Der Mehrhunde-Laberthread Teil 2

  • Ganz lieben Dank für eure Erfahrungsberichte. Vielleicht mache ich mir auch einfach zu viel Kopf? :ugly:


    Es stimmt schon, ich bin nicht die Ressource meines Hundes, daher war der Vergleich mit dem teilen etwas unglücklich. Aber ihr wisst hoffentlich, was ich meine. Ich denke da eher an Eifersucht.


    Cassy hat noch echt heftige Baustellen, die wir erst noch in den Griff bekommen müssen. Da haben wir noch ein ordentliches Stück Arbeit vor uns. Denn es wäre echt schlimm, wenn der Welpe blöde Angewohnheiten abschaut. Ganz große Baustellen sind halt bei uns Besuch (!!!), Fremdhundekontakt, Rückruf und Jagdtrieb. Manchmal vermisse ich einfach einen Hund, den ich einfach so irgendwo mit hinnehmen kann. Ja klar, da sind wir selber schuld - wir haben immerhin den Hund ausgesucht. Trotzdem vermisse ich das. Da war unsere frühere Familienhündin einfach pflegeleicht. Überall mit dabei.


    Wir haben uns einen Züchter für Großpudel angeschaut. Demnächst werden wir uns nochmals treffen und mit Cassy und einem oder zwei Pudeln eine Runde laufen. Einfach mal um zu schauen, ob Cassy mit der Rasse gut kann. Mein Wunsch und meine Hoffnung ist schon, dass Cassy damit gut klar kommt und bestenfalls davon profitiert.


    Vielen Dank für den Buchtipp - da werde ich mal reinschauen. Und ich werde auf jeden Fall unsere Trainerin mit an Bord holen.

  • Ja klar, da sind wir selber schuld - wir haben immerhin den Hund ausgesucht. Trotzdem vermisse ich das.

    Ich kann das so, so gut verstehen. Malin ist meine Kuschelmaus, mein Steiff- Tierchen, meine Prinzessin. Aber wenn ich jetzt an Flexibilität denke, an mitnehmen, an Mobilität, dann ist sie ein absoluter Klotz am Bein, der mich extrem ausbremst. Sie kann nirgends mit hin, würde nie öffentliche Verkehrsmittel fahren können (worauf ich aber angewiesen bin), am Rad laufen könnte sie auch nie... nichts von alledem. Und das führte dazu, dass ich unbedingt einen Zweithund wollte, mit dem man 'auch mal was machen' kann. Wandern, wirklich mal mitnehmen... ich wollte einen Begleiter. Den bekam ich dann auch. Den ultimativen Begleiter. Nur war ich so naiv zu glauben dass ich damit automatisch auch einen kooperationsfreudigen Hund bekomme. :lol:
    Also, Öre ist wirklich genial und toll und ich hab sie wirklich schon sehr ins Herz geschlossen, aber sie hat wirklich null Bock auf Tricks oder Klickern oder gar echten Sport (ich würde soooo gerne Obedience oder Dummyarbeit machen...). Das wird nix mit ihr. Sie wird also weiterhin mein Begleiter sein, aber für den Sport bräuchte ich dann noch einen dritten Hund. Natürlich will ich die Öre- Begleiter- Vorteile auch nicht mehr missen- also wird es das nächste Mal definitiv ein Welpe einer Rasse, bei der ich beides erwarten kann. Und dann hab ich alles. Ich wüsste nicht, warum ich dann weitere Hunde wollen sollte- ausser als Pflegi, um einem Hund eine Chance zu geben. Aber das tut's dann auch. Ich glaube, fünf Hunde würden mich nicht glücklicher machen als drei, die Nachteile überwiegen für mich. Je mehr Hunde, desto weniger Flexibilität. Ich möchte eher Richtung mehr Flexibilität im Alltag als in die Gegenrichtung.

  • Halt deutlich getimeter einfach und auch mit viel mehr Abstrichen im Alltag des Halters selbst.

