Abgabe? Züchter übergehen?

  • Ich stecke in einer recht komplexen Situation.


    Jahrelang lebte ich mit meinen zwei Terriern recht glücklich. Sie machen keine Probleme, interessieren sich nicht viel für andere Hunde, sind zufrieden den Garten zu bewachen und mal spazieren zu gehen. Sie bleiben überall alleine.


    Es war schon lange der Wunsch nach einer menschenbezogenen Spezialrasse bei mir da. Ich benenne sie nicht genauer, weil man dann sehr schnell auf dem Züchter schließen kann!
    Von Kindheit hat hat sie mich fasziniert und ich wollte auch die Rasse typische Auslastung als Hobby haben, kann theoretisch bieten was die Rasse braucht, habe ein großes Haus am Waldrand und so zog Udo (Name geändert) ein. Ich arbeite nur ca 5 Stunden am Tag und konnte zwei Monate Homeoffice machen und so schien alles durchdacht.


    Udo und die Terrier konnten wie erwartet nicht viel mit ihm anfangen aber es gibt auch keine Probleme oder Unruhe.


    Udo ist jetzt ein Jahr. Er lernte das alleine bleiben (mit den Terriern) nicht. Nicht mit 3 Trainern, nicht mit Bachblüten, nicht im Auto, nicht in Mini Schritten, selbst wenn mein Mann zu Hause ist ist er total nervös wenn ich weg bin. Nach einem Jahr üben klappen mehr so 15 min und irgendwie glaube ich nicht dran das noch steigern zu können.


    Udo hat vor allem Angst vor allem vor anderen Hunden in seiner Größe. Was auch am schlechten Züchter liegt (dazu später mehr). Er verfällt dann in kopflose Panik. Kleinhunde mit weniger selbstbewusstsein als meine Terrier werden gerne gemobbt.
    Wechselnde Fremdhunde (Pension) ist daher nicht möglich. Auch weil er nicht kastriert ist, was ich bei der Unsicherheit nicht machen möchte. Ich muss aber arbeiten. Nach viel Hin und her und Welchsel habe ich jetzt eine private Betreuung mit nur einem eigenen Hund. Da klappt alles problemlos.
    Heißt für mich zu meinen fünf Stunden arbeiten knapp zwei Stunden vier Strecken hin und her fahren. Die anderen beiden Hunde lasse ich also kostenpflichtig mitbereuen da es sonst auch zu lange ist. Danach und davor muss ich Gassi weil die Betreuung das nicht übernimmt, nur Pippi im Garten. Einmal ist der Sitter krankheitsbedingt ausgefallen und ich musste Udo hundert Kilometer zu Freunden fahren und drei Tage dort lassen. Danach hatte Udo wieder Verlustängste und das ganze Training war da hin. Damit die wackeligen 15 min alleine bleiben nicht zerstört werden, fahren wir also auch nicht mehr in den Urlaub, weil der Hund laut Trainer Routine braucht, Hundestrände etc nicht gehen.


    Wegen der Angst vor Hunden war ich in mehreren Hundeschulen und bei Trainern wo dann wieder Freilaufexperimente in einem panisch durch den Zaun flüchtenden Udo endeten. Aktuell treffe ich mich privat an und an mit souveränen Fremdhunden mit denen auch mittlerweile gespielt wird und meide andere Begegnungen.


    Verwandte können nicht mal eben einen Abend aufpassen weil Udo extrem jault auch wenn jemand da ist außer beim Sitter wo er täglich ist.


    Die ganze Situation ist also extrem zeitaufwendig und teuer. Ich habe es lange durchgehalten weil ich immer noch Hoffnung hatte, dass er das alleine bleiben doch noch lernt und ich ihm dann auch ein viel besseres Leben mit täglich viel Zeit bieten könnte und auch die anderen Probleme dann in den Griff bekommen könnte.
    Langsam kann und will ich nicht mehr.


    Der Hund hat sich viele tolle Seiten, ist extrem verschmust, ruhig, macht nichts kaputt, hört draußen, ist in Haus und Garten einfach nur lieb und das auch zu den kleinen Terriern.


    Mein Mann ist häufig unter der Woche beruflich weg. Er hängt total an dem Hund, mehr als am den anderen. Er ist in einer sehr labilen Verfassung und sagt eine Trennung vom Hund verkraftet er nicht und wir bekommen es schon hin. Die ganze Arbeit und Einschränkung habe ich, er geht nicht mals mal spazieren ohne mich, weil er sich nicht zutraut tut Nixe zu blocken und mit drei Hunden zu gehen.


    Ich will langsam nicht mehr. Ich kann nirgends hin, bin nur am schwimmen um den Alltag irgendwie hin zu bekommen, am hin und her fahren, am gucken, das kein hund kommt, keiner den Hund einfach anfasst, zahle für drei Hunde die Betreuung.
    Ich bin entgegen meines Mannes für eine Abgabe. Ich kann nicht mein komplettes Leben dem Hund opfern.


    Ich bin guter Dinge, dass ein gutes Zuhause zu finden trotz der Probleme. Die Rasse hat eine Fangemeinde, wo viele ganze Rudel halten. In so einem Rudel gleicher Art würden sich bestimmt viele Probleme relativieren und auch das alleine bleiben wäre wohl was anderes als mit dem Terriern, die ihn ignorieren. Mit Hunden die er vernünftig kennenlernt ist er top verträglich.


