Hündin aus dem Tierschutz läuft manchmal nicht

  • Liebe Forumsmitglieder,
    seit 5 Wochen lebt Hope bei uns. Eine kleine süße liebe ca.7 Jahre alte Mischlingshündin. Hope kommt ursprünglich aus Rumänien, hat auch grausiges hinter sich. Sie lebt aber schon länger in Deutschland, wurde an eine ältere Dame vermittelt, bei der sie ein paar Jahre verbrachte. Es stellte sich wohl raus, dass diese auch nicht gut zu ihr war und schlußendlich landete sie bei uns.
    Natürlich ist sie immer noch teilweise unsicher, allerdings ist sie inzwischen auch bei meinen Kindern angekommen( Kinder schien sie nicht zu kennen oder hatte keine guten Erfahrungen mit Ihnen gemacht).
    Im Allgemeinen aber, ist sie total auf mich fixiert. Ohne mich irgendwo hingehen geht gar nicht. Ich hoffe einfach, dass die Zeit dies vielleicht
    noch ändern wird. Und dies ist auch nicht das eigentliche Problem, sondern, dass sie auch mit mir manchmal nicht laufen will. Sie setzt sich vor der Tür hin und das war's dann. Und ich weiß nicht wieso.
    Wenn Sie läuft, dann ganz prima. Sie hat einen sehr guten Grundgehorsam, kennt einiges und läuft anlockerer Leine brav neben mir. Sie scheint auch relativ relaxt dabei zu sein (LKW's erschrecken sie. Sie bleibt dann mit großen Augen völlig erstarrt stehen, würde am liebsten Rückwärts. Ich bleibe dann locker stehen und wenn er vorbei ist, dann gehen wir weiter als wäre nichts gewesen).
    Und dann, früh morgens, alles ist ruhig, das Wetter toll, ich habe Lust zu gehen, der Hund lässt sich Halsband und Leine anlegen, reckt sich nochmal genüßlich, alles ist entspannt und dann, vor der Tür-ende. Sie setzt sich hin und das war's dann. Okay, denke ich, nachdem gutes zureden nicht geholfen hat, dann später. Eine oder zwei Stunden später dasselbe Spiel. Das geht manchmal den ganzen Tag. Und ich denke an ihre Blase, die schon übervoll sein müsste. Spätnachts dann, könnten wir endlich gehen. Manchmal läuft sie aber nur Tagsüber. Und das verstehe ich halt nicht. Ich kann es nicht festmachen. Unser Rythmus ist immer derselbe, Stressfaktoren , wie z.b. Besucherkinder kann ich auch ausschließen.
    Vielleicht kann sich ja jemand einen Reim darauf machen und mir erklären, warum das so ist. Damit ich weiß, wie ich damit umgehen muss.

  • Ist sie vom TA untersucht? Unsere macht dass beim Spondylose oder IBD Schub.

  • Sie setzt sich hin und das war's dann. Okay, denke ich, nachdem gutes zureden nicht geholfen hat, dann später.

    Ich kann mir vorstellen, dass sie draußen noch unsicher ist und du unbewusst durch dein Verhalten manchmal ihre Unsicherheit bestärkst. Wenn ich meine Hündin durch "gutes Zureden" zu irgendwas hätte überreden wollen, dann wäre sie noch unsicherer geworden.
    Ich würde dem Hund ein Geschirr ummachen und einfach mal kommentarlos "mitnehmen" wenn sie sich hinsetzt und nicht gehen mag. Schau sie dabei nicht an, sprich nicht mir ihr, geh einfach mit aufrechter Körperhaltung weiter und zieh ein bisschen bis sie aufsteht. Je öfter du dich durchsetzt, desto weniger wird sie versuchen zu "bocken" und je mehr Sicherheit bekommt sie, weil sie merkt, dass DU alles im Griff hast.
    Vorausgesetzt natürlich, gesundheitliche Probleme sind ausgeschlossen.

  • Danke für deine Antwort :bindafür: an Unsicherheit dachte ich auch, tierärztlich wurde sie inzwischen 2x untersucht. Bevor sie zu uns kam und ich habe sie unserem auch bereits vorgestell. Sie scheint also soweit gesund zu sein.
    Mich wundert halt nur, dass sie 10x ganz entspannt mitläuft und dann 5x nicht. Und ich kann dafür keinen Auslöser finden. Wenn es in den Momenten laut wäre oder sie das im Dunkeln so macht, dann würde ich es halt verstehen.
    Mit "gut zureden" meine ich das Wort "komm". Ich hocke mich hin und versuche, dass sie zu mir kommt. Auch nichts sagen, sie nicht ansehen, habe ich bereits versucht. Ziehen lässt sie nicht zu, dann geht sie in Gegenwehr und das lasse ich lieber. Nachdem, was sie schon durch hat, ist Zwang, glaube ich, nicht das richtige.

  • wurde an eine ältere Dame vermittelt, bei der sie ein paar Jahre verbrachte.

    nd dann, vor der Tür-ende. Sie setzt sich hin und das war's dann.

    Kann es sein, daß sie großartige Gassigäne bei der älteren Dame nicht kennengelernt hat?
    Vielleicht ist sie nur mit dem Hund bis vor die Haustüre gegangen bis er sich gelöst hatte.
    Sowas haben wir nämlich hier in der Nachbarschaft auch; Hund dreimal am Tag nur vor die Haustüre und sonst nix.