    Klar, und solange der Halter nur sich selbst einschränkt und die Hunde nicht darunter leiden/zu kurz kommen, ist das ja auch Privatvergnügen, das jeder für sich so aussuchen kann, wenn er mag. :smile:


    Und kann natürlich sein, dass ich da im Moment mit meinem Opi einfach nur besonders sensibel bin, aber ich frag mich schon, ob solche Konstellationen wirklich langfristig gutgehen – mit 10+ Hunden, die alle gesund sind und in der gleichen Sportart laufen, mag das ja mit dem gut geplanten Tagesablauf hinhauen (... ich würd's trotzdem nie so haben wollen ;) ), aber was passiert, wenn da die ersten Hunde alt werden und Zipperlein oder richtige Krankheiten haben? Lass da mal einen Demenz haben und deutlichst mehr Aufmerksamkeit brauchen, einen inkontinent werden, einen, der aus Altersgründen mit dem Rest des Rudels nicht mehr gut klarkommt und abgeschirmt/geschützt werden muss, ein paar, die zu den unmöglichsten Zeiten Medikamente bekommen müssen, ... und dazu dann weiter Hunde in den besten Jahren, die natürlich auch was erleben wollen.


    Mit einer kleinen Gruppe Hunde ist das sicher machbar, so intensiv auf einzelne Bedürfnisse eines oder mehrerer Hunde einzugehen, aber bei einem Dutzend Hunden? Ich kann mir nur schwer vorstellen, wie man das bei 10-und-mehr-Hunden bewerkstelligen will. Selbst, wenn Nerven und Geld im Überfluss vorhanden sind, hat der Tag ja trotzdem nur 24 Stunden. ;) Aber ich würde tatsächlich gerne mal jemanden kennenlernen, der so lebt und mit der Haltung von so vielen Hunden langfristige Erfahrung hat; das Gespräch stelle ich mir spannend vor.



    Ganz lieben Dank für eure Erfahrungsberichte. Vielleicht mache ich mir auch einfach zu viel Kopf? :ugly:

    Ja, vielleicht. ;)


    Ich hab' im Bekanntenkreis die Erfahrung gemacht, dass es umso besser lief, je weniger man den neuen Hund im Vorfeld mit Erwartungen überfrachtet hat.


    Bei den Haltern, die sich ganz doll erhofft haben, dass ihre Hunde dicke Kumpels werden und von der ersten Sekunde an wie Ar*** auf Eimer zusammenpassen :D , und den Zweithund mehr oder weniger für den ersten angeschafft haben, war's deutlich angespannter und schwieriger mit der Gewöhnung als bei denjenigen, die – salopp gesagt – da mit der Einstellung "eine friedliche Zweck-WG der Hunde untereinander würde mir reichen; sie müssen sich nicht lieben" rangegangen sind.

  • Ich hab nie bewusst 3 Hunde gewollt, mehr schon gar nicht. Selbst 3 sind eigentlich unvernünftig. Bis jetzt hatte ich in meinem Hundehalterleben immer Glück. Die teuren Krankheiten haben sich in Grenzen gehalten und mein Umfeld ist ausgesprochen hundefreundlich.
    Meine Schwachstelle ist dass ich gerne Pflegestelle für Tierschutzhunde bin. Und irgendwann bleibt immer einer hängen. Mal will ihn keiner weil er gegen Menschen geht, mal hat eine in ihren ersten Jahren wirklich nichts kennengelernt und die Angst schreckt dann Interessenten ab usw. Bei solchen Hunden ist mir irgendwann immer kein Interessent gut genug und sie bleiben. Natürlich weis ich bei der Entscheidung, dass es im Zusammenleben mit den anderen Rudelgenossen funktioniert, und für mich mach ichs schon passend. Ich liebe Wundertüten.


    Margarete

  • Lieben Dank, @Stachelschnecke und @pardalisa! Nachtrag: Und natürlich auch @Sventje


    Zug fahren geht mit Cassy, das haben wir mit der Hundeschule kürzlich gemacht. Aber ich muss halt echt aufpassen, wie sie reagiert und entsprechend handeln. Schlimm, wirklich schlimm, ist Besuch! Ich muss sie mit Leine sichern, sonst würde sie dem Besuch schlimmstenfalls ins Bein zwicken. Und Jagdtrieb - es ist echt heftig. Ich muss aufpassen wie ein Luchs, meistens ist sie an der Leine und nur an sehr übersichtlichen Stellen kann ich sie frei laufen lassen (was sie halt auch braucht). Rückruf ist eine Katastrophe! Seht sie heute in der Wiese, guckt mich an und zeigt mir die Mittelkralle! *grrrrrr* Ich weiß nicht, wie oft ich mit ihr schon den Rückruf trainiert habe. Tja und da wären die Fremdhundekontakte noch - aber die wären geschenkt, wenn die anderen Probleme nicht wären. Und pöbeln tut sie auch gerne. Ich hoffe ja, dass wir das noch in den Griff kriegen. Sie ist jetzt gut 10 Monate bei uns - dafür hat sie schon einiges geschafft. Aber jetzt gehts halt ans Eingemachte.


