Resscourcenverteidigung - alles meins!(Falsch!)

  • Wie eine Ansage aussieht hängt stark vom Hund ab. Bei dem einen Hund reicht ein Nein bei anderen bedarf es mehr. Da ist der Halter gefragt der seinen Hund kennt in welcher Intensität eine Korrektur erfolgen muss damit sie ankommt und nachhaltig Wirkung zeigt.

  • Du willst damit sagen, dass das Problem nicht nur ein reines Futter-Resourcenproblem ist, sondern auch möglich ein sexuell Motiviertes (sexuell im Sinne von Unterscheid und des Geschlechts)? :smile:

    Ich will damit sagen, dass es durchaus im Bereich des Möglichen liegt, dass es um den sozialen Status geht. ;)

  • Da ist der Halter gefragt der seinen Hund kennt in welcher Intensität eine Korrektur erfolgen muss damit sie ankommt und nachhaltig Wirkung zeigt.

    Ich finde es schwierig, gerade hier zu Korrekturen zu raten, weil die Motivation des Hundes gar nicht klar ist. Ohne Motivation kann der richtige Zeitpunkt für die Korrektur nicht ausgemacht werden, ohne richtiges Timing kann eine Korrektur gerade einen unsicheren Hund, der schnell in einen Tunnel rutscht, erst richtig in die Eskalation treiben.
    Und gerade bei Hunden, die aufgrund ihrer Rasse, ihres Charakters oder ihrer Herkunft sehr eigenständig denken und handeln, kann eine falsche Korrektur dazu führen, dass sie ihrem Halter innerlich den Stinkefinger zeigen und zukünftig ihr eigenes Ding durchziehen. Es wäre fatal dann zu glauben, dass man noch eine Schüppe drauflegen muss, damit die Korrektur effektiv ist. Die Intensität ist ja gerade nicht die einzige Schraube, an der man drehen muss, um Erfolg zu haben.


    Der Weg über positive Verstärkung (natürlich inkl. klarer Regeln und Grenzen) mag nicht jedem liegen. Er ist aber mit Blick auf die vorgenannten Punkte zumindest deutlich sicherer.

  • Ich will damit sagen, dass es durchaus im Bereich des Möglichen liegt, dass es um den sozialen Status geht. ;)

    Danke für die Antwort.
    Dann hatte ich deine Aussage richtig verstanden =)

  • Der Weg über positive Verstärkung (natürlich inkl. klarer Regeln und Grenzen) mag nicht jedem liegen. Er ist aber mit Blick auf die vorgenannten Punkte zumindest deutlich sicherer.


    und den Hund dann im Zweifel darin bestärken, dass es richtig ist, sich um Futter zu prügeln? :???:


    was für eine Korrektur hast du denn vor Augen, wenn du davon sprichst, dass es einen unsicheren Hund erst recht in einen Tunnel und zu einer Eskalation bringen kann? :???:

  • und den Hund dann im Zweifel darin bestärken, dass es richtig ist, sich um Futter zu prügeln?

    Wer so ahnungslos ist und das Timing schon bei positiven Ansätzen nicht hinbekommt, wird es bei Korrekturen erst recht nicht schaffen, oder?
    In diesem Fall ist jede Intervention für die Katz und wirkungslos. Das liegt dann allerdings nicht an der Methode, sondern an der Unkenntnis des Halters.


    was für eine Korrektur hast du denn vor Augen, wenn du davon sprichst, dass es einen unsicheren Hund erst recht in einen Tunnel und zu einer Eskalation bringen kann?

    Beispielsweise in einer Situation, in der der Hund nicht aufgrund einer Ressourcenproblematik agiert, sondern aufgrund der bereits angsprochenen sozialen Motivation re-agiert und der Auslöser gar nicht er, sondern der andere Hund und ein langer gemeinsamer Vorlauf ist.

