Hundeschule - mein Hund ignoriert mich!

  • DAs Problem am Hundeplatz ist, dass die Hunde ortsbezogen lernen. Ausserdem wird dein Hund dem Hundeplatz unheimlich viel Aufregung verknüpft haben, was es dir noch schwerer macht.


    Wichtig ist, dass ihr Bedürfnis nach Sozialkontakten befriedigt ist, sprich sie regelmäßig gute Hundekontakte hat. Vermutlich wäre es für euch also sinnvoll regelmäßig mit anderen Hunden zu laufen, wo sich Spiel, Ruhe und Konzentrationsphase abwechseln.


    Wenn du unbedingt auf den Platz möchtest, dann nimm den Abstand, den dein Hund braucht, alles andere macht wenig Sinn.



    Zuhause den Hund zu ignorieren, kann genau ins Gegenteil führen. Der Hund guckt dich an, du reagierst überhaupt nicht und siehst es nichtmal - warum sollte der Hund dann beim nächsten Mal gucken?

  • Einzeltraining ggf.Verein wechseln, Hundekontakte ermöglichen.
    Momentan macht ihr euch den Hundeplatz kaputt, durch ständigen Frust und selbstkonditionierte übermäßige Aufgeregtheit.


    Erst wenn der Hund weiß, was von ihm gefordert ist, kann er das auch mit größerer Ablenkung abspulen.
    Das geht aber nur schrittweise.

  • "Komplett überfordert" kann ich jetzt nicht aus den Postings von @AikasFrauchen erkennen... eher "abgelenkt"...

    Ich schon. Der Hund kann sich GAR nicht auf Frauchen konzentrieren, ist NUR an anderen Dingen interessiert, egal, was sie tut um die Aufmerksamkeit zu haben - was ist das anderes als komplette Überforderung mit der Situation?


    Ich lese nichts davon, dass der Hund immer nur kurz abgelenkt ist und auf Erinnerung an seine Aufgabe wieder kooperativ wird. Ich les nur von einem Hund, der mit der Ablenkung ausserhalb des Gartens noch gar nicht klar kommt.

  • So zuerst zum Thema Kontakt mit anderen Hunden:
    Aika verbringt den Vormittag bei meiner Schwiegermutter, wo sie jeden Tag zusammen mit dem Familienbeagle spielt und auch ruht. Die beiden verstehen sich super. Ansonsten hat sie zweimal die Woche Kontakt zu ihren Geschwistern, da wird sich immer wie Bolle gefreut und getobt. Beim Gassi gehen treffen wir eher selten Hunde und wenn doch, dann verbellt sie die so lange, bis sie einmal dran gerochen hat. Danach wird sich beschnuppert und gespielt. Da sie nicht von der Leine darf draußen, ist das Spielen doch immer sehr eingeschränkt.


    Heute ist mir was aufgefallen... wir waren auf einer Strecke gassi, die wir vorher noch nie besucht hatten. Und sie hat sich super benommen! Kein Bellen, kein Zerren, total aufmerksam und wenn ich sie ran gerufen hab, ist sie immer direkt gekommen und hat sich neben mich gesetzt. Auch als zwei andere Hunde in Sichtweite waren, hat sie zwar hingeschaut und die Ohren gespitzt, aber kein Anzeichen von Aufregung gezeigt.
    Das hat mich auf folgendes gebracht:
    Die Welpenstunde, die wir bis vor längerem regelmäßig besucht haben, fand auf dem selben Platz statt wie der Erziehungskurs jetzt. Dort wurde natürlich immer viel getobt und sie durften auf gut deutsch machen was sie wollten. Vielleicht versteht sie einfach nicht, dass die Zeiten jetzt um sind und sie auf dem Platz jetzt was lernen soll? Grade auch weil @sabarta meinte, dass sie ortsbezogen lernt?!
    Aber dann stellt sich mir die Frage wie ich zum Beispiel das anbellen von anderen Hunden auf dem normalen Gassiweg in den Griff bekommen kann...

  • Dein Hund hat zu wenig Sozialkontakte zu andersartigen Hunden.


    Warum läuft er nicht frei?


    Natürlich ist es alles andere als sinnvoll einem Hund einen Ort erst als Spielplatz ohne Regeln beizubringen und dann plötzlich das glatte Gegenteil zu wollen.


