Welpe abgeben? Hat er es bei mir gut genug?

  • Guten Morgen an alle!


    Und erstmal sorry, dass ich mich jetzt erst wieder melde!
    Ich danke allen für eure ehrlichen Kommentare, die haben mir wirklich sehr geholfen!


    Nun ist ja wieder etwas Zeit vergangen und ich muss sagen, es wird wirklich immmer besser. Ich habe jetzt mit Kenneltraining angefangen und die Kleine macht sich wirklich gut. Sie lernt langsam "Ruhe" und ist nicht mehr ganz so aufgedreht wie anfangs.
    Ihr habt wahrscheinlich recht und ich habe den Welpenblues wohl doch noch nicht so ganz überwunden...
    Und ich weiß auch, dass ein Husky nicht der perfekte Anfängerhund ist uns hat die Rasse aber fasziniert und in der Familie ist bereits Huskyerfahrung vorhanden, weswegen wir dachten, dass wir die Welpenzeit mit deren Hilfe meistern können. Anfangs habe ich mir auch geacht, wir hätten uns vielleicht einen älteren Hund oder eine andere Rasse holen sollen, aber der Meinung bin ich nicht mehr. Ich habe momentan die Zeit, mich um einen Welpen zu kümmern, da ich ein Fernstudium mache und da ist es sogar schön, eine Aufgabe zu haben.


    Mein Mann und ich, wir beide haben die Kleine schon sehr ins Herz geschlossen. Vor ein paar Tagen hat sie etwas verschluckt und so sehr vor schmerzen geschrieen. Sie ist auf meinen Schoß gekrabbelt und hatte so schlimme schmerzen.. Ich dachte zwischendruch wirklich, dass sie erstickt. Ich bin dann schnell zu unserem Nachbarn gerannt, der bei der Feuerwehr ist, da ich dachte er könnte vielleicht helfen. Sobald ich aus der Tür war, hat sie aufgehört zu schreien und war zwar für ein paar Sekunden noch etwas benommen, aber alles war wieder gut! Daraus gelernt hat sie natürlich nicht! :D
    Aber was ich damit sagen will ist, dass ich in diesem Moment wirklich so schlimme Ängste hatte.. ich dachte das war's... ich habe noch 30 Minuten später geweint, weil ich wirkich dachte, sie würde sterben, so wie sie geschrieen hat. In dem Moment ist mir erst so richtig klar geworden, wie sehr sie mir schon ans Herz gewachsen ist und wie ausgeprägt mein Beschützerinstinkt ihr gegenüber bereits ist.


    Soweit so gut.. Also würden wir nach unserem Herzen gehen, ist die Sache für uns klar - wir behalten die Kleine bis ans Ende ihres hoffentlich langem und glücklichem Hundeleben!


    Nun sagt der Kopf aber etwas anderes...
    Also.. ich kann verstehen, wenn sich manche jetzt darüber aufregen, ich weiß dies ist ein Streitthema bei dem jeder eine andere Meinung hat... das ALLEINSEIN.
    Wir haben im Bekannten und Verwandtenkreis viele Hundebesitzer und die meisten arbeiten Vollzeit. Bei nahezu allen ist der Hund also bis zu 9 Stunden (8 Stunden arbeit + Fahrtzeit) am Tag alleine in der Wohnung/im Haus. Ich habe mir dementsprechend auch nicht so viele Gedanken darüber gemacht, dass dies später mal ein Problem darstellen könnte.
    Wenn man viele Hundebesitzer kennt, dann holt man sich eben dort Erfahrungsberichte und googlet nicht so viel im Internet (ist bei mir zumindest so). Dementsprechend habe ich mir nicht wirklich Gedanken gemacht, dass das mit unserem Hund später ein Problem sein könnte.
    Nun habe ich in letzer Zeit immer mehr Hundebesitzer getroffen die schon von Tierquälerei sprechen, wenn Besitzer ihren Hund 5 Stunden alleine lassen. Das hat mich jetzt total verunsichert.. Nach den ganzen Bedenken die ich ja eh schon hatte, hat mich das jetzt ganzschön aus der Bahn geworfen.. Ich bin so hin und her gerissen... Die Züchterin würde die Kleine zurücknehmen und ein neues Zuhause für sie suchen.. aber wenn ich daran denken möchte ich einfach nur noch weinen! Ich möchte die Kleine nicht weggeben, aber ich möchte sie auch nicht Artungerecht halten... Ich weiß, dass wir das vorher hätten wissen müssen.. Wir haben uns wirklich viel und ich meine wirklich VIEL über die Rasse informiert, aber irgendwie hat keiner von uns beiden so weit gedacht, bzw. ein Problem darin gesehen...
    Aber durch die ganzen negtiven Kommentare habe ich angefangen zu grübeln und doch mal das Internet gefragt.. und siehe da, neben wenigen, die davon erzählen, wie gut das mit ihren Hunden klappt, dass sie 8 Stunden täglich alleine sind, findet man doch unzähliche Beiträge von Hundebesitzern die sage, sie würden keinen Hund jemals länger als 5 oder ALLERHÖCHSTENS 6 Stunden alleine lassen. Der Durchschnitt sagt 4-5 Stunden kann man sie alleine lassen, länger nicht und KEINENFALLS 8 Stunden am Tag.
    Jetzt habe ich das Gefühl, wir können ihr kein gerechtes Leben bieten und mein Kopf sagt: "Gib sie zurück uns sorge dafür, dass sie in einen Haushalt kommt, in der sie täglich nicht länger als 4 Stunden allein sein muss!"
    Aber mein Herz sagt: "Du wirst ungelaublich leiden und die Kleine wird enttäuscht sein. Du schaffst das schon irgendwie, ihr liebt sie doch beide, das ist schon irgendwie machbar!"


