Wasserwandern mit Hunden im Kajak/ Kanu - Erfahrungsaustausch, Fragen und Berichte

  • Danke euch!


    @Shalea
    Ich hab einfach ein paar Meter wasserdichten Polyesterstoff gekauft und wasserfesten, selbstklebenden Klettverschluss. Materialkosten unter 40 Euro. Damit werd ich sicher keine Preise gewinnen, aber ich will ja nur den Hund vor etwas Spritzwasser oder leichtem Regen schützen können, es muss also nicht perfekt abschließen.
    Ich hab dann einfach die Süllrandleisten zurecht gelegt, alten Stoff drüber, grob angezeichnet, geschnitten und dann erst einmal eine Probedecke genäht. Ging eigentlich gut.
    Ich habe vorher noch nie ne Nähmaschine bedient, deswegen war das etwas nervenaufreibend :D


    @Zucchini Das ein oder andere Foto mache ich bestimmt :)

  • @KleinGustav : wenn man bei einem Knirps den Stiel nicht auszieht, kann man ihn zwischen Bordwänden im Kanu "verkeilen". Der Schirm ist dann niedriger als die Bordwand, dürfte keinen Angriffspunkt bieten.
    Der Wind gleitet dann eher darüber und nicht darunter.
    Das ist aber nur Theorie und muss in der Praxis getestet werden. ;)
    Bei richtigem Wind/ Sturm fahre ich nicht auf's Wasser, ich habe oft genug beim Bergen von Gekenterten oder aus Seenot geholfen. In diese Lage möchte ich selbst nie geraten.



    Habe mich in ein Grabner Kanu verguckt...
    adventure-sl
    Dafür muss ich jetzt fleißig sparen oder meine Seele verkaufen.*seufz*
    Auf jeden Fall ein tolles Boot für unsere Zwecke mit viel Platz.
    Ein oder zwei Gumotex Kajaks möchte ich aber auch...
    Und einen Elefanten... :pfeif:

  • Das Adventure bin ich auch probegepaddelt, hat mir sehr gut gefallen. Mir war es dann allerdings für mich + Hunde zu groß, zu schwer, zu unhandlich.


    Mein Nautiraid Beach wiegt nur 14kg (11kg weniger als das Adventure) und lässt sich alleine leichter paddeln.


    Für "mal schnell das Boot irgendwo reinwerfen" wird bei mir aber auch noch irgendwann ein Luftboot einziehen.

  • Luftboot und Hundekrallen funktioniert? Und die sind nicht "schwammig" in der Steuerung? Dann wäre sowas ja auch noch eine Option zu einem Festboot. Mmhh.. :ugly:

  • @nepolino : wir sind bislang mit zwei Intex Challenger K2 gefahren
    (Intex Challenger Personen aufblasbar Paddeln (Affiliate-Link) ) und hatten dort mit keinem der vier Hunde Probleme.
    Und da sind zwei dabei, die gerne vorne sitzen und vom Kajak aus in's Wasser jumpen.
    Ich hatte anfangs auch Bedenken, hatte so gummierte Söckchen für die Hunde gekauft- völlig unnötig.
    Wir mussten mit den Booten über Steine, Äste etc.- man sieht nicht einen einzigen Ratscher.
    Und Grabner- und Gumotex Boote sind dazu qualitativ noch mal ein Quantensprung.


    Windempfindlicher sind sie natürlich, aber bei weitem nicht so dramatisch, wie man sich das anfangs vorstellt. ;)
    Man braucht etwas mehr Kraft als mit einem Festrumpfboot, ich empfinde das aber nicht als gravierend.


    Wenn es dich mal nach SH verschlägt, darfst du gerne testfahren. ;)


    @Shalea : wir würden das Adventure zu zweit paddeln. Alleine würde ich bekloppt werden. :D
    Einzeln nur Kajak.

  • Da gibt es schon deutliche Unterschiede hinsichtlich Geradeauslauf und Material. Allgemein ist halt die Windanfälligkeit ein Thema, weil die Boote wenig Tiefgang haben.


    Bei den Grabner-Booten hätte ich gar keine Sorgen wegen den Krallen (stabiles Material) und auch die meisten Gumotex-Boote halten Hundekrallen meiner Meinung nach aus (ich kenne z.B. jemanden mit Hund und Gumotex Twist). Das Airtrek meines Freundes ist aus Drop Stitch (das Material, aus den SUPs gefertigt werden), Hundekrallen können diesem Material nichts anhaben.
    Aber klar gibt es da auch Unterschiede. Ich würde z.B. kein Nortik Scubi mit großem Hund fahren.


    Eine EVA-Matte liegt bei mir sowieso in jedem Boot, damit es für die Hunde bequemer ist.


    Du solltest die Boote auf jeden Fall probepaddeln. Ich habe viele Modelle getestet und meins war dann der Volltreffer (für mich und meine Bedürfnisse).

