Ungefragte Belehrungen - Laberthread

  • Ich sehe das OT jetzt ehrlich gesagt nicht. Es geht um ungefragte Belehrungen, die du ja abgegeben hast. In einer Art, einen anderen Hundehalter lächerlich da stehen zu lassen (und du wunderst dich wahrscheinlich genauso darüber, dass du die Dame mit Hund nicht mehr triffst, wie sich meine Hundehalter wundert mich nicht mehr zu treffen, weil ich auf sie und ihre Belehrungen keinen Bock mehr habe).


    Geholfen wurde dem Hund sicherlich mit deiner Belehrung auch nicht. Also, full ontopic, würde ich sagen.

  • Vor allem: glaubt wirklich jemand daß da jemand nach Hause geht und sich denkt „wow, da hat mir jemand auf der Gassirunde was ungefragt um die Ohren gehauen, da änder ich doch gleich meine Erziehung“

    nö. ich gebe zu, ich hab auch schon öfter mal leute belehrt. ich wurde auch oft belehrt. mittlerweile nicht mehr so oft (dass ich belehrt werde), da ich mittlerweile mehr "für mich" unterwegs bin mit hund ^^ es sei denn, wir haben eine gassi-verabredung.


    ich kann mittlerweile nicht mehr wegschauen, wenn ich sehe, dass mehrere hunde oder auch nur ein hund nen anderen hund mobbt/jagt/etc. und die halter des hundes, welcher grad gejagt/oder oder wird, ihrem hund keinen schutz geben und das ganze nur als "oh, die spielen aber schön" ansehen. da kann ich dann doch oft nicht mehr an mir halten und frage die leute, ob sie grade mitbekommen, dass der hund grade gemobbt wird/ihr hund sein jagdverhalten am anderen hund auslebt etc.


    viel anhören muss ich mir auch, wenn ich meine aufn arm nehme, nicht will, dass meine kontakt zum anderen hund hat oder ähnliches...

  • "Ihr seid sicher, dass ihr selbst nie ungefragt Belehrungen abgebt?"

    :D Erwischt!
    Ja, ich muss zu meiner Schande gestehen,
    dass ich das auch mal tue.
    Nicht bei jedem,
    nicht ständig,
    aber an meiner Impulskontrolle muss ich eindeutig noch arbeiten.

  • Ihr seid sicher, dass ihr selbst nie ungefragt Belehrungen abgebt?


    Oftmals dienen diese Dinge doch der Kontaktaufnahme/suche.


    LG, Friederike

    Nein, nicht 100%ig :ops: ;) . Der Grat zwischen Erfahrungsaustausch bzw. hilfreiche Tipps geben und ungefragten Belehrungen kann wohl ziemlich schmal sein.
    Es ist durchaus möglich, dass sich schon mal jemand über meine Hinweise geärgert hat :pfeif: .


    Dennoch quatsche ich niemals im Vorbeigehen Hundehalter an, die gar kein Gespräch wollen, und wenn ich im Gespäch bin, verkünde ich meine Ansichten nicht mit "Sie müssen...!" und verlange auch nicht, das jemand meiner Meinung zustimmt.

  • Ansonsten fühlen sich Nicht-Hundehalter berufen, mich zu belehren, wo überall Leinenpflicht herrscht - worüber ich in der Regel wesentlich besser informiert bin als sie.

    Ja, die haben wir hier auch reichlich! :p

    Sie hat mir auch stolz erzählt, dass man mit einem Welpen nie direkt aus der Tür spazieren gehen darf, sondern mit ihm immer mit dem Auto wegfahren soll in fremde Gebiete, sagt ihre Hundeschul- Trainerin... hab die Begründung vergessen, weil ich auf der Hälfte schon damit beschäftigt war, mir auf die Zunge zu beißen... i