    Ich könnte darüber jetzt einen 200-seitigen Roman verfassen, weil wir uns einfach immer wieder im Kreis drehen und diese Entscheidung nicht treffen können bzw. wollen.


    Ich weiß, dass dazu wohl viele eine andere Meinung haben. Viele werden mich bestimmt auch verurteilen, weil wir das vorher hätten wissen können... ja, da gebe ich euch auch recht.. wir haben uns nur einfach keine Gedanken gemacht, da wir viele kennen die es so machen und es schien kein Problem zu sein.


    Mein Mann und kommen immer wieder zu dem Entschluss die Kleine definitv zu behalten. Aber irgnedwie kommt das Thema dann doch ständig wieder auf, als würden wir irgendwie wissen, dass es die Richige Entscheidung wäre, die Kleine weiterzuvermitteln, wir es aber einfach nicht wahr haben bzw. akzeptieren wollen.
    Wir sind wirklich verzweifelt..


    Die Probleme sind schlussendlich also Folgendes:
    Wir wollen nicht, dass sie später irgendwann, wenn wir beide Vollzeit arbeiten, so lange alleine ist WENN das kein gutes Leben für den Hund wäre!
    Und falls wir sie Behalten habe ich zusätzlich Angst, dass wir in ein paar Jahren feststellen, dass sie trotz Training nicht alleine bleiben kann und wir sie dann weggeben müssen, was ja für Tier und Mensch schlimmer ist als jetzt...


    Ich hoffe ihr glaubt mir dass wir sie NICHT weggeben wollen aber irgendwie wissen wir bzw. werden das Gefühl nicht los, dass es für sie das Beste wäre.



    Ich hoffe auf zahlreiche - hoffenltich nicht zu böse - Kommentare und danke euch für eurer aufmerksames Lesen und Zuhören!


    LG

  • Hallo, willkommen hier im Forum.
    Ich habe mich bis hierher flott durchgelesen ...

    Wie sieht denn Eure nahe Zukunftsplanung aus? Ich habe das so vertanden, dass ihr evtl bald in die Staaten geht. Gibt es da schon einen konkreten Zeitrahmen? Eigener Edit: gerade gesehen dass es erst im Herbst 2019 aktuell wird ... also noch vieeel Zeit :)
    Wirst Du dort denn gleich vollzeit arbeiten? (Mein Mann ist Amerikaner, und so wie ich das verstehe ist Dein Mann berufsbedingt dort mit der Bundeswehr? nehme ich an. Darum wirst Du wohl dort schonmal nicht direkt vollzeit arbeiten gehen koennen/duerfen. Bitte korrigiere mich wenn ich falsch liege) Sprichst Du jetzt von in ein paar Jahren down the road? Wenn ja, dann mach Dich doch nicht so verrueckt. Ihr habt doch alle Zeit der Welt jetzt das allein bleiben ganz behutsam zu trainieren. Und was in ein paar Jahren mal ist - da gibt es sicherlich Moeglichkeiten. Dog walker, dogsitter ... etc.
    Was das Leben mit einem Husky in einem waermeren Staat btrifft- well, es ist nicht optimal, aber glaub mir- in JEDEM Haus findest du eine AC (Klima Anlage). Und wie ich das verstehe ist es ja fuer Euch blos ein begrenzter Aufenthlat. Deshalb wurde ich nicht meinen Hund abgeben ...

