Fragen die man sich sonst nicht zu stellen traut Teil XII

  • Oh. Ich wusste nicht, dass die Helfer da echt Blessuren abkriegen. Hätte gedacht, so'n dicker Ärmel/Anzug fängt das (fast) komplett ab und hätte mich ohne zu zögern freiwillig gemeldet. Wieder was gelernt!

    Mich hat das auch mal interessiert wie es ist wenn man einen Hund im Arm hängen hat, daher durfte ich bei uns am SV-Platz mal den Hetzärmel anziehen und ein Hund wurde dann "rangeschickt". Allerdings saß dieser Hund vorher vor mir, ich hab dann die "Hetzbewegung" gemacht, damit der Hund in den Ärmel geht und dann hatte ich damit zu tun, den Ärmel zu halten damit ihn mir der Hund nicht herunterzieht. Außerdem hat der Hund den Ärmel heftig geschüttelt, sodass das echt ein großer Kraftakt war, dagegen zu halten. Der Hundeführer hatte dann Erbarmen mit mir.

  • Meintest du "fokussierte, gebündelte Kraft", bei welcher der Hund genau den Punkt den er fassen will (und soll, z. B. den Helferarm) anvisiert und Kraft und Geschwindigkeit gezielt bündelt?


    Das zu Können, ist ja auch für den Hund ein Lernprozess (wobei manche da Naturtalente sind).

    Ja, so könnte man es beschreiben :gut:

  • Meine Malis bremsen alle nicht und da ist mir ein 'unerwuenscht' egal. Ich lass den Hund machen und fange bei der Langen nicht an, irgendwas zu veraendern bzgl. Geschwindigkeit. Ich fang nicht an, den Hund da irgendwie zu verunsichern o.ae. dafuer sind mir evtl. Folgen zu gefaehrlich :ka:

  • Genau dieses "fokussierte, gebündelte" ist ein Punkt, den ich bei der Schutzhundausbildung sehr kritisch sehe, weil da meiner Erfahrung nach Theorie und Praxis doch immer noch ziemlich weit auseinanderklaffen.


    Statt um "fokussiert, gebündelt" geht es in der Praxis um "Wumms" und Triebigkeit.


    Ich glaube, es war @Rimarshi die (der?) hier gefragt hat, ob so ein Hund "einfach so" im Alltag auch dieses Verhalten (in den Arm gehen) zeigen würde.


    Unter Umständen - ja. Nämlich dann, wenn der Fokus auf eben dieser Triebigkeit gelegt wird, dem genetischen Faktor einer Motivation. Dann geraten andere Faktoren - eben auch das Überlegen und Einschätzen von Situationen - in den Hintergrund, werden womöglich nicht gefördert.

  • @Murmelchen Genau deshalb fand ich ja die Äußerung "der Hund hat nicht Abbremsen gelernt" so ungewöhnlich, dass ich da nachgefragt habe.

    Der Hund lernt im SD, sich beim Beißen auf den sich bewegenden Ärmel zu fokussieren, denn, wenn der Helfer ruhig im Versteck steht, lernt der Hund, dass er bellen muss, damit der Ärmel (=Helfer) sich bewegt.
    Ohne Ärmel sollte die Reaktion eines ausgebildeten Schutzhundes nur das Verbellen sein.....weil die Beute (zum Reinbeißen) nicht da ist

  • Das hat aber nicht zwingend was mit ausbremsen zu tun, sondern mit Technik. Beim Hund und beim Helfer. Ein Hund der z.B. langsamer zw. die Beine des Helfers rennt, holt er den mit hoher Wahrscheinlichkeit von den Fuessen..

  • Hängt das auch von der Ausbildung und dem Hund ab?

    Das hängt auch viel vom Hund ab, nicht nur von der Ausbildung.
    Meinen letzten Rüden hätte ich schicken können, er hätte nicht nur gestellt und verbellt, sondern auch angebissen.

  • Das hat aber nicht zwingend was mit ausbremsen zu tun, sondern mit Technik.

    Ja klar!


    Deshalb fand ich die Aussage "hat nicht Abbremsen gelernt" auch so ungewöhnlich.


    Es wäre mir echt neu, dass der Hund nach dem Schicken auf den Helfer abbremsen soll, u. A. eben auch, weil ein Hund davon möglicherweise verunsichert wird, wie von dir auch geschrieben.


    In dem Zusammenhang ging es um einen Hund, der aufgrund seiner Kraft und Geschwindigkeit den Helfer von den Beinen geholt hat.
    Ich kenne es so, dass es nicht Aufgabe des Hundes ist, seine Kraft und Geschwindigkeit so zu drosseln, dass er den Helfer nicht von den Beinen holt, sondern es Aufgabe des Helfers ist, jeglichen Schwung so aufzufangen dass ER nicht davon von den Beinen geholt wird.


    Nicht der Hund lernt abbremsen, sondern der Helfer lernt, diese Wucht auf- und abzufangen und auf den Beinen zu bleiben. Erfahrung/Ausbildung eben.


    Der Hund lernt, Kraft und Geschwindigkeit so zu bündeln, dass er punktgenau abspringt und an die Beute (den Beißarm) geht.

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