  • Ich persönlich nutze wie weiter vorne erwähnt beim Zwerg eine Mischung aus beiden. Ich erkläre erst was das erwünschte Verhalten ist, indem ich dem Zwerg von Anfang an klar gemacht habe , wenn er auf was verzichtet bekommt er was besseres. Zusätzlich Manage ich die Situation so das es keinen Anlass gibt dem Hund am anderen Ende des Raums die Nase zu polieren. Wenn er sich dann dagegen entscheidet und Tür B nimmt, dann erst wird die Korrektur gesetzt.


    Die Motivation die dahinter steht ist mir in der Sekunde ehrlich gesagt egal. Andere Hunde verprügeln ist nicht absolut nicht, niemals nie. Es gibt bei uns ein paar Rote Linien bei denen ich eine Überschreitung nicht dulde. Wie schon erwähnt ist das positive Arbeiten prima und klasse und auch meine bevorzugte Arbeitsweise aber an der roten Linie ist nicht zu rütteln. Dabei geht es um grundlegende Dinge die einfach außer Kontrolle richtig richtig übel werden können, wenn der Hund dieses Verhalten erst verfestigt.


    Es geht dabei nicht darum möglichst feste den Hund zu verkloppen, da hast du absolut recht. Das ist meiner Erfahrung nach aber auch absolut nicht nötig, gerade Hunde die nicht ständig gedeckelt werden reagieren noch sehr fein auf Korrekturen.


    Die Intensität unterscheidet sich dennoch von Hund zu Hund, der Labbi meiner Bekannten beispielsweise braucht eine ganz andere Ansage als mein Border Mix bei dem kein Lob in der Regel schon mehr als genug Strafe ist.


    Das zu einer wirkungsvollen Korrektur noch viel mehr als nur Intensivität gehört habe ich zugebenermaßen in meinem vorherigen Posting aus Schusseligkeit unterschlagen für mich ist das absolut logisch.


    Eine klares Feedback was richtig und was falsch ist hat bei mir noch keinen Hund weiter verunsichert.


    Keiner hier wird den Weg über positive Verstärkung ablehnen ich denke heute genießen die meisten Hunde im Großen und Ganzen diesen Weg des Lernens.


    Die Geister scheiden sich eigentlich nur noch an dem Punkt ob man gezielt in manchen Situationen auch den Rest des operanten Konditionierungsmodells nutzen kann. Indirekt tut man es sowieso, das ist im Alltag nicht zu vermeiden.

  • Die Motivation die dahinter steht ist mir in der Sekunde ehrlich gesagt egal.

    Gerade die finde ich allerdings wichtig, weil sie den Ansatzpunkt für das richtige Timing liefert.
    Ich habe weder hier, noch generell, ein Problem mit Korrekturen und möchte auch gar keine Grundsatzdiskussion darüber auslösen. Für mich ist das Problem, dass Korrekturen häufig deshalb in die Hose gehen, weil sie sehr viel Präzision und Wissen erfordern, die vielen Hundehaltern fehlen (da schließe ich mich selbst absolut nicht aus).


    Mit einem meiner Hunde war ich in einer Hundeschule, die genau diese Ressourcenproblematik im Junghundekurs mit Korrekturen bearbeitet hat. Futter wurde ausgelegt, die Hunde wurden daran vorbeigeführt und jeder Versuch, das Futter aufzunehmen oder einen Artgenossen anzupöbeln, wurde korrigiert. Nicht heftig, nicht körperlich, nicht übermäßig.
    Ergebnis war, dass sich der Großteil der Gruppe eine Futteraggression antrainiert hat, die vorher gar nicht da war, weil die Hunde gelernt habe, dass es bei der Kombination Futter+ Artgenossen richtig blöd für sie wird.