    Problem:
    Laut Vertrag hat der Züchter ein kostenloses Vorkaufsrecht. Was wahrscheinlich nicht haltbar ist.
    Der Züchter (vdh) hat sich im Nachhinein als Katastrophe raus gestellt. Wir waren zwei Mal da alles war ordentlich die Zuchthunde offen und freundlich und uns wurde erzählt was die Hunde alles kennenlernen.
    Nach Anzahlung (die wir laut Vertrag beim Abspringen nicht zurück bekommen hätten) hieß es dann bei der Abholung auf Nachfrage die Hunde seien noch nie vom kleinen Hof gekommen, weil die Züchterin die Grippe hatte. Der Hund war da schon 16 Wochen weil ich vorher kein frei hatte.
    Aber gut ich dachte wir bekommen es hin.


    Wir hatten dann wegen der Probleme Kontakt mit dem Züchter, es kam keine Hilfe nur die Aufforderung den Hund umsonst zurück zu bringen und Beschimpfungen.


    Wir haben von zwei Rückläufern aus dem Wurf erfahren, die ja laut Vertrag umsonst zurück kamen und beim zweiten Mal vom Züchter für mehr Geld als dem Welpenpreis verkauft wurden. Also über 3000 € durch zweimaligen Verkauf der Welpen verdient.


    Mittlerweile folgden in einem Jahr noch zwei Würfe und diese werden über Kleinanzeigen angeboten und dort wird die Spezialrasse wie der einfachste Begleithund angepriesen.


    Sprich: zurück zum Züchter wäre für den Hund der worst case und der Züchter würde Geld daraus schlagen und ihn an den erst besten weiter verkaufen und ihm wäre definitiv nicht am besten für den Hund gelegen.



    Die Frage ist was ich jetzt mache.
    Option eins: der Hund lernt noch irgendwie alleine zu bleiben und mal bei der Schwiegermutter, ich habe dann Zeit am Angst Problem zu arbeiten, mein Mann behält sein 'Baby' und alles ist gut. Daran glaube ich aber langsam nicht mehr. Ich habe wirklich alles versucht und drei Trainer gehabt (wovon einer auch zur Abgabe riet).



    Option zwei wäre eigentlich nur kompetente Hände (was ich für möglich halte) am Züchter vorbei. Was schwierig ist, weil es ja auch im Impfpass steht der Züchtername und in den Papieren. Irgendwelche Schadensersatz Ansprüche vom Züchter wären mir egal. Allerdings setzt mich mein Mann unter Druck,dass ich ihm das in seinem psychischen Zustand nicht antun kann und wir das ja noch alles hin bekommen.


    Ich kann langsam nicht mehr. Ich wünsche manchmal der Hund fällt einfach tot um. Dann tut mir das wieder furchtbar leid und ich übe wieder jeden Tag alleine bleiben, gehe zu social walks etc in der Hoffnung dass sich war bessert, schaffe es nicht einzukaufen oder Freunde zu treffen und gehe trotz Krankheit nicht zum Arzt wenn ich keinen für den Hund habe.

  • Warum steht der Züchter in den Papieren? Da solltest du drinstehen wenn der Hund Papiere vom VDH hat.
    Ich würde in diesem Fall zum Wohle aller den Hund abgeben und zwar in ein der Rasse entsprechendes neues Zuhause.

  • Weil im Impfpass ja der Name steht und in dem Papieren. Und der Name ist halt 'Udo von dem Zauberbusch' (geändert) und dann ist ja klar dass der Züchter 'vom zauberbusch' ist

  • Was sind denn das für Papiere?
    In der Ahnentafel steht normalerweise der Züchter und der Eigentümer (und der Besitzer) des Hundes und wenn du den Hund gekauft hast, dann stehst du da als Eigentümer und Besitzer drin und der Hund gehört dir.
    Wenn bei Eigentümer der Züchter steht und du nur bei Besitzer, gehört der Hund dem Züchter und darf nur bei dir wohnen.
    Die Eigentumsverhältnisse sollten schon geklärt sein bevor du den Hund abgeben kannst.

  • Ich würde mir bezüglich des Vertrags und der darin festgehaltenen Vereinbarungen zuverlässigen Rechtsbeistand suchen und mich zunächst einmal absichern, wie die Rechte und Pflichten überhaupt genau aussehen.


    Dann kannst du in Ruhe die Weitervermittlung angehen. Handle um Sinne des Hundes und pass auf dich auf.

  • Oh, jetzt hab ich das verstanden, ich hatte das falsch aufgefasst.
    Dir geht es darum, dass du den Hund verkaufen willst, aber der neue Besitzer soll den Züchternamen nicht erfahren, damit er keinen Kontakt aufnehmen kann und du sicher am Züchter "vorbei" den Hund verkaufen kannst.

  • Ich glaube wir reden aneinander vorbei.


    Ich bin natürlich Eigentümer und stehe auch so drin.


    Aber ein neues Herrchen sieht halt aus solcher Zucht der Hund ist. Kontaktiert er den Züchter oder irgendwer anderes, was ja wenn der Hund zu Sportveranstaltungen geht nicht so unwahrscheinlich ist, dass da wer den Züchter kennt (der selbst seine Hunde nicht im Sport auslastet) könnte ja der Züchter auf sein Vorkaufsrecht pochen, was wir ja dann übergangen hätten.
    Auch ist es schwierig einem neuen Zuhause zu sagen "der ist aus der der Zucht, die hat auch ein Vorkaufsrecht aber wir informieren sie nicht darüber"..

  • Bitte LESEN, Da steht NIX von Eigentümer. Sondern NUR dass der Name des Züchters in den Papieren steht. Und das ist Fakt. In jeder Ahnentafel des VDH ist nachzulesen, wer der Züchter ist.
    Und korrekterweise steht in jedem Impfpass der Eigentümer zum Zeitpunkt der Impfung. Und das ist bei einem Hund bei der Erstimpfung nun mal ebenfalls der Züchter. Zumal der Hund bei Übergabe schon 16 Wochen war.

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