    Zu dem Bellen an der Leine: Such Dir am besten einen Trainer, der einzeln mit Euch auf Euren Gassi-Wegen trainiert.

  • @flying-paws der Rückruf funktioniert nicht zu 100 % und da wir in der Stadt wohnen und in nächster Nähe aller Gassiwege eine Straße verläuft, lass ich sie nicht von der Leine. Die Gefahr, dass sie doch einen Vogel jagt und dann zur Straße rennt, ist mir doch zu groß :tropf:

  • Eigentlich ist das die klassische "Karriere" eines Leinenpöblers: Man fängt mit der Welpenspielstunde an, wo ordentlich Halligalli (positiv wie negativ) gemacht wird. Dann, von einer Woche auf die andere, wechselt der Hund in den Junghundekurs, wo nicht viel oder gar kein Spiel erlaubt ist. Der Hund platzt bald vor Frust und lässt den eben an anderen Hunden ab oder indem er einfach anderweitig frei dreht.



    Hundebegegnungen müssen bedürfnisorientiert im Alltag trainiert werden, dort wo ihr eben auch unterwegs seid (Thema ortsbezogenes Lernen) und ist ein komplexes Thema für einen Trainer vor Ort.

  • der Rückruf funktioniert nicht zu 100 % und da wir in der Stadt wohnen und in nächster Nähe aller Gassiwege eine Straße verläuft, lass ich sie nicht von der Leine. Die Gefahr, dass sie doch einen Vogel jagt und dann zur Straße rennt, ist mir doch zu groß

    Ist mit dem Auto nichts erreichbar, wo der Hund ohne Leine unterwegs sein kann?


    Und was das Anbellen von anderen Hunden auf dem Gassiweg angeht, würde ich persönlich jeglichen Hundekontakt an der Leine verbieten. So ein Hund kann sich sehr schnell daran gewöhnen, angeleint mit anderen Hunden spielen zu dürfen. Die Erwartungshaltung ist dann auch entsprechend groß, wenn er auf dem Gassiweg anderen Hunden begegnet. Und wenn Hundi dann nicht umgehend zum Anderen kann, muss halt gebellt werden. Und irgendwann ist der Frust so groß, dass gepöbelt wird.


    Ich würde sagen, Hund braucht mehr Freilauf, Hundekontakte ohne Leine, mit Leine keine Hundekontakte. Akzeptiere, dass andere Hunde total interessant sind. Übe in reizarmer Umgebung. Ich habe bei meinem recht lang geklickt, wenn er sich im Freilauf zu mir umgedreht hat. Ich habe einen spontanen Richtungswechsel gemacht, habe mich versteckt und er hat mich gesucht. Ich habe nun einen Hund, der auf mich achtet und ich brauche kaum noch einen Rückruf.

  • Beim Gassi gehen treffen wir eher selten Hunde und wenn doch, dann verbellt sie die so lange, bis sie einmal dran gerochen hat. Danach wird sich beschnuppert und gespielt.



    Da sie nicht von der Leine darf draußen, ist das Spielen doch immer sehr eingeschränkt.

    Und da wunderst du dich, dass sie bellt, wenn sie andere Hunde sieht?


    Das ist wirklich selbstgemacht.


    Schnuppern und Spielen an der Leine würde ich komplett zu 100% streichen. Wie soll sie denn lernen, dass an der Leine Ruhe ist, wenn da geschnuppert und gespielt wird? Beides ist für den Hund auch nicht entspannt und schön, weil sie in der Kommunikation und Bewegungsfreiheit eingeschränkt sind. Das kann sehr schnell kippen, und wenns mal zu ner blöden Situation kam, hast du erst recht den Salat.

  • Man kann also zusammenfassen:


    • Als Basis wurde eine schlecht geführte Welpengruppe besucht.
    • Die Anforderungen in dem Kurs jetzt sind den Möglichkeiten des Hundes nicht angepasst.
    • Der Hund hat im Alltag viel zu wenige Sozialkontakte.
    • Der Hund hat im Alltag viel zu wenig Freilauf.
    • Dort, wo wirklich Unterstützung durch einen Trainer angebracht wäre, findet sie gar nicht statt.

    Ich würde daher vorschlagen den Alltag komplett umzukrempeln, sonst wird es zukünftig richtig, richtig ätzend. Dagegen sind das jetzt nur die Vorwehen.


    Ich wünsche Euch alles Gute.

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