Das perfekte Alltagstraining (Hundeschule)

  • Hallo,


    bin grad am Philosophieren, wie das perfekte Alltagstraining in der Hundeschule aussehen könnte. Viele Hundeschulen bieten das ja an, aber umgesetzt wird es ja doch immer ein bisschen anders.


    Ich habe zum Beispiel gemerkt, dass das Training in großer Hundegruppe mit vielen Unterordnungsübungen uns zwar schon etwas gebracht hat (bei anderen Hunden nicht sofort ausflippen), Charly im "richtigen" Alltag, also nur mit einzelnen Hunden und ohne ständiges Abfragen von Übungen, das dann doch nicht übertragen hat. Sobald er eine größere Ansammlung von Hunden gesehen hat (wir sind mal zufällig in ne Tiersegnung geraten :hust: ), lief der unaufgefordert im Fuß neben mir und erwartete Leckerchen... Aber wehe, es kamen uns nur ein oder zwei Hunde entgegen! Gab natürlich in dieser und der anderen Hundeschule auch einige positive Aspekte..


    Für mich persönlich würde zum perfekten Alltagstraining also folgendes gehören:
    - kleine Gruppen
    - Eingehen auf individuelle Probleme
    - verschiedene Orte/Situationen
    - wechselnde Teilnehmer
    - Verhalten wie im Alltag, also Gassi gehen, Stadtbummel etc.
    - Kommandos nur bei Bedarf oder um sie eben auch unter Ablenkung zu festigen, aber nicht "den Hundeplatz nach draußen verlagern"
    - Begegnungstraining, ohne dass die Hunde sich schon vorher am Parkplatz sehen
    - am coolsten wäre natürlich auch, Freilauf zu üben, weiß aber nicht, ob sowas umsetzbar ist?


    Fällt euch noch was ein?
    Was fandet ihr bei euch im Alltagstraining gut/schlecht bzw. was würdet ihr euch wünschen? Bin gespannt! :D

  • In der Gruppensituation ist "perfektes Alltagstraining" überhaupt nicht möglich, eben weil das keine alltägliche Situation ist.


    Das Training in der Hundeschule kann nur vorbereiten. Das gelernte auf Alltagssituationen zu übertragen müssen Halter und Hund sich dann zwangsläufig selbst erarbeiten. Es sei denn, man möchte sich einen privaten Trainer leisten.

  • Für mich ist perfektes Alltagstraining Einzeltraining - heißt ich, mein Hund und der Trainer und dann wird eben genau das geübt, wo ich und mein Hund anstehen.
    Einzig für Social Walks bzw. Begegnungstrainings machen Gruppenkurse für mich Sinn, bei allem anderen finde ich das eher unnötig bis nervig und sehe darin keinen Mehrwert. :ka:


  • Das Training in der Hundeschule kann nur vorbereiten. Das gelernte auf Alltagssituationen zu übertragen müssen Halter und Hund sich dann zwangsläufig selbst erarbeiten. Es sei denn, man möchte sich einen privaten Trainer leisten.

    Logisch, aber dazu muss das Training ja erst mal gut sein. Nur, wie sieht das dann idealerweise aus?
    Ich hatte zum Beispiel mal einen Hundetrainer, der hat sich, wenn was nicht geklappt hat, ohne zu fragen einfach selbst den Hund geschnappt und gemaßregelt. Eine andere Trainerin wiederum bringt den Leuten ohne Eingreifen bei, wie sie sich selbst verhalten sollen.
    Bei Nr. 1 fand Alltagstraining erst ab mindestens 5 Teilnehmern statt, bei Nr. 2 waren es maximal 5.
    Bei Nr. 1 hat man fast am laufenden Band Unterordnung geübt und das oft nur auf einem Parkplatz, bei Nr. 2 ist man oft einfach nur zusammen unterwegs gewesen (bei ganz jungen Hunden wurde aber auch erst mal auf dem Parkplatz begonnen).
    Das Training bei Nr. 2 fand ich schon recht gut, obwohl ich zugegebenermaßen nicht oft dabei war, weil natürlich überwiegend Welpenbesitzer teilgenommen haben. Und Welpen sind eh noch mal was anderes. Wobei ich ja glaube, für die sind solche Kurse hauptsächlich gedacht :pfeif:

  • Das Alltagstraining habe ich bei meinem Hund alleine gemacht. Der Zwerg wurde überall mit hin genommen, natürlich dem Alter entsprechend und teilweise in einer großen Tasche.
    Ich kenne viele Hundebesitzer und habe Kontakte zu bekannten Hunden erlaubt, Größe egal. Mein Hund durfte auch angefasst und geknuddelt werden. Der Welpe kam von Anfang an mit zu Besuchen, kurz in die Stadt, ins Restaurant und auf Agilityturniere. Autofahrten gab es fast täglich. Wir haben Pferde und Geflügel kennen gelernt indem wir Bekannte auf einem Bauernhof besucht haben.
    Sie ist hier mit 2 anderen Hunden aufgewachsen, ein verspielter, sehr junger Border Collie und ein kleiner, grantiger Tierschutzhund.
    Nun habe ich einen verträglichen und tiefenentspannten Schäferhund und würde es immer wieder so machen.
    Wenn ich hier die Hundeschulen sehe mit ihrem Trainingsprogramm mache ich einen riesen Bogen. Da wird nach Schema F gearbeitet und den Leuten das Geld aus der Tasche geleiert. Es wird ein Kurs nach dem anderen angeboten, damit sie schön weiter machen. Wenn ich diese Menschen mit ihren Schützlingen dann später mal auf einer unserer Runden treffe frage ich mich oft wofür die so viel Geld bezahlt haben. Es wird geprahlt wie toll der Hund hört weil er ja das Hundeabitur gemacht hat. Funktioniert aber wohl nur im Hundeschulbetrieb.
    Für Hundeanfänger sind Hundeschulen bestimmt hilfreich, aber man sollte auch ein wenig auf sein Bauchgefühl hören und sich selbst mal Gedanken machen.


