er sich zum Schlafen hin und schläft bis gegen 12 Uhr, denn da ist der "große" Mittagsspaziergang. Da lade ich oft die Hunde ins Auto, fahre ans Wasser oder sonstwohin und wir haben Spaß zusammen so 30min. wobei er davon max. 20min läuft.
    Danach Mittagessen für die Hunde und dann hält er Mittagsschlaf. Dafür stecke ich ihn in seinen Kennel im Schlafzimmer (im Wohnzimmer oder Arbeitszimmer, wo mehr Unruhe ist, schläft er schlecht). Da schläft er total friedlich bis circa 15 Uhr bis 15.30 Uhr. Den Kennel mache ich zwischendrin heimlich auf, wenn er wach ist, kann er einfach zu uns kommen, klappt problemlos.
    Dann spielt er meist im Garten mit unserer Hündin und verdöst dann die Zeit bis 18 Uhr, wo wir die Abendrunde gehen, dann gibts nochmal Essen. Ab 19 Uhr schläft er im Kennel (geht selber rein) und kommt nur gegen 22-23 Uhr nochmal raus zum lösen bevor es ins Bett geht.


    Die festen Rituale/Zeiten etc. sind total wichtig. Anfangs ist er mir morgens immer wie ein Blöder durchs Arbeitszimmer geflippt. An Arbeiten war da nicht zu denken. Inzwischen weiß er, dass er morgens zwischen 9-12 Uhr "abgemeldet" ist. Er ist ja nicht allein, ich streichel ihn auch mal etc, aber ich bestimme, wann er Aufmerksamkeit bekommt.
    Inzwischen liebt er das Arbeitszimmer. Beschäftigt sich hier oder pennt. Er weiß ja, um 12 Uhr kommt seine große Stunde.


    Schafft feste Zeiten / Rituale für eure Kleine, an denen sie sich orientieren kann. So etwas gibt Sicherheit und wenn man sich sicher fühlt, kommt man auch leichter zur Ruhe.

  • Doch wir waren uns darüber bewusst. Wie gesagt, wie haben 400 Meter von hier einen großen Park in den wir eigentlich 2-3 Mal am Tag für etwas längere Zeit mit Ihr gehen möchten. Auch ohne sie als "versuchskarniggel" ins Gehe zu werfen. ;) Eher zum rumlaufen, spielen und hoffentlich andere Hunde kennen lernen.


    Wir haben es dann gestern auch gelassen. Kauknochen gibt es nur in der Box. Und futter bekommt sie jetzt auch nur noch in der Box. Wenn sie tief schläft, dann legen wir sie in die Box, wo sie dann auch direkt weiter schläft. Die Tür bleibt dabei offen. Heute ist sie auch ab und zu ganz von alleine rein. Zwar nur kurz reingesetzt, herumgeguckt und dann wieder raus. Aber besser als nichts.


    Nein wir Spielen in der Regel nicht drinne nicht mit ihr. Sondern bisher nur im Hof. EIn paar mal haben wir es jetzt drinnen gemacht, aber wenn das so überhaupt nicht gut ist, dann lassen wir das natürlich jetzt.

    Ihr lasst wichtige Zeit verstreichen zur Gewöhnung an Umwelt und fremde Umgebungen verstreichen. Ist Euch klar?

    Was genau meinst du damit? Wie sollten wir dann am besten vorgehen?



    Wir sind bereits dabei zu versuchen so viele Hundebesitzer in Kiel wie nur möglich kennen zu lernen, damit Lilo auch viele andere Hunde treffen kann.

  • Was genau meinst du damit? Wie sollten wir dann am besten vorgehen?

    Er meint wichtige Wochen für die Sozialisierung, also alles kennenlernen wie z.B. Fahrradfahrer, Jogger, Bus, Traktor, Kirchenglocken, verschiedene Menschen in allen möglichen Situationen, andere Tiere (z.B. Pferde etc.), Aufzug, Trödelmarkt etc.
    Halt eben alles, was später im Hundeleben mal eine Rolle spielt. Das sollt ihr nicht alles in einen Tag pressen, sondern über die Wochen versuchen, das stückweise "abzuarbeiten". Ich mache das meistens mit einem der Spaziergänge am Tag, wo ich die ältere Hündin i.d.R. zuhause lasse, weil der Welpe auch "allein" zurecht kommen soll.
    Das sieht dann z.B. so aus, wir fahren an den Rhein. Wir laufen über die Promenande, er trifft andere Hunde, Radfahrer, Jogger... wir gehen runter auf den Bootsanleger. Komische Untergründe, Eisenketten, die seltsam klingen, ich werfe hier und da gezielt mal ein Leckerchen ein, tolles Spiel, macht Spaß, wir gehen zurück, ich schaue noch beim Bäcker auf dem Weg rein und nehme Kuchen mit. Er lernt still warten im Laden an der Kuchentheke, kriegt nen Keks fürs Lieb sein...
    All das passt in 20min, da im Abstand einer Strecke von 400m zueinander liegt. Anderen Tags fahren wir z.B. in die Stadt. Erst in den Park oder einen Grünstreifen zum Lösen, dann mal 200m durch die Innenstadt, vielleicht in ein Geschäft rein o.ä.


    Wie gesagt, ich mache nicht alles ausschließlich für den Hund, überlege aber in allen Situationen, wo sich vielleicht gerade ne gute Gelegenheit ergeben könnte, was zu lernen. Zum Beispiel die Tage am Fluss, da hatten Kinden einen wackeligen, aber stabilen Steg über den Fluss gebaut. Super, gleich mal nehmen, zum Üben von Laufen über unsichere Untergründe.
    In dem Alter sind Welpen i.d.R. furchtlos (meiner auf jeden Fall) und nehmen all diese Dinge gut und gerne auf. Was sie jetzt als "harmlos" kennenlernen ist fürs Leben verankert.
    Oder ich mache auf dem Spaziergang einen Abstecher in die Lobby vom Seniorenheim, wo wir sowieso gerade vorbeigehen. Die alten Leute freuen sich über das Flauschteil, das sie besucht und er lernt Krücken, Rollatoren und Rollstühle kennen.
    Viele tolle Dinge zur Sozialisierung begegnen einem vom selbst, man muss nur die Augen offen halten. Die paar Sachen, die dann fehlen, hole ich gezielt nach.

  • Alles klar. Bisher hatten wir bloß irgendwie das Gefühl, dass sie noch recht ängstlich draußen ist. Vor Autos scheint sie keine angst zu haben, die guckt sie bloß doof an und macht wieder was anderes. Sie zieht dabei auch nicht den Schwanz ein.


    So extrem Spontan ist der Tagesablauf jetzt auch nicht. Wir müssen nur irgendwie erst noch den richtigen Rythmus finden. So einen wie Hundefrauchen ihn beschrieben hat. Habt ihr tipps wie man das am besten lösen kann mit dem draußen Spatzieren gehen? Bisher geht es wenn wir uns alle paar Meter mal runterbeugen. Dann kommt sie zu einem und geht dann wieder weiter.

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