    Bei meinen jetzigen Hunden habe ich es genau deshalb anders gemacht. Beide sind extrem ressourcenorientiert und haben sich in den ersten Wochen sogar um Wasser prügeln wollen.
    Gerade weil sie so extrem auf Futter & Co fixiert waren, haben sie über diesen Weg auch sehr schnell gelernt: Wenn Hund A Hund B ein schnödes Stück Trockenfutter überlassen hat, gab es einen ordentlichen Schwung Leberwurst. Gleiches, wenn Hund A, der schneller gefressen hat, Hund B am Napf in Ruhe gelassen hat und auf seinen Platz gegangen ist. Beide Hunde haben gelernt, dass der fressende Artgenosse und defensives Verhalten eine hochwertige Belohnung bedeuten (die sie unbedingt haben wollten) und haben deshalb genau das Verhalten gezeigt, das ich sehen wollte.


    Ich renne natürlich schon lange nicht mehr mit Leberwurst durch die Gegend, die Belohnung wurde schrittweise wieder ausgeschlichen (was ja auch Sinn der Sache ist, wenn man trainieren und nicht dauerhaft bestechen will). Und trotzdem lassen sich beide Hunde nach wie vor den Vortritt, beachten gesetzte Grenzen, auf deren Einhaltung ich bestehe und es gab keinen einzigen kritischen Vorfall mehr.


    Klar wird es Menschen geben, bei denen es genau andersrum funktioniert hat. Aber wenn jemand, wie die TE, deutlich sagt, dass sie sich mit einem Ansatz nicht wohlfühlt, gibt es für mich gute Gründe, das auch zu respektieren.

  • Sorry, aber das hier

    Und das

    gehen gar nicht.


    Hier schreiben Leute, die sich Zeit zum Lesen deines geschilderten Problems nehmen und intensiv darüber nachdenken. Auch Leute, die schon länger einen Blick auf deine Posts haben und sie in einen Zusammenhang stellen können.
    Deine Reaktion ist einfach trotzig und unhöflich. Ich persönlich würde als User mir denken: "Pff dann nicht, ist ja nicht mein Problem. Komm halt allein damit klar, aber sowas muss ich mir nicht geben."
    Ich finde echt erstaunlich, dass danach immer noch freundliche konstruktive Beiträge kommen.



    Ich kann dir da vielleicht von meiner Situation kurz erzählen im Bezug auf "Donnerwetter" und Zeitpunkt der Korrektur. Mein Hund hat von Beginn an recht viel gefiddelt und hat manche Situationen (so Kleinigkeiten wie Rüde klebt am Hintern) über sich ergehen lassen. Ich hab sie dann darin bestärkt bzw. versucht sie so anzuleiten, dass sie deutlich, aber fair sagen kann, was ihr nicht gefällt. Stattdessen neigte sie dann ein wenig zu Überreaktion und drehte sich um und schnappte ab bzw setzte sogar nochmal nach oder fiddelt herum. Das war Problem Nr 1, an dem wir weiterhin üben. Was ich will: dass sie entweder fair kommunizieren kann, dass sie das nicht will, oder sich der Situation entzieht. Mit vielen Übungsgelegenheiten und meiner Unterstützung im richtigen Moment klappt das immer besser. Aber auch nur, weil ich von Beginn an den Ansatz gesehen habe und darauf eingegangen bin.


    Dann hatten wir ein weiteres Problem mit Ressourcen, und zwar einmal Futter und einmal mich. Mit dem Futter habe ich das ganz gut und schnell geregelt, weil ich das von der ersten Sekunde an abgewürgt habe, als sie den Ansatz mit süßen 10 Wochen als 2kg Flauscheball zeigte. Ich kommuniziere ihr: Alles meins, wenn du etwas bekommst, dann darfst du es behalten und kein anderer kommt dran. Aber wehe, du bist mir gegenüber aggro, obwohl ich gar nichts von dir will. Das Thema hat sich ziemlich schnell erledigt.