    Die HH hat vielleicht den Grund nicht verstanden, aber die Hundetrainerin hat recht. "Hilfe, mein Welpe will nicht spazieren!" ist auch hier im Forum ein ständig wiederkehrendes Thema, wenn der Welpe sich vehement sträubt, vom Haus wegzugehen. Der Grund liegt tatsächlich im Verhalten der Wölfe und aller anderen Caniden, da Welpen zunächst immer dicht am Bau bleiben und bei Gefahr in diesen flüchten, während die Eltern jagen gehen oder den Heimbereich gegen Bedrohung verteidigen, ohne daß die Kleinen dazwischen herumpurzeln.
    Da wir unsere Hundewelpen in dieser Zeit trotzdem sozialisieren wollen, empfiehlt es sich, den Welpen vom Haus wegzutragen, ihn ins Auto oder in den Fahradkorb zu packen. Im unbekannten Gelände, ob Wiese oder Welpenstunde, orientiert sich der Kleine dann am Menschen und strebt nicht nach Hause.
    Im Gegensatz zu uns haben Wölfe den Vorteil, daß ihre Welpen direkt am Bau ein vielfältiges Lern- und Übungsgelände vorfinden, in dem sie die Erfahrungen machen können, die sie später im Leben brauchen.


    Dagmar & Cara


    Dagmar & Cara

  • Ich werde sehr selten ungefragt belehrt. Keine Ahnung, woran es liegt :ka: Vielleicht habe ich zumindest im Umgang mit meinem Hund ein "selbstbewusstes auftreten im Sinne von dass ich so wirke als weiß ich schon was ich tue. Rex trägt ja bei Kälte Mantel, wird auch mal getragen und darf nicht immer jedem Hund "Hallo" sagen - Gründe mich belehren zu wollen gäbe es da wohl genug für gewisse Hundehalter-Typen. Interessanterweise berichtete mir eine Freundin mit Papillon schon, öfter mal belehrt zu werden, zB á la "Den dürfen Sie aber nicht hochnehmen". Das kommt bei mir hingegen irgendwie so gut wie nie vor :???:


    Ich selbst halte mich mit "Belehrungen" auch zurück. Wenn ich mit einem Hundehslter aber ins Gespräch komme und er mir von einem Problemchen berichtet, merke ich schon mal meine Einschätzung/Meinung dazu an, zB bei einem Halter mit einem sehr stark ziehenden Junghund, der mir sagte sein Hund so ein Leinenzieher:"Vielleicht wäre dann ein Geschirr ja besser als das Halsband?" Wurde mir auch nicht übel genommen.


    Ansonsten denke ich mir oft einfach meinen Teil. Wo ich aber eingreife ist wenn jemand seinen Hund zB schlägt.

  • Ich hab heute schon ungefragt belehrt. An einer Wiese haben wir zwei Mädchen, ca. 10-12 mit einem Dalmatiner getroffen, die Stöckchen geworfen haben. Denen hab ich erklärt, was da alles passieren kann. Die Mädchen haben direkt aufgehört und möchten d auch ihren Eltern erzählen, damit dem Hund nichts passiert. Danach ist der Dalmatiner mit Moro ein Ründchen gerannt. Ein toller Hund war das und auch tolle Kinder.

  • Ich hab ja mit meinem Zauberflausch einen in mancher Hinsicht auffällig anstrengend verhaltensoriginellen Hund adoptiert.
    Mit solch einem Hund in belebter Gegend wird man fast unweigerlich permanent ungefragt mit Rat, Anweisungen und sogar versuchten Nötigungen übergossen.
    Ich fand das viel anstrengender als alles was mein Wautschi tat oder auch hätte tun können.
    Die Leute laufen einem (ihrer Anwesenheit wegen) austickenden Hund zT noch nach um unbedingt ihre (vermeintlich nie gehörten) RatSchläge loszuwerden.
    Diese Ratschläge widersprechen sich natürlich und wiederholen sich unendlich oft. :muede:


    Von daher finde ich es etwas ganz anderes Leuten mit einem unauffälligen Hund zB zu sagen, welche Gefahren beim Spiel mit Stöcken für den Hund bestehen, als Leute zu belehren, die das ganz sicher permanent erleben und sehr wahrscheinlich genau das was man als Aussenstehende*r grad für originell hält, schon ewig oft gehört und erwogen haben.


