Zu „alt“ für einen Hund?

  • Hallo zusammen,


    gibt es das? Zu „alt“ sein um einen Hund zu halten?


    Ich habe das jetzt schon mehrfach von betagteren Mitmenschen gehört. Eigentlich hätten sie gerne wieder einen Hund, aber sie fühlen sich zu alt dazu. Obwohl sie augenscheinlich noch echt fit sind. Meine Eltern sagen auch andauernd, „Finchen ist jetzt unser letzter Hund. Wir sind dann zu alt.“


    Andererseits kenne ich auch viele ältere Menschen, die noch fleißig Schutzdienst machen, oder auf WTs fahren oder ihre Hunde ausstellen...


    Ab wann ist man denn zu alt für einen Hund? Einen Kleinhund kann man sich doch eigentlich auch noch in einem höheren Alter zutrauen, oder?


    Was meint ihr dazu?


    Bin gespannt! =)

  • Denke das trifft auf einen bestimmten Typ Hund schon zu. Also eher große und/oder aktive Hunde.
    Aber ich finde es spricht nichts gegen einen kleinen bis mittelgroßen Hund, der jetzt vielleicht nicht extrem beschäftigt werden will. Bei alten Leuten ist ja sogar oft besser, dass sie einfach mehr Zeit haben. Ab einem bestimmen Alter ist halt immer die Frage wer den Hund im Notfall übernehmen kann (wobei sich die Frage ja jeder stellen muss).

  • Ist ganz einfach von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Man sollte sich auch tatsächlich nur einen Hund ins Haus holen, wenn man dem Hund auch genügend Spaziergang und Auslauf bieten kann. Und dies kann nur jeder für sich entscheiden, ob er körperlich fit genug ist.
    Und die Power die hinter einem Hund steckt, kommt nicht auf die Größe an. Aber wenn es unbedingt noch ein Hund sein sollte, sollte man sich vielleicht nicht unbedingt nach einer Arbeitsrasse umschauen. Und nichtmal das gibt die Garantie, dass der Hund kein Powerpaket ist.

  • Ich habe eine ältere Frau in der Nachbarschaft (ca 75 Jahre alt). Sie wollte wieder einen Hund, aber einer ihrer 2 erwachsenen Kinder sagte, dass sie zu alt dafür sei, das andere „Kind“ fand die Idee gut.


    Letztendlich wurde hier ein Hund abgegeben und sie nahm ihn auf. Seitdem sieht man sie regelmäßig draußen und sie sagt selbst, dass ihr der Hund so gut täte und sie wieder oft draußen ist. Vorher wäre sie nur noch in der Wohnung gewesen und wollte nicht raus. Außerdem fühle sie sich weniger einsam und kuschele gerne mit dem Hund.


    Ihr tut der Hund definitiv gut, sie ist wieder aktiver. Natürlich stellt sich die Frage, was ist, wenn sie körperlich mal nicht mehr so gut kann? Andererseits hilft ihr der Hund länger fit zu bleiben und immer mehr alte Menschen sind länger fit.


    Ich finde es sehr schwierig, respektiere aber die Entscheidung jedes Einzelnen.

  • Waldfuchs
    Da gebe ich Dir recht, leider kann auch ein Junger Mensch einen Unfall haben
    und der Hund, Katze, Ratte was auch immer landet im Tierheim.
    Schlimm, aber nicht zu ändern.
    Wenn man älter ist ( ab wann das auch immer ist) kann man sich ja auch einen Hund nehmen
    der nicht mehr so jung und agil ist .
    Aber auch junge Hunde können so erzogen werden ohne das es Ihnen schadet.
    Siehe Blindenhunde oder Helferhunde.


    Einem 90järigen würde ich auch keine junge Dogge empfehlen. :D

  • Das ist sehr individuell.
    Sogar die Aussage selbst :smile: ich dachte früher immer, wie blöd diese Aussage ist und konnte es nicht verstehen, weil es klingt so negativ!
    Und nun BIN ich zu alt für so vieles :D und es ist niemals negativ!
    Es ist oftmals gleichbedeutend mit "das ist mir nicht mehr wichtig" oder "das hat seinen Stellenwert verloren", heisst ich muss dem nimmer hinterherhechten!
    Für mich also positiv. Für die Umwelt blöd weil jetzt müssen sie halt selber gucken :p


    Zu alt für einen Hund kann auch heissen, dass man sich diese Arbeit, diese Verantwortung nimmer aufbürden möchte.


    Ich kenne einen 87 jahre alten Mann der sich einen Welpen geholt hat. Und ich habe mir den Ausweis zeigen lassen weil ich nicht glaubte, dass der Kerl den 60. schon gefeiert hat. So ein vifer, toller, umherflitzender Mann :gott:
    Neulich traf ich eine Frau um die Fünfzig die sich viel zu alt für einen Schäfi fühlte.



