Die andere Seite vom Zaun

  • Hallo DF-ler,


    brauche dringend Tipps für meine kleine Zicke, da sie grad bisschen an meinen Nerven zerrt.


    Folgende Situation:


    Mein Garten führt einmal ums Haus herum. Alleine ist sie nicht im Garten, da sie dann anfängt am Zaun Fußgänger anzubellen.
    Als ich sie bekam war es noch extremer, da wurden auch Mofas, Sprinter, Radfahrer usw. angekläfft. Inzwischen habe ich sie soweit, dass das meiste ignoriert wird.
    Eine Familie mit Kinderwägen kommt immer noch nicht leise vorbei, und Jogger auch nicht. Sofern ich bei ihr bin, und sie im richtigen Moment noch zur Ruhe beorder funktioniert es aber und sie springt nicht los.
    Ist sie einmal am Zaun lässt sie sich zwar nach ein paar Momenten abrufen aber nicht sofort. Das mal zum Background.


    Das eigentliche Problem, liegt jedoch hinter dem Haus :muede: Dort liegt das einzige Grundstück bei dem die Gärten nur druch einen Zaun getrennt sind. Die Nachbarn haben zwei Katzen & meine hat Katzen zum fressen gern :applaus:
    Also haben wir einen Sichtschutz angebracht, damit sie die Katzen nicht mehr direkt entdeckt.


    Jetzt hat sich aber Folgendes Verhalten eingeschlichen:
    Lasse ich sie in den Garten, rennt sie sofort hinters Haus (Es gibt inzwischen sogar schon eine Bremsspur auf der der Rasen verschwunden ist) und starrt wie gebannt auf das andere Grundstück. (Der Sichtschutz hat ein paar Löcher durch die sie schauen kann), meistens gepaart mit einem Beller. Genau einer, und das unabhängig ob jemand im fremden Garten ist oder nicht.
    Sage ich nichts - starrt sie. Rufe ich sie & die Katzen sind draußen fängt sie das Bellen an und rennt am Zaun auf und ab.
    Bin ich mit ihr zusammen im Garten vor dem Haus geht es eine Zeit lang gut, bis sie wieder kontrollieren muss ob die Katzen nicht im Garten sind und wehe wenn, dann gibts weider Rambazamba am Zaun ;)


    Zudem kommen die Katzen hin und wieder in meinen Garten und lassen ihre Häufchen da. Hund rastet aus und rennt mit Kamm minutenlang quer durch den Garten und kontorolliert alles. Hab im Gartenthread schon den Tipp bekommen mal Kaffeesatz am Zaun entlang zu streuen, da die Katzen den Duft nicht mögen. Hat glaube ich eine Zeit lang ganz gut funktioniert, ändert aber nichts an der Zaunproblematik an sich.


    Wenn ich an der Leine mit ihr hinters Haus gehe, ist sie war auch sehr aufgeregt, beruhigt sich aber schneller.


    So, jetzt möchte ich aber natürlich nicht für immer nur den angeleinten Hund im Garten haben.. Daher hoffe ich auf eure Weißheit und Ratschläge wie ich sie entspannter bekomme :gott:


    (Natürlich kam mir der Gedanke schon an einen vollkommen blickdichten Sichtschutz, aber ich hab das Gefühl das das alleine nichts bringt)

  • Eine Bekannte von mir hat ein sehr ähnliches Problem. Sie hat vorne die Straße, da sagt der Hund nichts wenn was am Zaun vorbei geht, läuft oder fährt, aber an 2 Zaunseiten wohnen mehrere Katzen die auch oft in den Garten kommen und mit ihrem Leben spielen und an der hinteren Seite laufen Wachteln im Nachbargarten und waren auch schon bei meiner Bekannten im Garten, sodass sie der Hund fast erwischt hätte. Der Hund war ähnlich wie deiner im Garten unterwegs sobald er aus der Haustüre raus war, also direkt bellend zu den Zäunen unterwegs denn es könnte ja wieder was Jagdbares im eigenen Garten sitzen. Sie hat dann lange mit Leine geübt, Sichtschutz zu den Wachteln angebracht, aber sobald der Hund alleine ist, fixiert er die Wachteln oder Katzen und wenn sich da was bewegt, wird gebellt. Sie hatte dann keinen Nerv mehr dafür und dem Hund ein Sprühhalsband gekauft welches beim Bellen automatisch auslöst. Das musste nur wenige Male auslösen und der Hund hält jetzt seine Klappe wenn er an die Zäune stürmt.

  • Das musste nur wenige Male auslösen und der Hund hält jetzt seine Klappe wenn er an die Zäune stürmt.

    D. h. er übt zwar weiter das Verhalten aus - aber leise und das ist so gewollt?


    Das wäre nix für mich.


    Ich musste mir das mit den Mc`s ja auch "erarbeiten", dass sie zwar ihrer Aufgabe Herdenschutz nachgehen, es aber grad mit dem Ferienhof nebenan nicht übertreiben und auch nicht wegen jeder bekannten Nachbarskatze das volle Programm abziehen.


    Ich finde, dass die Lösung hier in dem Satz liegt:


    Sofern ich bei ihr bin, und sie im richtigen Moment noch zur Ruhe beorder funktioniert es aber und sie springt nicht los.

    Weitermachen. Einfach so weitermachen.
    Natürlich dauert das - ein Jogger ist ein anderes Level als ein Spaziergänger und auch Katzen sind ein anderes Level, das ist einfach so.


    Dabei würde ich drauf achten, dass der Hund keine Gelegenheit mehr hat, loszustürzen, also würde ich hier gedanklich das "für immer"....


    So, jetzt möchte ich aber natürlich nicht für immer nur den angeleinten Hund im Garten haben..

