Leberzirrhose bei meiner Kleinen entdeckt.. Was tun??

  • Liebes Forum,


    Jeder der seinen Hund liebt weiß, wie schwer es ist, sich zu verabschieden. Ich habe vor 14 Jahren einen kleinen Podenco-Mischling aus Spanien adoptiert. Ich bin 28 und sie begleitet mich nun schon mein halbes Leben. Seit einigen Jahren hat mein kleiner Schatz nun schon einen Leberschaden, ist blind und orientierungslos und ich merke selber, dass sie immer schwächer wird. Nun wurde letzte Woche bei einer Kontrolluntersuchung ein Ultraschall gemacht. Dabei wurde Wasser in ihrem Bauch entdeckt. Auch ihre Blutwerte sind deutlich schlechter geworden und das alles relativ schnell, innerhalb von zwei Monaten. Es geht es natürlich unfassbar schlecht damit, weil ich realisieren muss, dass der Abschied von meiner Kleinen immer näher rückt. Ich wache morgens auf, will nicht aufstehen, versuche die Tatsachen zu verdrängen, habe dann das Gefühl, meinen Hund im Stich zu lassen und fühle mich noch schlechter..


    Aus Angst in eine Situation zu kommen, in der der Hund zu sehr leidet, hat meine Mutter überlegt, dass wir unseren Schatz nächste Woche schon erlösen.. Ich kann ihre Sorge nachvollziehen, aber ich sträube mich vor einem frühzeitigen Abschied, solange sie noch keine merklichen Schmerzen hat.. Habt ihr schon einmal Erfahrungen gemacht mit dieser Krankheit bei Hunden? Wisst ihr wie schnell sie sich entwickelt und welche Bedeutung Symptome wie Wasser im Bauch für den Krankheitsverlauf haben?


    Mein Problem ist auch, dass ich Mitten im Examen stecke. Ich muss innerhalb der nächsten vier Wochen meine Staatsarbeit fertig schreiben und zwei Prüfungen ablegen. Es ist eine besch****** Situation, weil ich einerseits egoistisch sein muss und mich auf mich konzentrieren muss, andererseits meinen Hund mehr als alles Andere auf der Welt liebe und ihn begleiten möchte. Leider kann ich meine Prüfungen nicht verschieben, meiner Kleinen würde das auch nicht helfen. Meine Mutter kümmert sich Gott sei Dank rührend, sie ist also in guten Händen..


    Meine Frage an euch ist nun, ob ihr mir Tipps und Ratschläge geben könntet, wie ich mich in der Situation verhalten soll? Ich weiß, jeder geht anders mit solchen Situationen um, aber es würde mir helfen, wenn ich wüsste, was ihr tun würdet. Würdet ihr euch auch aufs erste der Situation zu Hause entziehen, woanders hinfahren (Bibliothek, etc..), um konzentriert lernen zu können? Mir bleibt nichts anderes übrig, als weiterzulernen, auch wenn ich ständig an meinen Hund denken muss.


    Ich freue mich über eure Nachrichten und eure Unterstützung!


    Eure Nicola

  • Ich bin jemand, der seinen Hund lieber zu früh als zu spät einschläfern lässt, weil ich einfach zuviel Angst habe, dass der Hund Schmerzen hat und ich es nicht merke - und nur wegen ein paar Tagen/Wochen will ich das nicht riskieren.
    Meine letzte Hündin habe ich mit 2,5 Jahren einschläfern lassen, sie war zwar nach dem Klinkaufenthalt wieder recht fit, hätte aber jederzeit innerlich oder äußerlich verbluten können und es war nur eine Frage der Zeit bis ich sie sowieso hätte einschläfern lassen müssen, daher habe ich mich für eine sofortige Erlösung entschieden.


    Ich wünsche dir, dass du für dich und deinen Hund die richtige Entscheidung treffen kannst.

  • Die Tierärztin meinte, man müsse sich das schon mal überlegen und von Woche zu Woche schauen, wie sich die Zirrhose entwickelt. Nächsten Freitag gehen wir wieder zur Blutabnahme um das zu kontrollieren.. Ich kann mir einfach nicht vorstellen ohne sie zu sein, es ist einfach so schwer...

  • Seit einigen Jahren hat mein kleiner Schatz nun schon einen Leberschaden, ist blind und orientierungslos und ich merke selber, dass sie immer schwächer wird.

    Es tut mir wahnsinnig leid für Dich und Deine Hündin, viele hier kennen diese Gefühle, wenn der Weg klar scheint.


    Meine Entscheidung wäre klar, abnehmen kann man sie Dir natürlich nicht.
    Es tut einfach weh, ich habe da großes Verständnis- aber sieh sie Dir an.
    Lebt sie noch gerne?
    Handle für sie, nicht für Dich. :streichel:

  • Schwierige Situation.
    Du kennst deinen Hund ja natürlich besser, als wir hier vom lesen.
    Wir haben das bei unseren immer so gemacht:
    Wenn der Hund keine Schmerzen zeigt, haben wir nichts gemacht.
    Wenn er aber Auffälligkeiten gezeigt hat, das man sehen konnte, das er leidet, haben wir ihn erlöst.
    Liebe zum Hund bedeutet ja auch, auch wenns für uns Menschen noch so schmerzvoll ist, ihn ohne Leiden gehen zu lassen.
    Wünsche Dir alles Gute, das du ihn noch lange hast.
    Du wirst den Moment erkennen, wann es soweit ist.

  • Als Mutter würde ich dich zu diesem Zeitpunkt (Examen) aus der Entscheidungssituation herausnehmen.


    Deine Mutter hat den Hund damals angeschafft, sie kümmert sich, sie übernimmt die Verantwortung und sie wird gemeinsam mit dem Tierarzt die richtige Entscheidung für euren Hund treffen.


    Genieße die Zeit, in der du mit deiner Kleinen zusammen bist und überlasse alles andere deiner Mutter. Sie wird das Richtige zum richtigen Zeitpunkt tun.


    Abschiede gehören leider zum Leben dazu und einer großen Liebe folgt zumeist große Trauer. Du durftest das eine 14 Jahre lang genießen und wirst das andere dadurch heil überstehen.


    Viel Mut, ganz viel Kraft und alles alles Gute für euch! :streichel:

  • Eine ganz schwere Situation und dazu noch deine Prüfungen... ich wünsche dir die nötige Kraft für die nächste Zeit. Ein Satz, den ich als sehr wahr empfinde, ist, 'Lieber eine Woche zu früh, als eine Stunde zu spät' - Hunde sind teilweise sehr hart im Nehmen und zeigen Schmerzen nicht sofort. Wenn die Frage nur noch 'wann' und nicht mehr 'ob' ist, würde ich zum Wohl des Hundes lieber etwas früher Abschied nehmen als zu spät, so traurig es auch ist.
    Zu früh ist es leider immer, ganz gleich wie alt unsere Hunde sind.

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