Ein Hund- Ja, Nein, Vielleicht

  • Du hast wirklich ein viel entspannteres Leben wenn du den Garten einzäunst. Da gibt es hunderte Varianten (gerade bei einem kleinen Hund braucht man ja meist kein Fortknox) von Wildzaun bis fest.
    Ich habe zum Beispiel meine Terrasse mit 1,20 Meter hohen Welpengatterzaun eingezäunt, weil der Vermieter nichts festes wollte. Ist trotzdem aus stabilem Metall, war aber nicht so billig.
    Nicht alleine im Garten lassen ist ja schön und gut. Bis dein Hund aber so sicher hört, dass er trotz Katze, interessantem Vogel, Nachbarskindern die Ball spielen oder purer Erkundungslusz trotzdem nicht wegläuft kannst du wenn du Pech hast erst mal anderthalb Jahre mit Schleppleine in deinem Garten stehen, statt mal ein Buch zu lesen oder dich um Blumen zu kümmern. Bei meinem Hund würde ich heute noch nach sieben Jahren so da stehen und trainieren :lepra:



    Wenn es an dreck und Haaren scheitern sollte und der Corgie eh nicht optimal passt, gibt es in der Größenkategorie auch einige nicht und wenig Haarende Rassen, die auch sonst zum Anforderungsprofil passen: Bichons, Löwchen, Bolonkas, Pudel, Tibet Terrier, Chinese Crested Powder Puff, Havanseser (muss man halt dafür scheren bzw den CCPP und TT viel pflegen wenn man es lang lässt).
    Wenig Haarend wären noch Papillons, vielleicht ein Cockerspaniel (aber kann Jagdtrieb haben).



    Generell finde ich eure Vorraussetzungen toll. Eine Wochenendbereuung kann man über Kleinanzeigen, Facebook, die Hundeschule, Bekannte aus diesem Forum oder eine professionelle Betreuung organisieren. Für die paar mal im Jahr und bei der Größe sollte das schon machbar sein, gerade wenn ihr dann im Notfall eine Std Umweg oder so in Kauf nehmen.

  • Dann würde ich einen gut erzogenen "Gebrauchthund" nehmen.


    Ich hatte von Hunden Null Plan, hätte ich einen Welpen bekommen, ich hätte wegen mangelnder Erfahrung soviele Fehler gemacht das es vermutlich ein vielfaches an Zeit benötigt hätte diese wieder auszubügeln.

    Welpen und erwachsene Hunde aus zweiter Hand können beide anstrengend sein. Bei ersteren ist das eh klar, bei letzteren kann man auf die Aussagen des Verkäufers nicht unbedingt vertrauen, da kann sich noch so manche Baustelle auftun.

    1) Ist das ein guter Grundplan?
    2) Könnte man das auch variieren? Sprich mal morgens ne laaaange Runde und dafür mittags eher kürzer, wenn was anstehen täte, etc.?

    Ja, der Plan ist gut und ja, man kann ihn problemlos variieren. Hunde sind sehr anpassungsfähig.

    Dreck/Haare im Haus:

    Mit den Haaren wirst du immer Arbeit haben, egal welche Rasse du hast. Stockhaarige Hunde wie Corgi, Schäferhund oder Labrador haben ein doppeltes Fell aus Unterwolle und Deckhaar. Das heißt, sie haaren auch sehr viel. Man kann das Haar aber recht gut flockenweisae absammeln. Kurzhaarige Hunde wie Pinscher oder Vizla haben keine Unterwolle, verlieren also weniger Haare, diese pieken sich aber besonders hartnäckig in Polstermöbel u. Ä.. Schnauzer und viele Terrier verlieren kaum Haare, wenn man sie regelmäßig trimmt, was aber Arbeitsaufwand und Sachkenntnis voraussetzt. Pudel, Bolonka und andere Langhaarrassen müssen in regelmäßigen Abständen gebadet und geschoren werden, verlieren aber dann keine Haare in der Wohnung. Fazit: man hat einen gewissen Aufwand entweder für die Pflege der Wohnung oder des Hundes.


