Hündin pirscht sich an andere Hunde an und ist nicht ansprechbar

  • Hallo,


    ich hoffe, mir kann hier jemand weiterhelfen. Meine Freundin hat sich vor 8 Monaten eine 3jährige Mischlingshündin (Multimix, ca. Kniehoch) aus dem Tierschutz geholt.


    Inzwischen wohnen wir zusammen und da sie schichtet, kümmere ich mich meistens nachmittags nach Feierabend um Fanny.


    Sie ist im Großen und Ganzen schon sehr anständig, das Problem sind Hundebegegnungen. Während sie an der Leine furchtbar Rowdymäßig unterwegs ist bei Hundebegegnungen, ist sie im Freilauf mit ausnahmslos jedem Hund verträglich.


    Sie hat auch im Tierheim in einer großen Hundegruppe gelebt. Trotzdem laufen Begegnungen erstmal so ab :


    Ich sehe den anderen Hund auf uns zukommen. Der Besitzer ruft mir zu "lassen Sie Ihren ruhig abgeleint, meiner macht nix!" :ugly:
    Ich versuche also, Fanny auf mich zu konzentrieren bzw dass sie mich zumindest mal anschaut / beachtet.


    Sie blendet mich komplett aus, stellt die Ohren auf und pirscht sich in geduckter Haltung und den anderen Hund fixierend an diesen an.


    Meistens blockiere ich sie dann, indem ich mich vor sie stelle und ihr die Sicht verstelle, was aber auch nur bedingt Funktioniert , da sie sich einfach ganz frech an mir vorbeidrückt.


    Ich bin mir ziemlich sicher, dass dieses anpirschen nur Unsicherheit ist. Denn sobald sie den anderen Hund erreicht hat, wird gewedelt, geschnüffelt und gespielt.


    Dennoch ist es anfangs immer ein sehr angespanntes Kennenlernen, das ich gern ändern würde. Aber wie? Sie ist wie gesagt nicht ansprechbar und beachtet mich nicht, sobald der andere Hund in Sichtweite ist.


    Das Problem ist auch, die schönen Waldwege hier sind alle sehr eng und begrenzt, da ist nix mit Bogen laufen, es geht wirklich nur frontal aufeinander zu.

  • Darauf bin ich noch gar nicht gekommen - allerdings ist es MIT Leine ein ganz anderes Szenario, da werden die Ohren gestellt, Brust raus, Rute aufgestellt und aufrecht und fixierend geht's dann auf den anderen Hund zu. Ich finde diese Begegnungen einfach nicht sehr höflich aus Hundesicht. :/

  • MIT Leine ein ganz anderes Szenario, da werden die Ohren gestellt, Brust raus, Rute aufgestellt und aufrecht und fixierend geht's dann auf den anderen Hund zu.

    Da zeigt sie deutlich Dominanz und setzt damit dem Gegenüber schon das Signal "Leg Dich nicht mit mir an; ich kann mich durchsetzen".
    Als Unhöflich würde ich das nicht bezeichnen; eher ein deutliches Signal der Kommunikation.


    Offensichtlich wird diese Signal von den meisten der Dir begegneten Hunde verstanden, den eskalieren tut es ja nicht; die Begegnungen laufen friedlich ab. Oder gibt es da doch ganz feine Nuancen, die Du nicht erkennst?

  • Totaler Quatsch.
    Das ist furchtbar unhöflich und ich teile auch deine Einschätzung, es wird Unsicherheit sein.
    An der Leine fühlt sie sich halt etwas sicherer und markiert eher den, guck wie groß und stark ich bin du bruachst nicht mal dran zu denken.


    Die Ottonormal Lösungswege fallen schon mal weg, wie du schon festgestellt hast.
    Wie sieht es mit einer leichten Schleppleine aus?
    Solange sie sich höflich nähert Hat sie Freiraum, sobal sie fixiert nimmst du die Leine auf oder trittst drauf.


    Ich würde behaupten 50% der Hunde die wir treffen machen das, teilweise noch mit zustürmen und den Leuten ist es egal.
    Ich finde es super das du ein Problem erkennst und es behandeln willst

  • Das könnte das Erbe eines Hütehundes sein.

    Blödsinn. Hier gibt es so viele Jagdhunde, die dieses Verhalten ebenfalls zeigen.
    Meine Hündin würde das auch machen, wenn ich sie lassen würde.




