Wieviel Massregelung lässt ihr laufen?

  • Mein aktueller Kleinhund ist ja erst sechs Monate alt und bei Hundebegegnungen noch sehr im Spielmodus. Ich bremse ihn aus, wenn er zu übermütig wird, und einen kastrierten Rüden besteigen will, oder einem schüchternen Welpen hinterherrennt.


    So richtig gemaßregelt hat er bisher nur einmal. Da hat in der Hundeschule eine größere Junghündin ihn (und später auch andere) gemobbt, ihn knurrend gejagt und auch wenn er sich unterwarf einfach nicht von ihm abgelassen. Auch von der Trainerin ließ sie sich nicht beeindrucken. Als diese Hündin dann mal nichtsahnend herumstand, hat er sie aus vollem Galopp gerammt :???: . Ich weiß gar nicht, mit welchem Körperteil, aber man hörte ein lautes "pock" :lol: . Ich bin aber froh, dass die Hündin aus der Welpengruppe nun ausgeschlossen ist!(Sonst wäre ich wohl nicht mehr hingegangen) Absichtlich zulassen würde ich sowas auf keinen Fall.


    Was andere Hunde ihm gegenüber betrifft, finde ich alles, was kein Mobbing, sondern zielgerichtete Kommunikation und weit entfernt vom Beißen ist, in Ordnung. Ich finde wichtig, dass er z.B. lernt, dass bei zwei zusammenlebenden Hunden oft der eine den anderen beschützen oder für sich haben will. Dass man also nicht einfach so auf eine nette Hündin zustürmen darf, wenn das dem anderen Hund nicht gefällt. Ebenso, dass man bei einem herumliegenden Ball erstmal vorsichtig schauen sollte, ob der nicht jemandem gehört.
    Es gibt ja schlecht sozialisierte Hunde, die solche Zusammenhänge einfach nicht kennen, und sich und andere dadurch ständig in Schwierigkeiten bringen, das finde ich sehr anstrengend und ach traurig.


    Nicht ok (und daher zu vermeiden bzw. schnellstens zu unterbinden) finde ich, wenn Hunde einfach mobben, also jagen oder ständig aufreiten, nur um den anderen niederzumachen.

  • Paula regelt und darf nur selber regeln, wenn sie " sexuell " :lol: belästigt wird. Sie darf dann Zicke sein und deutet das abschnappen an. Wird ihr das eindeutig zu viel, kommt sie eh zu mir und dann haut Mutti dazwischen :D
    Alles andere setze ich sie gar nicht erst aus und nehme sie vorher aus dem Geschehen.

  • Meiner regelt relativ wenig. Wenn ihm andere zu viel sind, kommt er zu mir und ich versuche für Distanz zu sorgen. Mit Doggen oder doggenähnlichen Hunden kommt er nicht so gut zurecht. Da halte ich ihn generell immer auf weite Distanz.


    Anders herum, wenn andere Hunde ihm ziemlich blöd kommen, gehe ich ganz entschieden dazwischen. Ich verstehe die anderen Hundehalter nicht, wenn ein Kaliber von Schäferhund auf meinen (bis kniehoch und nur durch das flauschige Fell einigermaßen imposant wirkend) fixierend und knurrend zugeht, ich mich dazwischenstelle und mir gesagt wird, dass die das unter sich regeln. Da hat Hund meiner Meinung nichts zu klären, sondern Mensch.

  • Ich unterscheide nach Geschlecht, da er es auch tut :pfeif:


    Bei unkastrierten Rüden:
    Meiner wird sehr früh aus allen Situation geholt da er sonst dazu neigt unkastrierte Rüden pro forma umzubomben wenn ihm etwas nicht passt. Er beschädigt aber nicht! Er haut um, ringt runter, hält unten, aber mit ausgeprägter Beisshemmung. Verletzung anderer Hunde = Null Mal.


    Kommt natürlich nicht häufig vor. Ca. 2-3x/Jahr schätze ich und wäre praktisch gänzlich vermeidbar, wenn die Tut-Nixe rechtzeitig abgerufen werden würden. Genau genommen möchte ich keinen Fremdrüdenkontakt und kommuniziere das auch.


    ——————————-


    Hündinnen und kastrierte Rüden dürfen relativ viel bei ihm. Er weicht aus soweit es geht und beschwichtigt, lässt sich aber nicht mobben oder körperlich angehen. Hier lasse ich ihn einiges selbst regeln. Wenn ich merke er wird bedrängt, gemobbt, unverhältnismässig gemaßregelt oder ist überfordert, hole ich ihn aus der Situation, denn sonst wehrt er sich irgendwann körperlich (siehe Situation oben).