    Was die Einstellung deines Mannes betrifft: Das kann sich in zwei Richtungen entwickeln. Es passiert recht oft, daß der anfangs skeptische Partner recht bald sein Herz an den Hund verliert und dann lösen sich die Probleme in Luft auf.
    Falls das aber nicht passiert und der Mann mit dem Hund wirklich gar nichts zu schaffen haben wil, kann das sehr unerfreulich werden. Denn Hunde tun nun mal auch Dinge, die nicht so toll sind: sie kotzen in die Wohnung oder bekommen Durchfall auf dem Teppich, sie haaren, schlabbern mit dem Wasser herum, zerstören Dinge, bellen, räumen den Müllbeutel aus, liegen im Weg rum und vieles andere mehr. Bei einem Welpen dauert es sowieso längere Zeit, bis er vom kleinen Ungeheuer zu einem angenehmewn Mitbewohner wird, aber auch ein erwachsener Hund ist im Haushalt nicht unsichtbar.


    Wenn man den Hund liebt, nimmt man das alles mit Humor und Geduld. Wenn man dagegen den Hund nur wiederwillig erträgt, werden die Problemchen ganz schnell zu echten Problemen.


    Es wäre auch wichtig, abzuklären, inwiefern sich dein Mann an der Betreuung beteiligen würde. Auch wenn es vorrangig dein Hund wird, kann er einspringen, wenn du krank/verhindert bist?
    Bei einer Bekannten von mir war der Ehemann nicht einmal bereit, mit dem Hund zwischendurch Gassi zu gehen, sie mußte jedesmal eine Betreuung oganisieren, als würde sie alleine Leben. Das fand ich schon extrem unliebenswürdig.


    Dagmar & Cara

  • Was die Einstellung deines Mannes betrifft: Das kann sich in zwei Richtungen entwickeln. Es passiert recht oft, daß der anfangs skeptische Partner recht bald sein Herz an den Hund verliert und dann lösen sich die Probleme in Luft auf.

    Darauf will ich noch eben eingehen, weil es so ist. Ich kenne aus eigener Erfahrung gsd nur diesen Fall.
    Das liest sich so, als ob das passieren könnte.


    Mein Mann hat nie mit Hunden zu tun gehabt und ist aus gesundheitlichen Gründen weder in der Lage, mal mit ihnen spazieren zu gehen noch erste Hilfe zu leisten- gerade mal füttern könnte er sie, wenn ich ausfalle. Und streicheln und Leckerchen verteilen.
    Trotzdem mag er sie, wenn auch sein Herz nicht so an ihnen hängt wie meines- er "bräuchte" sie in dem Sinne nicht so wie ich.


    Klappt alles prima, ich habe da noch den Vorteil eines riesiges, eingezäunten Gartens (darauf würde an Deiner Stelle wirklich hinarbeiten, @Delirium, dass auch diese eine Stelle zuverlässig gesichert ist) und mehrerer Betreuungsmöglichkeiten in der Umgebung.


    Insgesamt klingt das gut bei Euch, und toll, wieviele Gedanken Du Dir machst!

  • Es ist wichtig, das ALLE in der Familie dahinter stehen.


    Wenn nämlich das liebe Hundetier Sachen kaputt macht, ins Haus kackt oder Löcher in den Garten budelt,
    sich nicht ganz so fein benimmt wie man es erwartet hatte und den ganzen Alltag gehörig stressiger wird - dann kommen sonst die Vorwürfe. Hab ich bereits unzählige Male mitbekommen bei diversen Bekannten.


    - du wolltest den Hund, also mach was
    - alles dreht sich nur noch um den Hund
    - ....



    Ein Hund kann ein gewaltiger Stressfaktor sein, bis sich alles eingespielt hat. Umso wichtiger ist es, dass alle freiwillig ja dazu sagen!

  • Es ist wichtig, das ALLE in der Familie dahinter stehen.

    Klar, das ist ganz wichtig- in Richtung Vorwürfe sollte es nie gehen.
    Natürlich liegen mal die Nerven blank bei allen, das passiert einfach.
    Klare Absprachen finde ich wichtig- wer macht was, auch die Kinder einbinden.