    Der Zweithund ist einfach ein Wunsch von uns allen. Auch vor allem von mir. Einfach ein Ausgleich für den schwierigen Hund. Ich weiß, dass kann böse ins Auge gehen, ist aber so. Tja und wenn es Cassy gut tut, dann wäre das das i-Tüpfelchen.

  • Meine Große hab ich mit ca. einem Jahr übernommen. Von ihr war bekannt dass sie wildert. Also jagd, fängt, ihre Beute verteidigt und frisst.
    Sie hat unangenehme Männer angegriffen. Sie wollte nicht nur zwicken, die ist richtig nach vorne gegangen und größere Hunde hätte sie liebend gerne verprügelt.


    Also wirklich kein langweiliger Hund.


    3 Jahre später war sie ein absolut menschen- und hundefreundlicher Hund, der gehörsam und freudig alles mitgemacht hat. Lediglich der Jagdtrieb ist ungebremst erhalten geblieben. Das liegt natürlich daran, dass sie oft genug Erfolg hatte.


    Heute ist sie 14 und ich bereue nicht sie zu mir genommen zu haben.

  • Ich bin mit meinen beiden so wie es ist sehr glücklich. Mir fehlt kein weiterer Hund, aber mir fehlt der Zweite, wenn ich nur mit einem von ihnen unterwegs bin.


    Mehr Hunde wären für mich im Alltag gar nicht machbar und auch nicht leistbar. Selbst wenn ich mehr verdiene und mit Partner, könnte ich mir erst in zwei Jahrzehnten oder so vier Hunde vorstellen. (das ist mein Maximum und dann bitte auch nur Hunde, die gut mitlaufen können und keine Arbeitshunde)
    So sehr Hundemensch, dass ich ein großes Rudel um mich haben möchte und alles nur noch um die Hunde herum strukturiert wird, bin ich dann eben auch wieder nicht bzw. wenn ich da an die großen Rudel von Bekannten denke, fühlt es sich eher wie mein persönlicher Horror an.




    @Teetrinkerin
    Finya war ja 4 Jahre Einzelhund und fand alle anderen Hunde, egal ob fremd oder bekannt, völlig unnötig. Die findet bekannte Hunde jetzt immer noch uninteressant. Sie freut sich über die auch nicht, wenn wir die treffen, aber ihren Frodo liebt sie. Über den freut sie sich, wenn sie getrennt waren und inzwischen orientiert sie sich auch oft an ihm, was ich sehr schön finde, weil es zeigt, dass sie ihm vertraut und nicht nur mir.
    Die zwei haben eine etwas seltsame Beziehung, aber sie ergänzen sich gut und Finya hat sehr von Frodo profitiert. Gebraucht im Sinne von "vorher war sie nicht glücklich" hätte sie ihn aber nicht und wenn sie hätte wählen dürfen, wäre auch kein junger Pudel eingezogen, sondern ein älterer ruhiger Spitzrüde. Das sind so die Hunde, die ihr immer sympathisch waren (also 3 unter 100 in etwa xD )

  • So lange die Hunde mein alleiniges Hobby sind, ist bei (dauerhaft... 3 sind es hier ja zwischendurch auch ) 2 Hunden für mich Schluss. Darüber wird man als Vollzeit Berufstätige Einzelperson dem ganzen meiner Erfahrung nach einer nicht mehr gerecht, zumindest nicht nach dem Anspruch den ich an Hundehaltung habe.
    Klar, versorgt bekommt man auch mehr. Aber Einzelzeit für jeden Hund ist da nicht mehr drin.

  • @oregano
    das liest sich so toll! Das ist natürlich super, wenn es so gut funktioniert.
    Cassy freut sich, wenn sie ihre Hundekumpel sieht (aber sie freut sich auch oft über die dazugehöhrigen HH). Daher hoffe ich sehr, dass Cassy gut mit einem Zweithund kann. Im Tierheim hat sie sich sehr an anderen Hunden orientiert.

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