Deutscher Schäferhund oder Golden Retriever?

  • Hallo,


    ich ruf mal @CH-Troete, die etwas über den Vorschlag „Schäferhund“ sagen kann.


    Mit meinem Mischling Ronja hatte ich in der Anfangszeit auch ein Dogsharing-Programm, allerdings nur für 2 Tage die Woche und ohne Übernachtung. Ronja hat die Zeit bei „Oma“ genossen, weil sie da viel durfte und viel Leckerchen bekommen hat.


    Da mein Vater allerdings irgendwann pflegebedürftig geworden ist, hat das nicht mehr geklappt. War auch kein Problem, da wir uns beruflich anpassen konnten.


    Je nachdem, wie alt und fit Deine Mutter ist, würde ich eher zu etwas Kleinerem und Kompakterem raten, nicht zu einem DSH. Denn der Hund soll Euch ja noch viele schöne Jahre erhalten bleiben, und Deine Mutter wird in der Zeit nicht jünger.


    Käme - wenn Du am Goldi zweifelst - eventuell noch eine andere Rasse in Betracht? So ein robuster Charakterhund, der aus allen Situationen das Beste für sich holt?


    Da sind dann natürlich die Fragen super-wichtig, die @flying-paws gestellt hat.


    LG Nicole

  • Mal ganz grob aus meiner Sicht gesagt:
    Wenn ZWEI Leute an dem Hund "rumerziehen", ist m.E.n. ein DSH nicht geeignet wenn das auch noch in 2 verschiedenen Hauptaufenthaltsorten vom Hund stattfinden soll.

  • @Stinkelilly ruft - ich bin da :winken:


    Huhuuu Hanna :winken:


    Ha wie oft habe ich den Eingangstext jetzt gelesen und geschrieben "ich würde Dir ohne Umschweife einen Goldi empfehlen" :lol: - fünf mal?
    Aber irgendwie bin ich mit der Antwort nicht zufrieden.
    Ein Schäferhund ist auch erst mal einfach ein Hund.
    Punkt.
    Der Schäferhund hat halt wesentlich mehr Wach- und Schutztrieb. Findest Du das gut? Weil damit klarkommen dünkt mich irgendwie zu wenig :smile:
    Nicht auf dem Hundeplatz, da ist das Wumpe.
    Abends, wenn Du spazieren gehst und jemand Müll in den Container schubst, zum Beispiel.


    Spaziergänge sind anders.
    Der beste Kumpel von meinem Schäfi ist ein Goldi :smile:
    Das Goldi-Frauchen kann mühelos plaudern ohne auf ihren Hund zu gucken, der macht zwar wesentlich mehr Unsinn als meine, spielt aber keine Rolle weil die Leute einfach weniger Angst haben.
    Unübersichtliches Gelände? Egal, Goldi verschwindet irgendwo, trifft Leute ums Eck herum, andere Hunde, egal. Stört keinen.
    Mach das mal mit einem Schäfer :ugly:
    Ich leine IMMER an bevor ich um's Eck gehe.
    Ich leine IMMER an, wenn uns Leute begegnen.
    Einfach weil ich nicht will, dass wegen uns jemand einen schlechten Tag hat.
    Die Chance dass jemand Angst hat vor meinem Schäfi hat, ist wesentlich höher, als dass der selbe Mensch Angst hat vorm Goldi.
    Und noch wenn - der Goldi hat da wesentlich mehr Freiheit.
    Ich merke das enorm gut eben weil ich ja oft mit dem Goldi unterwegs bin.
    Dem Goldifrauchen wärs zu mühsam, sagt sie ganz klar.


    Der Goldi liegt auf der Wiese rum und geniesst das Leben, mein Schäfi hat ALLES gesehen und alles bemerkt. Den Vogel dahinten, den Fussgänger zwei Querstrassen weiter, den Radfahrer hinten Am Horizont. Sie sieht, hört und bemerkt ALLES.
    Sie hat alles im Blick. Sie hechtet nun nicht los und frisst die Leute, aber sie nimmt die Welt einfach anders wahr als der Goldi.


    Die Leute werden Dir nicht mehr so aufgeschlossen begegnen wie mit dem Goldi. Macht Dir das was aus?
    ...die Frage ist nur für Dich, ich erwarte da keine Antwort, gell.
    Kann sein dass die Leute die Strassenseite wechseln.


    Wenn Du Nachwuchs willst, kann es sein dass andere Kinder vielleicht nicht zu Euch dürfen wegem Schäfi.



    Thematik mehrere Beszugspersonen:
    Ist der Schäfi etwas älter und gefestigt, sehe ich da kein Problem. Hunde können gut unterscheiden und wissen, bei wem sie was dürfen :smile:
    Junge Schäfer sind Saubratzen, ganz liebevoll gemeint.
    Probieren, testen, gehen durchaus auch nach Vorne statt zurück. Dem muss man nun nicht mit Prügelstrafe begegnen aber mit klarer Führung und Kosequenz, Konsequenz, Konsequenz. Schäfer fragen gern mal nach, ob heute noch gilt was gestern war :smile: Und wieder Konsequenz, Konsequenz, Konsequenz. Nein ist nein ist nein ist nein.
    Wenn das Deine Mom nicht hinkriegt - wer könnte ihr das verdenken bei dem Gesichtsausdruck?!? :herzen1: - kann es sein, dass Ihr den Schäfi vom lockeren, lieben Zuckerzwasel zu einem Hund erzieht, den Ihr nicht haben wollt.
    Weisst wie ich meine?


