Krankhaftes Fressen von frischem Gras!

  • Hallo zusammen, vielleicht kann mir hier jemand helfen oder hat selber schon ähnliche Erfahrungen gemacht.


    Sobald der Frühling kommt, entwickelt mein zweijähriger Rüde eine krankhafte Sucht nach frischem Gras. Na klar, Hunde fressen ab und zu mal Gras, was an sich auch kein Problem darstellt. In unserem Fall ist es aber wirklich nicht mehr normal. Jeder Wald- und Wiesenspaziergang ist einfach nur noch anstrengend. An jedem Grasbüschel muss er stehen bleiben und die Spitzen fressen, an JEDEM! Er frisst sich fast in Trance habe ich manchmal das Gefühl, er lässt sich nicht abrufen und kann nur gegen seinen Willen von dem Gras entfernt werden. Zwei Meter weiter dann das selbe von vorne, das geht den gesamten Spaziergang so. Er konzentriert sich nicht mal mehr darauf, sein Geschäft zu erledigen. Ich kann ihn zur Zeit auch nicht nicht mehr in den Garten lassen da der Zaun an eine unbebaute Wiese angrenzt, auf der wildes Gras wächst. Das einzige was er dort also macht, ist Gras fressen, das würde er 5 Stunden am Stück machen wenn ich ihn nicht wieder rein holen würde.


    Diese Nacht hat das Fass dann zum überlaufen gebracht. Nach der letzten Runde sind wir schlafen gegangen, um 4:40h merke ich dann wie er aufsteht und aus dem Schlafzimmer möchte. Ich dachte er hat vielleicht Durst und habe ihn raus gelassen. Als er die Treppen dann runter gelaufen ist, habe ich nur gehört, wie er am Wimmern ist, ich also auch runter gegangen. Er stand vor der Terrassentür und wollte raus, nagut also raus mit ihm, er muss bestimmt pinkeln. Anstatt zu pinkeln, rennt er zum Zaun und fängt an mitten in der Nacht genüsslich Gras zu fressen!!! :fluchen: Ich ihn wieder rein geholt und zurück ins Bett. Dann hat er sich erstmal übergeben (natürlich nur Gras und Galle) und ist wieder schlafen gegangen. Um 6h dann das selbe Spiel von vorne, wieder raus gelassen, wieder direkt Gras gefressen, wieder schlafen gegangen, diesmal ohne kotzen aber mit deutlichen Bauchschmerzen.


    In den seltensten Fällen übergibt er sich allerdings davon, meistens kommt das Gras dann umhüllt von Schleim in einem Klumpen hinten wieder raus (ca. 2-3x pro Spaziergang). Ansonsten hat er keine Probleme mit der Verdauung. Wenn er wirklich nur sein Futter frisst, schaut der Kot wunderbar aus in Farbe und Konsistenz.


    Vielleicht noch ein paar Randinformtionen: Er ist 2 Jahre alt, wiegt um die 10 Kilo, hat keine Gewichtsprobleme. Zu fressen bekommt er Wolfsblut Wild Duck gemischt mit Lachsöl und Bierhefe. Er frisst wenn er Hunger hat, aber auch nicht übermäßig viel und eher in Etappen.


    Ich kann mir nicht vorstellen dass es sich um eine Mangelerscheinung handelt, da er dieses Verhalten im Winter nicht zeigt und trotzdem fit ist, ausschließen kann ich es aber auch nicht :ka: Was könnte man denn im Falle eines solchen Nährstoffmangels geben um das ständige Grasfressen zu kompensieren?


    Ich weiß mittlerweile wirklich nicht weiter, es ist einfach nur noch anstrengend und super nervig.


    Für sämtliche Hilfe, Tipps und Erfahrungen wäre ich dankbar!!

  • Also nachdem ich mir gerade die Symptome für Sodbrennen angeschaut habe, könnte das auf jeden Fall der Grund für das nächtliche Grasfressen gewesen sein! Danke :)


    Was kann man denn im akuten Fall dagegen tun?

  • Ich würde mal das Futter wechseln und schauen, ob sich was ändert.

  • Was sagt denn der Tierarzt dazu?

    Als ich letzten Frühling/Sommer dort war, meinte der TA dass es nicht schlimm sei wenn er Gras frisst und es ihm vielleicht einfach sehr gut schmeckt. Aber mir kommt es schon fasst wie eine Sucht vor mittlerweile. Werde wohl demnächst nochmal hin und das Ausmaß schildern.

  • Wenn er nachts raus will, dann würde ich ihn nur an der Leine raus lassen und nicht zum Gras. So kannst du ihm die Möglichkeit geben sich zu lösen, aber er kann nicht zum Gras.
    Zusätzlich würde ich ihm einen kleinen Snack geben, weil er vielleicht wirklich Sodbrennen o.Ä. hat und versucht das durch Gras auszugleichen.


    Draußen würde ich es in deinem Fall gar nicht mehr zulassen. Gras in großen Mengen kann auch zum Darmverschluss führen (das war bei der Hündin meiner Mutter so) und für den Darm ist es auch nicht so toll, wenn da häufig unverdautes Gras durchgepresst wird. Je nach dem was es für Gras ist, können richtige kleine Einschnitte verursacht werden. Deswegen auch der Schleim. Das ist Darmschleimhaut die sich ablöst.


    Es gibt da für dich mehrere Möglichkeit das zu verhindern. Mein Tipp wäre Schleppleine dran und wirklich konsequent von jedem Grasbüschel wegholen. Den Hund loben, wenn er mal normal 2m geradeaus geht. Draußen in der Nähe von Gras mit einem spielzeug beschäftigen und Ablenken. Möglich wäre auch noch ein gut sitzender Maulkorb. Und dann nicht ab und zu mal hin lassen.

  • Wenn auch nicht ganz in dem Ausmaß, so scheinen sich im Moment viele Hunde in Grasfresser zu verwandeln. Caileigh, Dobby und Balou finden das frische Grün im Moment unwiderstehlich (sie nutzen jede Gelegenheit, lassen es sich aber verbieten), aber auch die Nachbarshunde, Hunde von Freunden, ... Quer durch alle Rassen, Altersstufen und Fütterungsarten.
    Das Frühjahrsgras muss etwas ganz besonderes sein, es ist jedes Jahr so.

  • Kriegt er denn tagsüber was von dir zu fressen?
    Manche Hunde vertragen es nicht gut, den ganzen Tag einen leeren Magen zu haben.


    Ich würde fürs Hauptfutter weg von Trockenfutter gehen, und für unterwegs ein bisschen Trofu einstecken (aber welches, das er verträgt) und ihm immer mal was geben.
    Damit kannst du das abrufen vom gras belohnen.

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