    LG Terrortöle

  • also für mich ist das "perfekte" Alltagstraining in einer Huschu eines, in dem ich für meinen Hund schwierige Situationen gezielt kontrolliert trainieren kann :)

  • Alltagstraining in der Hundeschule

    Das gibt es nicht.
    Deinen normalen Alltag kannst Du auf ein Übungsgelände nicht mitnehmen.
    Dort wird UO geübt, Leinenführigkeit, Ignorieren von anderen Hunde usw., aber eben in "Labor-Situation".
    Manche HS bieten Ausflüge an (in den Zoo, in die Stadt ...); das ist aber immer noch nicht individuell auf Hund+Halter zugeschnitten.



    Das Training bei Nr. 2 fand ich schon recht gut

    Ist sicher die bessere Variante.
    Und sollte auch für erwachsene Hunde einen Ansatz bieten.


    Das Alltagstraining habe ich bei meinem Hund alleine gemacht.

    Sehe ich auch so (aus o. g. Gründen).
    Wenn dann was nicht klappt, kann man sich Rat suchen, der auf die spezifische Konstellation eingeht.
    HS in Gruppen ist immer ein Kompromiss.

  • Mit meinen Mädels dachte ich auch immer ich kann in der Hundeschule fürs Leben lernen. Die waren auch immer Streber, egal wo in der Hundeschule trainiert wurde, auf dem Platz oder unterwegs. Im Alltag hatte jede trotzdem ihre Probleme. Wobei ich auf das Training nie verzichten wollte, man nimmt immer etwas mit und es macht auch Spaß . Kleine Gruppe sind mir wichtig und das auf jeden individuell eingegangen wird.
    Mit meinem Rüden habe ich aufgrund seiner Ängste lange nur in einer Beschäftigungsgruppe gearbeitet. Alltagstraining fiel bei ihm total flach. Trotzdem hat er mehr gelernt als meine Mädels im Gehorsamkeitstraining. Nämlich das man trotz anderer Hunde Spaß mit seinem Menschen haben kann. Sitz, Platz, Bleib lernte er nur so nebenbei, für die Schnüffelaufgaben usw. Zwar kein Alltagstraining, aber das beste Training für den Alltag :) Er ist wesentlich zuverlässiger.

  • Hundeschulen-Alltagstraining finde ich komplett immer wechselnde Teilnehmer gut, keine Norm, nichts was sich zuverlässig wiederholt.
    Da kann man prima einfach was arbeiten üben in Gegenwart anderer Hunde und wunderbar abruftraining machen.
    Man kann Medicaltraining machen weil komplett Fremde in Ruhe am Hund rumtatschen können.


    Alltag-Alltag lässt sich halt nur im Alltag üben :smile: und das übe ich auch nicht besonders, das passiert einfach.



    Ich benutze so Hundeschul-Gruppen ganz gern als Ablenkung. Ich gehe mit meinem Hund dorthin, bleibe aber fern. Heisst ich beteilige mich nicht am "Unterricht", ich mache mein ganz eigenes Ding am Rand. Ausser es gefällt mir grad total was gemacht wird, dann bin ich dabei :smile:
    Solche Gruppen mag ich megagern, wo kein Trainer beleidigt ist, wenn man sich abseits hinstellt.
    Ich finde da haben alle etwas davon.


    Was wir ab und an machen ist Knallbuffbängtraining, mein Schatz zündelt dann irgendwo ausserhalb der Umzäunung mit Feuerwerk rum.
    Das ist auch ganz beliebt :smile:
    Fremder Mensch im Dunkeln machen wir auch, da zieht er (oder irgendwelche Kumpels) sich ganz dunkel an, Kapuze hoch und so schleicht er dann übers Gelände wenn's anfängt dunkel zu werden. Je fremder der Mensch, je besser :smile:
    Ist auch ganz gefragt.
    Dass Leute mit Krücken und Rollstuhl auftauchen, ist selbstverständtlich, finde ich.


    Ich find's immer gut wenn "Fremde" auftauchen die irgendwelchen Unsinn machen, rumgrölen oder tanzen oder was auch immer.
    Grad weil man so herrlich geschützt ist durch die Umzäunung kann nichts passieren, Hund darf auch mal eben nicht funktionieren.


    Oh eine Pantomime habe ich auch mal engagiert :smile: da stand überraschenderweise halt ein Podest mit unheimlichem Dings mitten aufm Platz :D


    So Sachen finde ich gut.
    Bedingt Trainer die genügend Humor haben, solche Quatsch mitzumachen.

  • Meine Hundeschule beitet eine ganze Palette an "Alltagstraining" an.


    Sozcial walk, Begegungstraing, Alltagstraining, Freilauftraining, Stadtspaziergänge usw.


    Alltag ist klar noch mal was anderes als Training und am Ende ist der Halter dafür verantwortlich das ganze inden Alltag zu transverieren, aber es geht ja oft darum, sich die Grundlage zu erarbeiten und jmd der einem dabei hilft und regelmässig Kontrolliert.


    Und beim Begegungstraining brauch nunmal auch andere Hunde :ugly: .

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