    Ich kenn halt kein negatives Beispiel, vielleicht ist das naiv. :ka:

  • Habe weder Zeit noch Lust, auf alles einzugehen, meine aber, einige Lehren aus meiner umfangreichen Erfahrung kurz mitteilen zu müssen:
    1. Ein hundesicher eingezäunter Garten bedeutet Lebensqualität für die gesamte Familie. Irgendwann kommt auch der Tag, wo alle abwesend, krank oder sonstwie verhindert sind, und man den Hund einfach rausschicken möchte, statt Gassi zu gehen.
    2. Viele schwierige oder gefährliche Situationen lassen sich leicht entschärfen, wenn der Hund klein genug ist, um einfach hochgehoben und für ein paar Minuten getragen zu werden.
    3. Zusätzliche Arbeit bleibt immer an der Mutter hängen. Das ist so. Man kann aber versuchen, sich vorher von hundewilligen Kindern unterschreiben zu lassen, dass hundebezogene Hilfsarbeiten für fünfzehn Jahre stets ohne Widerspruch und Ausreden nach dem alleinigen Ermessen der Mutter durch die Kinder erledigt werden.


    sea u in denmark

  • Dreck/Haare im Haus: Da unser Haus auch jetzt nicht wirklich klinisch rein/sagrotangespült ist, wäre ein bisschen mehr Dreck kein echtes Problem. Mir ist nur beim recherchieren zum Corgi (jaaa, es fällt mir noch schwer, mich von dieser Rasse zu verabschieden...) aufgefallen, dass er wohl sehr viel haaren soll und man als dazugehörender Mensch immer aussieht, als hätte man sich beim Friseur am Boden gewälzt. Da stellte sich für mich die Frage, ob man diesem "Problem" mit regelmäßigem Bürsten/Fellpflege zumindest etwas entgegensetzen kann. Dass Hundehaare, dreckige Pfoten etc dazugehören, na klar, aber eben vielleicht nicht ultraextrem :pfeif:

    Einem wirklich extrem haarenden Hund setzt du gar nichts entgegen. Ich sauge einmal am Tag, ein weiteres Mal saugt ein Saugroboter durch. Wir haben Fliesen, eine Ledercouch, der Hund hat überall Plätze, wo er liegen darf..... Ich sehe aus wie ein Schaf. Ich habe ein Abo auf Fusselrollen. Sockig laufen geht nicht. Die Haare sind auch irgendwann überall. Am besten, du kapitulierst gleich. Mach dir keine Illusionen. Kauf Fusselrollen und verschenke alle Fleeceklamotten und Hochflorteppiche. Du hast keine Chance!

  • Einem wirklich extrem haarenden Hund setzt du gar nichts entgegen.

    Ausser einem nichthaarenden Hund. ;)
    Es gibt auch nichthaarende Hunde wie Pudel, rauhaarige Terrier und Schnauzer.

  • Huhuuuuu :winken:
    Willkommen im Forum :smile:
    Ich find's super dass Du Dich so gut und ordentlich erkundigst :bindafür:


    Ich picke einfach mal ein wenig was raus, ja?


    Nicht zuuu plüschig/langhaarig, keine platte Nase

    Keine Plattnase ist super!
    Plüschig und langhaarig ist an sich nicht schlecht, hast Du Dir schon mal Havaneser angeschaut? Die kann man auch kurzhaarig haben (schnippelschnippel) und die haaren nicht.
    +1 Argument für Deinen Mann :smile:
    Zudem kann man den schön frisieren und fellpflegen, das wäre für Deine Kinder vielleicht auch ganz schön :smile:
    Und auch gut zum nebenbei was lernen ;)
    +2 Argumente für Deinen Mann: erziehungstechnisch wertvoll :D



    Wie bereits hoffentlich deutlich ersichtlich: familienfreundlich sollte er sein, keine totale Sportskanone, die unter vier Stunden exzessives Training am Tag verkümmert, aber gerne so aktiv, dass man Spaß mit ihm haben kann

    Einen Havi? :smile:


    Erziehbar und vor allem auch händelbar von einem Anfänger (sprich kein Hund, der bei jedem Außenreiz auf 180 ist und permanent alles und jeden angeht)

    Einen Havi?


    Er ist wohl eine eher naturbelassene Rasse, sprich mit wenig körperlichen Einschränkungen (bis auf die Überlänge) behaftet, und hat wohl auch eher selten echte gesundheitliche Probleme, wenn er aus einer guten Zucht kommt

    Oha, naturbelassen wirst Du gut gut suchen müssen und zwar bei den Working Corgis. Also jene Linien, die wirklich noch zum arbeiten gezüchtet werden. Und die sind vielleicht nicht ganz sooooo gemässigt, wie Du das dann gerne möchtest. Aber ich hab' dann später noch eine gute Nachricht ;)


    Ich hatte bereits ein sehr nettes, längeres Telefonat mit der Züchterin, die ich bereits im Auge habe, und sie klang zumindest so, als würden sie uns bei unseren Wünsche/unserer Situation durchaus einen ihrer Welpen geben, wenn es mal so weit sein sollte.

