Abgabe? Züchter übergehen?

  • Aber irgendwas ist ja immer, ich finde den Umgang der Besitzer mit ihren Hunden, welcher von der Trainerin geduldet und gesehen wird, teils katastrophal. Da wir an der Leine geruckt mit voller Kraft und der Hund am Nackenfell ins Platz gelegt und jeder findet das normal.

    Erst einmal finde ich es toll, dass Du einen anderen Weg und eine andere Trainerin gefunden hast. Eine, die für Eure Situation Verständnis hat; denn das ist ja die Grundvoraussetzung für Euer künftiges Training.
    Fortschritte sind doch da!!!! Und - alle Trainingsvorgaben muss man nicht erfüllen, wenn man nicht dazu stehen kann. Mit Hardcore-Training kommt man zwar schneller zum Ziel, das Ergebnis kann jedoch ein freudlos arbeitender Hund sein.
    Lass Dich von Deinem Bauchgefühl leiten! Das wird wissen - hat sich ja bei Euch bestätigt - was gut für den Hund und Euch ist!

    Wir sind dann gegangen und haben alle noch über uns reden hören, was wir wohl alles falsch gemacht haben, dass der Hund so ängstlich ist.

    Damit musst Du leben! Leute reden immer und am liebsten über die Menschen, die nicht da sind.
    Ihr musst für Euch einen Weg finden!
    Vielleicht wäre die Gewöhnung an eine Autobox - da könnte der Hund während der Gartenparty verbleiben - für Euch ein neuer Weg!

    Mein Mann hat mich dann beruhigt, Pizza geholt und uns guten Wein geholt. Ich war einfach nur wieder traurig.

    Es ist menschlich sehr verständlich, dass Du traurig warst. Umso schöner, dass Dein Mann Dich aufgefangen hat und der Abend doch noch ruhig verlief.
    Gewöhn Dich an Rückschritte - das machen alle Hundehalter durch, die an "Problemen ihrer Hunde" arbeiten oder überhaupt im Hundetraining.
    Vielleicht - wenn der Hund älter und ruhiger geworden ist - kannst Du über das Vergangene lachen. Aber bis dahin habt Ihr noch einen harten Weg vor Euch.
    Augen zu und durch! Ihr schafft das!

  • Liebe TE,
    als erstes mal ganz viele gute Wünsche. Das klingt nach einer sehr bescheidenen Situation. Wer jemals in ähnlicher Weise in der LAge war, den Anforderungen der ihm Anvertrauten nicht gerecht werden zu können und eigenen auch nicht, der leidet ganz sicher mit.


    eine Vorschreiberin hat geschrieben, dass der Hund eigentlich in eine Umgebung gehört, die ihm das was du jetzt ermöglichst, immer ermöglichen kann.
    Das möchte ich nochmal hoch holen. Und zwar aus dem Blickwinkel des Hundes:


    Dein Mann will den Hund unbedingt behalten. Warum? Er hat seine eigenen Gründe.
    Kann er denn dem Hund bieten, was der braucht um ein glückliches Leben zu führen?
    Kann er dir und sich selber das bieten, was ihr braucht um ein glückliches Leben zu führen?
    Daran entlang könntet ihr denken und dann auch handeln.
    Du hast einen entzückenden Junghund aus gutem Hause, einer Rasse mit echten Fans und speziellen Bedürfnissen. Ich bin sehr sicher, dass ihr mit wenig Aufwand einen angemessenen Platz finden könnt, wo Mensch und Hund einfach zusammen passen. Ohne das das ganze Leben Drumherum baden geht.


    Wie soll das denn gehen? Willst du aufhören zu arbeiten? oder Männe? Und sich dafür richtig herum um den Hund kümmern?
    Macht dich das glücklich? Ist der Hund mit der Sitterlösung in Einklang zu bringen und stemmt ihr das die nächsten 10 Jahre? Wenn ja, go for it. Wenn nein, mach Nägel mit Köpfen. Bald. Bevor aus dem entzückenden Junghund ein verkorkster , bzw auch nur ein erwachsener Hund mit Macken geworden ist.


    Halt dich tapfer. Manchmal sind Entscheidungen hart, egal wie herum. Dann guck dir die Enscheidungsergebnisse an, und nimm daraus das beste.


    Viele Liebe grüße

  • Ich weiß, dass der Hund es vermutlich woanders besser hätte. Wenn auch nicht beim Züchter, da bin ich immer noch überzeugt.
    Aber es ist ja nicht die Qual schlechthin für einen Hund, auch nicht für Udo, zu einem regelmäßigen gleichen Sitter zu müssen. Vielleicht wäre es leichter wenn zumindest meine Arbeitszeiten gleich wären, aber das geht nicht.


    Eigentlich wollte ich nicht noch privater werden aber sei es drum.


    Natürlich ist es objektiv egoistisch wenn der Hund für meinen Mann bleibt. Praktisch ist es aber nicht so einfach für ihn mit dem nächsten Verlust umzugehen.
    Auch ich hänge an dem Hund, und hier in Haus und Garten, solange ich da bin ist er echt ein Traum. Gehe ich oder Hunde sind irgendwo ist es teilweise eine Katastrophe.