    Aber auch in dem Fall mit dem Stockspiel, würde ich immer versuchen auf eine Feinheit zu achten, die für mich einen riesen Unterschied gemacht hat:
    Ich würde mit einer Frage beginnen!
    In oben beschriebenem Fall, vermutlich mit sowas wie "Wisst ihr..." und dann schauen wie sie reagieren.
    Unter all den etlichen Menschen die mir ihren Rat gaben, gab es nur zwei die so vorgingen und sie habe ich dadurch dolle lieb gewonnen!
    Der erste von den beiden begann mit "Kann es sein, dass der Hund eifersüchtig ist..?"
    Nein, das war nicht unser Problem. Aber so unaufdringlich und respektvoll ließ sich wirklich gut darüber reden und sogar gemeinsam nachdenken.
    Ein wundervoller alter Mann! :herzen1:
    Er sagte er habe das von seiner Frau gelernt. Suuuper! Denn da ist noch etwas was sehr oft eine Rolle spielt:
    Älter wirkende Menschen sprechen meiner Erfahrung nach mit jünger wirkenden meist ganz anders als umgekehrt (obwohl das Alter ja für sich rein garnichts über Hundeerfahrung aussagt),
    ebenso wie meist Männer mit Frauen anders umgehen usw.
    Der soziale Status spielt unterbewusst leider idR eine erhebliche Rolle für Erwartungen und die Art der Kommunikation.
    Als "junge attraktive Frau" mit krass auftretendem Hund hat man wirklich gut zu tun garstig genug aufzutreten um sich all das so weit vom Hals zu halten, dass man mit seinem Hund noch sinnvoll und in Ruhe arbeiten kann.

  • garstig genug aufzutreten um sich all das so weit vom Hals zu halten

    Warum denn garstig? Ich glaube vielmehr, dass ist eine Sache der Wirkung nach außen hin. Je selbstbewusster und zielstrebiger ich durch eine Situation gehe, desto mehr habe ich meine Ruhe. Meine Erfahrung zumindest. Ich konzentriere mich in schwierigen Momenten auf meinen Hund, nicht auf die Menschen drumherum. Das lenkt mich ab und macht eine Situation ggfs. aufregender, als sie sein muss.



    Vielleicht habe ich zumindest im Umgang mit meinem Hund ein "selbstbewusstes auftreten

    Da ist viel Wahres dran. Erst gestern sind wir durch eine turbulente Ansammlung von startenden Paraglidern inklusive Zuschauern, rennenden Kindern, umparkenden Autos, bellenden Hunden und Radfahrern, die sich noch durchquetschten und das alles auf einem Feldweg völlig entspannt mit unserer Hündin gegangen. Ich hab mich auf meine Hündin konzentriert, sie kurz korrigiert, weil sie den bellenden Pinscher unter der Bank nicht so gut fand und das auch mit einem Beller kund tat, während besagte Radfahrer so 10cm um uns herum fuhren. Wir haben uns unseren Weg mittendurch gebahnt, haben aufeinander geachtet und es war ein wirklich tolles Erfolgserlebnis für uns alle. Denn das sie das so stressfrei hinbekommt, mit all den Bewegungsreizen, hätte ich nicht gedacht. Natürlich hätte man jetzt mit Hinz und Kunz ins Gespräch kommen können, darüber philosophieren und diskutieren, was man hätte anders oder besser machen können, und warum der Hund nu bellt und nicht stur durch die Masse läuft....haben wir aber nicht. Die blödesten Situationen entstehen immer dann, wenn man sich von anderen Leuten ablenken und in ein Gespräch verwickeln lässt und dabei vergisst, auf seinen Hund zu achten, um genau diese Situation zu trainieren. Mir ist das anfangs so passiert, ich mach es nicht mehr, es bringt meinen Hund und mich nicht weiter.

  • Garstig weil das einem schnell genug die Ruhe verschafft, die man mit so eine Hund uU braucht.
    Ich bin nahezu immer erstmal sehr freundlich.
    Aber ohne auch mal garstig zu werden wäre es bei uns, wie bei den meisten mit solchen Hunden nicht gegangen.


    Ich glaube einen ganz guten Eindruck davon geben einem die ersten Seiten im
    Austausch: Halter mit (vollständig) unverträglichen Hunden xD


    Edit: Unsicher gewirkt habe ich mit Ayu ganz sicher nicht. :muede:

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