    ...durch ein "noch für eine Weile, bis das sitzt" ersetzen.


    Irgendwann, je konsequenter, desto baldiger, kann dann die Leine wegbleiben und irgendwann musst Du nicht mehr dabei stehen.


    Sichtschutz ist immer so ein Ding - manchmal ist es besser, wenn der Hund genau sehen kann, was hinterm Zaun los ist.


    LG, Chris

  • Ja, das Wichtigste war, dass der Hund die Klappe hält, ansonsten ist sein Verhalten gleich.
    Bin schon gespannt wann er mal irgendein Tier erlegt wenn es nicht schnell genug flüchten kann.

  • Danke schonmal für den Zuspruch, dass ich nicht komplett auf dem Holzweg bin!


    Wie würdet ihr genau weitermachen? Anleinen Ruhe bewahren ist klar, aber schauen lassen und belohnen wenn sie sich abwendet? Oder Abbruchsignal wenn sie bereits anfängt zu starren?


    Sichtschutz muss ich quasi ausprobieren meinst du? wie es für sie besser ist? @Chris2406

  • Wir hatten hier eine ähnliche Situation. Im vorderen Garten läuft bei uns ein Weg vorbei und Mora hat jeden angekeift, der da vorbei gegangen ist. Zusätzlich wohnt nebenan ein Labrador und die Zaunseite wurde auch gerne mal angestarrt und kommentiert, sobald der andere Hund den Garten kommentiert hat.


    Aus dem Grund gab es hier knapp 1 Jahr lang eine Leine am Hund. Zusätzlich hab ich ihr mit Abbruchsignal beigebracht, dass sie direkt vorne am Tor und am Nachbargrundstück nichts verloren hat und dort auch nicht Patrouille laufen darf.


    Bei uns hat sehr gut geholfen, dass ich ihr mitgeteilt habe, wenn Menschen vorbei gehen oder wenn der andere Hund in den Garten kam(sie muss mir das also gar nicht mehr mitteilen und drum kümmern muss sie sich auch nicht).
    Wenn sie dann ruhig liegen geblieben ist, gabs und gibt es immernoch ein verbales Lob.


    Mittlerweile darf sie auch wieder frei laufen(wenn ich auch dabei bin) und bekommt von mir schon bei den ersten Zügen des Starren und Beobachtens ein Abbruchsignal. Das klappt in 95% der Fälle super.
    Klar verpass ich auch mal den richtigen Moment und bin zu sehr abgelenkt. Dann bellt sie schon noch mal, aber lässt sich abrufen.. Ist halt immernoch ein Dobermann und wenn ich mich nicht kümmere, dann tut sie das halt.

  • Magst du mir mal kurz schreiben wie genau du dein Abbruchsignal aufgebaut hast? Das wäre lieb:)


    Und ist hast du ein identisches Abbruchsignal für alles?
    Sprich, auch für Sachen aufheben unterwegs usw.


    Nein kennt Milou und auf Pfui reagiert sie auch aber nicht so deutlich wie auf Nein.

  • Magst du mir mal kurz schreiben wie genau du dein Abbruchsignal aufgebaut hast? Das wäre lieb:)


    Und ist hast du ein identisches Abbruchsignal für alles?
    Sprich, auch für Sachen aufheben unterwegs usw.


    Nein kennt Milou und auf Pfui reagiert sie auch aber nicht so deutlich wie auf Nein.

    Hier gibt es unterschiedliche Abbruchsignale/Kommandos.


    "Aus" für alles was aus dem Maul genommen werden soll/ausgespuckt werden soll.


    "Nein" wenn sie an Gegenstände /Menschen etc. nicht ran soll (und ich verwende es auch sicher vielfältig noch in anderen Situationen).


    "Raus da" wenn sie bei Spaziergängen nicht aufs Feld /in den Wald soll, aber sich ansonsten frei bewegen darf (sie muss also nicht zu mir kommen, sondern soll nur wieder auf den Weg/Grünstreifen)


    Im Garten nutze ich ein "Ab". Heißt eigentlich: geh hin wohin du magst, aber nicht an den Zaun.. Ich hab ihr also eine imaginäre Grenze beigebracht.
    Das hat sich aber ehrlicherweise eher so eingeschlichen. Anfangs hab ich sie mit "ab" vom Zaun weggerufen und danach kam sie zu mir + Lob und Keks.
    Mit der Zeit wurde dann der Keks weggelassen (ich arbeite bei passiven Dingen ungern mit Futter, weil sie mir dann ziemlich auf die Pelle rückt) und schon gelobt sobald sie da weg ist. Sie soll sich ja weiter frei bewegen können und muss mir im Garten nicht am Bein kleben.


    Wenn sie nicht vom Zaun weg ist, wurde sie mittels Leine weggeholt.

  • So wie JarJarBings würde ich es auch machen und das in Kombination mit Deinem Training müsste bald Erfolge zeigen

    und dem Hund ein Sprühhalsband gekauft welches beim Bellen automatisch auslöst. Das musste nur wenige Male auslösen und der Hund hält jetzt seine Klappe wenn er an die Zäune stürmt.

    Davon halte ich überhaupt nichts, denn es kann ganz schnell zu einer Fehlverknüpfung kommen und dann ist die nächste Baustelle da

  • Das mit

    Im Garten nutze ich ein "Ab". Heißt eigentlich: geh hin wohin du magst, aber nicht an den Zaun.. I

    ist eine gute Idee! Denke das versuche ich zu übernehmen! Vielen Dank für deine Erläuterungen!!


    das klassische "Raus da" haben wir auch im Wald und Feldern. Von daher handhaben wir das also ähnlich, schon mal gute Vorrausetzungen.

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