  • Maßregeln, was ist das überhaupt ? Eine Meinungsverschied unter Hunden geht mich überhaupt nichts an und juckt mich überhaupt nicht , solange nicht die fetzen fliegen.


    Ich bin keine Supernanni, ich hab wichtigeres zu tun als über jeden pillipop nachzudenken und dahinter einen tieferen nachdenklichen sinn zu sehen.

  • Frieda darf maßregeln, sofern ich ihr Verhalten nachvollziehbar finde.


    Beispielsweise darf sie einen jungen Rüden maßregeln, der zu wild mit ihr spielt, indem sie ihn anbrüllt und seine Schnauze in den Fang nimmt, ohne feste zu beißen. Ich empfinde das als natürliches/situationsangepasstes Verhalten.


    Was ich nicht erlaube sind "Übergriffe" auf Fremdhunde, weil diese in meine Nähe oder in die Nähe meines Autos, Rucksacks, unserer Pausenbank oder ähnlichem kommen oder Mobbing und Unterwerfen von Hunden, nur weil die einen unsicheren Eindruck machen oder ihr deren Nase nicht passt. Ressourcenaggression kann ich zwar auch noch nachvollziehen, akzeptiere das Verhalten aber deswegen nicht, weil der andere Hund es nicht nachvollziehen kann - der will ja meistens gar nichts böses und hat Frieda nicht mal auf dem Schirm, wenn er zufällig an meinem Rucksack vorbei geht.


    Sie darf sich gern verteidigen, wenn jemand zu ruppig wird, aber wer sich in meiner Nähe aufhalten darf, entscheide ich selbst und Angriffe auf Hunde, die ihr eigentlich nur aus dem Weg gehen wollen sind auch absolut tabu. Das musste ich nach meinen zwei Settern - die von Aggression vielleicht schon mal was gelesen hatten und sich in Konfliktsituationen grundsätzlich hinter Mama stellten - erst lernen. Frieda hat echt zwei Gesichter. Die kann im Bruchteil einer Sekunde vom treudoofen Knuddelbärchen zur geifernden Furie mutieren und das einzige, was dagegen hilft ist, dass ich die Situationen kenne und entsprechend vorbeuge/sichere.

  • Sobald es darum geht, dass meiner angegangen wird, darf er maßregeln, sofern ich nicht schnell genug helfen kann.
    Fixierend auf ihn zu schleichende Hunde dürfen angebellt/angeknurrt werden. Hören sie mit dem Geschleiche nicht auf, bis sie an uns ran sind, scheuche eh ich die weg, weil Spuk bei solchen Begegnungen grundsätzlich angeleint ist.
    Im Spiel, in der freilaufenden Interaktion mit anderen Hunden darf er deutlich drauf hinweisen, wenn ihm etwas zu viel wird, weil ich weiß, dass er nicht beschädigt. Werden die feineren Signale nicht verstanden, ist bellen, knurren, abschnappen, verjagen total okay. Andersherum darf ihm auch jeder andere Hund angemessen erklären, dass sein Verhalten gerade nicht so cool ist. Sehr zum Erstaunen der anderen Halter in den meisten Fällen. Teilweise durfte ich mich schon dafür rechtfertigen, dass ich nicht ausgeflippt bin, wenn eine Hündin Herrn Spuk dafür angebrüllt hat, dass er die Nase zu dicht an ihrem Hintern hatte. :lol:
    Ich sag dazu immer: Solange hinterher keine Löcher drin sind, darf der andere Hund auch meinem gern eine Grenze setzen. Spuk geht dann aber auch, der nimmt das nicht krumm und setzt gar dagegen. Wird es aber unfair oder droht zu kippen, ist Ende und ich misch mich ein.


    Gemobbt wurde Spuk bisher noch gar nicht; ich denke, das ist zum Einen seiner Größe und zum Anderen seinem doch eher souveränen Auftreten in den allermeisten Situationen geschuldet. Ich bin mir aber recht sicher, dass er so was auch selber abbrechen würde.


