Rudi kat keine Kraft in den Hinterläufen - noch immer keine Diagnose. Wer weiss Rat?

  • Liebes Forum,
    wir sind völlig ratlos und hoffen, dass jemand hier einen guten Tipp hat. Hier unsere Geschichte:


    Letzten Herbst fing unser Rauhaardackel-Cairnterrier-Mix Rudi(10J., sehr lebhaft, wild und verspielt) plötzlich an, hinten zu lahmen. Sehr unterschiedliche Tagesform, mal war es fast gut, mal kam er sogar schlecht aus dem Körbchen. Gleich zum Tierarzt: Röntgenbild ergab nichts. Kein Bandscheibenvorfall, wie wir erwartet hatten.


    TA riet zu Schmerzmittel - keine Veränderung. Krankengymnastik und Unterwasserlaufband - dem Hund hat es Spass gemacht, aber sein Problem blieb unverändert. Auch mit Grünlippmuschel, Teufelskralle, Zeel und Traumeel tat sich nix. Wurde nicht besser und nicht schlechter. Weiterhin keine Diagnose vom TA.


    Also TA gewechselt und Hund zum CT: Bilder sahen gut aus, selbst in der Tierklinik konnte man es sich nicht erklären. Dann sollte eine 3-wöchige Cortisonkur probiert werden - aber auch das brachte keine Verbesserung.


    Der Hund ist gut gelaunt, hat Lust auf Spazieren & Spielen, scheinbar keine Schmerzen, denn er bekommt gar nicht genug von Garten und Wald. Wir haben ihm jetzt Schuhe besorgt, weil er ja ziemlich schleift, damit die Pfoten heile bleiben. Zur Unterstützung habe ich eine weiche Schalkonstruktion gebaut, um ihn hinten etwas hochzuhalten.


    Das Merkwürdige: aufstehen und loskommen ist ein Problem, aber wenn er erstmal im Lauf ist, dann geht es fast reibungslos!


    Beim letzte TA-Besuch wurde vorgeschlagen, mit Anabolika anzufangen. Was die Diagose angeht: es scheint keine DM (degenartive Myelopathie) zu sein, sagt TA. Das würde nicht zur Rasse passen und dann wäre auch sein Zustand nicht schon so lange stabil. Es könne ein alter Bandscheibenvorfall sein, der den Nerv geschädigt habe und dann bildet sich das knöcherne irgendwie so zurück, dass man es Monate später auf dem CT nicht mehr sehen würde. Oder vielleicht ein Tumor am Rückenmark, der noch so klein sein, dass man ihn auf dem CT noch nicht sehen würde. Von beidem schien TA aber nicht wirklich überzeugt. Vom MRT rieten TA und Tierklinikab, da würde man wahrscheinlich auch nicht viel mehr sehen.


    Nun können wir zwar mit dem IST-Zustand leben, trotzdem wüsste ich gern, WAS unser Hund hat und wie wir ihm besser helfen und ein Fortschreiten der Beschwerden aufhalten können.


    Hat jemand Erfahrung mit Chiropraktik oder Tamme-Hanken-artiger Behandlung beim Hund? Ist so ein Hunde-Expander sinnvoll?


    Vielleicht hat ja jemand von Euch was Ähnliches erlebt oder einen guten Tipp oder Hinweis!


    Vielen lieben Dank, freue mich sehr auf Antworten!


    Katharina

  • Ich würde dir raten, es vielleicht mal mit Osteopathie zu versuchen.
    Ich hatte letztes Jahr ein ähnliches "Drama" mit meinem Senior. Bei ihm weiß ich, dass er Arthrose, Spondy und HD hat.
    Physiotherapie, Zusätze und schließlich täglich Schmerzmittel brachten zeitweise eine leichte Besserung, rund lief er nie. Blutegel hatten wir auch noch versucht. Ein Mittel vom THP brachte etwas Besserung, aber gut war´s nicht.
    Er lief max 20 Min Gassi, fast nur Schritt, im Trab mit Humpeln und war sehr angestrengt.
    Hab mich dann entschlossen, meine Physio zu wechseln - und das war genau richtig!
    Die neue Therapeutin hat gleich diverse Blockaden gefunden (nicht sichtbar im Röntgen)und behoben, Akupunktur, Unterwasserlaufband, Übungen für daheim.
    Schon nach der ersten Behandlung lief er deutlich besser, die Rute wurde wieder getragen, das Schleifen der HH war weg. Wir gehen alle 4-6 Wochen seitdem hin, bringt hier sehr viel. Er kann wieder 2-3 Std Gassi gehen, Stufen laufen, Couch erobern - ohne Schmerzmittel.

