Auslandstierschutz - Jemand gute Erfahrungen?

  • Mit Angst Hunden habe ich viel Erfahrungen, ein Hund, der neugierig auf neue Sachen zu geht, nur unsicher ist, würde ich jetzt blöd sagen, komme ich klar.

    Unsicher und "Angsthund" ist was anderes.

  • Schlechte Erfahrungen sind besser als keine, das darf man nicht vergessen. So ein Exemplar habe ich hier sitzen. Im häuslichen Umfeld ist er ein ganz normaler Hund, aber z.B. das Fahrräder keine Hunde fressen wird er niemals lernen, trotz Training. Jeder Hund ist anders, die meisten meiner Pflegehunde waren offen und freundlich, trotz das sie bisher wenig gekannt haben. Aber es gab auch die die im Tierheim völlig unauffällig waren und die hier in Deutschland anfangs total überfordert waren.

    Find ich etwas widersprüchlich. Einerseits sagst du, schlechte Erfahrungen sind besser als keine, andererseits waren deine Hunde offen und freundlich trotz wenig Erfahrung...


    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass keine Erfahrungen wesentlich besser sind als schlechte. Verhalten, das auf schlechten Erlebnissen basiert ist viel schwerer zu ändern.
    Mein Hund kannte auch nur sehr wenig, reagierte aber viel "seichter" und suchte förmlich nach Anleitung. Eine Unsicherheit, wie man sich verhalten soll find ich leichter zu beeinflussen als eine "festgelegte Meinung".

  • Unsicher und "Angsthund" ist was anderes.

    Ich glaub du hast mich falsch verstanden. Das es da einen riesigen Unterschied gibt, ist mir klar.
    Mein alter Hund: Angsthund; Neuer Hund: Hoffentlich nur unsicher wegen neuen Dingen.

  • Naja nichts kennen und/oder Angst, kann auch so aussehen


    • geht nicht über die Türschwelle
    • kennt keine Treppen
    • Autofahren geht nicht, öffentliche Verkehrsmittel schon gar nicht, oder erfordert zumindest langfristiges Training - wird spätestens beim Tierarztbesuch zum Drama!!!
    • Männer ... gehen nicht, incl, Aggression oder Angstpullern


    Ich mußte den jetzigen Hund am ersten Tag (4mal rein und raus) über die Türschwelle tragen.
    Ging nur, weil er das mit sich machen lassen hat und ich eben keine Ansprüche hatte und so was auch gedanklich einkalkuliert habe.


    Und das kann keine noch so seriöse Orga im Ausland voraussagen, wie der Hund sich nach einem Transport hier verhält und wie schnell er sich einpassen kann.


    Also ich bleibe dabei, bei so engem Rahmen/ hohe Erwartungen lieber einen deutschen Hund (gern auch ursprünglich Ausland, aber eben kein "Direktimport").
    Den kann man dann mit viel größerer Wahrscheinlichkeit einschätzen und kennenlernen.

  • Eigentlich wollte ich aufhören, mich zu verteidigen...


    Die geschilderten Probleme sind doch eher Kleinigkeiten. Männer wird nicht passieren, weil der Hund die kennt und da wird gesehen ob er Angst zeigt oder nicht.
    Mein alter Hund kannte auch keine Treppen, hat glaube zwei Tage gedauert, dann kein Problem. Laminat kannte sie auch nicht, auch schnell keine Probleme mehr. Wenn sie laufen will, dann bleibt eben nur Laminat übrig.


    Die Hunde, die ich aus dem Land kenne, haben keine Probleme mit Öffis oder Auto fahren, natürlich waren sie am Anfang Unsicher, aber das hat sich schnell gelegt.
    Sorry, aber das sind alles keine Problem Hunde und das gibt mir Sicherheit.

  • Männer wird nicht passieren, weil der Hund die kennt und da wird gesehen ob er Angst zeigt oder nicht.

    Als ich meine Hündin (Rückläufer beim Züchter) mit 6 Monaten abgeholt habe, war sie im Freien wo ich sie kennengelernt habe, sehr aufgeschlossen und hat sich relativ normal verhalten. Mein Sohn war auch beim Abholen dabei und hatte sie auf dem Arm. Auch dem Züchterehepaar gegenüber bei denen sie erst wieder seit wenigen Tagen war, war sie sehr aufgeschlossen.


    Zuhause hatte sie monatelang Angst (mit Scheinangriff ist die beste Verteidigung) vor meinem Mann und meinem erwachsenen Sohn.
    Meine Hündin hatte die erste Zeit Angst vor allem und jedem weil sie während ihrer ersten Monate im alten Zuhause anscheinend nichts kennengelernt hatte, sie kannte weder Halsband noch Leine, keine Stufen, war nicht stubenrein, hat unter sich gepinkelt wenn wir andere Hunde getroffen haben, hatte Angst vor Autos, vor meiner Kaffeemaschine, Waschmaschine, vor einem raschelnden Kirschkernkissen, vorm Auskratzen eines Joghurtbechers usw. usw..

  • Da hätten wir es doch...diese Probleme kann man bei einem Hund aus Deutschland auch haben.
    Das sind alles Anfangsschwierigkeiten, die man durch Geduld und Training geregelt bekommt.


    Das mit den Kindern sieht man erst, wenn die Situation kommt. Ich muss, z.B., bei unserer sehr vorsichtig sein was Kinder betrifft, aber es ist nicht unmöglich.


    Man wächst zusammen, man lernt sich zu vertrauen, man trainiert zusammen, man erreicht Ziel und Erfolge. Alles machbar.


    Einen richtigen Angsthund würde ich nicht wollen und für mich ist es auch unverantwortlichen, so einen Hund überhaupt aus dem Ausland hierher zu verpflanzen. Manche sollten einfach da bleiben wo sie sind, Tierschutz hin oder her.


    Weder dem Hund, noch dem Menschen ist geholfen, wenn man denkt, man muss jeden Hund retten.

  • Da hätten wir es doch...diese Probleme kann man bei einem Hund aus Deutschland auch haben.

    Ja, aber ich wusste worauf ich mich einlasse. Wenn ich das so nicht gewollt hätte, hätte ich mich nicht für einen "vorgeschädigten" Hund entschieden sondern mir wieder einen Welpen geholt. Da ich mir aber zugetraut habe aus Sina einen normalen Hund zu machen, ich viel Zeit habe und auch m.E. ausreichend Hundeerfahrung, habe ich mich dazu entschlossen, Sina zu nehmen.
    Jetzt nach 1 Jahr kann ich sagen, ist Sina ein ganz normaler Hund, aber das war viel, viel Arbeit bei der man viel Einfühlungsvermögen brauchte.

  • Wir haben aus unserer auch einen fast normalen Hund machen können.


    Aber das ist ja das, was die TE auch schreibt. Sie weiß, worauf sie sich einlässt und ist auch bereit dazu, mit dem Hund zu arbeiten.


    Ich schrieb das nur, weil immer wieder Kommentare kommen, was alles passieren könnte bzw. wie der Hund sein könnte.

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