  • Testpaddeln auf jeden Fall. Da ist mein Vorteil ja, dass ich sehr dicht an Berlin wohne. Da gibt es einige Händler, die auch Gebrauchtboote führen und direkt am Wasser sind. Obwohl ein Ausflug nach SH auch verlockend ist. :D

  • @Shalea Könntest du mir ein bisschen was zum Airtrek deines Freundes erzählen? Vor allem zum Thema Tourentauglichkeit und Hundetauglichkeit? Sind die Dinger bequem genug um da den ganzen Tag bequem zu paddeln?
    (Oder natürlich auch jeder andere der diese Boote kennt)


    Wir sind mometan auf der Suche und ich habe mich etwas in die Drop Stitch von Kayaker verkuckt. Dorsten wäre auch eigentlich nicht weit, aber laut Kayaker, werden sie dieses Jahr wegen Personalmangels nur den Onlineshop bedienen, heißt testen wird kompliziert.
    Ich bin also gerade am überlegen ob ich nicht das Risiko und den aufwand kaufen-testen-ggf. zurückgeben (wenn das so geht) eingehen soll oder mir etwas anderes suche. (Oder doch noch hoffe hier in der Nähe jemanden zu finden der mich mal sein Bötchen antatschen lässt, eigentlich sollten hier ja, gerade wegen der Nähe zu Dorsten, viele davon rumfahren)

  • Ich fahre das Airtrek annähernd nie selbst, weil ich beim Doppelpaddeln einfach unbegabt bin, aber mein Freund ist zufrieden. Bei Tagestouren merkt man aber schon, dass das Sitzen irgendwann unbequem wird. Im Canadier hat man da etwas mehr Möglichkeiten, sich zwischendrin zu bewegen.
    Dafür kann man das Airtrek auch im Stehen paddeln.


    Frag doch mal, ob Kayaker auf irgendeinem Bootstestival vertreten ist, dieses Jahr. Ich würde die schon zum Testen raten.


    Vielleicht schreibst du mal im Gästebereich eines einschlägigen Forums, ob jemand sein Boot zum Testen zur Verfügung stellt.


    Mein Freund ist mit dem Boot sehr zufrieden, er würde inzwischen allerdings das kleinere nehmen, weil er das große Boot auch für Mehrtagestouren nicht braucht und ein kleines Boot einfach flinker, leichter und wendiger ist.
    Ich habe gerade gesehen, dass du im ODS schon auf einen Beitrag zu meinem Freund zum Airtrek hingewiesen wurdest.


    Der Nachteil aus meiner Sicht:
    Der Rand ist niedriger als beim Canadier. Wenn dein Hund nicht ganz zuverlässig liegen bleiben, wird er möglicherweise gelegentlich baden gehen.

  • Da ich mich aktuell seeehr nach Urlaub auf dem Wasser sehne, ist mir dieser Thread wieder eingefallen. Irgendwie hatte ich gar nicht von unserer kleinen Tour im August 2018 berichtet...


    Geplant war eine Tour von Kassel bis Minden mit dem alten Pouch RZ-85 (Faltkajak). Da wir uns unterwegs eine üble Lebensmittelvergiftung geholt haben, sind wir nicht ganz so weit gekommen :D Wir sind also nur von Kassel bis Hameln gefahren. Das war allerdings ein sehr schöner Abschluss, ich denke, nach Hameln wird es landschaftlich auch nicht unbedingt schöner an der Weser.


    Ein kleiner Reisebericht:




    Wir sind mit dem Mietwagen nach Kassel, damit wir später nicht irgendwie zu unserem Auto zurückkommen müssen. In Kassel haben wir auf dem Campingplatz des Kanuvereins übernachtet, der ist praktischerweise direkt neben dem Autoverleih. Kann ich sehr empfehlen! Wir Chaoten haben uns vorher gar nicht angemeldet, wir haben einfach vor Ort gefragt und alle waren super nett und haben sich nicht über den Hund beschwert, obwohl sie sich ehrlicherweise ziemlich schlecht benommen hat, für meinen Geschmack (aber gut, lange Autofahrt, ein paar stressige Situationen in Kassel usw.).


    Vom Campingplatz konnten wir dann direkt auf die Fulda, kamen aber nicht sonderlich flott vorwärts, die Fulda war auf der Strecke ziemlich lahm. 30 Flusskilometer (?) weiter in Hann. Münden waren wir dann aber schon auf der Weser und es ging etwas schneller vorwärts.


    Wir haben über die gesamte Tour wieder nur wild gecampt, außer am Tag vor der Tour und am Abend des letzten Tages. Das hat hervorragend funktioniert, auch wenn wir manchmal ein wenig suchen mussten.



    Der Sommer letztes Jahr war ja ziemlich extrem. Ohne Sonnenhüte, krasse Sonnenmilch (ohne Chemie natürlich, der Weser zuliebe) und die Spritzdecke als Sonnenschutz für Ruby hätten wir schnell Probleme bekommen.
    Anfangs hatte ich etwas Probleme beim Sitzen, denn in dem alten Kajak ist nicht super viel Platz und der Hund sitzt immer zwischen meinen Beinen, so dass ich nicht viel Raum habe, mich mal anders hinzusetzen. Iiiirgendwann hat der Hund eingesehen, dass wir beide uns halt arrangieren müssen, wenn einer von uns anders sitzen will.
    Die Hundeisomatte, die ich als Polsterung für die Bodenleiter besorgt habe, hat dabei sehr geholfen, einfach weil Ruby bequemer lag und deshalb weniger häufig rumwuseln wollte. Außerdem ist die Isomatte von Ruffwear seeeehr praktisch, weil man sie falten kann. Ich konnte sie deshalb exakt so zusammenlegen, dass sie die Bodenleiter abdeckt und nicht dauernd rumrutscht.