    Versuch doch mal irgendwohin zu fahren, wo nicht soviel Betrieb ist und du den Hund an längere Spaziergänge gewöhnen kannst.

  • , reckt sich nochmal genüßlich, alles ist entspannt und dann, vor der Tür-ende

    Als würdest du von meiner (ängstlichen,unsicheren) Rumänin schreiben xD
    Das ging bei mir auch eine Weile so...hat immer viel Überredung gebraucht um sie zu motivieren.Stand immer vor der Tür,und hat eeewig gebraucht um rauszugehen...einmal draußen ist alles so wie es sein sollte!Ich habe sie auch eine Zeit lang rausgetragen,und das "Rausgehen",entfernen vom sicheren "Unterschlupf" wie mit einem Welpen geübt.


    Dieses Motivationsproblem bestand länger.(außer Abends wenn es dunkel war).Gab aber auch ein "unschönes Erlebnis" direkt vor der Tür weshalb das Negativ verknüpft wurde alles.



    Geholfen hat,und gelöst wurde es durch:
    Das "Draußen sein" so positiv wie möglich zu gestalten.Tolle Spiele,Erlebnisse,zusammen neues entdecken,klettern,am besten fernab von allen Menschen und jedem Trubel im Wald oder auf dem Feld.Wenn wir in der "Stadt" sind,sie keinem Zwang aussetzen,Sie das Tempo entscheiden lassen,schnuppern lassen wann immer,und solange sie will.Sie muss lernen das du ihr Sicherheit gibst,sie sich auf dich verlassen kann,du ihre Ängste ernst nimmst,und ihr in unsicheren Momenten Sicherheit vermittelst...



    Hast du vlt Hunde in der Nachbarschaft,oder Bekannte mit Hund?
    Ein "Vorzeigehund" könnte auch helfen.Ein Hund der "es ihr zeigt" ;)

  • entschuldige Frankyfan, ich wollte dich nicht übergehen. Also nochmal richtig: Danke für eure Antworten :smile:
    Ja, ganz sicher sogar, wurde sie nur kurz zum Ablassen raus gelassen. Die ersten Male drückte sie nach wenigen Metern alles raus und drehte sich um, um wieder rein zu gehen. Ich musste lachen über ihren verständnislosen Blick, als ich ihr signalisierte, dass wir weiter gehen. Sie freute sich riesig darüber. Jedes mal. Das ging 2 oder 3 Mal so, inzwischen hat sie es kapiert.
    Auch Spaziergänge in Feld und Flur kennt sie bereits. Sie fährt gerne Auto und da wir am Stadtrand wohnen sind wir binnen weniger Minuten da. Oftmals zieht sie Richtung Auto, stellt sich davor und sieht mich an, nach dem Motto: wollen wir losfahren?
    An Tagen, an denen sie sitzen bleibt, steigt sie aber auch nicht ins Auto :ka:

  • Wie @Dackelbenny schon geschrieben hat.Manchmal (oder generell immer) hilft auch schon Selbstbewusst voranzugehen!Bist du unsicher,überträgt sich das auf den Hund.

    kommentarlos "mitnehmen" wenn sie sich hinsetzt und nicht gehen mag. Schau sie dabei nicht an, sprich nicht mir ihr, geh einfach mit aufrechter Körperhaltung weiter und zieh ein bisschen bis sie aufsteht. Je öfter du dich durchsetzt, desto weniger wird sie versuchen zu "bocken" und je mehr Sicherheit bekommt sie

    Unterschreibe ich sofort!Also bei Unsicherheit!Bei Angst wäre es nochmal etwas anders,da geht "Zwang" nach hinten los.

  • Hey Decay, das macht mir Mut. Es ist also möglicherweise nur eine Zeitfrage. Ich will halt nichts falsch machen. Nicht, dass ich das inzwischen aufgebaute aber noch fragile Vertrauen zerstöre. Ich achte immer genau auf ihre Körpersprache, versuche immer auf ihre Bedürfnisse einzugehen. Gruselige Kellertreppen oder offene Garagen muss sie in geduckter Haltung im großen Bogen umlaufen- ich lasse sie das machen, bleibe selber aber locker und beachte ihr Verhalten nicht weiter. Als Beispiel.


    Mit einem anderen Hund ist schwierig, denn als sozial kann man Hopes Verhalten nicht bezeichnen. Andere Hunde findet sie gruselig, mag sie nicht. Offensichtlich wurde sie nicht zu anderen Hunden gelassen, und ihr Leinengepöbel akzeptiert.
    Daran arbeiten wir. An 9 von 10 Hunden können wir inzwischen recht locker vorbei.
    Aber sie zu beschnüffeln oder in irgendeiner Art Interaktion mit Ihnen zu treten, liegt noch weit vor uns.

  • also unsicher an sich bin ich nicht. Nur ob ich es nun richtig mache, sie dann einfach wieder reinzubringen. Ich hatte schon mehrere Hunde, einen als Kind in unserer Familie, später dann zwei Rottis von denen einer 7jährig aus unschönen Verhältnissen zu mir kam. War nie irgendwas.
    Nur dieses Verhalten von Hope kenne und verstehe ich halt nicht.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!