  • Wenn ihr den Hund wirklich behalten wollt, dann macht das doch ;)


    Den Hund nur wegen "Vielleichts" und "Was-wäre-wenns" abzugeben halte ich für reichlich übertrieben. Falls sich wirklich nicht (lange) alleine bleiben kann gibt es doch unzählige Möglichkeiten:
    - Hundesitter
    - Dogwalker
    - Bekannte/Verwandte, die einspringen können
    - vielleicht hat ein Freund/Bekannter einen Hund mit dem gleichen Problem und die beiden können zusammen auf eure Rückkehr von der Arbeit warten
    - vielleicht kann der Hund mit zur Arbeit
    - oder du kommst mit einer halben oder 3/4 Stelle aus
    - oder ihr könnt eure Dienstpläne so gestalten, dass einer früher anfängt und der andere später
    - ...


    Was ich damit sagen will: Wenn ihr die Kleine wirklich wollt, gibt es für alles eine Lösung! (Sagt eine, die alle tierbezogenen Entscheidungen mit dem Herzen trifft und nie auch nur eine einzige bereut hat. Nicht eine Sekunde.)

  • Das Leben hat mich gelehrt das man nicht mit was wäre wenn Planen sollte, sondern darauf vertrauen das sich ein Weg finden wird sollte sich in der ( fernen ) Zukunft vielleicht etwas ändern oder sich Umstände ergeben .
    Natürlich ist es nicht verkehrt ein paar Pläne in der Tasche zu haben, aber auch die können ja nur auf die aktuelle Situation bzw auf das was man weiß abgestimmt sein .
    In die Zukunft schauen kann man nicht also kann man dafür auch keine Pläne machen .


    Also plane das was du weißt und vertraue auf dich und das Leben das es immer einen weg gibt . :bussi:

  • Wenn der Hund wirklich so lange alleine bleiben muss - und dann noch eine Rasse, die bekannt dafür ist, dass sie sich alleine nicht wohl fühlen - dann würde ich sagen, lieber früher zurückgeben als später.



    - oder ihr könnt eure Dienstpläne so gestalten, dass einer früher anfängt und der andere später

    Nicht so einfach, wenn der der Mann im Auslandseinsatz ist!


    Du wirst alleine sein mit dem Hund, wenn dein Mann weg ist. Neben VZ-Job auch noch alles andere, Einkaufen, Arzttermine etc, und vielleicht will man ja sogar mal einfach weggehen ohne Hund.


    Der Hund wird also mehr als 8 Stunden täglich alleine sein müssen.


    Fremdbetreuung kann eine Lösung sein, WENN ihr eine geeignete findet. Ob das nun mit einem Husky so einfach ist, sei dahingestellt.


    Und dann kommt auch noch der Umzug in die USA, wo auch alles wieder vorn und hinten nicht passt.


    Der Hund wird nicht "enttäuscht" sein. Hunde leben im Hier und Jetzt. Der gewöhnt sich auch an neue Halter.

  • Wenn ihr den Hund so liebt, dann behaltet ihn auf jeden Fall!! Es findet sich immer ein Weg! Und du weißt auch nicht, was noch alles kommt... Wenn ihr beide Vollzeit arbeitet gibt es immer noch die Möglichkeit, den Hund stundenweise bei einem Hundesitter abzugeben, es gibt Leute, die gerne den Hund abholen, um mit ihm raus zu gehen, etc. Genieße jetzt die Zeit mit deinem Hund. Mit deiner Einstellung wird bestimmt alles gut werden!

  • Und dann kommt auch noch der Umzug in die USA, wo auch alles wieder vorn und hinten nicht passt.


    Der Hund wird nicht "enttäuscht" sein. Hunde leben im Hier und Jetzt. Der gewöhnt sich auch an neue Halter.