    Geplant war nie, dass unser Leben so bleibt. Eigentlich waren immer Kinder geplant, und dann wäre ja ein Alltag gegeben, zumindest zwei Jahre lang oder so. Udo liebt auch Kinder. Aber das klappt jetzt schon ein paar Jahre nicht und es ist unklar ob das noch mal was wird. Mit einem etwas unkomplizierteren Hund hätte ich auch alles hinbekommen denke ich. Ob es stand jetzt klappen würde mit Udo, wenn auch noch Kinder hinzukämen, weiß ich nicht.
    Udo war kein Ersatz, wird natürlich auch nicht wie ein Kind behandelt aber war schon so etwas aus Trost. Ein langer Traum, den wir uns dann erfüllt haben. Auf jeden Fall hoffe ich noch, dass sich der Alltag so ändert, dass ich zu Hause bin und dann wäre der Sitter nur noch selten nötig, zumindest wenn Udo schafft irgendwie ein bis zwei Stunden alleine zu bleiben. Das ist auch ein Grund weshalb ich die Entscheidung so raus schiebe, weil ich doch noch ein bisschen hoffe, dass sich unser Leben in die Richtung ändert.
    Ohne Grund (Kinder, pflegebedürftige Angehörige) kann ich in meinem Job auch keine Stunden reduzieren falls das als Vorschlag kommt. Könnte ich es, würde ich es sogar unabhängig vom Hund sofort machen, weil mein Job mich gerade sehr schlaucht.


    Ein Hundeaupair funktioniert übrigens eher weniger. Wir hätten nur das Arbeits/Kinderzimmer und ganz ehrlich bei aller Liebe zum Hund, möchte ich deswegen keine fremde Person hier wohnen haben. Wir sind extra hier hin gezogen um Ruhe zu haben. Und man kann Udo halt auch nicht mit jedem los schicken. Bzw er jault ja auch teilweise wenn mein Mann da ist und ich gehe. Das würde auch dauern bis da Vertrauen ist. Also die Option ist eher raus. Wo wir wohnen müssten wir dem aupair auch ein Auto stellen etc. Also je mehr ich drüber nach denke, desto schlechter finde ich die Idee für uns.


    Ich bin hin und her gerissen. Einen Tag will ich ihn echt abgeben, einen Tag denke ich wieder es klappt alles schon irgendwie. Und ja, ich versuche natürlich, dass er es nicht spürt.


    Gerade jagt Udo total albern im Garten Schmetterlinge und versucht immer wieder die Terrier zum Spielen zu animieren.. Das ist schon wieder süß :/

  • Weißt du was, @Cairnkraftwerk mein Hund hätte es woanders auch besser!


    Hätte sie einen schönen Garten mit toller Wiese, gefiele es ihr bestimmt besser, als unseren, zwar gemütlichen, aber nur mit Holzboden ausgelegten und eher kleinen Hof. Ohne Sicht auf vermeintliche Eindringlinge, die sie vergraulen könnte.


    Sie ist wahnsinnig sensibel und entsprechend genervt, wenn ich meine Tochter mal anschnauze. Dann wackelt sie sichtlich gestört in den Flur.


    Sie ist kein Schmusehund und trotzdem knutsche ich sie dann und wann mal ab mit den Worten „Du armer, geliebter Hund“. Oh man sieht wie bescheuert sie das findet.


    Ich übe viel zu wenig mit ihr. Ok, sie genießt viele Freiheiten, aber ihr „können“ wird definitiv nicht gefördert.


    Aber, unsere Bindung ist unkaputtbar. Ich spüre, dass sie mich mag und bin mir gewiss darüber, dass sie spürt, was sie mir bedeutet.
    Ich weiß (!) sie wäre sehr, sehr unglücklich ohne uns und das Leben, welches sie hier hat.


    Vielleicht (aber der Bauch sagt etwas anderes) würde sie irgendwann woanders auch glücklich, aber alle „Rahmenbedingungen“ würden von ihr - für uns - wieder eingetauscht, wenn sowas denn ginge.


    Deshalb, häng dich nicht zu sehr an den Zweifeln auf.
    Du tust mehr, als so manch ein anderer, nämlich versuchst ein Bewusstsein zu entwickeln für die Bedürfnisse deines Hundes.
    Wenn DAS kein gutes Fundament ist, dann weiß ich’s auch nicht.


    Alles Gute

  • Das eine ist der Hund. Das andere ist halt auch, dass ich mich oft überfordert, eingeschränkt und unglücklich fühle, wegen des Hundes. Es ist halt ein hin und her und wahrscheinlich kann mir da auch kein forum helfen.

  • Das eine ist der Hund. Das andere ist halt auch, dass ich mich oft überfordert, eingeschränkt und unglücklich fühle, wegen des Hundes. Es ist halt ein hin und her und wahrscheinlich kann mir da auch kein forum helfen.

    Das stimmt. Deine Prioritäten musst du ganz allein setzen.