    Dass gesundheitliche Probleme einen nachdenken lassen, kann ich sehr gut nachvollziehen seit ich mal auf Hilfe angewiesen war.
    Wenn ich nicht mehr so könnte wie ich wollte, möchte ich glaub auch keinen Hund mehr. Weil ich dann nicht so mit ihm umgehen könnte, nicht so für ihn dasein könnte, wie ich das will. Es mag immer noch "genügend" sein, aber für mich wärs halt wohl nicht gut genug.
    Ich wäre für meine Ansprüche nicht mehr gut genug.
    Und vielleicht bin ich wenn ich älter bin, noch viel egoistischer als jetzt schon und es ist mir dann egal. Ich weiss es nicht.
    Ich lasse mich überraschen :smile:

  • Meine Oma ist "zu alt".
    Nach dem Tod ihrer letzten Schäferhündin wollten sie und mein Opa eigentlich wieder einen Hund, fühlten sich aber da schon selber zu alt. Dabei waren sie damals Mitte 60 und wirklich noch fit. Zudem hatten meine Eltern angeboten, den Hund im Falle von Krankheit / Tod aufzunehmen.
    Inzwischen ist meine Oma Ende 80, und jetzt wirklich zu alt. Sie hatte kürzlich erneut einen Bandscheibenvorfall, läuft unsicher... Aber für sie finde ich es soooo schade. Sie liebt Hunde, und blüht immer richtig auf wenn wir unsere Beiden mit bei Besuchen haben. Aber selbst eine Kleinhundrasse im Seniorenalter wäre zu viel. Sie wohnt im 1 Stock, kommt alleine nicht vor die Tür...


    Meine ehemalige Pflegehündin dagegen ist mit knapp 5 Monaten zu einer über 80 jährigen Dame gezogen, und der tut das so gut! Ja, sie sieht nicht mehr super gut, und läuft auch etwas langsamer, aber dieser Hund hat ihr so eine Lebensfreude gegeben und gibt es immer noch.
    Sie fahren jedes Jahr zusammen ans Meer. Nur sie und der Hund, Mann muss zuhause bleiben :lol:


    Ich finde das hängt ganz an den Leuten. Einige trauen sich selber keinen Hund mehr zu, andere sind nicht mehr fit genug und sicher auch viele wüssten einfach niemanden, der den Hund im Notfall aufnehmen kann. Sicherlich ist auch das oft ein Grund das Leute keinen Vierbeiner mehr halten möchten.
    Eine pauschale "Zu alt"-Grenze gibt es meiner Meinung nach aber nicht.

  • Ich habe es schon mehrfach von der anderen Seite miterlebt, also wo man Menschen in einem gewissen Alter keinen Hund mehr vermitteln wollte.



    Für mich persönlich gibt es kein allgemeines "zu alt", es kommt immer auf den einzelnen Menschen an, es gibt Menschen die mit 75 sportlicher und aktiver sind als manch 50 Jähriger...


    Ich möchte so lange Hunde halten wie ich lebe und fähig dazu bin, ab einem gewissen Alter würde ich mir natürlich keinen Welpen mehr holen und keinen Arbeitshund, aber einen kleinen schon älteren, unkomplizierten Begleithund kann man auch noch im hohen Alter führen, ich würde dann nur eben geklärt haben wollen was passiert mit dem Hund, wenn ich nicht mehr bin usw.




    Wir haben in der Nachbarschaft eine 93-jährige alleinstehende Dame, die immer noch regelmäßig mit ihrem Senior Terrier spazieren geht, ich freue mich jedes Mal ungemein, wenn ich die treffe, mir geht da immer das Herz auf, sie hat auch Unterstützung sprich es kommt mehrmals die Woche eine Person, die sich nicht nur um die alltägl Dinge kümmert, sondern auch den Hund ausführt und beschäftigt.



    Also zur Eingangsfrage: Ich finde es gibt kein "zu alt". :ka:

  • Ich sehe hier immer mehr Rentner die sich einen Hund anschaffen und ich finde es toll. Warum auch nicht? Einige haben ihr ganzes Arbeitsleben einen Hund haben wollen und es zeitlich nicht geschafft. Klar muss man realistisch sein und richtig einschätzen was man sich da holt, aber bei diesen Menschen habe ich viel weniger Probleme als mit Spontanentschlossenen die sich weniger Gedanken machen.
    Wenn ich in Rente gehe und fit bin wird hier ein weiterer Schäferhund einziehen und ich freu mich schon drauf.


    LG Terrortöle

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