    Es lief dann wirklich toll, meine Beine haben nicht mehr so rumgekrampft, Ruby hat sich entspannt und wir haben eine wirklich schöne Landschaft genießen können. Für den Hund hätte es wirklich kaum besser sein können: Sie durfte den ganzen Tag mit mir kuscheln, abwechselnd unter der Spritzdecke dösen und die Nase in den Wind stecken, ab und zu einen Angler am Ufer anknurren und abends mit uns ins geliebte Zelt, jede Nacht auf einer anderen spannenden Wiese.





    Wir haben wirklich viele schöne Wiesen, nette Städtchen und vor allem viele Tiere gesehen am Ufer. Schafe, Ziegen, Kühe, Enten und eine ganze Menge Fischreiher, an denen wir soooo nah vorbeifahren konnten, weil wir so schön leise unterwegs waren.






    Insgesamt war weniger Verkehr als wir erwartet hatten, je weiter nördlich wir kamen, desto mehr Rudervereine gab es, ansonsten haben wir gelegentlich eine Gruppe von erfahrenen Kajakfahrern getroffen, die ein bisschen nostalgisch wurden, als sie unser altes Faltkajak gesehen haben :) Wir haben uns eine Weile immer wieder gegenseitig überholt... bis die Lebensmittelvergiftung kam.


    Wir sind gar nicht sicher, woran wir uns vergiftet haben. Ich glaube, es waren die Bio-Möhren aus dem Supermarkt. Mein Freund wollte jedenfalls ziemlich früh anlegen, weil es ihm nicht gut ging und es dauert danach noch maximal 20 Minuten, bevor er quasi nichts mehr machen konnte. Ich habe es noch hingekriegt, alles aus dem Boot hoch zur Wiese zu schaffen, das Zelt aufzubauen und Wasser zu filtern. Nachdem ich 10 min im Zelt lag, wurde mir dann auch schlecht.
    Die Nacht war fürchterlich. Mein Freund ist gar nicht mehr ins Zelt gekommen, ich konnte selbst nur noch kriechen und war wirklich drauf und dran, einen Krankenwagen zu rufen.
    Am nächsten Tag konnte ich mich eigentlich kaum fortbewegen. Ich habs kaum über mich gebracht, mich aus der Sonne in den Schatten zu rollen, so dass ich auch noch Sonnenbrand hatte. Zum Glück ging es meinem Freund langsam besser und er konnte Wasser filtern und nen Sonnenschutz aus Zeltplane und Ästen bauen, sonst wäre ich ins Krankenhaus gefahren.
    Und Ruby? Die ist ja sonst mega fürsorglich, wenns mir nicht gut geht, aber dieses Mal hat sie nur fröhlich Grashüpfer gejagt, gebuddelt und den Bauch in die Sonne gehalten :D


    Wir sind dann also zwei Nächte dort geblieben und am nächsten Tag weiter. Es ging uns den Rest der Reise ziemlich miserabel, aber nichts tat besser als auf dem Wasser zu sein. Irgendwie hab ichs geschafft, sogar mal ne Banane zu essen, ich weiß gar nicht, wie wir so überhaupt vorwärts gekommen sind.
    Wir haben es trotzdem sehr genossen und beschlossen, bis nach Hameln zu fahren. Auch hier durfte wir wieder bei einem sehr netten Kanuverein anlegen und hätten dort auch campen können...
    Stattdessen haben wir uns in Hameln ein Zimmer im 4-Sterne-Hotel gebucht. :D Hund war auch gar kein Problem, wir konnten nach dem Essen sofort aufs Zimmer. Dort war ich schnell duschen und bin wie ein Stein sofort auf dem Hotelbett eingepennt. Ich hatte es nicht mal geschafft, mich vor dem Einschlafen noch zuzudecken, als hätte ich einfach plötzlich das Bewusstsein verloren, haha.
    Sehr schade, dass wir das tolle Essen nicht so richtig genießen konnten, es hat trotzdem gut getan. Ich schätze, es hat insgesamt gut 14 Tage gedauert, bis wir wieder normal essen konnten.
    Zum Abschluss haben wir uns also noch Hameln angeschaut, eine wirklich schöne Stadt und nach insgesamt zwei Übernachtungen haben wir alles eingepackt und sind mit einem Mietwagen wieder nach Hause, um uns dort vom Urlaub zu erholen. xD


    Mein Lieblingsbild:



    Es war so still, man hörte nur das leise Plätschern der Paddel und ab und zu einen entspannten Seufzer von Ruby. Einer der schönsten Momente dieser Tour.

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