    Frage dich aber trotzdem, bitte, wie realistisch das ist. Also was du gewinnen würdest ohne Hund und ob es tatsächlich nicht auch MIT Hund geht. Wenn nicht 100, dann vielleicht 80%.


    Viele werden zustimmen, wenn du einmal erlebt hast, eine tiefe Freundschaft zu einem Tier wie den Hund zu „pflegen“, das ist ein unglaubliches Erlebnis.


    Ich treffe Leute, die weinen noch heute um ihren toten Hund, der vor 5,8 oder 10 Jahren verstorben ist.
    Heute verstehe ich wieso.


    Kopf ist gut, aber zu viel Kopf vergiftet auch die Emotionen. Und die sind es doch, die uns glücklich machen oder?


    Mensch. :smile: Ist doch kein Hexenwerk. :bussi:



    Edit: den Druck macht nicht der Hund. DU machst dir Druck.

  • Es ist halt ein hin und her und wahrscheinlich kann mir da auch kein forum helfen.

    In der Tat ... zumindest ein solches Hundeforum nicht. Denn in einem Hundeforum steht Hund immer an erster Stelle ...


    Dein emotionales Dilemma, der Zwiespalt in dem Du fest zustecken scheinst, das, was auf Deine Entscheidung gefolgt ist, kann Dir in einem Hundeforum keiner nehmen und keiner bei helfen.


    Wenn man sich darin versucht, geht das komplett in die Hose. Wenn man über Persönliches spricht, wird es eben auch persönlich und das ist nicht einmal gewollt (wie man hier im Thread auch schon wunderbar verfolgen kann).


    Insoweit wird sich da höchstwahrscheinlich auch niemand mehr aufs Glatteis wagen ... wozu auch. Entschieden ist entschieden, Gefühle sind wieder eine andere Hausnummer.

  • In der Tat ... zumindest ein solches Hundeforum nicht. Denn in einem Hundeforum steht Hund immer an erster Stelle ...
    Dein emotionales Dilemma, der Zwiespalt in dem Du fest zustecken scheinst, das, was auf Deine Entscheidung gefolgt ist, kann Dir in einem Hundeforum keiner nehmen und keiner bei helfen.

    Bei mir persönlich kommt an erster Stelle immer der Mensch und erst dann das Tier.

  • Das eine ist der Hund. Das andere ist halt auch, dass ich mich oft überfordert, eingeschränkt und unglücklich fühle, wegen des Hundes. Es ist halt ein hin und her und wahrscheinlich kann mir da auch kein forum helfen.

    Hi, nein - Du hast recht. Diese Entscheidung muss von Dir kommen.


    Ohne jetzt allzu sehr ins Persönliche abdriften zu wollen: Du hast wohl mehr als ein Päckchen zu tragen. Und da ist dann die Frage: Macht der Hund Dir Deine Lasten leichter oder schwerer - und bei Letzterem: Kannst Du es auf Dauer tragen.


    Mach doch mal für Dich eine Pro/Kontra Liste. Nicht mit dem erhofftem Stand, sondern mit dem Stand jetzt. Und Dein Mann macht das vielleicht auch. Dann könntet Ihr vergleichen und entscheiden - und wenn Ihr Euch für Udo entscheidet auch gleich schauen, bei welchen Kontras von Dir Dein Mann Dich unterstützen kann und vielleicht auch muss.


    LG Nicole

  • Nein, die Entscheidung kann dir keiner abnehmen.


    Die Leute im Forum haben dir geholfen, das Für und Wider und die unterschiedlichen Positionen und Sichtweisen zu erkennen, auf deine Lage zu beziehen und zu interpretieren. Ich glaube, dass dir das schon eine ganze Menge gebracht hat.


    Dieses Gedankenspiel und allgemein diese Reflexionsphase sind aber ein Schwebezustand, der nur begrenzte Zeit funktioniert. Jetzt solltest du auf dieser Phase austreten und Entscheidungen fällen. Du kennst ja jetzt alle möglichen Positionen, Vor- und Nachteile.


    Aber dieses Geeiere muss ein Ende finden. Das tut niemandem gut.


    Ganz ehrlich, auch wenns hier persönlich ist: ein Hund ist ein Hund. Wenn es das passende Zuhause gibt, wo sich Udo wohlfühlt, wird er euch schnell vergessen und sich entspannen. Oder ihr ändert die Bedingungen. Auswachsen wird sich da nicht viel.
    Wenn ich persönlich einen Kinderwunsch hätte und wegen eines Hundes meinen Kinderwunsch nicht ausleben könnte - eine größere Einschränkung gäbe es für mich nicht. Der Hund lebt nur 10-12 Jahre,danach geht mein Leben aber weiter. Und wenn es dann zu spät ist, ich würde mir und dem Hund das nie verzeihen.
    Ich könnte nicht mit einem Hund leben, bei dem ich mich dauerhaft eingeschränkt, unglücklich und überfordert fühlen würde.


    Im Spoiler meine eigene verdrehte Geschichte zum passenden Hund:

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