    Das was auf dem Platz passiert, diese toll gehorchenden perfekten Hunde, hat mit dem "zivilen Leben" so gar nix zu tun. Das weisst Du ja selbst schon :smile: Beim Schäfi muss man da einfach noch ein wenig besser gucken :smile: weil jedes nicht-der-"Norm"-entsprechen, von Deiner Umwelt als schlimmer empfunden wird als beim Goldi.



    Mein spontaner Gedanke beim lesen Deines Eingangsposts war "wieso nicht ein Labbi?"
    Oder eine andere Retriever-Rasse? Ein Nova Scotia Duck Trolling zum Beispiel?
    Was meint denn Deine Mom dazu? Wie denkt sie über den Wunsch, einen Deutschen Schäferhund zu holen?


    Oh ja noch was: Du wirst auch nicht in jeder Welpen- und Hundeschule willkommen sein :ugly:



    ...und wenn Du das jetzt alles abhaken kannst und nicht wirklich schlimm findest:
    Schäfi go! :dafuer:

  • Dem Beitrag von @CH-Troete ist eigentlich nichts mehr hinzu zu fügen. :dafuer:
    Gerade wenn man an Familienzuwachs denkt, ist ein Retriever da viel besser geignet als ein DSH. Muss ja nicht unbedingt ein Golden sein. Labbis sind ja auch liebe Familienhunde, nur halt etwas tempramentvoller als Goldies.

  • Hey, wow - so viele Antworten! :D


    Vielen lieben Dank - besonders an die sehr objektive und interessante Ausführung von @CH-Troete, welche bereits die meisten meiner Fragen beantwortet hat :-)


    Natürlich spreche ich diese Entscheidung auch mit meiner Mutter ab, Ich rede ständig mit ihr, wir haben ein sehr gutes Verhältnis.


    Die Eigenarten eines Schäfis im Gegensatz zu denen eines Goldis sind mir bewusst - auch dass ich den DSH dann im Gegensatz zu meiner in die Jahre gekommenen Goldihündin deutlich mehr körperlich und geistig forden muss. Ich würde wieder Hundesport machen und evtl. eine weitere Ausbildung mit dem Hund anstreben - allerdings ginge das ja nur an den Wochenenden.


    Beides sind sehr Halterbezogene Hunderassen, was mir im Übrigen auch sehr wichtig ist. Mit den Rassen habe ich mich ausgiebig beschäftigt. Es kommen nur die beiden infrage - Labbis sind nicht mein Ding. Ich kenne viele aus meinem näheren Umfeld.
    Weil hier viele schreiben, dass wir evtl. eher einem kleinen Hund in Betracht ziehen sollten: Die Größe des Hundes hat m.E. keinen Einfluss darauf, ob er mit dem Dog-Sharing klar kommt oder nicht.


    Einen Plan B muss man tatsächlich noch genauer abklären - Abgeben kommt für uns jedenfalls keinesfalls in Frage, nötigenfalls würde ich meine Arbeitszeit ändern oder sonstiges umwerfen, damit das klappt. Wenn erstmal ein tierischer Begleiter eingezogen ist, bleibt der - egal was passiert! :-)

  • Die Eigenarten eines Schäfis im Gegensatz zu denen eines Goldis sind mir bewusst - auch dass ich den DSH dann im Gegensatz zu meiner in die Jahre gekommenen Goldihündin deutlich mehr körperlich und geistig forden muss. Ich würde wieder Hundesport machen und evtl. eine weitere Ausbildung mit dem Hund anstreben - allerdings ginge das ja nur an den Wochenenden.

    Ich finde Du klingst Schäfigeeignet :dafuer:
    Man muss eh drauf achten dass der Hund genügend Ruhe lernt (!) und Ruhe hat.
    Ich mache regelmässig Gammeltage wo NICHTS passiert, dank dem Drumrum ums Haus nicht mal ein Spaziergang. Weil mein Hund das können muss und weil's ihr auch ganz gut tut :smile:
    Wenn Deine Mom also mal nichts tut ausser drei Tage am Stück den Hund zu verwöhnen, ist das nicht nur nicht schlimm, es ist sogar gut.


    Was beibringen kannst Du rasch eine Minute zwischendurch, dazu musst Du nicht drei Mal die Woche auf den Platz... es sind am Anfang eh die kleinen Dinge, und die gehen nebenbei.
    Wenn Du Dir am Wochenend ausgiebig Zeit nimmst, passt das.


    Oh fein ein Schäfi :applaus:

  • Auch von mir Danke@'CH-Troete.


    Und @schafi007: Der Gedanke mit dem kleineren Hund kam von mir. Das hat nix zu tun mit den grundsätzlichen Charaktereigenschaften der Rassen an sich - ich denke auch nicht, dass kleiner Rassen grundsätzlich besser Dogsharing-geeignet sind.


    Sondern rein damit, dass ich in den vergangenen Jahren bei Eltern und Schwiegereltern - und jeweils bei Beiden - einen rasanten Verfall der körperlichen Leistungsfähigkeit zwischen dem 52. und dem 58. Lebensjahr beobachten konnte. Alle sind in diesem Zeitraum erkrankt und wären mit einem größeren Hund einfach nicht mehr gegangen. Klar - man kann Leinenführigkeit erziehen, beim Schäfer nach meinen Erfahrungen leichter als beim Parson Russell - aber ne Restunsicherheit bleibt halt. Gerade bei einem wachsamen Hund, der sich für die gehandicapte Person verantwortlich fühlt.


    Das haben weder meine Eltern noch ich bedacht, als es um ihren letzten Hund ging - es hat einfach keiner damit gerechnet. Deshalb mein Hinweis. Doch wenn ein Schäfer für Euch die Wahl ist: Nur zu :bindafür:


    LG Nicole

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