  • Hat jemand Erfahrung mit Chiropraktik oder Tamme-Hanken-artiger Behandlung beim Hund?

    Bitte ja nicht so grobe Pauschalmethoden anwenden lassen und jemanden ohne fundierte Ausbildung am Hund rumziehen lassen!


    Würde es auch mal mit Physiotherapie/Osteopathie versuchen.

  • Lass mal eine gute Physio (bitte keinen wie Tamme Hanken!!) drüber schauen.
    Die hat zwar keinen Röntgenblick und kann deshalb auch nur eine Verdachtsdiagnose stellen, aber evtl. trotzdem helfen.


    Mein erster Gedanke war auch Tumor in der Wirbelsäule, weil die Hunde dann nicht zwingend schmerzhaft sind.
    Herz wäre auch eine Option

  • Das hört sich von den Symptomen her irgendwie nach Cauda equina compressions syndrom an. Das hatte unsere Schäferhündin und es wurde mittels MRT festgestellt.
    Lass dich nicht abspeisen mit "nicht rassetypisch" wenn es um eine Krankheit geht. Mein Dackelrüde musste an Ellbogendysplasie operiert werden, das ist definitiv nicht rassetypisch da das eher ein Problem von großen Rassen ist.

  • Herz ist ein guter Einwand. Das kam bei Pondi auch vor. Aber bei ihm war das nicht dauerhaft, sondern eigentlich nur unter Belastung. Außerdem würd ich jetzt mal ganz naiv sagen, dass zumindest ein Verdacht in die Richtung dann jeder TA hinbekommen sollte.


    Bei DM hat man doch eigentlich einen langsamen Verlauf? Ob es allerdings wirklich zur Erhellung beiträgt, wenn man den Risiko-Gentest macht, weiß ich auch nicht. Denn das ist ja eben nur ein Risikofaktor. Hund muß keine DM haben, wenn er da positiv getestet wird.


    Von daher würde mein Weg wohl zur Physio gehen.

  • Vielen Dank für Eure Antworten!


    Sein Herz wurde immer gecheckt, auch jetzt bei allen aktuellen Untersuchungen und glücklicherweise stets in Ordnung. Bevor seine Probleme anfingen, war er auch immer gut durchtrainiert. Jetzt beginnt leider die Muskulatur an den Hinterläufen abzubauen...


    Osteopathie ist eine gute Idee! Bei der Physio waren wir ja bislang 10x, die hat "nur" jeweils 10 Min. Unterwasserlaufband gemacht. Ich finde es schwer, eine gute Hundephysio zu erkennen. Habe von der TA gehört, dass man schon nach einem Wochenend-Seminar diesen Titel tragen darf.


    @ Beaglebiene: ein Wechsel der Physio ist sicher sinnvoll. Bei Euch hat sich das ja wirklich gelohnt!


    mittendrin: Ja, das mit dem Gen-Test habe ich auch gelesen, dass der eigentlich keine wirklich eindeutige Antwort gibt.


    @Dackelbenny: Ich dachte, Cauda sieht man auch beim Röntgen und CT.


    Vor Tamme-Hanken-Methoden hätte ich eigentlich auch zu viel Sorge gehabt, das sieht immer sehr brachial aus.


    Werde jetzt erstmal nach seriöser Ostepathie/Physio googlen. Falls Ihr zufällig eine Empfehlung im PLZ Bereich 3 habt, freuen wir uns!


    Jetzt erstmal schöne, sonnige Pfingstfeiertage für alle Vier- und Zweibeiner!!!

  • Ich würde versuchen einen Physiotherapeuten zu finden, der bestenfalls Tierarzt ist. So einer kann oft viel mehr rausfinden als so manches Röntgenbild. Notfalls würde ich dafür auch weit fahren. Wo wohnst Du denn?

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