    Wenn du nicht ausweichen kannst, kannst du vielleicht bevor sie den Hund sieht, mit ihr umdrehen und in die andere Richtung gehen oder sie an der Seite absetzen?

  • Das ist furchtbar unhöflich und ich teile auch deine Einschätzung, es wird Unsicherheit sein.
    An der Leine fühlt sie sich halt etwas sicherer und markiert eher den, guck wie groß und stark ich bin du bruachst nicht mal dran zu denken.

    Das sehe ich auch so.
    Ich würde sie daher an der Leine so kurz nehmen, dass sie max. neben dir sein kann, besser eher hinter dir ist, dann muss sie sich vor dir nicht so "aufspielen" vor lauter Unsicherheit.

  • Viele Hunde pirschen sich so an, wie beschrieben.


    Ist erst mal auch nix schlimmes, da wird das Gegenüber abgecheckt, ohne selbst zuviel preiszugeben.


    Meine pirscht sogar bei guten Bekannten, witzig, wenn die dann aufeinander zuschleichen und beim Zusammentreffen fröhlich die Bekanntschaft erneuern.


    Wenn das Zusammentreffen dann klappt, lass ihn schleichen. Andere Hunde haben in der Regel kein Problem damit.

  • Wenn das Zusammentreffen dann klappt, lass ihn schleichen. Andere Hunde haben in der Regel kein Problem damit.

    Echt? Dann ist Geordy "nicht normal". Der findet das furchtbar und legt dann sofort die Zahnreihe frei und droht mal "zurück".

  • In der von dir beschriebenen Situation ist die Frage, wie realistisch ist es, dem Hund deiner Freundin ein höfliches Herangehen an andere Hunde beizubringen.


    Wenn ich mir vorstelle, du möchtest und forderst von ihr ein Nicht- Starren, ein Nicht-direkt-aufeinander-Zugehen und einfach ein gut sozialisiertes Zusammentreffen, während dir ein Hund im Freilauf entgegenkommt, der weitab vom Besitzer voraus läuft, der HH schreit von weitem "Meiner tut nix!" und dessen Hund kommt schon wie ein Blöder angerannt, um eure Hündin grad mal über den Haufen zu rennen...
    ...dann bin ich ganz bei eurer Hündin und sehe es so, dass sie damt genau das verhindert. Sie fordert vom dem anderen, unkontrolliert auf sie zulaufenden Hund, dass er sich zusammennimmt und sie ernst nimmt, indem sie ihn anstarrt und diese geduckte Haltung einnimmt.


    Wenn du das zu verhindern suchst, nimmst du ihr die Möglichkeit, sich vor einem frechen Tutnix zu schützen.


    Das würde bedeuten, dass du sehr wahrscheinlich Ungehorsam von ihrer Seite provozierst, sie das Vertrauen in deine Urteilsfähigkeit verliert, und sie doch ihren Stiefel durchzieht, aber gegen deinen Willen. Und euer Verhältnis wäre dadurch verschlechtert.


    Die Lösung könnte so aussehen, dass DU ankommende Hunde abblockst, sie hinter dir bleibt, und sie dadurch dir den Part "überlässt". Kann aber sein, dass sie dich dazu noch nicht gut genug kennt, bzw. sie die Situation schon zu oft selbst auf die oben von dir beschriebene Weise geregelt hat.


    Lösung 2 könnte sein, dass du dem anderen HH und überhaupt allen HHs klar machst, dass sie ihren Hund anzuleinen haben, und erst, wenn ihr euch gegenübersteht, auf ein Komenado beide Hunde abgeleint werden, damit sie spielen. Das natürlich erst, wenn keiner sich an der Leine wild aufführt, sondern ruhig wartet, bis es soweit ist.


    Wenn Hunde auf uns zurennen, leine ich meine Hunde überhaupt nie einfach ab, besonders nicht, wenn der Besitzer noch weit weg ist.
    Wir warten, bis der andere Hund da ist, um uns rumrennt wie irre und es ihm zu blöd wird und er wieder geht.


    Dann gehe ich evtl. auf die nächste Wiese mit meinen und leine sie kontrolliert mit Kommando ab, wenn der andere Besitzer nachgekommen ist und wir uns darauf verständigt haben.
    So vermeide ich auch ein Heranpirschen, wie du es beschreibst, das meine Leo- Hündin auch zeigt, und womit sie gern andere Hunde erstmal einschüchtert. Was sie nicht soll. :D
    Auch, wenn danach herrlich gespielt wird.

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