    Auf dem Tierhof lass ich ziemlich viel laufen, weil sich die meisten Hunde dort schon eine Weile kennen (ich arbeite eben mit den Langzeitinsassen) und weil Spuk da teilweise als mein Co-Trainer agiert. Er hat ein tolles Gespür dafür, was der andere Hund braucht. Herr Blond konnte z.B. aufgrund seines Aufwachsens an der Kette die Hundesprache nicht und wollte alles fressen, was nur entfernt nach Hund aussah. Bei dem hat Spuk sich am Zaun anbrüllen und bedrohen lassen, ist bei Bedarf gewichen, hat aber selber nie Aggressionen gezeigt. Später, als die beiden zusammen spazieren und in den Auslauf konnten, hat Spuk unmögliches Verhalten sehr dosiert gemaßregelt, genau so weit, wie es der kleine tasmanische Teufel noch abkonnte, ohne hochzugehen, aber schon Grenzen setzend.
    Wenn er mit kommunikationsgehandicapten Hunden agiert, zeigt er alle Signale (vor allem auch beim Spielen) überdeutlich, damit er verstanden wird; bei "normal" kommunizierenden Hunden ist das längst nicht so "übertrieben".
    Von daher kann ich mich (außer bei unkastrierten Macker-Rüden :hust: ) schon auf ihn verlassen und er darf daher auch relativ viel selber maßregeln.
    Da musste er auch durch, als ich ihn bekam und er der Meinung war, es sei ne tolle Idee, auf jeden Hund erstmal aus 50m Entfernung zuzustürmen und dann kurz vorher bellend zu bremsen, weil man ja jetzt viel zu nah fürs eigene Wohlbefinden war. :roll:
    Da hab ich mir souveräne, große Hündinnen gesucht und in Absprache mit den Haltern den Spinner ins Messer laufen lassen. Es brauchte nur zwei, drei solche Situationen und man hatte verstanden, dass das nicht die beste Art ist, um sich vorzustellen. Inzwischen nähert er sich längst sehr höflich an. So toll und vor allem schnell hätte ich ihm das nicht beibringen können.

  • Generell versuche ich Kontakt zu völlig fremden Hunden bei Naikey und Newton zu vermeiden.


    Fino darf wenn ich mit ihm allein unterwegs bin durchaus Begegnungen selbst regeln er massregelt nur, wenn nichts anderes funktioniert und dann sehr dezent und angemessen. Mit "tut nix" und "tut ein bisschen was" kommt er sehr gut allein zu recht.


    Bei gut Bekannten Hunden lasse ich bei Newton auch viel laufen. Das kann auch mal soweit gehen das er auf dem Kreuz landet , weil er die Grenzen seiner Kumpels überschreitet. Auch Streiten muss gelernt sein.


    Wenn fremde Hunde sich von mir nicht vertreiben lassen und auch der Besitzer es nicht einsieht seinen Hund bei sich zu halten, dann darf Naikey auch mal dafür Sorgen das die Begegnung für Newton in erträglichen Rahmen bleibt. Ganz dreiste Kandidaten werden dann auch durch aus mal deutlicher aber ohne Verletzungen darauf hingewiesen das sie unerwünscht sind.


    Newton kann noch nicht gut mit fremden Hunden umgehen , dementsprechend darf er genau gar nichts zu regeln.

  • Mein Hund ignoriert andere Hunde völlig. Die existieren nur ganz ganz selten.
    Negative Reaktionen gibt es nur bei großen schwarzen Hunden, aber dann das volle Programm. Bürste, niesen, knurren, starren, steif machen. Sofern ich weiträumig ausweiche bleibt es dabei und das darf Benni auch. Wenn ich an den Personen mit solchen Hunden nah vorbei muss, lenke ich Benni mit Leckerlis ab. Das klappt ganz gut.
    Wenn ich so einen Hund übersehe, weil der Besitzer hinter mir her läuft und dann überholt, fängt Benni auch das bellen und in der Leine stehen an. Dann bleibt eigentlich nur warten bis der Feind vorbei ist. Ablenken ist dann nicht.
    Da wir aber solche Situationen nur etwa ein bis zweimal im Jahr haben (und jetzt gar nicht mehr, weil der einzige Labrador im Ort nicht mehr da ist und Benni inzwischen kapiert hat, dass das andere riesige schwarze eine Schnauzerhündin ist) ist das eben so. Ich kann ja jetzt nicht mal mehr üben.

  • ich finde den Begriff "Maßregeln" schon so negativ besetzt, Hunde sagen genauso wie wir Menschen "Nein", oder "Nicht so nah" und das gehört genauso mit zur Kommunikation wie bei uns und ist nicht negativ.
    Ein lautstarkes und auch für den Menschen deutlich sichtbares 'Maßregeln' von seiten des Hundes heißt eigentlich häufig, daß der Mensch des Hundes zu spät reagiert hat, die Kommunikation und auch das Grenzen ziehen läuft ja meist sehr viel feiner ab.


    Bonnie darf aber zb ihre Mäuselöcher verteidigen, weil sie allgemein sehr unsicher ist und ich möchte, daß sie lernt, daß sie Rechte auf etwas hat. Sie kann das aber auch gut ohne jedes Getöse. Da reicht ein Blick. Und den verstehen Hunde sehr wohl. Und wenn ein Hund es doch nicht glauben will, dann schießt sie nach vorne und schnappt. Wobei sie das inzwischen fast nicht mehr braucht, weil sie ihr Grenzen ziehen inzwischen leise mit Blick und Körperhaltung so deutlich kann, daß andere Hunde das gut respektieren.

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