    Was ich hier anmerken moechte - und das wirklich aus eigener Erfahrung- ist dass ihr Euch bewusst sein muesst, dass es zwar durchaus machbar ist mit Hund auszuwandern, es aber mit Aufwand und Geld verbunden ist. Wie ich es verstehe , ist es ja noch nicht klar, in welches Land oder -wenn USA, in welchen Staat ihr geht.
    Ich bin damals mit meiner Huendin nach Hawaii gezogen (neben England eine der tollwutfreien Inseln, daher Karantaene pflichtig) und wir haben ganz viel Zeit und Geld investiert, den Hund mit nach Oahu zu nehmen.
    Ich bin mir aber sicher, dass ihr das schaffen koennt (ich hab es ja auch gemacht, und wuerde es immer wieder tun ;))
    Ich persoenlich finde, wenn Ihr Euch jetzt schon so viele Gedanken macht, spricht das dafuer dass Ihr verantwortungsvoll seid und alles richtig machen wollt.
    Was ich aber anraten moechte: spart Euch ein bissel ein Polster an fuer's Auswandern mit Hund. Der Transfer, Boarding (man findet nicht immer direkt eine Wohnung und wir zb. waren gleich nach der Ankunft oft in Hotels untergebracht, wo keine Hunde gestattet waren, und die Hunde mussten zu der Zeit in einer Tierpension untergebracht werden), all das laeppert sich und muss bedacht werden.
    Aber wir sprechen hier von ueber einem Jahr bevor es losgeht- also alles absolut machbar.

  • Die Züchterin würde die Kleine zurücknehmen und ein neues Zuhause für sie suchen......


    Ich könnte darüber jetzt einen 200-seitigen Roman verfassen, weil wir uns einfach immer wieder im Kreis drehen und diese Entscheidung nicht treffen können bzw. wollen.

    Klingt vll. nicht sympathisch, aber wer sich solch einen Kopf macht, ist m.E. nicht wirklich der Typ "Hundemensch" (und sollte sich das kurz und knapp, ohne 200 Seiten ;) eingestehen).
    Das ist von mir nicht abwertend gemeint, gibt viele gute Menschen, für die ist Hundehaltung nicht wirklich etwas (sind aber trotzdem alles tolle Menschen :bussi: ).


    Wenn die Züchterin dieses Angebot gemacht hat, würde ich es an Eurer Stelle in Anspruch nehmen (je früher, desto leichter für den Hund).
    Nicht nur, dass Du Dir solch einen Kopf machst, was alles schief gehen kann (so dass man den Eindruck erhält, man sucht förmlich nach Argumenten, um die Verantwortung wieder loszuwerden ... auch das meine ich rein sachlich), Ihr habt auch noch vor, längere Zeit in den USA zu verweilen.


    Einreise mit Haustieren in die USA - ESTA Antrag USA | Einreise USA Esta


    Wenn Euch irgend eine Bescheinigung fehlt, etwas an den Papieren nicht zu 100 % in Ordnung ist, kann das ziemlich nach hinten losgehen (für den Hund, versteht sich).


    Also davon abgesehen, dass ein solcher Transport für einen Hund kein Zuckerschlecken ist. So etwas würde ich nur tun, wenn es gar nicht anders geht ... d.h., vor der Ausreise hätte ich mir - wenn überhaupt - nur einen Hund angeschafft, den man auf den Schoss nehmen kann.


    Da ich als 2. Hund stets einen aus dem TS nehme, kann ich bestätigen, je jünger der Hund, desto einfacher ist die Umgewöhnung an ein neues Umfeld, an neue Besitzer. Und hier kommt noch hinzu, er geht quasi erst einmal in eine gewohnte Umgebung (die Züchterin) zurück, die Tortour mit Tierheim ... etc. pp., das bleibt ihm erspart.


    In 1 Jahr hat das Angebot der Züchterin nicht mehr dieselbe Wirkung, wenn es dann überhaupt noch besteht ...

  • Bis Herbst 2019 kann viel passieren. Deswegen würde ich jetzt nicht den Hund abgeben!


    Was ich an deiner Stelle viel eher hinterfragen würde: Inwieweit seid ihr bereit, in eure zukünftige Lebensplanung den Hund einzubeziehen? Anhand dieser Frage entscheidet sich mMn eher, ob man nun ein "Hundemensch" ist oder nicht.


    Wärst du eventuell bereit, nur Teilzeit arbeiten zu gehen? Oder dir einen Job zu suchen, der hundekompatibel ist? Falls ja, ist das doch kein Problem...

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