    Siehste, das klingt doch gut :smile:
    Züchtet sie denn ganz seriös im Verein?
    Da lohnt es sich, extra gut drauf zu achten, Linien, gesundheit und so.


    Sehr mitteilsam, sprich: bellt sehr laut über mehrere Stunden alles an, was sich bewegt

    Wenn ein Hund über mehrere Stunden etwas anbellt, stimmt etwas ganz und gar nicht.


    Im Hinblick auf unsere Kinder/die Freunde der Kinder: Das Hackenkneifen an sich

    Da bist dann halt auch gefragt, Deine Kinder und die Freunde und überhaupt - Ihr seid keine Rinder. Also werdet Ihr nicht gehütet und auch nicht gezwickt.
    Das liegt an Dir :smile:



    Ich würde wohl nicht mit einem Corgi anfangen.
    Ich würde mit einem nichthaarenden Wuschel anfangen :smile:


    Und hier die gute Nachricht:
    Man kann mehr als einen Hund haben :D
    Wenn Dein Mann mit einem Hund einverstanden ist, wird er von selbst :hust: einen Zaun haben wollen. Und irgendwann seid Ihr perfekt eingerichtet so dass nichts gegen einen Zweithund, einen Corgi zum Beispiel, spricht ;)
    A propos: welche Corgis sagen Dir denn zu? Pembroke oder Cardigan? :smile:
    Hab' ich überlesen? :ops:

  • Juhu, noch mehr Antworten! Dankeschööön an alle :applaus:


    und wieder kommen jetzt meine Anmerkungen ;)


    Züchterkontakt: Ja, die sind ganz vorschriftsgemäß im VDH und im CfbrH und im FCI eingetragen. Einen wild und planlos im Hinterhof "gezüchteten" bzw vermehrten Hund möchte ich garantiert nicht :dagegen:


    Deshalb bin ich auch -noch- skeptisch bei einem Hund aus dem Tierschutz/aus zweiter Hand. Sicher gibt es da ganz tolle und einwandfreie Hunde, aber ich hätte als Anfänger ein wenig Angst, dass da eben doch beim Vorbesitzer etwas "vermurkst" wurde, was dann erst nach und nach rauskommt... bei nem Welpen aus guter Zucht weiß man vielleicht eher, was einem blüht. Und ob Welpe oder Baby, das dürfte doch vom Anstrengungsfaktor sich am Anfang etwa gleich bleiben, und das haben wir ja auch schon zweimal erfolgreich hinbekommen :headbash:


    Der Havaneser: ja, habe ich mich auch schon ein wenig umgesehen. Der klingt ja auch total super und sieht süß aus - - - oder eben schon fast zu süß :tropf: ich war bis jetzt halt irgendwie auf dem (evtl falschen) Weg, dass ich nen hundigen Hund möchte. Aaaaaber


    wie gesagt: Es wird keine Entscheidung einen Hund betreffend übers Knie gebrochen. Bis jetzt wären wir frühestens nächstes Jahr so weit über einen tatsächlichen Einzug nachzudenken. Viel Zeit also, sich weiter zu informieren und zu planen. Dazu gehört auch, keine Entscheidung, die nicht alle zusammen tragen können (eben mit Hinblick auf meinen Mann). Wobei er jetzt nicht zu der Fraktion Vorwurf bei Problemen gehört. Wie gesagt: unsere Kinder haben, als sie klein waren, ungeplant geköttelt, gekotzt, Mist gebaut, Dinge geschrottet; wir sind das gewöhnt :lol: . Er wäre halt nicht der best buddy für den Hund, aber dafür wären ja andere hier da. Helfen würde er aber sicher...


    Das Haaren: Es geht ja auch darum, schon mal abzuklopfen, was einen evtl erwartet. Ob man dann bereit ist, damit zu leben, muss jetzt eben weiter ausdiskutiert werden...



    liebe Grüsse


    Del

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