    Bei mir selbst habe ich das nicht sofort eingeschränkt, sondern laufen lassen, weil der "arme Hund" (ich übertreibe jetzt mal) doch oben bei Problem 1 sagen soll, was ihn stört. Ich hab ehrlich gesagt schlicht verpennt, dass es ein Ressourcen- und kein Distanzproblem ist und es da um mich geht, weil sie neben mir steht und nicht will, dass ein anderer Hund an mich ran geht.
    Hätte ich das sofort wie bei den anderen zwei Verhaltensweisen richtig eingeschätzt und im Ansatz unterbunden, wäre es jetzt kein Problem mehr. So hab ich es wahrscheinlich unbewusst mehrmals laufen lassen (sie schaut, droht und wenn man ganz genau hinhört, knurrt sie kurz und leise - ist mir später aufgefallen) und gestern hat sie einen anderen Hund angefahren, den ich gestreichelt habe. Sie hat erst mehrmals gedroht, dass sie scheiße findet, wie der Hund bei mir ist, ich hab sie ermahnt die Klappe zu halten und sich zu verziehen. Hier war mein Fehler, nach dem 2. Mal hätte ich sie wegtun und anleinen sollen. Hab ich aber verpennt oder falsch eingeschätzt, jedenfalls hat sie eine Scheinattacke gemacht und in diesem Moment gabs ein Donnerwetter von mir. Und zwar so böse, dass sie sich 1,5m von erstmal auf den Arsch gesetzt, gekaut und doof geguckt hat. Meine Mahnung vorher kam gar nicht so richtig im Hirn an.
    Und spätestens jetzt hab ich auf dem Schirm, dass sie dieses Verhalten zeigt und das gar nicht klar geht. Da ich den Zeitpunkt für eine erste kleine Korrektur verpennt habe, müssen wir daran üben. Mich kann ich ja nicht wegpacken und ich sehe nicht ein, dass der Hund entscheidet, mit wem ich zu tun habe. Und der Hund ist 2 und probiert sich aktuell auch ein bisschen aus, wie viel von dieser Welt ihr gehört.


    Was ich damit sagen will: die zwei Sachen, die ich genannt habe, können in einem Hund einfach drin sein. Futter und Bezugsperson sind nunmal das Allerwichtigste für einen Hund. Wenn man aber (als unerfahrener Ersthundebesitzer zB oder wenn man die Situation noch nie hatte) bestimmte Situationen nicht sieht oder falsch einschätzt, entwickeln sich recht schnell Verhaltensweisen, die sich etablieren oder verstärken. Eine gute faire Korrektur im Ansatz und an der richtigen Stelle erspart dir hinterher viel mühsame Arbeit. Es gibt einfach bei Hundeerziehung Grenzen, die nicht überschritten werden dürfen und die man mit einem Hund hinterher nicht ausdiskutieren oder sie ihm irgendwie erklären kann wie einem Kleinkind.
    Ich muss auch ehrlich sagen, dass es mir, wie hier schon geschrieben wurde, egal ist, was der Hund stattdessen macht. Arschlochverhalten wird abgebrochen ohne Alternative. Da sehe ich zB den Unterschied zu unsicherem Verhalten wie dem oben geschriebenen Fiddlen bei Begegnung.


    Wenn du aber jedes Mal eine andere Erklärung und das viel genannte "Ja aber" vorschiebst, bist du für den Hund einfach nicht klar. Mal "darf" Zoey ohne große Konsequenzen 2x austicken, dann wird sie wieder angeleint, dann darf sie wieder zu euch usw.
    Ihr solltet euch zusammensetzen und ganz klar definieren, wo für euch die Grenze ist und welche Konsequenz daraus resultiert. Ich zB hab die Stirn echt gerunzelt, als du schriebst, dass sie ihren Kauknochen bekommt, weil sie angeleint Frust schiebt. Mir auf gut deutsch sch***egal, ob mein Hund sich nach Arschlochverhalten persönlich unwohl fühlt. Ich traue einem so komplexen Lebewesen zu, dass er aus der Situation heraus diesen Moment direkt verarbeitet und dass er lernen kann mit Frust umzugehen.
    Oder ihr möchtet oder könnt darauf nicht punktgenau reagieren und dann macht, was hier schon oft geraten wurde: lasst die Situation sein.

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